Auch ist mit einem Kind auch nicht die Jugend oder Postadoleszenz vorbei, wie einige zu denken scheinen. Mit Kind wird man nicht "erwachsener", wenn man es nicht selber so will (einzig der Schlafmangel etc. beschleunigen unter Umständen den Alterungsprozess ). Hier wird man nur mit dem sozialen Altern konfrontiert, wenn eigene Eltern und Gesellschaft Erwartungen in die Elternschaft legen, die mit einem selber nix zu tun haben und wer sich den Schuh anzieht, ist selber schuld. Klar, wer ne Partymaus ist und nicht nach 4 Monaten abstillen mag (wehe ...), hat unter Umständen Probleme, aber es ist durchaus möglich, noch auf Parties zu gehen.
(Simia)Oh, das seh ich aber anders. - Es ist nur dann "durchaus möglich", wenn es andere Menschen gibt (Bezugspersonen - tralalalala ), die sich dann um das Kind kümmern.
Ganz ehrlich hatte ich z.B. auch selbst noch gar nicht das Bedürfnis, mein Baby "abzugeben" (für bspw. Party) als es erst vier Monate alt war - da war die "Symbiose" einfach noch viel zu ausgeprägt.
Und dann finde ich aber schon, dass man ein anderes Leben lebt - mit Kind. Wie ich ja in "Familie" schon umfangreich beschrieben habe ... Dass man durchaus verantwortungsvoller/-bewusster sein, sich verhalten muss - als man das im selben Alter ohne Kind vlt. täte (vor allem, wenn man unter um die 25 ist).
Aber es ist nicht so, dass ich mich "erwachsener" fühle. Im Kopf ja, im Herzen nein.
Auch wurde das Leben nicht "schwerer", unbefangener oder so
Vor einigen Jahren rief ich meinen besten Freund in Köln an, "ich komm übermorgen vorbei, ich MUSS nach Köln zum Konzert!". Sagt er:"Du hast die doch erst gestern in Berlin gesehen, werd endlich erwachsen."Öh..nee, doch nicht so.Zum Vergleich habe ich Freunde in GB, die es nicht im Geringsten ungewöhnlich finden, wenn ich da aufschlage mit dem Hauptziel, ein Konzert zu sehen, Musik - sowas hat bei denen trotz Haus-Heirat-Karriere-Kinder immer noch nen hohen Stellenwert.
Manchmal glaube ich, das ist so eine Art genetische Zeitbombe ... Da kann man höchstens mit Bewusstwerdung gegensteuern.
Das Sterben, der Tod ist weniger (m)ein Problem - naja. Schon.
Anders verhält es sich dann tatsächlich mit den Klamotten. - Ich frage mich auch oft, ob ich nicht altersangemessener (= ?) angezogen sein sollte. Einerseits verändert sich auch der eigene Geschmack (leider passt der Geldbeutel nur nicht so dazu =/ - nicht nur was Klamotten angeht ... =( ) - andererseits ist es nicht nur der Gedanke an die Erwartungen der Anderen, der Gesellschaft, sondern dass man sich selbst ja auch fragt, ob man mit dem Outfit, das man schon mit 20 trug, nicht mit 40 oder 50 ... zur Witzfigur wird. - Und dann auch, was einem wichtiger ist: praktische, bequeme, pflegeleichte Kleidung (die möglichst aber gefällt, einem selbst meine ich erst mal) - oder ob man doch mal "irgendwann" mehr Wert auf Eleganz, auf Qualität legt ... - so man es sich leisten kann.
ich bin jetzt mit 36 schon froh, vieles vergessen zu haben.
Ja, manchmal ist Vergessen eindeutig eine gute Sache. Andererseits stimmt es mich schon nachdenklich, wenn ich mich an gewisse Sachen einfach nicht erinnern kann, egal wie oft ich es versuche.
aber z.B. auch, wenn ich mich schon auch an Dinge meine Kinder betreffend nicht mehr erinnern kann - man kann nicht alles aufschreiben oder auf Fotos ... bannen. =( )
Ich find's allerdings auch angenehm, wie man sich mit den Jahren von seinen selbstgestrickten Rollen freimacht, z.B. erkennt, dass man kein Rudeltier (z.B. subkulturell) sein muss, dass einen das im Gegenteil oft sogar von sich selber wegbringt. Kulissen werden unwichtig, weil man die Dinge im Herzen und im Kopf hat, sie sich aber gerade nicht im "Erwachsenwerden" oder wie man es nennen will (also in neuen Rollen) auflösen, sondern adaptierbar und gerade authentischer werden und man viel freier sein eigenes Süppchen kochen kann (Disclaimer: Ich distanziere mich allerdings vehement von diesem heuchlerischen Böse-Schubladen-Geheule).
Ja, darüber freue ich mich sozusagen auch. Trueness kann mir sowas von egal sein. Allerdings gibt es im Hinterkopf noch die fiese kleine Stimme, die immer mal fragt "ey, macht man das als Grufti?"
Das ist ja auch ok, solange man das mit sich selber ausmacht und sein Wollen, Handeln und Sehnen nicht in eine Gruppierung projiziert (die "damit" im Zweifelsfall schon gar nichts mehr zu tun hat).
hat mal einer "the final cut" gesehen ?
(...) wer bei existenziellen dingen zu einem schluß käme, versagt zu haben, müßte eigentlich gleich selbstmord begehen oder in tiefe depressionen verfallen. wie soll er bereits geschehene dinge wieder richtigrücken ? nicht umsonst ist unsere erinnerung an die vergangenheit schöner als die realität. mit soviel negativen erinnerungen leben zu müssen würde uns traurig und handlungsunfähig machen.