Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Angst vor dem Islam?  (Gelesen 40978 mal)

schwarze Katze

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #30 am: 17 Dezember 2004, 17:27:04 »

@colourize

Für mich ist Integration keine Einschränkung, sondern eine Bereicherung.
Dazu gehört, meinen Meinung nach, in erste Reihe die Deutschkenntnisse.
Ohne Deutsch bleiben die Migranten sprachlos in Ghettos, in unqualifizierten Jobs oder abhändig von Sozialhilfe.

Die Menschen, die nicht intgriert sind, verspielen ihre Chancen und die Chancen ihre Kinder.

Ob du weisst, dass die Sprachkurse für muslemische Frauen oft als Nähkurs angeboten werden, damit die Frauen von ihre Männer Erlaubniss bekommen, dorthin zu gehen. Die Frauen ohne Sprachkenntnissen können sich nämlich nicht wehren.

Black Russian
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phaylon

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #31 am: 17 Dezember 2004, 17:33:51 »

Black Russian: Gut, Sprachkurse anbieten ist ja in Ordnung. Wie denkst du über verpflichtende Deutschkurse, wie sie zB. in Österreich vorzufinden sind?


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schwarze Katze

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #32 am: 17 Dezember 2004, 17:46:19 »

@phaylon
ich finde es richtig.
Um in einen Land zu leben, muss man die Sprache einigemassen beherrschen.
Da es leider manche Einwanderer nicht einsehen, müssen sie notgedrungeneweise dazu verpflichtet werden.

In Deutschland herrscht auch Schulpflicht und keiner regt sich darüber

Ich finde es traurig, dass die Kinder in der Sonderschule landen, weil sie keinen Deutsch gelernt haben und die Programm nicht bewältigen können. Und was in Kinderjahren versaumt ist, kann man später schlecht nachholen.
Wenn ich Deutsch als Kind gelernt hätte(und ich habe als Erwachsene mehrere Sprachkurse besucht), hätte ich jetzt auch nicht meine Schwerigkeiten mit "der", "die", "das" und glaube mir, ich leide darunter
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phaylon

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #33 am: 17 Dezember 2004, 21:25:13 »

Ja, manche Leute wollen einfach nicht kapieren, was das Beste für sie ist..


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colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #34 am: 17 Dezember 2004, 21:33:19 »

Bis wieviel Prozent Türkenanteil in Deutschland sollen denn die Türken zwangsweise zum Deutsch lernen kaserniert werden...? Wenn hier 70 Prozent Türken leben würde, wäre die Forderung zwangsweise Deutsch zu lernen wohl absurd. Man käme mit Türkisch prima zu Rande (ist ja in einigen Stadtteilen heute schon so).

Vielleicht sollten wir uns bald mal fragen, ob wir nicht mit dem Türkisch lernen anfangen wollen, wenn wir so sehr auf "Ein Reich - eine Kultur" stehen... so die türkischsprachige Bevölkerung eines Tages die Mehrheit stellt (ist ja in einigen Gegenden heute schon so). Wer muss sich dann wem anpassen? Wer muss sich in welche "Leitkultur" integrieren? Und vor allem: Wer maßt sich an zu definieren, was die "Leitkultur" ist?
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SuperTorus

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #35 am: 17 Dezember 2004, 21:50:47 »

Naja Colourize...

Laut Statistischem Bundesamt wohnen in diesem Lande so an die 82 Millionen Menschen..  In der Türkei so um die 70 Millionen..

Ich glaub, da brauchst Du erstmal keine Angst haben, das sie jemals die 70% erreichen :)

  ST
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colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #36 am: 17 Dezember 2004, 22:04:22 »

Zitat von: "SuperTorus"
Naja Colourize...

Laut Statistischem Bundesamt wohnen in diesem Lande so an die 82 Millionen Menschen..  In der Türkei so um die 70 Millionen..

Ich glaub, da brauchst Du erstmal keine Angst haben, das sie jemals die 70% erreichen :)

  ST

Angst hab ich ja auch keine.

Ich frage mich lediglich, bis zu welchem prozentualen Anteil sich eine Minderheit von der Mehrheit was sagen lassen muss. Bei zur Zeit 2,5 Mio Türkischstämmigen in Deutschland bin ich mir nicht so sicher, ob die Deutschen überall in Deutschland die uneingeschränkte kulturelle Hegemonie haben.
Aus meiner Sicht ist das aber auch nicht nötig - aber ich bin ja auch kein Befürworter von Zwangssprachkursen.
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messie

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #37 am: 17 Dezember 2004, 22:06:57 »

Ich finde das Argument "wer integriert werden will, der soll zumindest deutsch können" ganz plausibel. Nicht weil Deutsch so toll oder die beste Sprache der Welt wäre oder so, sondern weil sie schlicht offizielle Amtssprache ist.

Wenn ich mich z.B. im Ausland irgendwo niederlasse, kann ich auch nicht erwarten dass ich ein Anrecht darauf habe dort zu leben, wenn ich die dort gängige Hauptsprache, vor allem aber die Amtssprache nicht bereit bin zu lernen. Um sich zu integrieren, dazu bedarf es der Kommunikation - und der einfachste Weg der Kommunikation ist nun einmal die Sprache.

Zitat
Vielleicht sollten wir uns bald mal fragen, ob wir nicht mit dem Türkisch lernen anfangen wollen

Das allerdings halte ich für eine ebenso gute Idee! Wieso in Schulen neben Englisch und Französisch nicht auch Türkisch-Unterricht anbieten? Wird langsam mal Zeit! Der beste Weg zur Integration von Mitbürgern ist immer noch der über eine gemeinsame Sprache - und das gilt für beide Richtungen.
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colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #38 am: 17 Dezember 2004, 22:12:28 »

Zitat von: "messie"
Ich finde das Argument "wer integriert werden will, der soll zumindest deutsch können" ganz plausibel. Nicht weil Deutsch so toll oder die beste Sprache der Welt wäre oder so, sondern weil sie schlicht offizielle Amtssprache ist.

... das doch jetzt wieder so ne Paragrafenkacke. Dieser Gesetzesfetischismus in diesem Forum suckt doch oft gewaltig.

Leutz, mal wirklich, ich kanns nicht mehr hören. Ihr wisst es doch genau: Gesetze sind nicht statisch! Sie sind veränderbar.

Die Schweiz hat gleich vier verschiedene Amtssprachen. Wieso also nicht Türkisch als weitere Amtssprache zulassen?
Gesetzesänderung, und gut ist. Das müsste halt "nur" gesellschaftlich auch gewollt sein. Und so das nicht der Fall ist, wird natürlich auch kein Gesetz geändert.
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Angst vor dem Islam?
« Antwort #39 am: 17 Dezember 2004, 22:17:32 »

colourize schreibt:
Zitat
Bis wieviel Prozent Türkenanteil in Deutschland sollen denn die Türken zwangsweise zum Deutsch lernen kaserniert werden


Tja, die arme Kinder werden auch in die Schulen zwangskaserniert

und
Zitat
"Ein Reich - eine Kultur"


mir die rechten Gedankengut vorzuwerfen finde ich lächerlich

ich finde die Beherrschung von deutsche Sprache enorm wichtig, um in unsere Geselschafft Fuß zu fassen, um aus die Schublade "Ich Putzfrau, ich nicht verstehe" raus zu kommen und die Vorurteilen Paroli zu bieten

Ich habe beruflich sehr viel mit jugendlichen Migranten zutun, die aufgrund von mangelhafte Integration kaum berufliche Chancen haben; ich bin mit meinen Landsleuten (auch Jugendlichen) zur Ämtern gegangen, weil sie nach Jahren in Deutschland keinerlei Deutsch sprechen und vollig hilflos sind; ich war selbst sprachlos und ich weiss, was die Kenntnisse von Landsprache für einen Mensch bedeuten.
Und in Deutschland ist die Landsprache eben Deutsch, und wenn ich in Türkei leben wurde, dann hätte ich auch Türkisch gelernt

Es spricht auch nichts dagegen, hier Türkisch zu lernen. Die Volkshochschule bietet unterschiedliche Sprachkurse an
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colourize

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« Antwort #40 am: 17 Dezember 2004, 22:22:45 »

Ich werfe Dir kein rechtes Gedankengut vor, sondern stelle lediglich die Frage, warum es in Deutschland nur eine einzige Landssprache bzw. Amtssprache (@messie) geben sollte.
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messie

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #41 am: 17 Dezember 2004, 22:28:50 »

Gut, Gesetze lassen sich ändern .. darauf möchte ich aber auch nicht in erster Linie hinaus. Selbst bei Anerkennung von Türkisch als zweiter Amtssprache (was sicher noch eine ganze Zeit auf sich warten lassen wird, da sehr teuer für den Staat): Es geht um die Mehrheitssprache hier - und die ist nach wie vor Deutsch.

Denn: Es lässt sich eine Ghettoisierung nicht verhindern, wenn ein Teil der Bevölkerung die Mehrheitssprache nicht kann. Man könnte natürlich sagen, dass dann halt die Gruppe nur dort lebt und jene nur da und gut ist - aber damit wäre auch jede Integration in beide Richtungen sofort begraben. Und das kann ja nicht das Ziel sein!

Wenn ich in ein anderes Land übersiedele, dann sehe ich es als selbstverständlich an, die dort gängige Landessprache auch zu können oder ggf. zu lernen.
 In Australien und Kanada werden hinreichende Vorkenntnisse ihrer Landessprache zwingend verlangt um dort einwandern zu können. So eng sehe ich es nicht, dass man sie bereits bei Einwanderung können sollte, aber man sollte sie schnellstens erlernen, wenn man dort lebt!
Es geht nicht darum, Türkisch klein oder schlecht zu machen - untereinander ist es völlig normal, dass Türkisch gesprochen wird - aber ein Mindestmass an Verständigung sollte, nein ich sage: MUSS gewährleistet sein. Und das geht ohne nun einmal nur über die hiesige Landessprache, und die ist eben -immer noch- deutsch (auch wenn die Kiddies mittlerweile zunehmend ein Englisch-Deutsch-Mischmasch sprechen  :wink: ).
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colourize

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« Antwort #42 am: 17 Dezember 2004, 22:32:19 »

Messie, nehmen wir an, Du ziehst nach Wales: Reicht englisch, oder wirst Du walisisch lernen?
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« Antwort #43 am: 17 Dezember 2004, 22:36:44 »

obwohl die Türken die grosste Migrantengruppe ist, gibt es auch andere Volksgruppen, die auch gerne ihre Sprache als Amtssprache gesehen hätten.

z. B. jugoslavische Völker, Deutsch-Russen (ich habe selbst eine Frau sagen hören: "warum sprechen diese blöde Deutschen keinen Russisch", ja echt), Afrikaner und viele, viele andere.
Deswegen einigt man sich in meisten Länder auf eine Amtsprache, die normaleweise auch die Landsprache ist.

Und die Franzosen machen auch nicht die Arabisch zur Zweitsprache, obwohl in Frankreich viele Araber leben
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messie

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« Antwort #44 am: 17 Dezember 2004, 22:44:54 »

Hehe .. gute Frage .. Englisch dürfte von Amts wegen sicher reichen .. aber ich sage da ganz klar: Logisch, wenn ich dort leben möchte (und nicht etwa nur 3 Monate Urlaub oder so), dann gehört es dazu, auch den landestypischen Dialekt zu erlernen - und das ist in Wales halt Walisisch. Es wird dort zwar nicht mehr von der Mehrheit gesprochen, aber die Sprache wird dort gepflegt und - es sind eben immer noch viele Hinweisschilder etc. dort nur auf Walisisch geschrieben. Daraus ergibt sich ja schon von selbst, dass man Walisisch können sollte, ja muss...

Spannender wird die Frage bei Ländern wie z.B. der Schweiz: Deutsch, Französisch, Italienisch, Reto-Romanisch, ja was denn nun? - Da hängt es dann wirklich mal davon ab, in welcher Gegend welche Sprache Amtssprache ist, denn danach richtet sich i.d.R. dort dann auch die Mehrheitssprache. Dort geschieht genau das, was Black Russian eben schrieb: Man einigt sich auf eine Landessprache über die Amtssprache.

Es wundert mich eigentlich, dass man sich darüber überhaupt den Kopf zerbricht - für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, die entsprechend in dem Land gängige Sprache zu lernen wenn ich dort leben will und eine Bedingung dafür, dass ich mich dort integrieren kann. Die Sprache zu können ist nötiger Respekt gegenüber eines Teils der Kultur jenes Landes - und wenn ich nicht bereit bin den entgegenzubringen, dann kann ich das Übersiedeln gleich bleiben lassen.
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