Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Habt ihr Kinder?  (Gelesen 13675 mal)

sYntiq

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #30 am: 29 September 2010, 09:54:51 »

Von mir aus soll jeder machen wie er glücklich ist. Heiraten? Warum nicht. Kinder? Nur mit viel Chilisauce.

Allerdings wirkt es auf mich schon etwas "merkwürdig", wenn 15jährige als erklärtes Lebensziel "Verheiratet, Kinder, Job, eigenes Haus mit Garten" haben und dies auch noch mit 30 das einzig wahre Lebensziel ist. Da scheint zumindest die Erziehung etwas "spiessig" geraten zu sein. (Was machen eigentlich die, die dieses Lebensziel mit 30 erreicht haben? Sich dann erschiessen weil da nix anderes mehr ist auf das man hinarbeitet?)
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darkflower

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #31 am: 29 September 2010, 09:56:26 »

Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?

Ich nehms mit Humor ;) Aber wenn ich lese welche Assoziationen colourize bei dem Thema Heirat/Kinder hat, kann man sich einen solchen Kommentar eben nicht verkneifen. Die Aneinanderreihung von Klischees trifft auf uns zwar nicht zu, aber wenn jemand so denkt bin nicht ich der Kleingeist.
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colourize

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #32 am: 29 September 2010, 10:00:50 »

Ich denke, dass mit "spießig" weniger die Engstirnigkeit gemeint ist, sondern eher Wertkonservatismus, die Biographie der Eltern übernehmend ohne diese selbst hinterfragt zu haben. Wozu dann bei den Mittelschichtskindern (nur für die kann ich halbwegs belastbare Aussagen machen) neben Heiraten das "Haus, Auto, Kind, Bausparvertrag, Lebensversicherung, entspanntes Leben ohne finanzielle Sorgen, alle wissen, wo sie hingehören" dazugehört. Und der Anpassungsdruck an diese Werte in diesen CDU-Nestern(*) ist meinem Eindruck nach schon ziemlich groß.


Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?

Ich nehms mit Humor ;) Aber wenn ich lese welche Assoziationen colourize bei dem Thema Heirat/Kinder hat, kann man sich einen solchen Kommentar eben nicht verkneifen. Die Aneinanderreihung von Klischees trifft auf uns zwar nicht zu, aber wenn jemand so denkt bin nicht ich der Kleingeist.
Es sind eben meine Erfahrungen, dass diese Kombination all zu oft miteinander einhergehen.

Wie ich schon schrieb, gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen das Heiraten nicht mit den übrigen Normen einhergeht.

---------
(*) Die höchsten Wahlergebnisse erzielt die CDU in den durch Familien geprägten Stadtteilen. Spitzenreiter bei der letzten Bürgerschaftswahl war Nienstedten, wo fast zwei Drittel der Wähler ihr Kreuzchen bei der CDU gemacht haben. Weitere Hochburgen der CDU in Hamburg sind neben den Reichenghettos wie Harvestehude oder Blankenese die Familienreihenhausareale: Niendorf, Rissen, Poppenbüttel, Walddörfer, Marschlande etc.


« Letzte Änderung: 29 September 2010, 10:02:59 von colourize »
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IvyDice

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #33 am: 29 September 2010, 10:41:05 »

Ich habe noch keine Kinder, habe da mit 20 aber auch noch genug Zeit, erstmal studieren, dazugehörigen Partner finden und wenn der auch Kinder will, mal sehen, warum nicht :)
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #34 am: 29 September 2010, 10:57:54 »

Kinder wollen ist nicht spießig, sondern genetisch ;)
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sYntiq

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #35 am: 29 September 2010, 11:37:35 »

Kinder wollen ist nicht spießig, sondern genetisch ;)

Verdammt, ich habe einen Gen-Defekt. Ich will keine Kinder.
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sober

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #36 am: 29 September 2010, 12:27:53 »

Ich bin wohl total spießig. Ich hab n feinen Job, n geleases Auto und würd gern n Einfamilienhaus am Stadtrand haben ;) Nur die Kinde, die bleiben weg ;)
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #37 am: 29 September 2010, 12:44:25 »

Irgendwie finde ich es ja auch schon traurig, wenn Leute sich heute fast dafür entschuldigen, dass/wenn sie verheiratet sind und/oder als Paar oder Familie (mit Kindern) zusammenleben. Und das dann immer gleich als "spießig" bezeichnet wird. - Ich weiß nicht, was daran (an sich) so spießig sein soll?

Was mein Posting anging, das war nicht ernst gemeint. Aber tatsächlich mag es das geben, dass Leute sich dafür entschuldigen und nicht als "spießig" gelten wollen. Ich denke aber, mit den Jahren sollte man so fest im Sattel sitzen, dass man diese oft auch künstlich gemachten Unterschiede überwindet und im Zuge dessen auch Wertvorstellungen der "Gegen- bzw. Alternativkultur" hinterfragt (und sei es unterbewusst). Wer zu sich selber ehrlich ist, wird nämlich oftmals feststellen, dass er/sie Dinge mag und erwartet, die er/sie selber früher oder das Umfeld heute noch als "spießig" empfinden (je nach Anspruch z.B. ein fester Job, eine saubere Wohnung, eine kleine Schwertlilienzucht oder eine doch recht praktische private Altersabsicherung). Aber dieses Etikett ergibt sich stets aus irgendeinem Kontext bzw. im Verhältnis zu anderen Modellen und steht nie absolut für sich im luftleeren Raum in Granit gemeißelt. Wie messie auch ganz richtig sagt, gibt es in jedem Milieu/Subkultur "Spießer": es sind die Hundertprozentigen, die Puristen, die unfreiwilligen lebenden Karikaturen ihrer jeweiligen "Szene" (irgendwie fällt mir gerade spontan der Bassist von Manowar ein, aber es gibt derlei Beispiele reichlich).

@ colourize: Interessante Ausführungen zum Mittelschichtsdenken und Wertkonservativismus. Aber was uns angeht, kommt das nicht hin (allein schon die groteske Vorstellung mit der Subvention durch unsere Eltern oder "signifikante Andere" ... ;)).

Zitat von: colourize
Wie ich schon schrieb, gibt es auch Gegenbeispiele, bei denen das Heiraten nicht mit den übrigen Normen einhergeht.

Eben. Und unfrei ist auch das falsche Wort. Es ist tatsächlich eine aktive Entscheidung, gemeinsam diesen Weg zu gehen und ihn auf diese Weise für sich selber auch ein Stück weit zu "zelebrieren" (sicherlich in dem Bewusstsein, dass es auch zuendegehen kann). Es hat nämlich neben der gesellschaftlichen v. a. eine starke emotionale Komponente, es fühlt sich tatsächlich anders an, verheiratet zu sein. Am Ehesten kommt "alle wissen, wo sie hingehören" hin, aber sicherlich anders, als Du es meintest.

Wir müssen nicht, wir brauchen nicht, wir wollen einfach. Das trifft die Sache genau.

Und das mit dem inneren Kind kann ich trotzdem unterschreiben. Das widerspricht einem "Elternstatus" ja auch nicht. ;)
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #38 am: 29 September 2010, 13:22:03 »

"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage kenn ich auch! Gern wird sie einem von frisch gebackenen Eltern gestellt, auch oft garniert mit dem Hinweis, daß man ja deren Babysachen bekommen könne, wenn man denn auch bald in anderen Umständen ist.

Es gibt für mich so gewisse Dinge, die im negativen Sinne "spießig" klingen. Zum Beispiel der Satz (kurz nach der Hochzeit) "Wir (!) müssen jetzt schwanger werden".

Ich hab noch nie wirklich einen Kinderwunsch gehabt. Und mit Mitte 30 glaube ich, das wird auch nix mehr.
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #39 am: 29 September 2010, 13:27:42 »

"Wir (!) müssen jetzt schwanger werden".

Das ist sowieso so ein unangenehmes Phänomen ... Als würde man mit der Hochzeit (oder oftmals ja schon mit Eingehen der Partnerschaft) sein Ich aufgeben und in den Augen der anderen direkt schon körperlich zu einem Wesen zusammenwachsen.
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #40 am: 29 September 2010, 13:38:07 »

Das ist sowieso so ein unangenehmes Phänomen ... Als würde man mit der Hochzeit (oder oftmals ja schon mit Eingehen der Partnerschaft) sein Ich aufgeben und in den Augen der anderen direkt schon körperlich zu einem Wesen zusammenwachsen.
Meist schon mit dem Eingehen der Partnerschaft. Es wird nur noch vom Partner erzählt, alle Sätze und Gesten interpretiert, sein Geschmack angenommen und man selbst definiert sich als "die Freundin/der Freund von XY".

Andersrum gibt es aber auch Menschen, die es dann besonders gut meinen und einem erzählen, daß man zu viel Zeit mit dem (neuen) Partner verbringt. Ist nun mal so, daß man auch zu zweit anzutreffen ist, wenn man zusammen ist.

Manche Mütter sind ja dann auch nur noch Mutter. Kein anderes Thema mehr als das Kind. Ich kann mir gut vorstellen, daß so ein Kind das Leben ziemlich auf den Kopf stellt. Ich freu mich immer über junge Eltern, die trotz Kind noch "normal" geblieben sind.
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #41 am: 29 September 2010, 13:54:23 »

In erster Linie ist das Heiraten aber eine Entscheidung für die Unfreiheit. Gar nicht mal, weil man dann juristisch an den Partner gebunden ist (könnte man ja auch mal diskutieren, wieso Menschen das eigentlich freiwillig machen, bei all den Nachteilen wenns mal auseinandergeht), sondern weil das normative Korsett der Elterngeneration durch die Heirat ein Stückchen enger geschnürt wird. Jedenfalls in der Mittelschicht
Da gebe ich dir recht, dass das gewisse Erwartungen weckt, andererseits ist diese "Unfreiheit" schon gegeben, wenn man mehrere Jahre mit dem gleichen Partner zusammen ist. Anscheinend weckt das genauso Erwartungen. Aber nur weil das Erwartungen weckt, darauf zu verzichten, wäre doch beknackt. ;) Da entäusche ich lieber ein paar Erwartungen.

Meine Eltern sind diesbezüglich zum Glück nicht ganz so anstrengend und die restliche Verwandtschaft sehe ich nicht so häufig, als dass es mich richtig stören würde, wenn ich alle zwei Jahre die kinderlose, unverheiratete Aussätzige bin. (Ja, der grösste Teil meiner Verwandtschaft ist spiessig.) Meine Mutter hätte ganz bestimmt gerne Enkelkinder, aber sie drängt mich nicht, weder zum Kinderkriegen noch zum Heiraten. Und wenn sie es doch mal tut, kann ich ihr vorhalten, wie ungern sie damals geheiratet hat.

"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage ist wirklich ätzend. Aber die bekommt man (zumindest als Frau, wie ist es da bei den Männern eigentlich?) ab einem gewissen Alter irgendwie automatisch zu hören. So verwunderlich ist das ja nicht einmal. Frausein wurde bisher nun einmal immer mit Muttersein gleichgestellt und vermutlich stellt es die Welt vieler auf den Kopf, wenn sich eine Frau einfach gegen Kinder entscheidet.

Zitat
Ich hab noch nie wirklich einen Kinderwunsch gehabt. Und mit Mitte 30 glaube ich, das wird auch nix mehr.
Hat eine Bekannte auch von sich behauptet. Jetzt mit 40 ist sie (gewollt) Mutter geworden und glücklich darüber. ;)

Bei mir streitet sich meine Kinderliebe und ein gewisser Kinderwunsch immer noch mit meinem Chaotendasein. Aber ich gebe mir da noch ein paar Jährchen Zeit zum Überlegen, da ich - anscheinend im Gegensatz zu vielen hier - absolut kein Prolbem damit hätte, erst mit 35 ein Kind zu bekommen.

Dass gerade Paare mit Kinderwunsch heiraten, finde ich jedenfalls nicht abwegig. Als verheiratete Eltern hat man ja doch nochmal eine andere rechtliche Sicherheit, die man sich sonst wohl doch ziemlich erkämpfen muss. (Auch wenn ich mich selber so gar nicht mit dem Gedanken anfreunden kann. Ob das mit dem Alter noch kommt?) Und je nachdem, wie man Spiessigkeit definiert, braucht es meiner Meinung nach ein Stück davon, wenn man Kinder hat. (Und nein, damit meine ich jetzt weder ein Einfamilienhaus noch den Familienvan.) Aber es kommt sicher nicht gut, wenn man spontan bei seiner neuen Flamme übernachtet und das Kind eben alleine lässt.

Edit: achja, falls das jetzt noch nicht genug zum Ausdruck gekommen ist: nein, ich habe keine Kinder.  :P
« Letzte Änderung: 29 September 2010, 13:57:35 von Sapor Vitae »
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #42 am: 29 September 2010, 14:09:06 »

"Wann ist es denn bei Euch soweit?"
Die Frage ist wirklich ätzend. Aber die bekommt man (zumindest als Frau, wie ist es da bei den Männern eigentlich?) ab einem gewissen Alter irgendwie automatisch zu hören. So verwunderlich ist das ja nicht einmal. Frausein wurde bisher nun einmal immer mit Muttersein gleichgestellt und vermutlich stellt es die Welt vieler auf den Kopf, wenn sich eine Frau einfach gegen Kinder entscheidet.

Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet. In den letzten 50 Jahren wurde glücklicherweise viel dafür gekämpft, dass Frausein und Muttersein nicht synonym gesetzt wird. Und jetzt, so hoffe ich, steht frau über den Dingen und wählt einfach das, was sie für das Richtige hält.

Zitat
Aber ich gebe mir da noch ein paar Jährchen Zeit zum Überlegen, da ich - anscheinend im Gegensatz zu vielen hier - absolut kein Prolbem damit hätte, erst mit 35 ein Kind zu bekommen.

Stimmt wohl. In Geburtsvorbereitungskurs, Babymassagekurs etc. waren erstaunlich viele Frauen Mitte 30 und älter.

Edit:

Zitat
Und je nachdem, wie man Spiessigkeit definiert, braucht es meiner Meinung nach ein Stück davon, wenn man Kinder hat.

Du meinst also eine gewisse Stabilität? Ja, leider ist das für einige schon spießig.
« Letzte Änderung: 29 September 2010, 14:38:35 von Simia »
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #43 am: 29 September 2010, 14:38:00 »

Ich glaube, mittlerweile stellt es die Welt einiger auf den Kopf, wenn frau sich für Kinder entscheidet.
Tut es das? Aber das kannst du natürlich besser beurteilen, ich wurde damit ja noch nicht konfrontiert. Was aber einige vor den Kopf stösst, könnte ich mir vorstellen, ist, wenn sich Frau (oder Mann?) dafür entscheidet, erstmal eine Weile "zuhause zu bleiben" und nicht gleich wieder arbeiten zu gehen. Wenn sie sich also bewusst für das "altmodische" Familienmodell entscheidet.

Zitat
In den letzten 50 Jahren wurde glücklicherweise viel dafür gekämpft, dass Frausein und Muttersein nicht synonym gesetzt wird. Und jetzt, so hoffe ich, steht frau über den Dingen und wählt einfach das, was sie für das Richtige hält.
Stimmt, es hat sich in der Tat viel getan, aber der Kampf ist noch lange nicht beendet.
Und meiner Meinung nach gibt es zumindest auch noch genug, wofür man auf Väterseite kämpfen müsste. ;)

Zitat
Stimmt wohl. In Geburtsvorbereitungskurs, Babymassagekurs etc. waren erstaunlich viele Frauen Mitte 30 und älter.
Wir werden generell doch immer älter, darum halte ich das auch nicht wirklich für ein Problem. (Wobei mich Väter, die mit 60 Kinder kriegen bzw. zeugen immer noch etwas irritieren.)
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Re: Habt ihr Kinder?
« Antwort #44 am: 29 September 2010, 14:53:15 »

Zitat
Dass gerade Paare mit Kinderwunsch heiraten, finde ich jedenfalls nicht abwegig. Als verheiratete Eltern hat man ja doch nochmal eine andere rechtliche Sicherheit, die man sich sonst wohl doch ziemlich erkämpfen muss.

Das ist tatsächlich mal der Grund gewesen, weswegen ein Pärchen aus meinem Bekanntenkreis geheiratet hat.
Sie saßen zusammen um all die Erklärungen zusammenzustellen die man benötigt, damit beide alles dürfen, wenn man nicht geheiratet hat: Das geht beim Erbe los, geht über Besuchsregelungen des Kindes im Krankenhaus, und und und ... es wurde immer mehr, was sie entdeckten, was man dann noch alles schriftlich regeln muss.
Tja, nachdem sie sich ein ganzes Wochenende damit rumgeschlagen hatten, kam dann von einem die vorsichtige Frage: "Duuhuuuu ... was hältst du eigentlich davon, wenn wir stattdessen doch heiraten? Dann bräuchten wir den Mist hier gar nicht und deutlich mehr Geld in der Kasse (steuerlich bedingt) haben wir als Bonus dann prompt auch."
Tja, und so heirateten sie dann eben. Nicht, weil es ihnen ein dringendes Bedürfnis war, sondern weil es ihr Leben eindeutig erleichterte.

Allerdings ist das schon eine ganze Weile her. Inzwischen können sich vielleicht die rechtlichen Vorgaben für unverheiratete Lebensgemeinschaften deutlich verbessert haben, das will ich nicht in Abrede stellen.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Sicherheitsbedürfnis mit einem Kind steigt.
Wenn man selbst unvorsichtig ist und irgendwo bei draufgeht, dann hat man "nur" selbst schuld. Wenn aber dasselbe dem eigenen Kind passiert, diesem hilflosen kleinen Etwas, das sich auf Gedeih und Verderb auf dich verlässt, auch verlassen muss, dann sieht das nochmal ganz anders aus.

Ich ertappe mich selbst dabei, und das als "nur" Onkel, dass ich automatisch bei der Auswahl einer Wegstrecke, die man gemeinsam bestreitet, die beste für die Kinder auswählt und nicht jene, die man sonst am liebsten nehmen würde. Deswegen kann ich mir inzwischen wunderbar vorstellen, warum es, auch junge, Familien schnell raus "aufn Dörben" zieht, irgendwo hin, wo kaum Verkehr im Wohnviertel ist und es auch sonst sehr ruhig zugeht, weil die Sicherheit des Kindes auf einmal einen neuen Wert darstellt, den es zuvor so noch nicht gegeben hat.
Es ist nun nicht so dass Kinder mitten im Szeneviertel nicht auch gut aufwachsen können ;) , aber ich denke schon, dass die Sorge darum, dass dem eigenen Kind etwas passieren könnte, generell nicht gering ist.
Wo da Überbehütung anfängt und wo gesunde Sorge aufhört, das vermag ich nicht zu beurteilen. Alleine den Sog, so viel Sicherheit wie möglich fürs Kind haben zu wollen, den kann ich sehr gut nachvollziehen.
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