Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 60949 mal)

kyara

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Studiengebühren???
« Antwort #240 am: 17 Juni 2006, 22:59:04 »

Ich finde die Studiengebühren auch zum Kotzen! (sorry...)

In erster Linie werden doch die Banken ordentlich von den Zinsen profitieren, die ja schon von Anfang an gezahlt werden müssen.
Und ob das ganze Geld der Studiengebühren dann wirklich in die Unis fließt, wage ich auch noch zu bezweirfeln.

Ab dem Wintersemester will ich auch studieren und habe auch gar keine Problem damit, nebenbei zu jobben.....
Aber da ab nächstem Semester fast alle Studiengänge auf Bachelor/Master umgestellt sind, kann man vielleicht gar nicht nebenbei arbeiten,
weil die neuen Studiengänge "Straff organisiert und zeitlich eng gegliedert" sind und somit wahrscheinlich gar keine Zeit für einen Job bleibt.

Also gibt es nur die Möglichkeiten, dass man sich entweder hoch verschuldet, aus einer reichen Familie kommt oder als unterbezahlte Kraft in einem Büro versauert....

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Dragonfly

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Studiengebühren???
« Antwort #241 am: 19 Juni 2006, 07:22:00 »

Deutschland hat als Arbeitsstandort nur eine Chance, wenn seine Bürger besser ausgebildet werden.

Das Segment der Arbeitsstellen, die eine mittlere bis niedrige Bildung voraussetzen, wird in den kommenden Jahren sinken. Man bekommt im Ausland fürs gleiche mehr geboten bzw. es günstiger (vgl. Ökonomisches Prinzip).

Ausgenommen sind Berufe direkt am Menschen vor Ort -- Pflegende Berufe, Bildende Berufe, Tourismusbranche, Sicherheit, Verwaltung usw. -- die schwer auszulagern sind. Aber auch in diesen Berufen nimmt die erwartete Bildung stetig zu.

Wir müssen akzeptieren, dass Vollbeschäftigung eine Utopie ist und eine gewisse (große) Menge an Menschen arbeitslos sein wird.

Ziel der Politik/Wirtschaft sollte es nicht sein Ihnen falsche Hoffnung auf einen Job zu machen, sondern Möglichkeiten aufzeigen auch ohne feste Arbeit ein sinnvolles, erfüllendes und für die Gesellschaft produktives Leben zu führen -- wobei Bildung ein Weg dort hin sein kann.

Nehmen wir an, wir würden die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen: Arbeitslos, Arbeitend, Student.

Was wird nach Einführung der allgemeinen Studiengebühren passieren?

Tendenziell werden einige bis viele aus finanziellen Gründen nicht mehr studieren können bzw. wollen (Aussicht auf Verschuldung durchs Studium).

Wie gliedern sie sich dann neu ein?  -- Entweder sie werden Arbeitend (eine "klassische" Ausbildung zählt hier auch zu) -- dann nehmen sie aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jemanden den Arbeitsplatz weg, da wie oben beschrieben, die Aussicht auf einen neu erstellten Arbeitsplatz sehr gering ist. Alternativ machen sie sich selbständig, was ein Grundkapital voraussetzt -- unter der eingehenden Annahme, dass man aus finanziellen Gründen nicht studiert, liegt dies meist nicht vor.

Vereinfacht ausgedrückt: es wird jemandem der Job weggenommen (und der wird arbeitslos) oder man wird selbst arbeitslos.

Es stellt sich nun die Frage: Was kostet dem Staat mehr -- ein Student oder ein Arbeitsloser.

Je nach Studiengang entstehen unterschiedliche Kosten für einen Studenten: die "teuren" wie z. B. Medizin und Kernforschung, die "billigen" wie z. B. Germanistik und BWL und viele dazwischen. Die Verwaltung des Studenten wird vom Studenten durch seinen Semesterbeitrag komplett finanziert.

Bei den Arbeitslosen entstehen auch unterschiedliche Kosten -- meist vom Engagement bzw. der Hartnäckigkeit des Arbeitslosen abhängig --: ABM Maßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Harz IV, Kleider-/Wohnungs-/Einrichtungs-/usw. Zuschüsse und Gelder usw. Die Verwaltung des Arbeitslosen kostet dem Staat auch Geld.

Wenn also ein Student im Durchschnitt mehr Kosten verursacht als ein Arbeitsloser, dann könnte man es zumindestens vom Geld her volkswirtschaftlich begründen bzw. verstehen.

Da ich weder Volkswirt bin, noch Zugriff auf die Zahlen habe, kann ich diese Frage nicht beantworten.

Selbst wenn dem so wäre, würde der Volkswirtschaft ein Schaden durch schlechter ausgebildete Bürger entstehen (s. o.).

Bildung ist der Weg in die Zukunft.
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colourize

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Studiengebühren???
« Antwort #242 am: 19 Juni 2006, 10:35:40 »

Ein Student kostet den Staat gar nichts, da der Student keinen Anspruch auf Transferleistungen hat.
Ansonsten 100% Zustimmung zu Deinem Posting, Drachenfliege.
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #243 am: 19 Juni 2006, 10:52:12 »

Zitat von: "colourize"
Ein Student kostet den Staat gar nichts, da der Student keinen Anspruch auf Transferleistungen hat.

Oh doch, allerdings indirekt.Der ganze Unibetrieb wird ja vom Staat bezahlt.Verwaltung, Handwerker, Klopapier, etc.Ich glaube kaum, das all dieses von irgendwelchen Semesterbeiträgen, Studiengebühren, etc. (mal angenommen, die Studiengebühren würden auch der Uni zugute kommen)ausreichend bezahlt würde, der Staat wird bei den durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten eines Studenten immer draufbezahlen.
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Studiengebühren???
« Antwort #244 am: 19 Juni 2006, 12:21:12 »

Zitat von: "Dragonfly"
Deutschland hat als Arbeitsstandort nur eine Chance, wenn seine Bürger besser ausgebildet werden.


äh, nein. die schlechte qualität des arbeitsstandortes deutschland bgründet sich hauptsächlich aus den zu hohen kosten für arbeit. die ursachen sind vielfältig, lassen sich aber in den meisten fällen auf regierungszeiten der spd zurückführen.

Zitat von: "Dragonfly"

Das Segment der Arbeitsstellen, die eine mittlere bis niedrige Bildung voraussetzen, wird in den kommenden Jahren sinken. Man bekommt im Ausland fürs gleiche mehr geboten bzw. es günstiger (vgl. Ökonomisches Prinzip).


s.o.


Zitat von: "Dragonfly"

Wir müssen akzeptieren, dass Vollbeschäftigung eine Utopie ist und eine gewisse (große) Menge an Menschen arbeitslos sein wird.


stimmt, ist aber keine neue erkenntnis.

Zitat von: "Dragonfly"

Ziel der Politik/Wirtschaft sollte es nicht sein Ihnen falsche Hoffnung auf einen Job zu machen, sondern Möglichkeiten aufzeigen auch ohne feste Arbeit ein sinnvolles, erfüllendes und für die Gesellschaft produktives Leben zu führen -- wobei Bildung ein Weg dort hin sein kann.


ziel sollte es doch viel eher sein die arbeitslosigkeit auf ein minimum zu senken, oder ?

Zitat von: "Dragonfly"

Nehmen wir an, wir würden die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen: Arbeitslos, Arbeitend, Student.


sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?


Zitat von: "Dragonfly"

Was wird nach Einführung der allgemeinen Studiengebühren passieren?

Tendenziell werden einige bis viele aus finanziellen Gründen nicht mehr studieren können bzw. wollen (Aussicht auf Verschuldung durchs Studium).

Wie gliedern sie sich dann neu ein?  -- Entweder sie werden Arbeitend (eine "klassische" Ausbildung zählt hier auch zu) -- dann nehmen sie aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jemanden den Arbeitsplatz weg, da wie oben beschrieben, die Aussicht auf einen neu erstellten Arbeitsplatz sehr gering ist. Alternativ machen sie sich selbständig, was ein Grundkapital voraussetzt -- unter der eingehenden Annahme, dass man aus finanziellen Gründen nicht studiert, liegt dies meist nicht vor.


Vereinfacht ausgedrückt: es wird jemandem der Job weggenommen (und der wird arbeitslos) oder man wird selbst arbeitslos.


das ist eine sehr einfache denkweise. da der mensch seinen konsum nach dem über der zeit geglätten vermögen bestimmt, werden die allermeisten trotzdem noch studieren einfach aufgrund der aussichten auf ein höheres einkommen mit studienabschluss. daraus lassen sich dann auch die kredite finanzieren.

Zitat von: "Dragonfly"

Je nach Studiengang entstehen unterschiedliche Kosten für einen Studenten: die "teuren" wie z. B. Medizin und Kernforschung, die "billigen" wie z. B. Germanistik und BWL und viele dazwischen. Die Verwaltung des Studenten wird vom Studenten durch seinen Semesterbeitrag komplett finanziert.


Ja genau. :hihi:

Zitat von: "Dragonfly"

Bei den Arbeitslosen entstehen auch unterschiedliche Kosten -- meist vom Engagement bzw. der Hartnäckigkeit des Arbeitslosen abhängig --: ABM Maßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Harz IV, Kleider-/Wohnungs-/Einrichtungs-/usw. Zuschüsse und Gelder usw. Die Verwaltung des Arbeitslosen kostet dem Staat auch Geld.


deswegen das ziel, die arbeitslosigkeit zu minimieren.

Zitat von: "Dragonfly"

Wenn also ein Student im Durchschnitt mehr Kosten verursacht als ein Arbeitsloser, dann könnte man es zumindestens vom Geld her volkswirtschaftlich begründen bzw. verstehen.


das wäre aber einer eher betriebswirtschaftliche rechnung.

Zitat von: "Dragonfly"

Da ich weder Volkswirt bin, noch Zugriff auf die Zahlen habe, kann ich diese Frage nicht beantworten.


das merkt man schon an deinem post.

Zitat von: "Dragonfly"

Selbst wenn dem so wäre, würde der Volkswirtschaft ein Schaden durch schlechter ausgebildete Bürger entstehen (s. o.).

Bildung ist der Weg in die Zukunft.


Bildung ist nur ein teil des weges. der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken. um den menschen ein höheres einkommen zu verschaffen und somit die steuereinnahmen des staates sowie die kosten des staates zu senken. und das kann nur durch eine liberalisierung des arbeitsmarktes passieren. merke marktaustrittschranken sind markteintrittsschranken. und flächentarifverträge sind zu unflexibel. und das unser sozialsystem auf dauer nicht zu finanzieren ist wusste schon ludwig erhard.
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Studiengebühren???
« Antwort #245 am: 19 Juni 2006, 14:07:53 »

Der Arbeitsstandort Deutschland hat keine schlechte Qualität.

Zu den angeblich zu "hohen Kosten" ist vielleicht http://www.bpb.de/wissen/BTM4XM,0,Entwicklung_der_Lohnst%FCckkosten_im_internationalen_Vergleich.html für dich interessant. Ganz davon abgesehen gilt natürlich der Hinweis: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast."

>>>>die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen
>>sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?
Natürlich ist das Modell vereinfacht, aber ein komplexeres Modell verändert meine Aussage ("1 Student weniger = 1 Arbeitsloser mehr") im Kern nicht.

Ganz nebenbei: Behinderte müssen keine Studiengebühren bezahlen (s. http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/wissenschaft-forschung/studiengebuehren.html#headline8. ) und einem studierenden Rentner bin ich noch nicht begegnet.

>>das ist eine sehr einfache denkweise
Und das war eine Beleidigung :)

Deine Aussage widerlegt meine Aussage nicht, sondern bestätigt sie nur.

ich: "werden einige bis viele [...] nicht mehr studieren können bzw. wollen"
du: "werden die allermeisten trotzdem noch studieren"

Von deinen "allermeisten" bleiben "einige" übrig, die nicht mehr studieren werden, und von diesen "einige[n]" sprach ich; dass die "allermeisten" in den sauren Apfel beißen -- natürlich ist dem so. Wobei "einige" natürlich auch "viele" sein können -- je nach Betrachtungsweise.

Die "Schuld" in den Versäumnissen einer Partei zu suchen oder das Runterbeten des Parteiprogramms einer anderen ist weder fruchtbar noch sinnvoll.

Auch die Parteien, die nach "Liberalisierung des Arbeitsmarktes" und Abschaffung der Flächentarifverträge schreien, schauen ohnmächtig zu, wenn Konzerne Arbeitsplätze vernichten.

Daimler/Crysler wäre ein Beispiel aus der näheren Vergangenheit:  "Daimler Chrysler erwartet für 2006 zwar einen operativen Gewinn von über sechs Milliarden Euro. Dem stehen jedoch erhebliche finanzielle Belastungen durch den laufenden Personalabbau [...] gegenüber. 'Dass der Konzern angesichts dieser Lage keine Gewerbesteuer zahlt, überrascht uns nicht' [...]" ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,415387,00.html )

>>der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken

Die Einführung der allgemeinen Studiengebühren ist jedenfalls kein Weg die Arbeitslosigkeit zu senken.

Für mich bleibt Bildung der erste Schritt: besser ausgebildete Personen haben eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt

Anstatt im Segment der Arbeitsplätze mit niedriger bis mittlerer Bildung auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben -- was in meinen Augen unmöglich sein wird bzw. schon ist --, sollten wir uns auf das Segment der mittleren bis hohen Bildung konzentrieren und unsere Arbeitskräfte dahingehend ausbilden.
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Studiengebühren???
« Antwort #246 am: 19 Juni 2006, 16:07:50 »

Zitat von: "Dragonfly"

Zu den angeblich zu "hohen Kosten" ist vielleicht http://www.bpb.de/wissen/BTM4XM,0,Entwicklung_der_Lohnst%FCckkosten_im_internationalen_Vergleich.html für dich interessant. Ganz davon abgesehen gilt natürlich der Hinweis: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast."


wenn man eine statistik richtig liest erschließt sich auch der inhalt viel einfacher. diese statistik gibt an um wieviel sich die lohnkosten und lohnstückkosten ERHÖHT haben. und bei einem ohnehin schon hohen niveau wird sich auch nicht mehr viel erhöhen.

Zitat von: "Dragonfly"

>>>>die arbeitsfähigen Personen in drei Kategorien einteilen
>>sehr unvollständig! was ist mit arbeitsunfähig(z.b. aufgrund behinderung), rentner, arbeitssuchenden?
Natürlich ist das Modell vereinfacht, aber ein komplexeres Modell verändert meine Aussage ("1 Student weniger = 1 Arbeitsloser mehr") im Kern nicht.


da du im weiteren Verlauf deiner argumentation arbeitslos mit transferleistungsempfänger gleichsetzt schon. schließlich gibt es einen nicht unerheblichen teil von menschen die obwohl sie sich kein studium leisten können, keine transferleistungen empfangen. ich denke da an hausfrauen, föjler,fsjler und diverse andere.

Zitat von: "Dragonfly"

>>das ist eine sehr einfache denkweise
Und das war eine Beleidigung :)


nein, das ist eine feststellung
Zitat von: "Dragonfly"

Deine Aussage widerlegt meine Aussage nicht, sondern bestätigt sie nur.

ich: "werden einige bis viele [...] nicht mehr studieren können bzw. wollen"
du: "werden die allermeisten trotzdem noch studieren"

Von deinen "allermeisten" bleiben "einige" übrig, die nicht mehr studieren werden, und von diesen "einige[n]" sprach ich; dass die "allermeisten" in den sauren Apfel beißen -- natürlich ist dem so. Wobei "einige" natürlich auch "viele" sein können -- je nach Betrachtungsweise.


ich muss dir in diesem punkt recht geben.da die mengen hier nicht näher spezifizert sind und ich auch keine zahlen zur verfügung habe müssen wir das wohl so stehen lassen.

Zitat von: "Dragonfly"

Die "Schuld" in den Versäumnissen einer Partei zu suchen oder das Runterbeten des Parteiprogramms einer anderen ist weder fruchtbar noch sinnvoll.

Auch die Parteien, die nach "Liberalisierung des Arbeitsmarktes" und Abschaffung der Flächentarifverträge schreien, schauen ohnmächtig zu, wenn Konzerne Arbeitsplätze vernichten.

Daimler/Crysler wäre ein Beispiel aus der näheren Vergangenheit:  "Daimler Chrysler erwartet für 2006 zwar einen operativen Gewinn von über sechs Milliarden Euro. Dem stehen jedoch erhebliche finanzielle Belastungen durch den laufenden Personalabbau [...] gegenüber. 'Dass der Konzern angesichts dieser Lage keine Gewerbesteuer zahlt, überrascht uns nicht' [...]" ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,415387,00.html )


okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte ist es zur einführung sehr hoher arbeitsmarktaustrittsschranken gekommen. das diese schranken aufgrund des hohen verlustpotenzial an wählerstimmen von kaum einer partei angetastet werden, ist auch nur zu deutlich. diese situation ist tatsache in der brd. deswegen handeln die unternehmen so wie sie es tun. und da marktaustrittsschranken auch markteintrittschranken sind müssen diese zunächst einmal abgebaut werden. und dann werden die unternehmen auch ihr verhalten ändern.

Zitat von: "Dragonfly"

>>der erste schritt muss es sein die arbeitslosigkeit zu senken

Die Einführung der allgemeinen Studiengebühren ist jedenfalls kein Weg die Arbeitslosigkeit zu senken.


stimmt, aber aufgrund deiner durchmischung der themen blieb mir nichts anderes übrig als ebenfalls zu mischen.

Zitat von: "Dragonfly"

Für mich bleibt Bildung der erste Schritt: besser ausgebildete Personen haben eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt

Anstatt im Segment der Arbeitsplätze mit niedriger bis mittlerer Bildung auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben -- was in meinen Augen unmöglich sein wird bzw. schon ist --, sollten wir uns auf das Segment der mittleren bis hohen Bildung konzentrieren und unsere Arbeitskräfte dahingehend ausbilden.


auch hier stimmen wieder die mengen nicht.der großteil der arbeitslosen befindet sich nunmal im niedrig bis mittel lohnbereich. und diese stellen wandern aus deutschland ab,naja eigentlich sind sie schon weg. aufgrund der zu hohen kosten und der schon vielfach beschriebenen schranken. mal davon abgesehen gelten die schranken auch für die hoch bezahlten jobs. aus diesem grund verlagern die unternehmen (oder haben schon verlagert) ihre F&E ins ausland, aus schon vielfach zitierten gründen. deshalb haben wir in deutschland einen stellenabbau in allen lohnniveaus und um diesem entgegen zu wirken ist es eben notwendig den arbeitsmarkt zu lieberalisieren.

da das ganze hier aber in das thema arbeitsmarktpolitik abrutscht und damit völlig lösgelöst ist vom eigentlichen topic, schlage ich vor, solltest du noch fragen haben, mir diese über pm zu stellen. damit wir hier zum eigentlich thema zurückkehren können.


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Studiengebühren???
« Antwort #247 am: 19 Juni 2006, 16:28:44 »

Zitat von: "searcher"
PRO STUDIENGEBÜHREN!!!!!!

Jemand, der seinen gesamten Lebensunterhalt aus Väterchen Staats Kasse bestreitet und sein Studium bei vollem Gehalt absitzen darf, hat leicht reden, nech? ;)

Da DAS den Staat wirklich ordentlich Geld kostet, bin ich dafür, dass Soldaten, wenn sie schon ihre Bezüge während des Studiums voll weitergezahlt bekommen, ihr Studium gefälligst selbst finanzieren - komplett!

Wenn Studieren schon zum Privatvergnügen wird, dann wenigstens für ALLE! Soviel Gerechtigkeit muss sein! scnr[/color] :twisted:
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« Antwort #248 am: 19 Juni 2006, 16:38:19 »

Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????
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« Antwort #249 am: 19 Juni 2006, 16:48:06 »

Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????

Och, in den Siebzigern waren die Sozis schon sehr präsent.
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« Antwort #250 am: 19 Juni 2006, 16:50:25 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "searcher"
okay, noch einmal. aufgrund der sozialdemokratischen politik verganger jahrzehnte

Vergangener JAHRZEHNTE ???
Wir hatten 16 Jahre lang die bekloppte Birne damals in Bonn sitzen, wo willst Du denn da noch die Sozialdemokraten unterbringen ????

Och, in den Siebzigern waren die Sozis schon sehr präsent.

Ja schon, dass ist aber schon deutlich über 30 Jahre her...
erzähl mir nicht, dass Politik SO eine Langzeitwirkung hat... :lol:
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« Antwort #251 am: 19 Juni 2006, 16:53:52 »

Zitat von: "Nevyn"

Ja schon, dass ist aber schon deutlich über 30 Jahre her...
erzähl mir nicht, dass Politik SO eine Langzeitwirkung hat... :lol:
Aber hallo, besonders in den schlechten Punkten hat Politik eine extreme Langzeitwirkung.So geht z.B. die Sektsteuer auf die Zeit der Napolitanischen Kriege zurück und war selbsverständlich "nur Übergangsweise" gedacht - so wie wir den Solidaritätsbeitrag für den Osten auch in dreihundert Jahren noch bezahlen werden  :roll:
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« Antwort #252 am: 19 Juni 2006, 17:17:27 »

>>wenn man eine statistik richtig liest
Dann sieht man, dass Deutschland nominell geringere Lohnstückkosten und einen geringeres Wachstum derer als vergleichbare europäische Länder hat.

>>solltest du noch fragen haben
Dann lese ich mir die CDU und FDP Parteiprogramme durch ... da stehen deine Argumente auch alle drin .)
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« Antwort #253 am: 19 Juni 2006, 17:57:44 »

Zitat von: "Dragonfly"
>>wenn man eine statistik richtig liest
Dann sieht man, dass Deutschland nominell geringere Lohnstückkosten und einen geringeres Wachstum derer als vergleichbare europäische Länder hat.

>>solltest du noch fragen haben
Dann lese ich mir die CDU und FDP Parteiprogramme durch ... da stehen deine Argumente auch alle drin .)


okeh, du hast es nicht anders gewollt:

1. die von dir präsentierte statistik gibt tatsächlich nur die steigerung an
2. das auch nur in relation zu einem wert aus 1995
3. schön das du selbst gemerkt hast das es nur nominelle größen sind, die sind nämlich in der vwl fast völlig unspannend
4. natürlich ist das wachstum der kosten geringer, SIE SIND SCHON SEHR HOCH
5. wenn du die parteiprogramme von cdu und fdp gelesen hättest, was du offensichtlich nicht getan hast, dann würdest du wissen das eben diese argumente nicht drinstehen. ich verweise nochmal auf das verlustpotential bei den wählerstimmen.


Zitat von: "killerqueen"
Jemand, der seinen gesamten Lebensunterhalt aus Väterchen Staats Kasse bestreitet und sein Studium bei vollem Gehalt absitzen darf, hat leicht reden, nech? Wink

Da DAS den Staat wirklich ordentlich Geld kostet, bin ich dafür, dass Soldaten, wenn sie schon ihre Bezüge während des Studiums voll weitergezahlt bekommen, ihr Studium gefälligst selbst finanzieren - komplett!

Wenn Studieren schon zum Privatvergnügen wird, dann wenigstens für ALLE! Soviel Gerechtigkeit muss sein! scnr Twisted Evil


jiip ich habe leicht reden. hat allerdings mehr mit meiner persönlichen meinung zu tun. ich wäre auch für studiengebühren wenn ich nicht bei der bundeswehr, mit gennanten vorteilen, studieren würde.
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.
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« Antwort #254 am: 19 Juni 2006, 18:17:13 »

Zitat von: "searcher"
jiip ich habe leicht reden. hat allerdings mehr mit meiner persönlichen meinung zu tun. ich wäre auch für studiengebühren wenn ich nicht bei der bundeswehr, mit gennanten vorteilen, studieren würde.

Das wage ich zu bezweifeln; denn wie mühsam ein selbstbezahltes Studium ist, kann sich jemand, der nie in dieser Lage war, wohl kaum vorstellen. Vielleicht hättest Du ja das Handtuch geworfen, nachdem Du Dir den 6. Job gesucht und durch widrige und von Dir unverschuldete Umstände wieder verloren hättest, wie auch schon die 5 Jobs davor...
Eine Meinung zu etwas wovon man keine Ahnung hat ist in meinen Augen immer sehr haltlos; aber gut, glaube meinetwegen dran. :P

Zitat von: "searcher"
was du aber in deinem beitrag unterschlagen hast ist die tatsache das ich für mein bezahltes studium arbeiten muss, 12 jahre für die bundeswehr, und davon bin ich übrigens nur 3Jahre und 6 monate an der uni. ob das am hindukush sein muss ist eine andere frage, aber deutlich diskussionswürdig. und wenn man sich überlegt wieviel ich mit meinem diplom in der privatwirtschaft verdienen würde, und was ich stattdessen beim bund kriege. denke ich das ich mein studium mehr als bezahle.

Ich glaube nicht, dass sich bei Dir und einem Zivil-Studierten im gleichen/ähnlichen Studiengang am Ende des Lebens dieselbe insgesamte Einkommenssumme ergeben würde; zudem unterschlägst Du wiederrum, dass es für Auslands- und Gefahreneinsätze saftige Zusschläge gibt, die sich je nach Einsatz in einer gesalzenen Multiplikation der Bezüge äußert. Das muss ein Ziviler erst mal aufholen.
Aber eine zivile Alternative zu Deinem "Studienmodell" gibt es ja leider nur in den wenigsten Fächern, dazu noch sehr selten; und selbst dann noch nicht in diesem Ausmaß.

Ich hätte auch gerne meinen Arsch für 12 oder 15 Jahre an ein Unternehmen vekauft, um während meines Studiums meine finanzielle Ruhe zu haben; noch dazu hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, ob ich danach eine Arbeitsstelle finde und in Ruhe mein Leben planen können. Aber leider, leider gibt es diesen Luxus ja nur beim Staat. ;)[/color]
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