Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Habt ihr Kinder?  (Gelesen 14871 mal)

Simia

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #45 am: 29 September 2010, 14:56:36 »

Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
Tut es das? Aber das kannst du natürlich besser beurteilen, ich wurde damit ja noch nicht konfrontiert. Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.

Ja, das definitiv.

Zitat
Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)

Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber was meinst Du? ;)

Zitat
Wobei mich Väter, die mit 60 Kinder kriegen bzw. zeugen immer noch etwas irritieren.

Wenn wir tatsächlich von genetischen Gründen bzw. etwas abstrakter einem "Lebenstrieb" ausgehen, der bei jedem anders ausfallen, bei einigen aber auch im höheren Alter noch den Zeugungswillen wecken kann, dann wäre das so etwas wie eine Erklärung. Irritierend allerdings trotzdem.

Zitat von: messie
"Duuhuuuu ... was hältst du eigentlich davon, wenn wir stattdessen doch heiraten? Dann bräuchten wir den Mist hier gar nicht und deutlich mehr Geld in der Kasse (steuerlich bedingt) haben wir als Bonus dann prompt auch."

Wie romantisch. ;) Allerdings ist da schon was dran, die Sicherheit ist größer.

Und auch dem Thema Sicherheitsbedürfnis kann ich zustimmen.
« Letzte Änderung: 29 September 2010, 14:59:12 von Simia »
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #46 am: 29 September 2010, 15:04:53 »

Aber hey, Onkel sein ist auch schön, und so bekomme ich zumindest indirekt mit, wie Kinder in der eigenen Familie groß werden.
messie, das klingt so, als würden die Kinder 2 Höfe oder 3 Straßen weiter aufwachsen. Das "mitbekommen" besteht doch wohl hauptsächlich aus Erzählungen.
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messie

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #47 am: 29 September 2010, 15:22:00 »

Aber hey, Onkel sein ist auch schön, und so bekomme ich zumindest indirekt mit, wie Kinder in der eigenen Familie groß werden.
messie, das klingt so, als würden die Kinder 2 Höfe oder 3 Straßen weiter aufwachsen. Das "mitbekommen" besteht doch wohl hauptsächlich aus Erzählungen.

Nicht ganz. Zum Jahreswechsel hatte ich ca. 4 Wochen lang alle paar Tage direkt mit ihnen zu tun, immer wieder auch alleine mit ihnen.
Ansonsten beruhen die indirekten Erlebnisse natürlich schon rein nur auf Erzählungen, da ich aber sehr viel Kontakt mit meiner Schwester habe, sind da inzwischen schon so einige zusammengekommen. Auch und vor allem an den Schwierigkeiten, die mit der Erziehung einhergehen, lässt mich meine Schwester nicht selten teilhaben. Man erzählt sich untereinander ja schon mehr als z.B. "nur" guten Bekannten.

Würden sie 2-3 Straßen weiter aufwachsen und würden sie mich ständig besuchen, dann würde ich es ja nicht nur (wie geschrieben) indirekt, sondern teils auch direkt mitkriegen. ;)

*edit* und ich dachte auch, dass das Wort "indirekt" eindeutig genug wäre ...? Offensichtlich nicht ...
« Letzte Änderung: 29 September 2010, 17:40:27 von messie »
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #48 am: 29 September 2010, 19:19:33 »

Dann aber mal ran. Du weißt ja: die biologische Uhr tickt!

Stimmt, aber sie tickt noch länger als die von manch anderem....
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #49 am: 29 September 2010, 19:42:22 »

Was war an dem Punkt 'Keine Grundsatzdiskussion' jetzt intellektuell so herausfordernd? ::)
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #50 am: 29 September 2010, 22:55:32 »

Lucas - ... ich beuge mich der Mehrheit (bzw. deren Willen).


Simia und Sapor Vitae - da kann ich nur zustimmen, was Folgendes betrifft:

Zitat
Ich denke aber, mit den Jahren sollte man so fest im Sattel sitzen, dass man diese oft auch künstlich gemachten Unterschiede überwindet und im Zuge dessen auch Wertvorstellungen der "Gegen- bzw. Alternativkultur" hinterfragt (und sei es unterbewusst). Wer zu sich selber ehrlich ist, wird nämlich oftmals feststellen, dass er/sie Dinge mag und erwartet, die er/sie selber früher oder das Umfeld heute noch als "spießig" empfinden (je nach Anspruch z.B. ein fester Job, eine saubere Wohnung, eine kleine Schwertlilienzucht oder eine doch recht praktische private Altersabsicherung). Aber dieses Etikett ergibt sich stets aus irgendeinem Kontext bzw. im Verhältnis zu anderen Modellen und steht nie absolut für sich im luftleeren Raum in Granit gemeißelt. Wie messie auch ganz richtig sagt, gibt es in jedem Milieu/Subkultur "Spießer": es sind die Hundertprozentigen, die Puristen, die unfreiwilligen lebenden Karikaturen ihrer jeweiligen "Szene"
(Simia)


Zitat
Zitat von: colourize am Heute um 08:12:51
In erster Linie ist das Heiraten aber eine Entscheidung für die Unfreiheit. Gar nicht mal, weil man dann juristisch an den Partner gebunden ist (könnte man ja auch mal diskutieren, wieso Menschen das eigentlich freiwillig machen, bei all den Nachteilen wenns mal auseinandergeht), sondern weil das normative Korsett der Elterngeneration durch die Heirat ein Stückchen enger geschnürt wird. Jedenfalls in der Mittelschicht
Da gebe ich dir recht, dass das gewisse Erwartungen weckt, andererseits ist diese "Unfreiheit" schon gegeben, wenn man mehrere Jahre mit dem gleichen Partner zusammen ist.
(Sapor Vitae)

Ich hingegen sehe nicht, wo es da ein "Korsett der Elterngeneration" gibt. Ich meine: Das kommt sicher noch vor, aber - ist das tatsächlich mehrheitlich noch so (in der "Mittelschicht" - die es ja angeblich auch immer weniger gibt)? Das bezweifle ich dann doch - also zumindest, was unsere und die nachfolgende Generation(en) angeht.


Zitat
Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
(Simia)

Ja, diesen Eindruck habe ich auch oft.


Zitat
Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.
(Sapor Vitae)


... In der Tat, leider ja. Ist heute halt eben so gar nicht "hip" oder "auf der (vermeintlichen) Höhe der Zeit"... Daher ja eben auch die Rufe nach mehr Krippenplätzen für ab und auch für unter Einjährige - damit frau so schnell als nur irgendmöglich (am besten einfach direkt nach dem Mutterschutz - warum eigentlich nicht gleich noch im sogen. "Wochenbett"?!)  wieder "zurück in die Berufs-/Erwerbstätigkeit gehen" kann/"darf" (... soll! - zukünftig: muss ... ? - will ?).



Man könnte also eher diskutieren, was wer weshalb für "spießig" hält.  ;D 

Ich kann zumindest auch nicht erkennen, dass simples Älterwerden bzw. damit (normalerweise) einhergehendes "Reiferwerden" oder auch einfach "Erwachsengewordensein" schon spießig sein soll. Für jüngere Generationen mag das so aussehen, das ist auch nachvollziehbar, weil sie eine andere Lebenswelt haben bzw. auch viele Erfahrungen einfach (noch) nicht (und schon gar nicht: wiederholt) gemacht haben usw. - also einfach: mangelnde Lebenserfahrung sie zu diesem "Urteil" verleitet.

Aber Gleichaltrige - da sollte man sich doch befragen, ob es nicht doch Klischees sind, die man da heranzieht - @colourize. ("Mittelschicht" ist also grundsätzlich/mehrheitlich einfach spießig oder wie? - Eben: Woran genau zeigt sich das - heute (noch)?)


Und ich kann auch nicht sehen, dass eine gewisse Vorsicht oder auch Umsicht oder vlt. sogar Weitsicht und "Bedachtheit" spießig sein sollen - obwohl oder weil sie eben ein spezielles Verhalten mit sich bringen.

Ein "erhöhtes Sicherheitsbedürfnis" bzw. Bedürfnis nach Stabilität, Verlässlichkeit bzw. Abwenden von Unwägbarkeiten oder einfach, seinen Kindern (so vorhanden) ein "sicheres Nest" (Geborgenheit, "Schutz", Fürsorglichkeit...) zu bauen - was ist daran spießig? Ich nenne das eher: vernünftig, nachvollziehbar/einleuchtend, sogar notwendig und eben: erwachsen. Alles andere wäre doch dumm.
Es bedeutet ja nicht jeglichen Verlust oder Verbannen von Spontaneität, Albernheit ...


Und das "innere Kind" - schleppt das nicht jeder Mensch (gleich welchen Alters - nach der Kindheit) immer mit sich herum (auch wenn manche es vlt. nicht merken, weil sie "über sowas" einfach nicht nachdenken)?!? Es "zeigt" sich halt nur nicht permanent und nicht immer gleich deutlich oder intensiv ... (oder ist einem einfach selbst nicht immer so präsent/bewusst).


Ich kann jedenfalls auch nicht feststellen, dass Heiraten heute (unsere Generation und nachfolgende sowieso) nicht aus Freiwilligkeit geschieht (in Deutschland, in unserer Kultur). Mag sein, dass viele Leute durchaus aus praktischen Gründen und nicht zuletzt aus finanziellen auch heute noch heiraten. Aber doch nicht, weil Eltern oder sonstwer das erwartet (und ebenso das Kinderkriegen)? Sicher gibt es das noch (vor allem dann wohl "in ländlicheren Gegenden", wahrscheinlich auch in "katholischeren Gegenden" ...  ;D - aber das ist doch wohl inzwischen nicht mehr die Mehrheit (innerhalb unserer Generation - in "der" Mittelschicht)??




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Sapor Vitae

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #51 am: 08 Oktober 2010, 16:55:26 »

Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)

Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Aber was meinst Du? ;)
Ich zähle einfach einige Beispiele auf.
Ich habe letztens, als ich nach Tipps für Bewerbungsgespräche gesucht habe, gelesen, dass Frauen verschweigen sollen, wenn sie Kinder haben, da das die Chancen mindere, genommen zu werden. Bei Männern wirke ein stabiler Hintergrund jedoch gut, die sollen ruhig sagen, wenn sie Kinder haben. Das finde ich echt unmöglich. So ein Tipp zeigt doch, dass da etwas nicht stimmt und dass immer noch festgefahrene Denkstrukuturen vorherrschen.

Andererseits habe ich auch schon gelesen, dass in manchen Branchen Männer nach einer Elternzeit unglaublich schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. (Könnte ja passieren, dass die so etwas noch einmal machen!) Ich kenne leider nur 2 Beispiele von Akademikern, wo auch der Mann zuhause geblieben ist, dort schien das aber nicht problematisch. Aber vielleicht habt ihr da auch andere Beispiele? Würde mich interessieren, wie die Leute darauf reagieren.

Die Sache mit dem Sorgerecht: glücklicherweise hat sich da Einiges getan. Aber wenn (bei nicht-verheirateten Paaren) die Mutter keine Einwilligung zum gemeinsamen Sorgerecht gibt, steht der Vater blöd da.  http://bundesrecht.juris.de/bgb/__1626a.html

Die Arbeitszeiten sind ein weiteres schwieriges Thema. In der Schweiz ist es zumindest sehr weit verbreitet, dass die Kinder von 12-13.30 eine Mittagspause haben und in dieser Zeit nach Hause kommen. (Keine Betreuungsmöglichkeiten in der Schule) Der Mittwochnachmittag ist ab 12 Uhr grundsätzlich frei. Wie soll das bitte mit normalen Arbeitszeiten vereinbart werden? Meiner Meinung nach wären da gute Betreuungsmöglichkeiten zum einen unerlässlich, zum anderen braucht es aber auch flexible Arbeitszeiten und vor allem planbare Arbeitszeiten. Schichtpläne, die erst eine Woche vorher bekannt gegeben werden, sind nicht nur für Eltern eine Zumutung.
Dann gibt es da noch die Sache mit der Teilzeitarbeit. Einerseits ist das eine gute Sache. Aber: wer arbeitet Teilzeit? Ich vermute einfach mal ins Blaue hinaus: die Frauen. (Falls es anders ist, lasse ich mich gern korrigieren.) Und wenn man erstmal in so einer Teilzeitstelle hängengeblieben ist, wird es schwierig, da wieder rauszukommen. Abgesehen davon, gibt es natürlich keine Aufstiegschancen. Und angesichts der Tatsache, dass nicht wenige Ehen geschieden werden, steht die Frau dann am Ende ihres Lebens mit einer Minimalrente da.

Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?


Zitat von: Kallisti
... In der Tat, leider ja. Ist heute halt eben so gar nicht "hip" oder "auf der (vermeintlichen) Höhe der Zeit"... Daher ja eben auch die Rufe nach mehr Krippenplätzen für ab und auch für unter Einjährige - damit frau so schnell als nur irgendmöglich (am besten einfach direkt nach dem Mutterschutz - warum eigentlich nicht gleich noch im sogen. "Wochenbett"?!)  wieder "zurück in die Berufs-/Erwerbstätigkeit gehen" kann/"darf" (... soll! - zukünftig: muss ... ? - will ?).
Ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, ins Berufsleben zurückzukehren, aber natürlich wäre es schön, wenn es eine Möglichkeit bleibt und nicht zum Muss wird. Viele haben -  auf Grund von schlechten Löhnen etc. - jetzt schon keine Wahl. Ich hoffe, das verschlechtert sich nicht noch. (Da wären wir wieder bei Mindestlöhnen). Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

Kallisti

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #52 am: 09 Oktober 2010, 11:33:10 »

Zitat
Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
(Sapor Vitae)


Ich sagte ja auch nicht, dass Frauen/Mütter für immer zu Hause bei ihren Kindern bleiben sollen. Die Frage ist nur, wann kann/sollte/will eine Frau "in den Beruf zurückkehren". Und diese Frage wird meiner Beobachtung nach heute nicht vor dem Hintergrund des Kindeswohls, sondern vielmehr wirtschaftlich beantwortet, wenn auch nicht offen.

Es wird argumentiert, dass es für die Mütter von Vorteil sei, dass sie ja eben nicht umsonst ihre Ausbildung gemacht haben (um dann "nur noch zu Hause zu sitzen"), dass sie ein Recht auf berufliche Tätigkeit und "Verwirklichung" ... haben, dass es auch den Kindern zugute käme, wenn sie (möglichst früh - also weit unter 3!) in Kindertagesstätten "betreut" würden.

Und es wird eben leider überhaupt nicht auf das einzelne Kind, auf das Individuum gesehen, es werden alle über einen Kamm geschoren. Und dann warf ich auch ein, dass eine bedeutende Rolle spielt, wie oft (wöchentlich) und wie lange (Stunden täglich) und vor allem wie (Einrichtung, Personen...) Kinder in welchem Alter betreut werden. Normale Kitas werden den Kindern da leider nicht gerecht, weil ihnen sowohl Geld als auch Personal als auch Konzept bzw. Differenzierungsmöglichkeiten (auf grund von fehlendem Platz/Geld/Personal...) fehlen. Es laufen also die ganz Kleinen (Ein- und Zweijährigen) leider oft mit den anderen einfach so mit - ohne, dass auf das doch noch besondere Bedürfnis nach einer Bezugsperson (Erzieherin) in der Kita wirklich eingegangen werden kann. (Von privaten und sehr teuren Kitas ist hier natürlich nicht die Rede, da dort nur eine Minderheit von Kindern betreut wird.)


Nach meinen Beobachtungen (mit/bei Tagesmüttern und in verschiedenen Kitas sowie auch Erzählungen anderer Mütter) verkraften es sehr viele (ich würde sagen: die meisten) eben eher nicht, so früh (und lange: mehrere Stunden täglich) wirklich fremdbetreut (bzw. aufbewahrt) zu werden. Daher läuft es bei den meisten Erzieherinnen ja auch unter "normale Eingewöhnungssymptomatik", wenn ("neue") Kinder eben weinen, schreien, wüten, wimmern, immer wieder zur Eingangstür laufen oder zum Fenster etc.

Und ja: Das geht vorbei - wie schon geschrieben: Die Kinder fügen sich, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt. Jedes auf seine Art. Das eine früher, das andere später. Es gibt aber auch die Möglichkeit - und solche Kinder! - die VON ANFANG AN !! - gerne und "freiwillig" (!!!) in den Kiga gehen - das liegt dann wie schon geschrieben oft daran, dass sie dort entweder bspw. eine Erzieherin kennen oder ältere Geschwister im Kiga sind oder ein anderes bekanntes/vertrautes Kind oder dass die Kinder nicht so oft bzw. nicht so viele Stunden täglich dort sind (vlt. nur drei oder vier, statt sieben oder acht: täglich).
Irgendwann sind diese Kinder dann (meistens) auch gerne im Kiga - wenn sie dort wirklich vertraut geworden sind, sich eingewöhnt haben, Freunde bzw. Spielgefährten gefunden haben. Das heißt aber nicht, dass ihnen diese Zwangs-Eingewöhnung, die ich als aggressiv empfinde bzw. als wenig einfühlsam und kindgerecht, nicht geschadet hätte.


Ganz entscheidend ist aber eben das Eintrittsalter. Und hier zeigt sich in der Praxis einfach, dass je älter das Kind ist, es sich um so leichter und unkomplizierter eingewöhnt. Meistens ist das mit etwa vier Jahren der Fall. Je nach Kind unterschiedlich: auch etwas früher (3 1/2) oder später (4 1/2). Dann geht es durchaus ohne Tränen, Drama ....

Daher wird dem Wohl der Kinder (!) also gerade nicht Rechnung getragen, wenn sie schon als Säuglinge oder Kleinkinder in Fremdbetreuung kommen/gesteckt werden. Wie gesagt: sie sind dafür entwicklungspsychologisch noch nicht "bereit". Kleinkinder spielen bspw. auch noch gar nicht miteinander, sondern eher nebeneinander, können noch gar keine "Freundschaften" eingehen... Und vieles andere können sie eben auch noch nicht, müssen es aber in der Kita (sich in Gruppe einfügen, sich durchsetzen, sich verbal ausdrücken ... ... ...) - sind also zwangsläufig überfordert!


Viel wichtiger finde ich allerdings, dass es dann (ab etwa 4, aber auf jeden Fall ab Grundschulalter) für Kinder eine gute Betreuung gibt - nach der Schule. Denn in diesem Alter brauchen Kinder ihre Hauptbezugspersonen (Eltern zumeist) zwar auch noch (sowieso um die Einschulungszeit herum), aber sie gehen von sich aus viel mehr nach außen, brauchen unbedingt den Kontakt und die Erfahrungen zu/mit anderen Menschen, insbesondere Kindern und brauchen neue, andere Eindrücke, Erlebnisse, Möglichkeiten sich auszuprobieren, sich zu bewegen usw. Das kann eine Kleinfamilie (Mutter-Vater-Kind) niemals angemessen "bieten", geben, leisten! Schon weil es eben zu wenig Menschen sind (drei) und es an vielem anderen auch natürlicherweise fehlt (bestimmte Räume, Materialien, Zeit - wenn beide berufstätig sind).

Man kann auch seinem Kind eben nicht zugleich Mutter, Vater, Freund, Großeltern etc. sein - man ist nur ein Mensch - mit seinen eigenen Verhaltensweisen, Ansichten, Umgangsformen.

Nicht ohne Grund sagt aber ein altes Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." - Nicht, weil Kinder so viel "Arbeit" machen (wobei Erziehung aber durchaus Arbeit ist), sondern weil Kinder so viele unterschiedliche Menschen, Verhaltensweisen, Kontakte ... brauchen, um sich gut entwickeln zu können!

Allerdings bin ich eben der Meinung, dass Kinder nicht verschiedene "Betreuer" brauchen, die immer wieder wechseln (wie es heute aber ja leider läuft), sondern mehrere, dauerhafte Bezugspersonen!

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind daher Mehrgenerationenhäuser. Leider aber noch viel zu selten, nicht mal der Tropfen auf dem heißen Stein.
Großfamilie wird es aller Wahrscheinlichkeit ja nicht mehr geben. Hat auch seine Gründe. Für die kindliche Entwicklung aber ist Kleinfamilie und Fremdbetreuung wie sie heute stattfindet eben nicht das Richtige/Angemessene.



Zitat
Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?

/quote](Sapor Vitae)

Ja, wenn man alleinerziehend ist, ist es das gleiche Problem. Eben: Großeltern sind entweder nicht vorhanden oder "nicht verfügbar" (weil sie nicht in der Nähe wohnen oder selbst noch sehr aktiv sind oder krank ...).
Was man dann macht? Man muss sich Urlaub nehmen. Und da haben wir es auch wieder: Je kleiner das Kind und je früher in Fremdbetreuung, desto häufiger ist es meist krank - weil das Immunsystem sich erst noch ausbildet/"reift" und sich die Kleinen daher in Kitas oft anstecken, da dort alle möglichen Krankheitserreger unterwegs sind. Das bedeutet für die Eltern, d.h. im Klartext: zumeist für die Mütter, dass sie also Urlaub nehmen müssen, um das kranke Kind zu betreuen - oft reicht der Jahresurlaub dafür nicht mal aus bzw. ist er dann also nur für die Betreuung des kranken Kindes bzw. der kranken Kinder draufgegangen.


Was auch gerne vergessen wird:
Wenn Kinder noch sehr klein sind (Säuglinge sowieso, oft aber auch noch Kinder im Alter von ein, zwei Jahren), schlafen sich nicht jede Nacht immer durch, wachen oft nachts auf, weinen ... - das bedeutet auch für zumeist die Mütter (überwiegend, mehrheitlich für diese), nachts selbst nicht erholsam (durch-)schlafen zu können, am Morgen aber dennoch im Job volle Leistung bringen zu müssen - trotz Müdigkeit. Und diese nächtliche "Unruhe" ist bei/mit Kleinkindern nun mal eher die Regel als die Ausnahme.

Also hier werden die Mütter eher noch zusätzlich belastet. Außerdem müssen die Kinder morgens "versorgt" werden (Waschen, Frühstücken, in die Kita bringen), dann die Frau selbst - pünktlich ! - zum Job, die Kleinen müssen dann oft auch schon um 7 oder 8 Uhr in der Kita sein (also entsprechend früh aufstehen bzw. geweckt werden, was für die Kleinen auch Stress sein kann, wenn sie keine Frühaufsteher sind!).
Nach dem Job hetzt die Mutter meist zur Kita, um die Kinder/das Kind abzuholen, danach evtl. einkaufen, Abendessen bereiten, Kind "bettfertig" machen (waschen, Zähne putzen), Vorlesen, Kuscheln. Bis das Kind schläft, ist die Mutter meist selbst so müde, dass sie mit einschläft.

Zum Spielen bleibt bei so einem Arbeits-Alltag meistens gar keine Zeit mehr (Kind bis 17 oder 18Uhr in Kita, weil Mutter so lange arbeiten muss, Kind muss aber um spätestens 19 oder 20 Uhr im Bett sein, weil es sonst nicht genug Schlaf hat - mit entsprechenden Folgen am nächsten Tag... ... ...).
Das muss dann - alles - aufs Wochenende verlegt werden:

Am Wochenende dann meistens: Einkauf, Haushalt (Putzen, Waschen...), Papierkram erledigen, evtl. Ausflug/Unternehmung/Beschäftigung mit den Kindern/dem Kind. Für eigene Freizeit oder Erholungszeit bleibt da also nicht mehr viel.


So, das mal als kleiner Einblick in den ganz normalen Wahnsinn (Alltag) von (Vollzeit) berufstätigen Alleinerziehenden (Müttern).

Man hat da also weder für das Kind wirklich Zeit, Muße, einen Blick, die Ruhe, noch (und sowieso nicht:) für sich selbst.
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Kallisti

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #53 am: 09 Oktober 2010, 11:34:04 »

Zitat
Andererseits sollte Frau auch die Möglichkeit haben, freiwillig in den Beruf zurückzukehren, ohne gleich als schlechte Mutter abgestempelt zu werden. Ich bin überzeugt davon, dass nicht jede/r damit klarkommt, nur noch zuhaue beim Kind zu sein, wieder abhängig von anderen zu sein, seine normalen sozialen Kontakte nicht zu haben, keine Anerkennung zu kriegen.
(Sapor Vitae)


Ich sagte ja auch nicht, dass Frauen/Mütter für immer zu Hause bei ihren Kindern bleiben sollen. Die Frage ist nur, wann kann/sollte/will eine Frau "in den Beruf zurückkehren". Und diese Frage wird meiner Beobachtung nach heute nicht vor dem Hintergrund des Kindeswohls, sondern vielmehr wirtschaftlich beantwortet, wenn auch nicht offen.

Es wird argumentiert, dass es für die Mütter von Vorteil sei, dass sie ja eben nicht umsonst ihre Ausbildung gemacht haben (um dann "nur noch zu Hause zu sitzen"), dass sie ein Recht auf berufliche Tätigkeit und "Verwirklichung" ... haben, dass es auch den Kindern zugute käme, wenn sie (möglichst früh - also weit unter 3!) in Kindertagesstätten "betreut" würden.

Und es wird eben leider überhaupt nicht auf das einzelne Kind, auf das Individuum gesehen, es werden alle über einen Kamm geschoren. Und dann warf ich auch ein, dass eine bedeutende Rolle spielt, wie oft (wöchentlich) und wie lange (Stunden täglich) und vor allem wie (Einrichtung, Personen...) Kinder in welchem Alter betreut werden. Normale Kitas werden den Kindern da leider nicht gerecht, weil ihnen sowohl Geld als auch Personal als auch Konzept bzw. Differenzierungsmöglichkeiten (auf grund von fehlendem Platz/Geld/Personal...) fehlen. Es laufen also die ganz Kleinen (Ein- und Zweijährigen) leider oft mit den anderen einfach so mit - ohne, dass auf das doch noch besondere Bedürfnis nach einer Bezugsperson (Erzieherin) in der Kita wirklich eingegangen werden kann. (Von privaten und sehr teuren Kitas ist hier natürlich nicht die Rede, da dort nur eine Minderheit von Kindern betreut wird.)


Nach meinen Beobachtungen (mit/bei Tagesmüttern und in verschiedenen Kitas sowie auch Erzählungen anderer Mütter) verkraften es sehr viele (ich würde sagen: die meisten) eben eher nicht, so früh (und lange: mehrere Stunden täglich) wirklich fremdbetreut (bzw. aufbewahrt) zu werden. Daher läuft es bei den meisten Erzieherinnen ja auch unter "normale Eingewöhnungssymptomatik", wenn ("neue") Kinder eben weinen, schreien, wüten, wimmern, immer wieder zur Eingangstür laufen oder zum Fenster etc.

Und ja: Das geht vorbei - wie schon geschrieben: Die Kinder fügen sich, weil ihnen gar nichts anderes übrig bleibt. Jedes auf seine Art. Das eine früher, das andere später. Es gibt aber auch die Möglichkeit - und solche Kinder! - die VON ANFANG AN !! - gerne und "freiwillig" (!!!) in den Kiga gehen - das liegt dann wie schon geschrieben oft daran, dass sie dort entweder bspw. eine Erzieherin kennen oder ältere Geschwister im Kiga sind oder ein anderes bekanntes/vertrautes Kind oder dass die Kinder nicht so oft bzw. nicht so viele Stunden täglich dort sind (vlt. nur drei oder vier, statt sieben oder acht: täglich).
Irgendwann sind diese Kinder dann (meistens) auch gerne im Kiga - wenn sie dort wirklich vertraut geworden sind, sich eingewöhnt haben, Freunde bzw. Spielgefährten gefunden haben. Das heißt aber nicht, dass ihnen diese Zwangs-Eingewöhnung, die ich als aggressiv empfinde bzw. als wenig einfühlsam und kindgerecht, nicht geschadet hätte.


Ganz entscheidend ist aber eben das Eintrittsalter. Und hier zeigt sich in der Praxis einfach, dass je älter das Kind ist, es sich um so leichter und unkomplizierter eingewöhnt. Meistens ist das mit etwa vier Jahren der Fall. Je nach Kind unterschiedlich: auch etwas früher (3 1/2) oder später (4 1/2). Dann geht es durchaus ohne Tränen, Drama ....

Daher wird dem Wohl der Kinder (!) also gerade nicht Rechnung getragen, wenn sie schon als Säuglinge oder Kleinkinder in Fremdbetreuung kommen/gesteckt werden. Wie gesagt: sie sind dafür entwicklungspsychologisch noch nicht "bereit". Kleinkinder spielen bspw. auch noch gar nicht miteinander, sondern eher nebeneinander, können noch gar keine "Freundschaften" eingehen... Und vieles andere können sie eben auch noch nicht, müssen es aber in der Kita (sich in Gruppe einfügen, sich durchsetzen, sich verbal ausdrücken ... ... ...) - sind also zwangsläufig überfordert!


Viel wichtiger finde ich allerdings, dass es dann (ab etwa 4, aber auf jeden Fall ab Grundschulalter) für Kinder eine gute Betreuung gibt - nach der Schule. Denn in diesem Alter brauchen Kinder ihre Hauptbezugspersonen (Eltern zumeist) zwar auch noch (sowieso um die Einschulungszeit herum), aber sie gehen von sich aus viel mehr nach außen, brauchen unbedingt den Kontakt und die Erfahrungen zu/mit anderen Menschen, insbesondere Kindern und brauchen neue, andere Eindrücke, Erlebnisse, Möglichkeiten sich auszuprobieren, sich zu bewegen usw. Das kann eine Kleinfamilie (Mutter-Vater-Kind) niemals angemessen "bieten", geben, leisten! Schon weil es eben zu wenig Menschen sind (drei) und es an vielem anderen auch natürlicherweise fehlt (bestimmte Räume, Materialien, Zeit - wenn beide berufstätig sind).

Man kann auch seinem Kind eben nicht zugleich Mutter, Vater, Freund, Großeltern etc. sein - man ist nur ein Mensch - mit seinen eigenen Verhaltensweisen, Ansichten, Umgangsformen.

Nicht ohne Grund sagt aber ein altes Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen." - Nicht, weil Kinder so viel "Arbeit" machen (wobei Erziehung aber durchaus Arbeit ist), sondern weil Kinder so viele unterschiedliche Menschen, Verhaltensweisen, Kontakte ... brauchen, um sich gut entwickeln zu können!

Allerdings bin ich eben der Meinung, dass Kinder nicht verschiedene "Betreuer" brauchen, die immer wieder wechseln (wie es heute aber ja leider läuft), sondern mehrere, dauerhafte Bezugspersonen!

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sind daher Mehrgenerationenhäuser. Leider aber noch viel zu selten, nicht mal der Tropfen auf dem heißen Stein.
Großfamilie wird es aller Wahrscheinlichkeit ja nicht mehr geben. Hat auch seine Gründe. Für die kindliche Entwicklung aber ist Kleinfamilie und Fremdbetreuung wie sie heute stattfindet eben nicht das Richtige/Angemessene.


Zitat
Was mich noch interessieren würde: Können überhaupt beide Eltern (nicht selbständig) arbeiten, wenn keine Großeltern da sind, die notfalls einspringen können? Ich weiß echt nicht, wie die Leute das hinkriegen.
Beispiel: Beide Eltern arbeiten, Kind ist tagsüber in der Kita. Wenn das Kind aber krank ist, nimmt die Kita es nicht. Also wohin mit dem Kind?
(Sapor Vitae)

Ja, wenn man alleinerziehend ist, ist es das gleiche Problem. Eben: Großeltern sind entweder nicht vorhanden oder "nicht verfügbar" (weil sie nicht in der Nähe wohnen oder selbst noch sehr aktiv sind oder krank ...).
Was man dann macht? Man muss sich Urlaub nehmen. Und da haben wir es auch wieder: Je kleiner das Kind und je früher in Fremdbetreuung, desto häufiger ist es meist krank - weil das Immunsystem sich erst noch ausbildet/"reift" und sich die Kleinen daher in Kitas oft anstecken, da dort alle möglichen Krankheitserreger unterwegs sind. Das bedeutet für die Eltern, d.h. im Klartext: zumeist für die Mütter, dass sie also Urlaub nehmen müssen, um das kranke Kind zu betreuen - oft reicht der Jahresurlaub dafür nicht mal aus bzw. ist er dann also nur für die Betreuung des kranken Kindes bzw. der kranken Kinder draufgegangen.


Was auch gerne vergessen wird:
Wenn Kinder noch sehr klein sind (Säuglinge sowieso, oft aber auch noch Kinder im Alter von ein, zwei Jahren), schlafen sich nicht jede Nacht immer durch, wachen oft nachts auf, weinen ... - das bedeutet auch für zumeist die Mütter (überwiegend, mehrheitlich für diese), nachts selbst nicht erholsam (durch-)schlafen zu können, am Morgen aber dennoch im Job volle Leistung bringen zu müssen - trotz Müdigkeit. Und diese nächtliche "Unruhe" ist bei/mit Kleinkindern nun mal eher die Regel als die Ausnahme.

Also hier werden die Mütter eher noch zusätzlich belastet. Außerdem müssen die Kinder morgens "versorgt" werden (Waschen, Frühstücken, in die Kita bringen), dann die Frau selbst - pünktlich ! - zum Job, die Kleinen müssen dann oft auch schon um 7 oder 8 Uhr in der Kita sein (also entsprechend früh aufstehen bzw. geweckt werden, was für die Kleinen auch Stress sein kann, wenn sie keine Frühaufsteher sind!).
Nach dem Job hetzt die Mutter meist zur Kita, um die Kinder/das Kind abzuholen, danach evtl. einkaufen, Abendessen bereiten, Kind "bettfertig" machen (waschen, Zähne putzen), Vorlesen, Kuscheln. Bis das Kind schläft, ist die Mutter meist selbst so müde, dass sie mit einschläft.

Zum Spielen bleibt bei so einem Arbeits-Alltag meistens gar keine Zeit mehr (Kind bis 17 oder 18Uhr in Kita, weil Mutter so lange arbeiten muss, Kind muss aber um spätestens 19 oder 20 Uhr im Bett sein, weil es sonst nicht genug Schlaf hat - mit entsprechenden Folgen am nächsten Tag... ... ...).
Das muss dann - alles - aufs Wochenende verlegt werden:

Am Wochenende dann meistens: Einkauf, Haushalt (Putzen, Waschen...), Papierkram erledigen, evtl. Ausflug/Unternehmung/Beschäftigung mit den Kindern/dem Kind. Für eigene Freizeit oder Erholungszeit bleibt da also nicht mehr viel.


So, das mal als kleiner Einblick in den ganz normalen Wahnsinn (Alltag) von (Vollzeit) berufstätigen Alleinerziehenden (Müttern).

Man hat da also weder für das Kind wirklich Zeit, Muße, einen Blick, die Ruhe, noch (und sowieso nicht:) für sich selbst.
« Letzte Änderung: 09 Oktober 2010, 11:35:41 von Kallisti »
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #54 am: 23 Oktober 2010, 12:03:41 »

Möchte dazu nur loswerden das ich vor 1nem Monat stolzer Vater einer gesunden Tochter geworden bin. Klar ist es teils sehr anstregend aber ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Es ist das tollste und stolzeste  Gefühl was ich bisher erlebt habe. Und mal ganz ehrlich, irgendjemand muss ja für unsere Rente sorgen  ;)
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