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Autor Thema: Angst vor dem Islam?  (Gelesen 43545 mal)

colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #15 am: 16 Dezember 2004, 23:52:44 »

Osmin, wenn es den Islam in 600 Jahren noch geben sollte. Vermutlich überlebt er schon die nächsten 60 nicht mehr...

Zitat von: "Michel Houellebecq"
(...)
Eines Abends verwickelte mich ein jordanischer Bankier im coffee-shop des Hotels in ein Gespräch. Er war ein leutseliger Mensch und bestand darauf, mich zu einem Bier einzuladen; vielleicht machte ihm das zurückgezogene Dasein, das er im Hotel führen musste, allmählich zu schaffen. "Ich kann diese Leute verstehen, man kann ihnen keine Vorwürfe machen", sagte er zu mir. "Wir haben es uns in gewisser Weise selbst zuzuschreiben. Dies ist kein islamisches Land, es besteht überhaupt kein Grund dafür, dass wir Hunderte von Millionen ausgeben, um den Bau von Morscheen zu finanzieren. Ganz zu schweigen von dem Attentat natürlich..." Als er sah, dass ich ihm aufmerksam zuhörte, bestellte er ein zweites Bier und wurde kühner. Das Problem der Muslime, erklärte er mir, liegt darin, dass das Paradies, das der Prophet versprochen hat, bereits im Diesseits existiert: Es gab Orte auf dieser Welt, wo bereitwillige, lüsterne Mädchen für das Sinnenvergnügen der Männer tanzten und wo man sich am Nektar berauschen und dabei Musik mit himmlischen Klängen lauschen konnte; es gab davon zwanzig in einem Umkreis von fünfhundert Metern um das Hotel. Diese Orte waren leicht zugänglich; um eingelassen zu werden, brauchte man nicht die sieben Pflichten des Muslims zu erfüllen und auch nicht in den heiligen Krieg zu ziehen; man brauchte nur ein paar Dollar zu bezahlen. Man brauchte nicht einmal zu reisen, um das herauszufinden; es genügte, wenn man eine Parabolantenne besaß. Für ihn gab es keinen Zweifel, das islamische System hatte keine Zukunft: Der Kapitalismus würde siegen.
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colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #16 am: 17 Dezember 2004, 00:25:36 »

Zitat von: "Black Russian"
Ich bin bestimmt keine Rechte, denke aber, dass man hier eine "Leitkultur" wirklich braucht. Jeder Land hat eine eigene Kultur und Deutschland hat eine wunderschöne Kultur.


tock-tock-tock- "searching..."
"Bratwurst. Press u to use."

Woraus besteht denn diese imaginäre Leitkultur Deiner Meinung nach?
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Eisbär

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #17 am: 17 Dezember 2004, 03:31:30 »

Zitat von: "colourize"
Woraus besteht denn diese imaginäre Leitkultur Deiner Meinung nach?
Hm, die Frage ist zwar nicht unbedingt an mich gerichtet, aber wie wäre es, wenn wir als Basis mit dem Grundgesetz und den darin vertretenen Werten anfangen?
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Angst vor dem Islam?
« Antwort #18 am: 17 Dezember 2004, 04:13:29 »

Ja es bleibt zu hoffen, daß der Islam auch so etwas wie die Aufklärung durchmacht. Im Moment scheint es mir allerdings so, daß sich in der islamischen Welt so eine Art Kollektivgedächnis meldet. Der Islam gerät unter Druck durch Israel, den Westen, durch die allgemeine Kritik seiner Werte durch den Westen, z.B. durch das Kopftuchverbot in Frankreich oder die geforderten Reformen in der Türkei, und jetzt entdecken die Muslime, dass sie alle zusammengehören und bauen gemeinsame Feindbilder auf. Schon merkwürdig zu sehen, wie Israel in Indonesien verachtet wird, obwohl diese Leute tausende von Kilometern davon weg wohnen und überhaupt nicht unter Israel leiden und Indonesien in der Region auch kaum Interesse haben dürfte, außer dass dort eben die heiligen Stätten des Islam zu finden sind.
Ich frage mich nur, wenn die Muslime in Deutschland auch dieses Kollektivgedächnis entwickeln (...was sie vielleicht auch schon getan haben), was wird uns dann blühen? Ich habe eine ganze Menge Muslime in meinem Bekanntenkreis (zumal ich auch in einem Studentenwohnheim lebe). Und nur ein sehr kleiner Teil davon lebt ausserhalb ihrer islamischen Subkultur. Die große Mehrheit hat weder deutsche Freunde noch hätten sie Interesse daran. Es fällt schon auf, daß Afrikaner oder Ostasiaten weit weniger Probleme dabei haben, sich in die Gemeinschaft einzufügen.

Hat unser Rechtsstaat die Mittel oder den Willen, die Bildung radikal islamischer Vereinigungen zu verhindern? Ist unsere bedingungslose Toleranz auch radikaler Glaubensgemeinschaften gegenüber nicht ein Freibrief für diese, Deutschland als Basis zu benutzen (was ja auch schon passiert ist)? Und was machen wir, wenn wir Millionen von Muslimen in Deutschland haben, die die deutsche Kultur verachten und Millionen von Deutschen die Muslime hassen. Die Niederlande scheinen auf dem Weg dahin zu sein. Ebenso Frankreich. Müssen wir nicht unsere Integrationspolitik ändern und uns bessere Konzepte überlegen, wie wir die Bildung von Subkulturen verhindern und die Integration von Immigranten verbessern können? Sind wir da nicht in der Vergangenheit gescheitert? Was kann man da tun?
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schwarze Katze

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #19 am: 17 Dezember 2004, 09:29:36 »

colourize hat gefragt:
Zitat
Woraus besteht denn diese imaginäre Leitkultur Deiner Meinung nach?


aus traditionsreiche Literatur;
aus deutsche Philosophie (ich liebe Kant);
aus bürgerliche Kultur (in meiner Heimatland waren die Bauern bis 1861 Leibeigene), obwohl zur unseren Zeiten das Wort "bürgerlich" zur Schimpfwort degradiert wurde
aus alte Tugenden, wie Ordnung und Fleiß (leider auch ins Vergessenheit geraten):
und für mich als Frau auch aus hart erkämpften Frauenrechten

Und mich als Auswanderin überrascht immer auf neue die typische deutsche devote Haltung, alles Deutsches abzuwerten.

Klar, es liegt auch an die schwere Erbe der Nazizeit, aber Japaner haben auch ihre schlechte Vergangenheit in 2 Weltkrieg und trotzdem schmeissen sie ihre tradizionsreiche Kultur nicht über den Bort

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Thomas

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #20 am: 17 Dezember 2004, 10:40:47 »

Mit dem Islam an sich habe ich keine Probleme, sondern mit religiösen Fundamentalisten und Hardlinern.Und diese sollten meiner Meinung nach mit aller Härte bekämpft, sprich an der Ausübung ihres Wahns gehindert werden.Das betrifft übrigens sämtliche Religionen, der Unterschied besteht nur in der häufigkeit ihres Auftretens, ich habe jedenfalls noch nie von einem christlichen Selbstmordattentäter gehört.

Zitat
Und mich als Auswanderin überrascht immer auf neue die typische deutsche devote Haltung, alles Deutsches abzuwerten.


Meiner Erfahrung nach ist das eine Haltung der Vergangenheit (68'er&Co. die aber auch ihr gutes hatten), die heute nur noch einige Linke vertreten, die meisten anderen haben mittlerweile eine natürlichen Haltung ihrer Nation gegenüber gefunden, das heißt weder übertriebenen Patriotismus wie die Amis noch dauerndes abwerten alles deutschen.

Zitat
Schon merkwürdig zu sehen, wie Israel in Indonesien verachtet wird, obwohl diese Leute tausende von Kilometern davon weg wohnen und überhaupt nicht unter Israel leiden und Indonesien in der Region auch kaum Interesse haben dürfte, außer dass dort eben die heiligen Stätten des Islam zu finden sind.


So merkwürdig nun auch wieder nicht, Israel wird ja nicht nur in indonesien verachtet.Und wenn man sich ansieht, wie die Israelis die Palästinenser behandeln, ist diese Verachtung auch teilweise berechtigt.
Israel gängelt aufs schärfste tagtäglich die Palästinenser in den besetzten Gebieten, wundert sich aber, das diese dann mit Terror antworten.Und da Muslime leider allzuoft diesen Terror auch gleich mit ihrem Glauben verbinden und als Kampf gegen die Ungläubigen darstellen, erhalten sie natürlich auch Unterstützung aus anderen muslimischen Ländern, zumindest moralische.
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colourize

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #21 am: 17 Dezember 2004, 15:33:35 »

Zitat von: "Black Russian"
aus traditionsreiche Literatur;
aus deutsche Philosophie (ich liebe Kant);
aus bürgerliche Kultur (in meiner Heimatland waren die Bauern bis 1861 Leibeigene), obwohl zur unseren Zeiten das Wort "bürgerlich" zur Schimpfwort degradiert wurde
aus alte Tugenden, wie Ordnung und Fleiß (leider auch ins Vergessenheit geraten):
und für mich als Frau auch aus hart erkämpften Frauenrechten

Tja. Das ja blöd... - ich bin auf dem Pass zwar Deutscher, bevorzuge aber vorwiegend nicht-deutsche Autoren, mit Philosophie hab ich nix am Hut (btw. stammt Kant aus Königsberg, was schon bisschen länger nicht mehr in Deutschland liegt), Bürgerlichkeit ist mit zutiefst zuwieder und mit den "preußischen Tugenden" kannste mich jagen. Außerdem fordere ich ein allgemeines Recht auf Faulheit.

Was nun...?
Soll ich mich ausbürgern lassen?
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Eisbär

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #22 am: 17 Dezember 2004, 15:49:01 »

colourize:
Du bist zu verwöhnt durch die deutsche Kultur, daß Du sie gar nicht mehr zu schätzen weißt.

Ich finde gerade die Sicht einer Immigrantin hochinteressant.

Natürlich mischt sich unsere Kultur auch mit Teilen verschiedener Einwandferer... Das der heute so beliebte Döner (*würg*) inzwischen Teil der hiesigen kulinarischen Kulturlandschaft wurde, ist doch unbestritten.

Ich finde es aber zum Beispiel schon schade, daß ich an jeder Ecke eine Dönerbude finde, aber Probleme habe, wenn ich mal 'Bratwurst oder eine Currywurst möchte, weil es kaum noch "normal" Imbisse gibt.

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osmin

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #23 am: 17 Dezember 2004, 16:21:11 »

Zitat von: "Eisbär"
Das der heute so beliebte Döner (*würg*) inzwischen Teil der hiesigen kulinarischen Kulturlandschaft wurde, ist doch unbestritten.


Und ebenso unbestritten ist, dass der Döner nicht von Einwanderern "mitgebracht" wurde, sondern sich von Berlin aus verbreitete. Zugegebenermaßen war er dort sicherlich eine Entwicklung jener Bevölkerungsgruppen, die man vermuten würde.
Jetzt liegt es an Dir, für Dich zu entscheiden, ob Du diese Leute als Ausländer oder neue Mitbürger betrachtest. Antworten Sie JETZT!
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« Antwort #24 am: 17 Dezember 2004, 16:29:04 »

@colourize

Kant stammt aus Königsberg, der zu dem Zeit zur Deutschlad gehörte - nämlich zur Ostpreußen. Meine Oma stammt aus Memel und deswegen interessire ich mich für den Region.

Zitat
Soll ich mich ausbürgern lassen?
Oder doch lieber Umerziehungslager?


Solche Gedankengut ist mir fremd. Ich habe weder mit rechts- noch mit linkstotalitarem Denken nichts am Hut.

Und die grosse Errungenschaft den europäischen (und auch deutschen) Kultur ist, meiner Meinung nach, die Meinungsfreiheit.

Ja die Freiheit seine Gedanken ohne Angst von Unerziehungslägern (wie in China), Klapse (wie in Russland) oder Hinrichtung (wie in viele muslemische Ländern) zu äußern.

Diese Freiheit hatten wir in damaligen Sowjetunion nicht. Für Irokeseschnitt gäb es Klappsmühle.

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« Antwort #25 am: 17 Dezember 2004, 16:46:50 »

Wenn die hiesige Meinungsfreiheit und die Toleranz gerade die größte Errungenschaft mitteleuropäischer Staaten ist (btw. sind das eigentlich eher französische denn deutsche Werte) - wieso propagierst Du dann eine Einschränkung dieser Freiheit, indem Du eine Zwangsintegration in eine (wie auch immer geartete) "Leitkultur" forderst?
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phaylon

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Angst vor dem Islam?
« Antwort #26 am: 17 Dezember 2004, 16:51:02 »

Hm. Hat hier evtl noch niemand folgende Möglichkeit erwähnt?

Was ist, wenn es einfach keine Möglichkeit gibt, alle Menschen friedlich zu einen? Nach dem heute auch nicht mehr ganz so unverbreiteten Motto: Nicht alle sind gleich - Alle sind anders?


just my 2€*
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Angst vor dem Islam?
« Antwort #27 am: 17 Dezember 2004, 16:54:51 »

To colourize:
Ich begründe das mal für sie mit Art. 18 GG
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« Antwort #28 am: 17 Dezember 2004, 16:56:18 »

Zitat von: "phaylon"
Was ist, wenn es einfach keine Möglichkeit gibt, alle Menschen friedlich zu einen? Nach dem heute auch nicht mehr ganz so unverbreiteten Motto: Nicht alle sind gleich - Alle sind anders?
Ob es diese Möglichkeit gibt, wird man erst erfahren, wenn es wirklich versucht wurde...
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« Antwort #29 am: 17 Dezember 2004, 16:58:20 »

Jep. Zu beweisen, dass es die Möglichkeit /nicht/ gibt, wird zugegebenermaßen etwas schwer ;)


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