Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: ESSEN :D  (Gelesen 212716 mal)

Sapor Vitae

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Re: ESSEN :D
« Antwort #225 am: 19 März 2011, 23:58:47 »

1.) möglichst nichts kaufen, was beworben wird (das bedeutet nämlich, dass ich a) mit dem Kauf die Werbung mitbezahle, von der ich mich eigentlich nur belästigt fühle und b) dass das Produkt weniger wert ist als ich dafür bezahle, weil die Werbung ja auch Geld kostet - Ausnahme: Butter von KerryGold)
2.) nichts kaufen, wo auf der Verpackung mehr als fünf Zutaten angegeben sind (diese Regel tritt bei Produkten, von denen ich nur sehr wenig zu mir nehme - z.B. Dipps oder Grillsaucen außer Kraft)
3.) nichts kaufen, was meine Oma nicht als Nahrungsmittel identifiziert hätte
Punkt 2 halte ich ähnlich. Da greife ich auch lieber zum Produkt, das eine kürzere Zutatenliste hat und wo ich im besten Fall auch weiß, worum es sich dabei im einzelnen handelt.
Punkt 3 funktioniert für mich eher nicht, sonst dürfte ich wohl keinen Tofu essen und vermutlich auch keinen Ingwer in mein Essen tun und auch keinen anderen Tee als Schwarztee trinken.
Punkt 3 ist eher im übertragenen Sinne gemeint. ;) Wenn meine Oma aus China gekommen wäre (wie etwa die Oma meiner Halbbrüder), dann würde sie sehr wohl Tofu oder Ingwer erkennen.
Hm okay. So ne imaginäre, alleswissende Hinterkopfoma hab ich dann wohl auch. :)

Zitat
Gemeint ist damit, dass ich prinzipiell Design- bzw. Neo-Food meide. Von einem Schokoriegel ab und an mal abgesehen.
Also kein Fleischsnack zum Toasten für dich? ;) Nein aber ernsthaft, was verstehst du unter Neo-Food? Den Begriff lese ich zum ersten Mal.

@Ninchen: dass ich immer die letzte beim Essen bin, kenne ich auch. Und in meiner subjektiven Wahrnehmung sind es fast immer die Männer, die besonders schnell essen.
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aber es hilft.

messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #226 am: 20 März 2011, 00:36:34 »

Zitat
Letztendlich kommt es also nicht nur auf die Nahrung an sich an, sondern auch auf die Umstände, in denen man diese zu sich nimmt. Ich esse z.B. wesentlich lieber in Gesellschaft. Dummerweise schlingt diese Gesellschaft das Essen meist in einem Tempo herunter, bei dem ich beim besten Willen nicht mehr mithalten kann.

Oooh ja. Was ich sehr schade finde. :(
Ich gehe sehr gerne essen! Auch und vor allem deswegen, weil man sich damit auch speziell fürs Essen Zeit nimmt und es auch wertschätzt. Es ist dann nicht nur ein "Hungäääär"-Ding, sondern eine bewusste Entscheidung für genau diese Richtung von Essen (ist ja schon ein Unterschied, ob ich zum Italiener oder zum Inder gehe) und dann eben auch genau dieses Gericht, idealerweise dann auch gekocht von jemandem, der es auch wunderbar kochen kann. :)
In dem Zusammenhang verstehe ich dann auch nicht so recht die gesetzliche Pausenregelung: Wenn man mehr als 6, aber weniger als 9 Stunden gearbeitet hat, hat man also ein Recht auf eine halbe Stunde Pause. Aha. Wie um Himmels willen soll man in der Zeit das Essen herunterkriegen, ohne zu schlingen  ???

Ein bisschen schade finde ich, dass Jim Block meist so extrem beliebt ist. Denn man hat dort immer ein wenig das Gefühl, vor allem am Jungfernstieg, dass einem die nächsten Besucher förmlich aufs Essen sehen und hoffen dass man bald fertig ist, damit sie deinen Sitzplatz abkriegen können ... dabei ist das Essen dort so lecker! Man schmeckt all diese frischen Zutaten dort, dann auch noch ein richtiges Brötchen, das oberleckere Knobibrot, hrrr ...
Dünn wird man von dem Zeug bestimmt nicht  :D , aber man gönnt sich ja sonst nichts.  8)
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K-Ninchen

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Re: ESSEN :D
« Antwort #227 am: 20 März 2011, 01:37:56 »

Ich gehe sehr gerne essen! Auch und vor allem deswegen, weil man sich damit auch speziell fürs Essen Zeit nimmt und es auch wertschätzt. Es ist dann nicht nur ein "Hungäääär"-Ding, sondern eine bewusste Entscheidung für genau diese Richtung von Essen (ist ja schon ein Unterschied, ob ich zum Italiener oder zum Inder gehe) und dann eben auch genau dieses Gericht, idealerweise dann auch gekocht von jemandem, der es auch wunderbar kochen kann. :)
Das ist natürlich immer ein Konsens aller Kollegen. Zum Glück ist mein Geschmack da recht breit gefächert. Naja außer dass ich nicht so sehr auf Fisch stehe oder generell zu scharfe Dinge.
Manchmal ist auch ausschlaggebend, wie lange man auf das Essen warten muss. Aber zur Mittagszeit geht das fast überall einigermaßen fix.
In dem Zusammenhang verstehe ich dann auch nicht so recht die gesetzliche Pausenregelung: Wenn man mehr als 6, aber weniger als 9 Stunden gearbeitet hat, hat man also ein Recht auf eine halbe Stunde Pause. Aha. Wie um Himmels willen soll man in der Zeit das Essen herunterkriegen, ohne zu schlingen  ???
Lol, also wenn es nach den Kollegen geht, reichen ja schon 5 Minuten! Wie gesagt, ich hab da schon wilde Verschwörungstheorien gestrickt, wie so etwas überhaupt möglich ist. Von außen betrachtet sieht es so aus, als ob sie essen, aber ich glaube, das ist alles ein großer Trick a la Copperfield. Man braucht nur mal kurz woanders hin schauen und schwupps, ist der Teller leer!
Ein bisschen schade finde ich, dass Jim Block meist so extrem beliebt ist. Denn man hat dort immer ein wenig das Gefühl, vor allem am Jungfernstieg, dass einem die nächsten Besucher förmlich aufs Essen sehen und hoffen dass man bald fertig ist, damit sie deinen Sitzplatz abkriegen können ...
Oh ja... das ist in Barmbek nicht anders. Ich glaube, die müssten die ganzen Sitzplätze in 2er Gruppen umwandeln, dann verteilt sich das besser.
Zu bestimmten Zeiten ist das teilweise echt schwierig. Wenn ich da alleine bin, nehme ich manchmal das Essen nach hause, auch wenn ich es lieber dort gegessen hätte, aber die ganze Atmosphäre ist halt nicht so schön, wenn da so gedrängelt wird.
Mit einer Gruppe von Leuten (an dieser Stelle seien mal Voll Pöse, Ghost, Knuddelkatze, Luci, PTA und einige andere gegrüsst!) geht das aber normalerweise ganz gut, weil ein Teil der Gruppe schon mal einen geeigneten Platz aussuchen kann.
dabei ist das Essen dort so lecker! Man schmeckt all diese frischen Zutaten dort, dann auch noch ein richtiges Brötchen, das oberleckere Knobibrot, hrrr ...
Dünn wird man von dem Zeug bestimmt nicht  :D , aber man gönnt sich ja sonst nichts.  8)
Ja, das ist es eben, die perfekte Mischung aus "Burgerbude" mit solider Qualität. Das mag ich z.B. auch bei den "Bok" Restaurants, da merkt man auch immer, dass es frische Zutaten sind.
Und auch in beiden Restaurants interessant: Es macht den Eindruck, dass die Köche und Angestellten Spaß an ihrer Arbeit haben und auch gut darin sind. Auch das spielt natürlich eine Rolle beim Essen, wenn auch eher indirekt, aber alleine schon eine gute Stimmung macht das Essen bekömmlicher.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #228 am: 20 März 2011, 02:24:43 »

Zitat
Und auch in beiden Restaurants interessant: Es macht den Eindruck, dass die Köche und Angestellten Spaß an ihrer Arbeit haben und auch gut darin sind.

Ich habe eher den Eindruck, dass sie vor lauter Andrang gar nicht dazu kommen, sich über irgendwas aufzuregen - zuviel zu tun ;)
Tatsächlich hatte ich auch seinerzeit bei McDonalds (ist n bisschen her dass ich da mal war, so ca. 3 Jahre, seitdem ich Jim Block kenne, sieht mich der Laden nicht wieder ...) nicht den Eindruck, dass das Personal hinten (im Gegensatz zu jenem vorne ...) gelangweilt oder genervt aussah. Volle Kanne arbeiten, da kommt man ja auch zu nix, nicht mal zum mosern ...

Achja, und da ich grade auf die Uhrzeit sehe, noch ein kleiner Exkurs zu "kein Essen vor 18 Uhr", "kein Essen vor 20 Uhr" und dergleichen "Ernährungstipps":
Ein Spezialist gab zu dieser Frage dann endlich mal Antwort: Er meinte, dass jegliches Essen, das weniger als 3 Stunden vor dem Zubettgehen zu sich genommen wird, Gefahr läuft, während des Schlafes schlechter abgebaut zu werden. Insofern sollte man sich nicht konkret an Uhrzeiten halten, sondern es abhängig vom eigenen Schlafrhythmus machen. Wer z.B. arbeitsbedingt erst gegen 2 Uhr morgens ins Bett kommt, der könne auch um 22 Uhr abends noch problemlos etwas essen.
Mir erschien und erscheint diese Schlussfolgerung überaus logisch. :)
« Letzte Änderung: 20 März 2011, 02:27:05 von messie »
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Re: ESSEN :D
« Antwort #229 am: 20 März 2011, 09:39:22 »

Da hier gerade eine wirkliche Diskussion zu Gange ist:

Ich esse unbewusst bewusst. :-) Natürlich ess ich auch mal nen Burger und natürlich stopf ich mir auch mal ein Fertigessen in den Ofen, weil ich gerade einfach keinen Bock auf Schnippeln und Herd habe aber im normalfall Koch ich mein Essen selber aus den benötigten Zutaten, einfach weil es besser schmeckt. Ich steh nicht so auf das gelbe Pulver und finde die meisten "Zubereitungen" einfach vom Preis/Leistungs-Verhältnis abgrundtief schlecht. Ich mach das also nicht, weil irgendwelche Wissenschaftler rausgefunden habe, dass X und Y gut, Z aber schlecht für mich ist, sondern rein wegen des Geschmacks. In der Zeit, die ne Pfanne Fertig-Gericht braucht um aufzutauen kann ich auch nutzen um die Zutaten selber zu schnippeln. Eine Tüte Maggie oder Knorr aufmachen geht nicht wirklich viel schneller selber ein paar Gewürze zusammenzustreuen. Ich glaube, abseits von Lastern wie Schokolade, Gummibärchen und hier und da mal ein wenig Fastfood, wenn ich unterwegs bin, ernähr ich mir schon rein aus Qualitätsanspruch und Geschmack recht gesund. So kauf ich aber z.b. auch Bio Tomaten nicht, weil Bio drauf steht, sie beim wachsen weniger ausgebeutet wurden oder so, sondern weil sie oftmals einfach nach Tomate schmecken, was ja die normalen Supermarkt-Tomaten nicht mehr tun.
Wobei wir aber auch dort sind: Ich kauf im Supermarkt. Ich habe einfach weder Zeit noch Lust den halben Tag mit der Suche nach Lebensmitteln zu verbringen.
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Re: ESSEN :D
« Antwort #230 am: 20 März 2011, 10:21:46 »

@sober

... eben: Reis (nicht Kochbeutel, sondern Quellreis) ist nach 15 Minuten fertig (wenn es nicht Vollkornreis ist). Kartoffeln sind nach ca. 15 bis 25 Minuten fertigt (je nach Größe, Anzahl, Garmethode bzw. -temperatur und Art der Zubereitung: Pellkartoffeln kochen länger, müssen aber nicht geschält werden, Salzkartoffeln sind in kürzerer Zeit gar, müssen aber geschält werden).
Nudeln sind nach spätestens 10 Minuten auch "al dente". ;)

Gemüse ist in ca. 7 bis 10, max. 15 Minuten gedünstet (bpsw. Karotten, Zucchini, Brokkoli, Paprika, Fenchel, Kohlrabi, Spinat ... - von Kohlsorten und Hülsenfrüchten mal abgesehen - die brauchen länger).

Nur so als ein paar Beispiele.
Also die Arbeit, die man hat, ist eben eigentlich die Vorbereitung (evtl. schälen, etwas zerkleinern oder Salat waschen).

Wenn man natürlich einen Braten zubereitet, dauert das länger, klar. Und klar gibt es verschiedene Gerichte, die natürlich mehr Zeit und Aufwand beanspruchen - aber die isst man vlt. auch nicht täglich. Und auch nicht unbedingt ein vollständiges "Menu". ;)

Letztlich kommt es immer auf die Qualität der Zutaten an - also welche Nahrungsmittel man verwendet, aber auch eben welche Kräuter, Gewürze, Öle ... Dies ist für den Geschmack ausschlaggebend.

Und wie du schon selbst sagst: Die Bio-Tomaten schmecken noch - im Gegensatz zu den meisten konventionellen. Das hat ja auch (Hinter-) Gründe! ;) Vor allem schmeckt Gemüse dann, wenn es saisonal angeboten wird, wenn es "Sonne tanken" konnte - im Freiland, nicht im Gewächshaus.
Mir geht es mit dem besseren Geschmack übrigens auch bei Karotten so - da unterscheiden sich auch Bio-Karotten untereinander im Geschmack. Die von REWE schmecken mir roh einfach nicht - jedes Mal, wenn ich sie doch kaufe, ärgere ich mich hinterher. =(

Auch bei Brot gibt es meinem Geschmack nach erhebliche Unterschiede zwischen Bio und konventionell! Ja, das liegt auch hier an den Inhaltsstoffen! ;)

Ja, ich behaupte, dass ich bei Blindverkostung immer (echtes!) Bio-Brot von konventionellem unterscheiden kann. Und ich beziehe mich bei Bio-Brot nicht auf Vollkorn, sondern bspw. "ganz normales" Roggenmischbrot/"Bauernbrot".

Auch die Brötchen schmecken mir bio - oder selbstgebacken - einfach besser als die aus konventioneller Bäckerei (Backshop geht für mich sowieso gar nicht - schmeckt wie Pappe bzw. nach nichts, oft klebrig oder pampig oder zäh oder aber einfach fast nur Luft).


Pizza geht auch ganz leicht und schnell selbst - so ein Teig muss nur Zeit zum Aufgehen haben, aber sonst nicht viel Arbeit und man kann die selbstgemachte Pizza nach eigenem Gusto mit qualitativ guten Zutaten belegen - auch verschiedene Beläge auf einer Pizza ... :)


Ein Richtwert ist aber tatsächlich das Selbermachen:

Wenn man seine Mahlzeiten selbst zubereitet, läuft man weniger Gefahr Ungesundes im Übermaß zu sich zu nehmen, denn: Es ist doch aufwändiger bzw. zeitintensiver bspw. eine Torte (so man die mag) zu backen als sich eine oder ein Stück zu kaufen. Wenn man die Sachen also selbst herstellt bzw. zubereitet, isst man von solchen Dingen zwangsläufig eher weniger. Auch ein Burger kann übrigens sehr gesund zubereitet werden - eben: es kommt immer auf die Zutaten und die Zubereitungsart an. =)


Zitat
Achja, und da ich grade auf die Uhrzeit sehe, noch ein kleiner Exkurs zu "kein Essen vor 18 Uhr", "kein Essen vor 20 Uhr" und dergleichen "Ernährungstipps":
Ein Spezialist gab zu dieser Frage dann endlich mal Antwort: Er meinte, dass jegliches Essen, das weniger als 3 Stunden vor dem Zubettgehen zu sich genommen wird, Gefahr läuft, während des Schlafes schlechter abgebaut zu werden.
(messie)


Ja, unbedingt! Der Stoffwechsel kann in der Nacht nicht richtig funktionieren bzw. ist belastet, wenn man zu spät isst. Im Grunde ist ideal 10 bis 12 Stunden Nahrungskarenz (nachts). Weil nachts ja auch viele "Reparatur-/Regenerationsvorgänge" im Körper ablaufen, die durch die dann zusätzlich belastende Verdauung gestört werden.

Also auch wenn nachts der Hunger kommt, sollte man besser nichts essen (statt dessen einfach einen Tee trinken, ja am besten etwas Warmes, zur Not geht auch Wasser). Normalerweise hat man nachts (wenn man schläft) aber auch keinen Hunger.

Nicht ganz egal ist die Uhrzeit, denn bestimmte Prozesse laufen nach der "inneren" biologischen Uhr. (Stichwort: Chronobiologie) - Ja, das klingt nach Esoterik, ist es aber nicht. Die Körperorgane arbeiten auch "nach bestimmten Uhrzeiten" bzw. zeitlichen Phasen - die sind individuell etwas unterschiedlich, aber letztlich bei jedem Menschen vor allem in der Nacht. Weil das normalerweise die Zeit ist, in der wir eben nicht (körperlich) aktiv sind, nicht essen ...

Wenn diese Rhythmen gestört werden, kann es langfristig auch zu Krankheiten kommen - zuvor: zu "Unwohlsein" auf verschiedene Art. Das ist bei Schichtarbeitern oft der Fall - also vor allem bei Nachtarbeitern und bei häufigen Schichtwechseln und mehreren unterschiedlichen Schichten. Eine Zeit lang ist das möglich, kann der Körper das verkraften, kompensieren, nicht aber auf Dauer.


Auch überholt ist, dass man mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen soll. Das trifft bei einigen Krankheiten zu und auch bei Kindern. Aber bei Erwachsenen ist es sinnvoller, gesünder, zwischen den Mahlzeiten 3 bis 4 Stunden nichts zu essen (je nachdem, was und wieviel man bei der letzten Mahlzeit gegessen hat).
Erst wenn sich wieder ein richtiges Hungergefühl (nicht: Appetit, sondern: Hunger ;) )bemerkbar macht, sollte man wieder essen. Natürlich nicht erst, wenn man halb verhungert ist, aber es kann schon "mal" vorkommen, dass man auch 5, 6 oder 7 Stunden lang nichts isst (tagsüber), weil im Stress ...


Und dann steht auch die von der DGE empfohlene "Ernährungspyramide" in der Kritik, denn nicht grundsätzlich und für alle Menschen ist sie empfehlenswert: also überwiegend Getreideprodukte als große Basis, als Hauptbestandteil der Ernährung. Wie schon erwähnt haben Menschen unterschiedliche Stoffwechsel und "Vorbedingungen".

Was für alle aber gut, nicht schädlich ist, ist Gemüse  als Basis zu nehmen. - Welches, welche Sorten, ist individuell auch unterschiedlich (verträglich, bekömmlich und je nach geschmacklichen Vorlieben und Prägungen).

Rohkost und Vollkorn ist auch nicht für jeden gut, gesund - auch hier kommt es auf die Menge und Tageszeit an.
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Re: ESSEN :D
« Antwort #231 am: 20 März 2011, 10:31:08 »

Zitat
Auch die Brötchen schmecken mir bio - oder selbstgebacken - einfach besser als die aus konventioneller Bäckerei

Naja, die Industriebäckereien hier in Norddeutschland sind ja eh ein schlechter Witz. Da vermisse ich die süddeutschen Bäckereien wirklich ...
Keine Ahnung, ob das alles "Bio"-Produkte waren in den süddeutschen Bäckereien (finde den Begriff n bisschen komisch für Brot, ich würde eher industriell versus nicht-industriell sagen), aber es schmeckt dort einfach tausend Mal besser!
Wenn das Aldi-Brot hier besser schmeckt als das von der Bäckerei direkt, sagt das doch schon alles.
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Re: ESSEN :D
« Antwort #232 am: 20 März 2011, 10:32:17 »

Auch überholt ist, dass man mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen soll.
Es gab doch mal so ne Diät namens "Grazing", die besagte, daß Tiere in der afrikanischen Steppe eigentlich immer irgendwas am Kauen sind, und daß das deshalb auch für die menschliche Ernährung total toll sein soll.

Man soll aber den Insulinpegel auch wieder runtergehen lassen, indem man einige Stunden wirklich NICHTS isst. Man ist ja kein Grasfresser.


Ich finde die Gemüseschnibbelei eigentlich auch schön. Man freut sich auf's Essen, wenn es denn endlich mal fertig ist.  :)



messie, bei "bio" kommt es nicht nur auf die Herstellungsweise an, sondern auf die Qualität der Zutaten. Biobrot ist ohne Enzyme hergestellt, soweit ich weiß. Kallisti weiß das sicher genauer.
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Re: ESSEN :D
« Antwort #233 am: 20 März 2011, 11:00:32 »

Auch die Brötchen schmecken mir bio - oder selbstgebacken - einfach besser als die aus konventioneller Bäckerei

Ja, wie "geil" Brötchen schmecken können wird einem immer dann wieder ins Bewusstsein gerufen, wenn man im Süden Brötchen kaufen geht, und die billigen "10 gemischte" alle durchweg genial schmecken und nicht zu 95% aus Luftlöchern bestehen.

Ich finde Kochen vorbereiten hat etwas meditatives. Gerade, wenn ich asiatisch koche, werden erstmal viele kleinen Schalen mit schnippelten Zeugs gefüllt, was dann am Ende fix in der Pfanne zusammengeworfen wird. Trotzdem etwas, was ich nach nem stressigen Tag, wo ich spät von der Arbeit nach Hause komme, nicht immer unbedingt haben muss ;)
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Re: ESSEN :D
« Antwort #234 am: 20 März 2011, 11:11:58 »

In diese Kategorie spielt auch hinein, dass alles, was nicht aus der Natur kommt, sondern chemisch produziert wurde, sofort als giftig, ungesund, etc. abgestempelt wird. (...)
Für eine derartige Neigung gibt es bereits eine Bezeichnung: Orthorexia nervosa. Die damit verbundenen Symptome tatsächlich als Krankheit zu bezeichnen, ist allerdings noch umstritten und wird daher meist als "schwere Essstörung" diagnostiert. Das Krankheitsbild kann Auslöser der Anorexia nervosa sein und birgt so die Gefahr von schweren Körperschäden bis hin zum Tod durch Unterernährung.

Bewusst zu leben ist nicht einfach, es gibt da einfach so vieles zu beachten und oft sind die Zusammenhänge so komplex, dass ich mich gar nicht imstande fühle, mir jede Konsequenz meines Handelns auszurechnen. (...)

Abgesehen davon, heisst Bio für mich nicht automatisch besser. (...)
/signed

Übrigens: Diese so sehr gefürchtete "chemische Nahrungsmittelindustrie" kommt eigentlich gar nicht so oft zum Zug. Es gibt einzelne Lebensmittelgruppen, die davon eher betroffen sind (wie zum Beispiel fies bunte Süßigkeiten oder die grauenvollen Chemie-Suppen mit Industrie-Geschmack vom Asiaten :)). In vielen Fällen ist es aber wesentlich einfacher, die gewünschten Stoffen direkt aus "normalen" Nahrunsmitteln zu verwenden.
Z. B. Zucker ist ja an sich nichts Unnatürliches. All die gern gefürchteten Süßungsmittel wie Saccharose (Haushaltszucker), Glucose (Traubenzucker), Fructose (sog. Fruchtzucker), Maltose, Lactose, etc. sind ja im Grunde völlig harmlose Zucker, die der Körper ja auch hervorragend gebrauchen kann. Aber, wie Kallisti auch richtig anprangert, ist das Zeug einfach auch in Lebensmittel drin, wo Zucker nichts zu suchen hat. Man darf aber Zuckerzusatz auch nicht immer verteufeln. Da muss man schon  unterscheiden, warum der Zucker zugefügt wurde. Entweder die Hersteller machen das, weil sie denken, dass in unserer allgemein schon viel zu übersüßten Welt keinem mehr Lebensmittel ohne Zucker schmecken (und das konnte ich selbst schon bei Mitmenschen beobachten) oder aber der Zucker ist im Lebensmittel, weil dieses sonst zu schnell verderben würde und eine Gefahr für den Menschen darstellt. Ersteres verurteile ich zutiefst und boykottiere derartig gestaltete Lebensmittel (z. B. Actimel oder diesen unsäglichen probiotischen Joghurt von Danone, dessen Namen ich vergessen hab) mal abgesehen, dass ich sie sowieso nicht kaufen würde, weil sie mir einfach zu süß sind. Letzteres ist keine neue Erfindung der Lebenmittelkonzerne. Die Technik, Lebenmittel mit Zucker zu konservieren, ist uralt. Vermutlich berühmtestes Beispiel dafür: die Konservierung von Obst mittels Einkochen bzw. Marmeladenherstellung. Kombiniert wird dies häufig auch mit der Verwendung von Zitronensaft (also Citronen- und Ascorbinsäure), um den Effect zu verstärken. In früheren Zeiten konnte man einfach nicht riskieren, dass irgend ein Teil der Ernte verkommt. Daher wählte man diese (übrigens sehr Vitamin zerstörende) Methode und wendet sie auch heute noch an.

Kleine Randbemerkung: Die Bezeichnung "Fruchtzucker" ist übrigens irreführend. Früher dachte man mal, dass diese Zuckerart besonders häufig in Obst vorkommt. Das stimmt aber nicht. In Obst ist der größte Anteil Saccharose, in manchen Obstarten (z. B. Trauben) überwiegt sogar die Glucose.


Achja, und da ich grade auf die Uhrzeit sehe, noch ein kleiner Exkurs zu "kein Essen vor 18 Uhr", "kein Essen vor 20 Uhr" und dergleichen "Ernährungstipps":
Ein Spezialist gab zu dieser Frage dann endlich mal Antwort: Er meinte, dass jegliches Essen, das weniger als 3 Stunden vor dem Zubettgehen zu sich genommen wird, Gefahr läuft, während des Schlafes schlechter abgebaut zu werden. Insofern sollte man sich nicht konkret an Uhrzeiten halten, sondern es abhängig vom eigenen Schlafrhythmus machen. Wer z.B. arbeitsbedingt erst gegen 2 Uhr morgens ins Bett kommt, der könne auch um 22 Uhr abends noch problemlos etwas essen.
Mir erschien und erscheint diese Schlussfolgerung überaus logisch. :)
Das kann ich so nicht bestätigen. Das Gerücht, Essen vor dem Schlafengehen würde schlecht verarbeitet, ist eines der hartnäckigsten überhaupt und wird (leider auch immer wieder von sogenannten "Experten" - so darf sich übrigens jeder nennen) wiederholt und irgendwie mit an den Haaren herbei gezogenen Argumenten, die logisch klingen untermauert.

Während des Schlafes regiert im Körper der Parasympathikus, der sogenannte Ruhenerv. Auf's Essen bezogen, fördert dieser generell die Verdauung (Erhöhung der Peristaltik, Freisetzung von Verdauungsenzymen, etc.). Ergo, während des Schlafens kann der Körper also sogar besser verdauen, als wenn man wach ist. Fakt ist aber auch, dass durch die starke Beanspruchung der Verdauungsorgane bei kurz zuvor erfolgter Nahrungsaufnahme, die Erholung des Körpers nicht ganz so gut vollzogen werden kann, wie wenn man mehrere Stunden (optimal sind 2-4 Stunden, je nach gegessenen Lebensmitteln) zuvor etwas gegessen hat und der Magen nicht mehr komplett gefüllt ist. Man schläft weniger erholsam und ist am nächsten Tag weniger ausgeruht, was nicht erstrebenswert ist.

Generell gibt es keine Regeln, wann man essen darf und wann nicht, entscheidend ist bezüglich Gewichtszunahme niemals die Uhrzeit, sondern die Menge der insgesamt über den Tag verteilten Kalorien. Eine Studie belegt, dass Menschen, die ausgiebig Frühstücken, insgesamt über den Tag weniger Kalorien aufnehmen als solche, die sich das Frühstück sparen, da diese später von Heißhunger geplagt werden und zu viel auf einmal essen. Daher kommt dieser Zunahmeeffekt bei späten Essern.


Da hier gerade eine wirkliche Diskussion zu Gange ist:

Ich esse unbewusst bewusst. :-) Natürlich ess ich auch mal nen Burger und natürlich stopf ich mir auch mal ein Fertigessen in den Ofen, weil ich gerade einfach keinen Bock auf Schnippeln und Herd habe aber im normalfall Koch ich mein Essen selber aus den benötigten Zutaten, einfach weil es besser schmeckt. Ich steh nicht so auf das gelbe Pulver und finde die meisten "Zubereitungen" einfach vom Preis/Leistungs-Verhältnis abgrundtief schlecht. Ich mach das also nicht, weil irgendwelche Wissenschaftler rausgefunden habe, dass X und Y gut, Z aber schlecht für mich ist, sondern rein wegen des Geschmacks. In der Zeit, die ne Pfanne Fertig-Gericht braucht um aufzutauen kann ich auch nutzen um die Zutaten selber zu schnippeln. Eine Tüte Maggie oder Knorr aufmachen geht nicht wirklich viel schneller selber ein paar Gewürze zusammenzustreuen. Ich glaube, abseits von Lastern wie Schokolade, Gummibärchen und hier und da mal ein wenig Fastfood, wenn ich unterwegs bin, ernähr ich mir schon rein aus Qualitätsanspruch und Geschmack recht gesund. So kauf ich aber z.b. auch Bio Tomaten nicht, weil Bio drauf steht, sie beim wachsen weniger ausgebeutet wurden oder so, sondern weil sie oftmals einfach nach Tomate schmecken, was ja die normalen Supermarkt-Tomaten nicht mehr tun.
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Wenn mich jemand nach generellen Ernährungstipps fragt, ist meine Antwort grundsätzlich: Höre auf Deinen Körper und denke nicht zu viel darüber nach, was Du isst. Das hat einen Grund: Je mehr der Mensch anfing, sich mit der Ernährung zu beschäftigen, desto ungesunder ernährte er sich. Das Themengebiet ist einfach zu komplex fürden geistigen Horizont des Menschen, um wirklich einen ausreichenden Überblick zu haben. Ich mag zwar eine Menge wissen und erklären können, aber ich mit meinen beschränkten menschlichen Kapazitäten kann immer nur einen kleinen Bereich erfassen und niemals den Gesamtkontext.
Würde Kindern nicht schon früh abtrainiert, wie man auf seinen Körper hört, wäre die Menschheit nicht so von der Werbung steuerbar.

Ein Beispiel: Das Gefühl dafür, was der Körper braucht und Sättigungsgefühl- und Hungergefühl funktionieren bei den meisten (westlich erzogenen) Menschen kaum oder gar nicht mehr. Zurückzuführen ist das auf Erziehungsmethoden wie
"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt." und
"Wenn Du den Teller nicht leer ist, darfst Du heute nicht auf den Spielplatz." etc.


Es gab doch mal so ne Diät namens "Grazing", die besagte, daß Tiere in der afrikanischen Steppe eigentlich immer irgendwas am Kauen sind, und daß das deshalb auch für die menschliche Ernährung total toll sein soll.

Man soll aber den Insulinpegel auch wieder runtergehen lassen, indem man einige Stunden wirklich NICHTS isst. Man ist ja kein Grasfresser.
Das (unerreichbare) Ideal wäre ein konstanter Insulinspiegel ohne extreme Spitzen. Die Annäherung daran ist das Ziel, daher sind Hungerstrecken auch nicht empfehlenswert. ;-)

So, jetzt geh ich aber erst mal ausgiebig Frühstücken mit Süddeutschem Backwerk. ;-)
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I am green today
I chirp with joy like a cricket song. (Kira Willey)

Offizielle Ausrichterin das Bavaria Hedge Shears Massakers.

Kallisti

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Re: ESSEN :D
« Antwort #235 am: 20 März 2011, 12:14:49 »

Zitat
Das kann ich so nicht bestätigen. Das Gerücht, Essen vor dem Schlafengehen würde schlecht verarbeitet, ist eines der hartnäckigsten überhaupt und wird (leider auch immer wieder von sogenannten "Experten" - so darf sich übrigens jeder nennen) wiederholt und irgendwie mit an den Haaren herbei gezogenen Argumenten, die logisch klingen untermauert.
(KillerQueen)

So? Siehe hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,497978-2,00.html


Du schreibst dann ja selbst:

Zitat
Ergo, während des Schlafens kann der Körper also sogar besser verdauen, als wenn man wach ist. Fakt ist aber auch, dass durch die starke Beanspruchung der Verdauungsorgane bei kurz zuvor erfolgter Nahrungsaufnahme, die Erholung des Körpers nicht ganz so gut vollzogen werden kann, wie wenn man mehrere Stunden (optimal sind 2-4 Stunden, je nach gegessenen Lebensmitteln) zuvor etwas gegessen hat und der Magen nicht mehr komplett gefüllt ist. Man schläft weniger erholsam und ist am nächsten Tag weniger ausgeruht, was nicht erstrebenswert ist.
(KQ)


Was den Zucker anbelangt:

Zitat
Man darf aber Zuckerzusatz auch nicht immer verteufeln. Da muss man schon  unterscheiden, warum der Zucker zugefügt wurde. Entweder die Hersteller machen das, weil sie denken, dass in unserer allgemein schon viel zu übersüßten Welt keinem mehr Lebensmittel ohne Zucker schmecken (und das konnte ich selbst schon bei Mitmenschen beobachten) oder aber der Zucker ist im Lebensmittel, weil dieses sonst zu schnell verderben würde und eine Gefahr für den Menschen darstellt.
(KQ)

Wie ich oben schon mitteilte, kann man Lebensmittel auch anderweitig haltbar machen: ich wiederhole: durch Salz, Essig, Trocknen/Dörren, Kälte, Gewürze.
Bei Marmelade nimmt man natürlich kein Salz und keinen Essig und man dörrt sie auch nicht.
Aber wie du selbst sagst - und nichts anderes schrieb ich oben bereits: Es ist oft Zucker in Lebensmitteln enthalten, in denen er nicht sein muss - vor allem nicht auch noch verschiedene Zuckerstoffe, weil das den Zucker insgesamt erhöht - also zusätzlich zu Saccharose auch noch andere Zuckerstoffe oder (noch schlimmer) chemisch-synthetische Süßstoffe (die ja bekanntlich appetitanregend sind, somit also absolut ungeeignet zum Abnehmen, von den anderen Problemen gar nicht zu reden - siehe Beispiel Aspartam oben).

Es ist durchaus möglich, ohne diese Zuckerstoffe auszukommen, man muss sie nicht zusetzen - das beweisen Bio-Produkte, die eben nicht zahlreiche verschiedene Zuckerstoffe enthalten. Zucker ja, aber nicht überzuckert - wie bei den vielen industriell hergestellten Lebensmitteln.

Und dass unser Geschmack manipuliert wird: durch den vielen Zucker, außerdem durch künstliche Aromen und Geschmacksverstärker ... ist ja eher abzuwerten denn als "Alibi" (für die Lebensmittelindustrie) zu werten.

Wie gesagt: es muss einfach nicht sein - Bio beweist doch, dass es auch anders geht!!

Zitat
Wenn mich jemand nach generellen Ernährungstipps fragt, ist meine Antwort grundsätzlich: Höre auf Deinen Körper und denke nicht zu viel darüber nach, was Du isst. Das hat einen Grund: Je mehr der Mensch anfing, sich mit der Ernährung zu beschäftigen, desto ungesunder ernährte er sich.
(KQ)

Das stimmt so einfach nicht. Was ich unterschreibe und oben auch bereits mehrfach schrieb, ist, dass Menschen individuell unterschiedliche Körper, Stoffwechsel, Prägungen, Umstände (körperliche Arbeit etc.) und Bedürfnisse haben (Erkrankungen usw.). Und dass man daher nicht sagen kann: Rohkost ist immer für alle gut oder Vollkorn oder Makrobiotik oder sonst Derartiges.
Was einem guttut, bekommt, muss man selbst herausfinden.

Aber dass der Mensch, je mehr er sich mit Ernährung beschäftigt, umso ungesünder ernährt, ist doch einfach Unsinn! Gerade ernährungsbewusste, informierte Menschen ernähren sich nachweislich gesünder, sind gesünder als die, die eben nicht drüber nachdenken, sondern nur Müll in sich reinstopfen - möglichst noch in rauhen Mengen - es soll billig sein, satt machen und einigermaßen "schmecken" - eben darauf ist die Lebensmittelindustrie Jahrzehnte eingegangen, hat dieses Geschmacksempfinden unterstützt und gefördert: daher viele Industrie-Lebensmittel eben: zu süß, zu salzig, zu fettig.

Auch die Portionen, die wir essen, sind oft zu groß. Pervers wird es bei XXL-Burgern und Dergleichen. DAS finde ich wirklich widerlich und "moralisch" nicht zu verantworten.

Zitat
Ein Beispiel: Das Gefühl dafür, was der Körper braucht und Sättigungsgefühl- und Hungergefühl funktionieren bei den meisten (westlich erzogenen) Menschen kaum oder gar nicht mehr. Zurückzuführen ist das auf Erziehungsmethoden wie
"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt." und
"Wenn Du den Teller nicht leer ist, darfst Du heute nicht auf den Spielplatz." etc.

(KQ)

Naja - also das ist doch nun wirklich Schnee von vorgestern! Wo gibt´s denn heute noch sowas?? Das müssen dann insgesamt doch sehr unterbelichtete Eltern/Menschen sein, die sowas heute noch denken oder fordern.

Essen als Strafe, Druckmittel - na das stört nicht nur das Sättigungsgefühl, sondern macht Essen auch zu etwas Unangenehmem, Negativen, Belasteten ...

Kinder ernähren sich von sich aus allerdings nicht unbedingt gesund, ausgewogen. Das ist auch ein Ammenmärchen. Es kommt zum einen auf das Angebot an, auch auf das Vorleben der Eltern/Familie, aber ganz entscheidend auch: auf das einzelne Kind - da unterscheiden Kinder sich zuweilen erheblich, selbst Geschwister untereinander! Wie bei fast allen anderen Dingen auch.


Zitat
Zitat von: Sapor Vitae am März 19, 2011, 02:08:41
In diese Kategorie spielt auch hinein, dass alles, was nicht aus der Natur kommt, sondern chemisch produziert wurde, sofort als giftig, ungesund, etc. abgestempelt wird. (...)
Für eine derartige Neigung gibt es bereits eine Bezeichnung: Orthorexia nervosa. Die damit verbundenen Symptome tatsächlich als Krankheit zu bezeichnen, ist allerdings noch umstritten und wird daher meist als "schwere Essstörung" diagnostiert. Das Krankheitsbild kann Auslöser der Anorexia nervosa sein und birgt so die Gefahr von schweren Körperschäden bis hin zum Tod durch Unterernährung.
(KQ)

Ich frage nur mal vorsorglich, ob das auf mich bezogen ist?

Gerade mit "Magersucht" habe ich ja meine Erfahrungen (im Alter von 14, 15). Und da ist es nicht immer oder hauptsächlich die Ursache, dass man eine "Nahrungsneurose" hat, sondern dass man psychisch unter starkem Druck steht, dass man als einzigen, letzten Lebensbereich, den man selbst noch kontrollieren, über den man noch selbst frei entscheiden kann (in dieser psychisch belasteten Situation, diesen Umständen), die Nahrungsaufnahme ist!
Man weiß heute auch, dass Magersüchtige oft "perfektionistische" Menschen sind (mit also hohem Anspruch an sich selbst) ... Also Magersucht hat unterschiedliche Ursachen, Hintergründe.

Ich wurde damals bspw. nicht magersüchtig, weil ich mich zu dick fühlte oder abnehmen wollte, sondern weil mir (körperlich) nur noch speiübel war - täglich - dies verursacht durch psychischen Stress/schwierige Lebensumstände.
Und ich kam auch nicht durch Therapie oder strenge Nahrungsüberwachung oder zwangsweise Nahrungsaufnahme da heraus (wie das so leider immer noch in Kliniken, in Therapie von Magersucht praktiziert wird - meistens mit nur geringem oder keinem Erfolg - über Jahre), sondern indem sich die belastende Lebenssituation änderte, indem ich aus dieser vollständig herauskam. Auch das geht natürlich nicht im Hauruckverfahren, ist aber der erfolgreichere Weg - wie sich inzwischen auch an anderen Magersüchtigen zeigt.

Nun wird nicht jeder, der Probleme hat, magersüchtig. Es sind wohl mehr Mädchen als Jungs, ja - auch in den kritischen Jahren der Pubertät und Adoleszenz (Selbstwertgefühl, Selbstbild spielen da natürlich mit eine große Rolle, aber hier geht es nicht nur um das Aussehen oder um die Figur, sondern ob insgesamt ein Selbstwert vorhanden ist bzw. wie schwach oder stark usw.)
Und es gibt angeblich auch hier - wie fast überall - eine genetische Disposition. Aber vor allem ist es auch hier eine Sache des Individuums - wer wie/auf welche Weise, mit welchem Verhalten auf Belastungen reagiert, damit umgeht.


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Kallisti

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Re: ESSEN :D
« Antwort #236 am: 20 März 2011, 12:31:47 »

Anmerken möchte ich auch nochmal die ungesunden Transfettsäuren:

Zitat
trans-Fettsäuren kommen vor allem in vielen frittierten Produkten und Backwaren vor, wenn teilgehärtete Fette eingesetzt wurden. Insbesondere enthielten und enthalten Produkte, wie zum Beispiel Pommes frites, Kekse, Kartoffelchips und verschiedene Back- und Bratfette hohe Mengen an trans-Fettsäuren.

1999 wurde das Thema trans-Fettsäuren der breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) veröffentlichte damals im November den Gehalt an trans-Fettsäuren im Verhältnis zu anderen Fettsäuren in diversen Lebensmitteln.[6]

Untersuchungen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Januar 2007) zeigen, dass trans-Fettsäuren in Deutschland v.a. in Frittierfetten vorkommen. [7] Auffällig ist die äußerst geringe Anzahl von Publikationen über die Zusammensetzung von Margarinen und die Anteile von gehärteten Fetten mit trans-Fettsäuren[8][9]

Bei Streich- und Speisefetten fällt der TFS-Gehalt mit 1 bis 2 % inzwischen niedriger aus. Die trans-Fettsäureanteile in bestimmten Backwaren (Zwieback, Cracker, Kuchen, Pasteten, Kekse usw.), sowie Frühstücksflocken mit Fettzusatz, Pommes frites, Trockensuppen und einigen Süßwaren schwanken immer noch stark zwischen weniger als 1 und 30 %, je nachdem welche Art von Fetten für die Produktion verwendet wurden. [10]

In einer Untersuchung des Schweizer Fernsehens waren Blätterteig, Frittieröl und Instantsuppen die Spitzenreiter, während beim früher beanstandeten Nutella nur noch geringe Konzentrationen gefunden wurden.[11]
(Wikipedia)


Außerdem spielt auch die Kombination von Nahrungsmitteln eine Rolle - Rohkost verträgt sich schlecht mit Zucker, auch Vollkorn und Zucker sind keine glückliche Verbindung - dadurch kommt es zu verstärkter, unangenehmer Gärung im Darm, zu Verdauungsbeschwerden, insbesondere bei empfindlichen Menschen.

Da wir eben durchschnittlich doch zu oft zu viel Zucker(stoffe) zu uns nehmen (weil Zucker auch in Wurstwaren, Ketchup und eben zahlreichen Fertiggereichten enthalten ist - auch in TK-Pizza, sowieso in Backwaren - auch in "salzigem" Gebäck/Knabberartikeln), ist das für viele Menschen problematisch, wenn sie sich dann ballaststoffreich ernähren bzw. mit Rohkost und Vollkornprodukten.

Vollkornkekse sind daher eher nicht empfehlenswert, wenn sie Zucker enthalten.

Dass auch das kein fanatischer oder esoterischer Öko-Unsinn ist, zeigen die stark zunehmenden Verdauungsbeschwerden vieler Menschen.
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SoylentHolger

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Re: ESSEN :D
« Antwort #237 am: 20 März 2011, 12:34:25 »

Kallisti - kannst Du nicht lesen?

Zitat
Das Gerücht, Essen vor dem Schlafengehen würde schlecht verarbeitet, ist eines der hartnäckigsten überhaupt.

Zitat
Ergo, während des Schlafens kann der Körper also sogar besser verdauen, als wenn man wach ist. Fakt ist aber auch, dass durch die starke Beanspruchung der Verdauungsorgane bei kurz zuvor erfolgter Nahrungsaufnahme, die Erholung des Körpers nicht ganz so gut vollzogen werden kann, wie wenn man mehrere Stunden (optimal sind 2-4 Stunden, je nach gegessenen Lebensmitteln) zuvor etwas gegessen hat und der Magen nicht mehr komplett gefüllt ist. Man schläft weniger erholsam und ist am nächsten Tag weniger ausgeruht, was nicht erstrebenswert ist.

Wo widerspricht sich das? Was hat guter Schlaf mit guter Verdauung zu tun?

Was hat Anorexia Nervosa mit Orthorexia Nervosa zu tun?

Noch einmal die Frage - liest Du Dir die Posts überhaupt richtig durch?
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SoylentHolger

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Re: ESSEN :D
« Antwort #238 am: 20 März 2011, 12:40:25 »

Zu Deinem Spiegel Link von 2007! -
Zitat von: aus dem Spiegel
Mangelnder und unregelmäßiger Schlaf könnte erklären, weshalb auch manche Menschen selbst von kleinen Portionen im wörtlichen Sinne über Nacht zunehmen.

Das heißt lediglich, dass mangelnder und unregelmäßiger Schlaf und damit verbundene zusätzliche Kalorien à la Mitternachtshäppchen  ansetzen.

Weiter im Text:

Zitat
Gönnt man sich in der Nacht nicht ausreichend Bettruhe, so kippt dieses subtile Gleichgewicht.

Du liest entweder nicht richtig oder total selektiv auf gar keinen Fall objektiv und aufmerksam.
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messie

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Re: ESSEN :D
« Antwort #239 am: 20 März 2011, 12:42:01 »

Zitat von: Kallisti
So? Siehe hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,497978-2,00.html

Hö? Deine Quelle bestätigt doch exakt das, was KQ schrieb ...?

Das ist interessant! Also ist der Grund, weswegen spät abends etwas zu essen nicht gut ist, nicht etwa weil der Körper das Essen zu schlecht verarbeitet im Schlaf, sondern weil man schlechter schläft, dadurch weniger, und dann deswegen ein ungesundes Hungergefühl entwickelt, das einen letztlich zu viel essen lässt.
Hilfe, das war ein Schwurbelsatz  :D

Ok, kurz gesagt: Wenn ich nachts weniger esse, schlafe ich besser, und weil ich besser schlafe, verarbeite ich das Gegessene besser, weil gerade im Schlaf Essen am besten verarbeitet wird. Ja, klingt logisch. Sogar noch logischer als meine Annahme zuvor ;)

Das erinnert mich an das Gerücht, dass Alkohol, wenn man es aus dem Strohhalm trinkt, schneller besoffener macht.
Das macht es nicht, aber das Problem liegt auch hier woanders, weil man per Strohhalm den Alkohol meist schneller zu sich nimmt und deswegen über den selben Zeitraum mehr Alkohol zu sich nimmt als jene, die es ohne Strohhalm machen. Logisch, dass man dann mehr im Tee hat als die andern.  :D

@SH: Ich glaube, Kallisti verheddert sich manchmal in ihren eigenen Argumentationen, schreit "nein, so nicht", obwohl sie doch exakt dasselbe sagen möchte, bzw. es dann ja auch sagt  :D
« Letzte Änderung: 20 März 2011, 12:47:14 von messie »
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