Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 56509 mal)

Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #390 am: 01 November 2006, 13:10:30 »

Zitat von: "Trakl"

Am besten war Friedman. Der hatte nur einen Gast und solange er nicht die Wahrheit gehört hat, hat er nicht lockergelassen.
Du meinst, solange er nicht seine Wahrheit gehört hat, hat er nicht locker gelassen.Naja, der Schleimer ist ja nach gewissen Koks&Nutten-Aktionen zum Glück auch ruhiger geworden.
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #391 am: 02 November 2006, 00:27:18 »

Zitat von: "Trakl"
Die können das doch auch. Außerdem muss man damit irgendwann anfangen. In den USA wurde die Sklaverei doch auch irgendwann abgeschafft. Und was mit den alten Sklaven, die schon 30-40 Jahre geackert hatten?
Ist doch kein Grund. Wer sich gegen die Einführung von Verbesserungen stellt, mit der Begründung, das sei ungerecht gegen die, die es früher schlechter hatten, der benimmt sich genau so wie unsere Regierung. Nur nichts anpacken, was wirklich was verändern würde, aber Paranoia schüren, damit die Leute nicht über sowas nachdenken.

Und nun? Was möchtest Du mir damit sagen? Dass ich strukturkonservativ bin? 8)
Oh, wenns nur das ist, störts mich nicht im Geringsten - wenn es um freie Bildung geht bin ich gerne strukturkonservativ, aber volle Kanone!
Ja, die USA haben in der Tat ein über alle Maßen vorbildliches (A)Sozialsystem. Die würde ich auch immer beispielhaft für revolutionäre Neuerungen aller Couleur heranziehen.  :roll: :razz:
Zudem verstehe ich den Vergleich nicht wirklich. Der hinkt für mich etwas.
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Trakl

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Studiengebühren???
« Antwort #392 am: 02 November 2006, 01:02:58 »

Hm also nochmal, dass ich das richtig verstehe... Du bist gegen die Einführung eines Grundeinkommens für alle, weil es dann Leute gibt, die die Chance nicht hatten?
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #393 am: 02 November 2006, 01:07:42 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Nachtrag: Das Gepöbel erhebt übrigens keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Soll ich ? =)

Jeder hat ein Recht auf Pöbelei! 8)

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Trakl"
Erstmal: ne Freundin hat einen sehr guten Magister. Aber das will keiner sehen und bestenfalls ist sie dann überqualifiziert. Oder es bewerben sich 5000 auf die Stelle.

Und Du meinst, mit einem Hauptschulabschluss wäre sie besser dran?

Das nicht unbedingt, aber vieleicht hätte sie etwas studieren sollen, das man später auch mal zum Geldverdienen verwenden kann.Oder einfach 'ne Ausbildung machen.


Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.
Fakt ist nur, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen erwartet werden, und wer Hochschulabsolvent ist, ist somit klar im Vorteil. Und ist es nicht sogar ausgerechnet die Politik, die ständig schreit, dass wir mehr Akademiker/-innen brauchen? Ich versteh es nicht.

Zitat von: "Thomas"
[...]
Trakl meinte sicherlich den Fall, das das bedingungslose Grundeinkommen für alle Realität wäre.Dann hätten nämlich auch die, die kein Grundeinkommen hatten, bessere Chancen : 800 EUR +Kellnerjob, etc., da würde die Lage schon anders aussehen.


Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.
Ok, vorausgesetzt, alle haben dasselbe Einkommen mag dies zunächst gerechter erscheinen*. Aber das ist nicht mit der Richtung, die die Universitäten einschlagen wollen, kompatibel. Trakl, Gleichheit ist out. Eliteuniversitäten und Universitäten zweiter Klasse sind das Ziel. Die einen  erheben mehr, die anderen weniger Studiengebühren. Damit haben die einen Universitäten mehr Mittel als andere. Und dann kommst Du mit Deinem Grundeinkommen ins Hakeln. Die Grundeinkommen-Leute können dann nur an den Universitäten zweiter Klasse studieren. Großes Kino.

*Nachtrag: Ich möchte noch einmal klargestellt haben, dass ich die Einführung eines festen Grundeinkommens für _alle_ prinzipiell für sinnvoll und gerecht halte, unabhängig von dem Studiengebührenbeispiel.
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Trakl

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« Antwort #394 am: 02 November 2006, 01:59:21 »

Zitat von: "Lilyanar"

*Nachtrag: Ich möchte noch einmal klargestellt haben, dass ich die Einführung eines festen Grundeinkommens für _alle_ prinzipiell für sinnvoll und gerecht halte, unabhängig von dem Studiengebührenbeispiel.


Und trotzdem: wenn jeder Grundeinkommen hat ist es auch gerecht zu sagen, dass nur diejenigen, die die Uni nutzen auch dafür zahlen.
Wer 800 Euro im Monat hat, kann 500 oder 2000 Euro pro Semester locker bezahlen. Man muss dann eben entscheiden, ob man eine normale oder eine Eliteuni will. In jedem Fall sind das Verbesserungen.
Der Staat kann sich dann tatsächlich die doch recht willkürlichen Subventionen zum Teil sparen, die Unis verlangen eben dann das, was sie wert sind.
Bei einem Grundeinkommen wäre es auch kein Problem überhaupt einen Job zu finden, man wird bewusst entscheiden können, was man wo arbeitet und sich die Qualifikation holen.
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Thomas

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« Antwort #395 am: 02 November 2006, 09:02:30 »

Zitat von: "Lilyanar"

Die Fächerwahl ist in heutigen Zeiten für die Chance des Erlangens eines Arbeitsplatzes herzlich irrelevant, da es kaum welche (Arbeitsplätze) gibt. ;)
Und ob man nun Tibetologie oder BWL studiert hat kratzt dann herzlich wenig.

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.

Zitat von: "Lilyanar"
Fakt ist nur, dass durch den Mangel an Arbeitsplätzen immer höhere Qualifikationen erwartet werden, und wer Hochschulabsolvent ist, ist somit klar im Vorteil.
Naja, wer Hochschulabsolvent&fähig ist, ist klar im Vorteil.Ich bezweifel mal, das das ausnahmslos auf all' die Tagträumer zutrifft, die an Unis rumschlurfen.Die Zeiten, in denen man in D nur mit den richtigen Zetteln in der Hand jeden Job bekam, sind zum Glück vorbei.

Zitat von: "Lilyanar"
Also, prinzipiell habe ich gegen ein Grundeinkommen mal so garnichts einzuwenden. Allerdings sind von 800 Teuronen monatlich noch lange keine Studiengebühren finanziert und die 500 Euro pro Semester sind zudem auch nur der Einstieg. Das kann 2010 schon beträchtlich anders aussehen.

Bitte ?  :shock: Also wenn du mit 800EUR im Monat+Zusatzjobs, die du ja wohl ohnehin haben wirst nicht auskommst, machst du irgendwas falsch.Zumal es ja nicht wenige zu geben scheint, die das Studium trotz Studiengebühren und ohne Grundeinkommen gebacken zu kriegen scheinen.Und das sind nicht ausnahmslos Kinder megareicher Eltern.
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« Antwort #396 am: 02 November 2006, 14:14:14 »

Zitat von: "Thomas"

Halte ich mal pauschal für Blödsinn.Airbus sucht gerade einige hundert Ingenieure.Keine Germanisten oder Soziologen.Such mal bei Stepstone&Co. nach den entsprechenden Berufsfeldern.


Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?
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« Antwort #397 am: 02 November 2006, 14:32:11 »

Zitat von: "Trakl"

Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?

Zum einen tut die Wirtschaft das nach Marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, deswegen heißt es auch Marktwirtschaft.Und wenn ein Unternehmen Flugzeuge bauen möchte, ist es logisch, das die keine Heer von Politologen&Co. dafür einstellen.

Auch all die anderen Firmen arbeiten nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, und wenn der Markt nun mal zufällig nicht nach Produkten oder Dienstleistungen schreit, bei denen man massig Geisteswissenschaftler oder freischaffende Künstler einsetzen kann, ist das halt so.

Zum anderen teilt die Wirtschaft nicht ein, du mußt da ja nicht arbeiten.In der Planwirtschaft (zumindest war das in der DDR so) hatte man diese Wahl nicht.
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« Antwort #398 am: 02 November 2006, 15:07:49 »

Zitat von: "Trakl"

Hm da gestatte man mir so generell mal die Frage: was genau ist eigentlich dann der Unterschied zur Planwirtschaft, außer dass nicht der Staat die Menschen zur Arbeit einteilt, sondern die Wirtschaft?


da merkt man, lieber Trakl, dass du keine Ahnung von Planwirtschaft hast :evil:
Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt
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« Antwort #399 am: 02 November 2006, 15:09:05 »

Achje, ich glaube Du hast meine Frage nicht verstanden. Im Ürbigen ist es keineswegs so, dass man nicht arbeiten müsste.
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« Antwort #400 am: 02 November 2006, 15:13:30 »

Zitat von: "Trakl"
Im Ürbigen ist es keineswegs so, dass man nicht arbeiten müsste.
Doch, ist es.Nur mußt du dir dann halt überlegen, wie du anderweitig deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst, wenn du nicht verhungern willst.
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Trakl

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« Antwort #401 am: 02 November 2006, 15:25:20 »

Zitat von: "Black Russian"

Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt


Ob man sie ins erst Gefängnis steckt oder erst verhungern lässt und sie dann ins Gefängnis steckt, wenn sie kriminell geworden sind, ist im Endeffekt nur viel umständlicher - aber keineswegs humaner.
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« Antwort #402 am: 02 November 2006, 15:38:21 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Black Russian"

Bei Planwirtschaft hat man die Menschen, die nicht gearbeitet haben, ins Gefängnis gesteckt


Ob man sie ins erst Gefängnis steckt oder erst verhungern lässt und sie dann ins Gefängnis steckt, wenn sie kriminell geworden sind, ist im Endeffekt nur viel umständlicher - aber keineswegs humaner.

In der Planwirtschaft hatte man aber Arbeitsplätze für alle (so sinnlos und ineffizient diese auch gewesen sein mögen), und hungern mußte von den arbeitenden auch keiner.Nur wer Essen wollte, sich aber weigerte zu arbeiten, landete im Knast.

Eigentlich ein schöner Brauch, Bienenvölker z.B. sind bei unnützen Essern noch wesentlich rabiater  8)

Das man für sein eigenes Überleben nun mal etwas tun muß, und das nicht unbedingt immer das ist, worauf man gerade superviel Lust hat, war schon zu zeiten der Höhlenmenschen so.Wenn die mal eine Woche lang keinen Bock auf Beeren pflücken und jagen hatten, sind sie halt verhungert, also mußte man sich wohl oder übel bequemen und für sein Überleben etwas tun.
An diesem Prinzip wird sich solange nichts ändern, solange es keinen automatisch laufende Rundumversorgung für alle gibt.
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« Antwort #403 am: 02 November 2006, 15:54:27 »

Zitat von: "Thomas"

Das man für sein eigenes Überleben nun mal etwas tun muß, und das nicht unbedingt immer das ist, worauf man gerade superviel Lust hat, war schon zu zeiten der Höhlenmenschen so.


Ja Thomas, Du hast recht. Und Du bist auch eines der besten Beispiele dafür, dass trotz Jahrtausendelanger Arbeit von Kreativen immer noch Menschen existieren, deren Gesellschaftsverständnis aus dem Paläolithikum stammt.
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« Antwort #404 am: 02 November 2006, 16:11:30 »

Zitat von: "Trakl"

Ja Thomas, Du hast recht. Und Du bist auch eines der besten Beispiele dafür, dass trotz Jahrtausendelanger Arbeit von Kreativen immer noch Menschen existieren, deren Gesellschaftsverständnis aus dem Paläolithikum stammt.
Du meinst, das es trotz immer wieder in Erscheinung tretender arbeitscheuer Verpisser, Laberbacken und Tagträumer sich doch hautpsächlich die Ansichten von denen durchgesetzt haben, die auch wirklich mal etwas machen und anpacken ? Na ein Glück.

Außerdem kenne ich kaum ernstzunehmende "Kreative", die die Tatsache anzweifeln, das es irgendwo einen Punkt gibt, wo jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist.
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