Öhm...
also ich würde eigentlich auch aufm Kiez keinen Dresscode wollen.
Das liegt aber auch (und in erster Linie) daran, daß ich dort keinerlei signifikant schlechte Erfahrungen mit Bunten auf schwarzen Partys gemacht habe. Zu keiner Zeit, ob Dom oder Fußballspiel oder sonstwas lief.
Die schlechten Erfahrungen AUSSERHALB der Clubs mal aussen vor.
Allerdings würde ich es denn aufm Kiez tolerieren. Aber man sieht ja auch an der Diskussion im Cathedrale Noir-Thread (und die Prinzenbar liegt ja bekanntlich am Kiez), daß ich nicht der einzige bin, der so denkt.
Der Punkt, der mir auffällt, ist auch, daß im dortigen Thread - wie hier - die Personen, die sich "pro Dresscode" äußern, längere Zeit Erfahrungen in Süddeutschland gemacht haben (z.B. hexenstern in Frankfurt und colourize in Köln). Dort scheint ja -so zumindest scheint es für mich - ein Dresscode durchaus üblich zu sein. Scheint also tatsächlich auch eine Frage der Gewöhnung zu sein.
Beide Systeme - ob mit oder ohne - funktionieren ja augenscheinlich seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten, sehr gut, ohne sich dabei ruiniert zu haben. Im Norden wurden wir noch nicht von Bunten überrannt und die haben auch noch nicht unsere Partys erobert und "unsere Frauen" vergewaltigt und die Läden geplündert.
Im Süden ist die Szene noch nicht völlig ausgestorben, weil keine Neulinge mehr in die Clubs kämen.
Die "echte" Frage, die man sich stellen muß, ist doch, was ändert ein wie auch immer gearteter (und führt man einen ein, wie muß der Dresscode aussehen und wie streng oder auch wie tolerant wird er dann gehandhabt?) tatsächlich eine positive Änderung bringt, die im Aufwand-(inklusive der Negativ-Folgen)Nutzen-Verhältnis sich überhaupt lohnt.
Und genau das bezweifel ich.
Colourize Argumentation trifft doch eigentlich voll ins "Schwarze" für die Argumentation der Contra-Fraktion:
Ja, es gibt diese "cultural codes" und in der Szene lebt die eh jeder. Aber der oberste dieser Codes ist eben nicht komplett und ausschließlich schwarze Kleidung zu tragen, sondern die beiden obersten Codes werden sicherlich das friedfertige und zivilisierte (meinetwegen auch gerne elitäre und snobbistische) Verhalten gegenüber anderen und eben der Individualismus.
Bombe ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Er beherrscht durchaus das zivilisierte Verhalten gegenüber anderen Menschen. Baggert nicht wie blöde, wird nicht wirklich aggressiv gegenüber Mitmenschen und falls ihn halt doch wer reizt, wird er die Situation sicher nicht versuchen, mit Gewalt zu lösen.
Aber er kleidet sich eben sehr individuell und ist auch in seinem Sprachgebrauch (zumindest für diese Szene) sehr individuell.
Also irgendwie schon 100%ig szene-kompatibel.
Und auch, wenn er in schwarzem Shirt eleganter, schlanker und besser aussieht (so haben ihn ja auch die meisten von uns schon mal gesehen) hat er eben - als Individuum - keine Lust auf eine Uniformierung. Und ich für meinen Teil finde das völlig ok.
Nachdem ich nun Bombe als prädestiniertes Beispiel für einen Gruftie gezeigt habe, leidet wahrscheinlich im folgenden meine Glaubwürdigkeit und er wird mich auf der nächsten Party lynchen :roll:
Wenn ich auf einer schwarzen Party einen Anteil an Nichtschwarzen habe z.B. in der MaHa <1% und im KIR <5% (gefühlte Werte), wieviel % davon benehmen sich denn wirklich so daneben, daß ihre Anwesenheit inakzeptabel ist?
Ok, 100% von denen tanzen seltsam. :twisted:

Aber das war es doch auch schon. Da ist vielleicht einmal im Jahr einer, der wirklich Ärger macht. Der wird eben rausgeworfen. Genauso, wie die 4-5 schwarzen, die da im Jahr Ärger machen. Man tut eben den 200 Menschen, die man pro Jahr als Bunte auf schwarzen Partys erlebt, ja Unrecht.
Das sind nicht alles Vollsponken und Asi-Prolls. Das sind Menschen, die eben abends noch mal losgehen wollten, ein bißchen Party machten, sich in irgendeinen Laden stürzen, den sie halt von anderen Veranstaltungen oder vom Erzählen dieser anderen Veranstaltungen her kennen oder der einfach zufällig auf dem Weg liegt und wollen sich ein bißchen amüsieren.
Wenn die dann auf der RETURN landen, erleben sie erstmal einen Kulturschock. Wen es zu sehr stört, der pöbelt nicht, der verzieht sich wieder. Wem es egal ist oder wer neugierig ist, der bleibt halt, trinkt ein paar Bierchen, tanzt zu 1-2 Stücken, die er von MTV kennt oder auch zu unbekannten Sachen, wenn sich nichts bietet und schaut sich ansonsten wahrscheinlich erstmal fasziniert um.
Handelt es sich um männlichen Vertreter der Spezies "bunt", wird dem sicherlich nicht entgehen, das die Kleidung der Damen - falls denn freizügig - schwarz und aus alltagsunüblichen Materialien bestehend ist. Freizügig ist die auf bunten Partys auch, nur eben in einem anderen Stil.
Meinetwegen beginnt er dann auch mit einem nicht schwarz-kulturell codiertem Balzverhalten. Üblicherweise sieht das ein "Antanzen" des auserwählten Weibchens vor. Er wird recht schnell merken, daß das ein erfolgloses Unterfangen ist, da sie, sein Balzen ignorieren wird oder ihm auf der Tanzfläche ausweicht und sich eine andere Ecke sucht.
Und da fängt m.E. erst die Grenze an! Wenn er jetzt nicht aufhört, sondern nachsetzt, fängt er erst an, sich daneben zu benehmen. Und wenn ein kurzes klares "Nein" dann nicht mehr reicht, kann man ihn meinetwegen aus dem Laden entfernen. Aber vorher hat er keinen Grund geliefert.
Und btw.:
Weswegen hat denn eine ganz bestimmte Person diesmal im Kir Hausverbot? Dieses Mal habe ich es ja nicht mitbekommen, aber die Masse von Euch wird wissen, wen ich meine....