Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.  (Gelesen 24649 mal)

K-Ninchen

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #30 am: 16 April 2010, 21:15:48 »

Um Soylent Holgers Frage zu beantworten:

Meine Stromabschlagszahlung von 10 Euro im Monat spricht für sich oder?

Das ist schon recht krass! Aber ohne elektrische Warmwassererhitzer wäre ich sicher auch in dem Bereich (aber schon ein wenig darüber). Dafür habe ich wiederum keine Gastherme, womit ich an einem anderen Ende wieder einspare. Mein Abschlag ist bei 35 Euro.
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tyrannus

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #31 am: 16 April 2010, 22:33:43 »

Meine Stromabschlagszahlung von 10 Euro im Monat spricht für sich oder?

Nein. Meine Abschlagzahlung ist auch eines der wenigen Dinge, die bezüglich der Kosten meiner Wohnung, überraschend niedrig ist und ich bekomme dennoch etwas wieder. Und das obwohl ich verdammt viele Waschmaschinladungen in der Woche durchhaue und Abends und am WE TV, Rechner und Musikanlage schön saugen. Liegt wohl daran, dass ich regelmäßig einige Tage einfach nicht zu Hause bin und der Kühlschrank lediglich Bier und Milch gut behütet.  ;)
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voll pöse

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #32 am: 16 April 2010, 23:14:25 »

...der Kühlschrank lediglich Bier und Milch gut behütet.  ;)

Ein voller Kühlschrank verbraucht weniger Strom als ein leerer.
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CubistVowel

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #33 am: 17 April 2010, 07:40:14 »

dieser satz reflektierte nicht meine meinung sondern ist nur ein beispiel dafür, wie unterschiedlich missstände von unterschiedlichen leuten wahrgenommen werden können und wie probleme durch äußerungen wie "da gibt es doch wichtigeres" runtergespielt werden (was nicht passieren darf...)

um mal das beispiel kinderarmut aufzugreifen:
vielen kindern in deutschland mangelt es an bildung, nahrung, kleidung etc.
ist alles kikkidalla, wenn man bedenkt, dass die kinder z.b. in dem erdbebengebiet in china noch nicht einmal ein dach über dem kopf haben oder zugang zu sauberem trinkwasser haben...

ich hoffe, ich hab das ein bisschen klargestellt...  ;)

Ja, du hast recht, ich wollte das auch nicht bestreiten, aber dieser spezielle Satz kam bei mir komisch an. Ich bin da etwas empfindlich.... ;) Schlimme Zustände in anderen Ländern rücken unsere, auch meine, Probleme in ein anderes Licht, aber trotzdem sind sie vorhanden, und letztlich vergleicht man sich ja doch eher mit dem Nachbarsjungen als mit einem Kind in China.

@ Holger: Ich versuche, möglichst energieeffizient zu leben, einerseits aus ideologischen Gründen oder wie ich das nennen soll, andererseits aus finanziellen, und das nicht erst seit dieser CO2-Verarsche. Im Gegenteil, ich musste mich mein ganzes Leben lang von anderen Leuten für mein Engagement im Umwelt- und Tierschutz auslachen oder anfeinden lassen. Letzteres hat zum Glück nachgelassen, wahrscheinlich aber nicht nur deswegen, weil es langsam auch dem Dümmsten schwant, dass es ohne Umdenken Probleme geben könnte, sondern wohl auch deshalb, weil ich in den letzten Jahren doch ziemlich resigniert habe und mich nicht mehr mit jedem auf Diskussionen einlasse, und nun leider auch aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen aus den meisten entsprechenden Vereinen austreten musste.

(Mit "energieeffizient" meine ich übrigens, dass ich unter Anderem Strom spare, trotz Führerschein nie ein Auto besessen habe (und auch nie wollte), sinnvoll heize, beim Einkaufen aufpasse.)

Und Diskussionen wie diese führe ich seit den frühen Achtzigern...bzw. führe sie eben nicht mehr, weil ich jedes Argument nun wirklich schon 1000 mal gehört oder halt selber schon 1000 mal selbst gesagt habe. Seien es nun Diskussionen über das Waldsterben, das Wassersparen, Atomwaffen (alles schon lange her), das Stromsparen, den Tierschutz, den Klimaschutz, Menschenrechte, den Sinn oder Unsinn von Demonstrationen, was weiß ich...

Und bei jeder, wirklich jeder Diskussion kommt der Punkt, an dem irgendwer mir direkt oder indirekt vorwirft, das ich ja selber auch Strom verbrauche, esse und trinke, dusche, mich hin und wieder von Freunden mit dem Auto fahren lasse etc. *gähn* (Das könnte ich direkt schon als "Godwin" bezeichnen.) Wenn es eine sinnvolle Alternative zu dieser Gesellschaft gäbe, hätte ich mich schon längst verabschiedet. :P

Edit: Oder vielleicht auch nicht. Ich kann halt nur versuchen, möglichst keine Ressourcen zu verschwenden und mich für die Dinge einzusetzen, die mir wichtig erscheinen. In der Form, die mir richtig erscheint.
« Letzte Änderung: 17 April 2010, 08:39:29 von CubistVowel »
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cocoon

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #34 am: 17 April 2010, 09:40:42 »

ich glaube es ist eine eine ausrede zu sagen, so eine menschenkette bringt doch eh nichts ...

gar nichts zu machen, bringt natürlich viel mehr!


auch das argument, 'es gibt schlimmere missstände auf der welt', ist nur dann ein schlagkräftiges, wenn du so sehr damit beschäftigt bist, diese missstände aufzuzeigen und zu beseitigen, dass du einfach real keine zeit mehr für irgendetwas anderes hast.

mal ehrlich: ich glaube die wenigsten von euch sind derart engagiert...

wie auch immer, ich finde so eine menschenkette ist ein gutes instrument, seine stimme gegen die atomkraft sichtbar zu machen und damit in der repektive seine stimme für erneuerbare energien, energiesparmaßnahmen etc...

jetzt spare ich mir weitere energien und schalte den pc ab, die sonne scheint draußen :-)

habt einen schönen sonnigen tag :-)
« Letzte Änderung: 17 April 2010, 09:44:40 von cocoon »
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EcceRex

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #35 am: 17 April 2010, 11:44:50 »

Gerade weil ich mir die Zeit nehme, über andere Missstände nachzudenken, um sie mit dem vorliegenden Problem ins Verhältnis zu setzen, sehe ich die Atomkraft (und ja, auch darüber habe ich mich ausreichend informiert und mir Gedanken gemacht) nicht als alleiniges oder gar primäres Problem. Gut, wer, mit welchen Aktionen auch immer, seine Abneigung oder Meinung gegen die Atomkraft öffentlich bekundet, aber dennoch liegt es in meinem persönlichen Interesse selbes in Hinblick auf andere Problematiken zu tun. Und ich sehe eben andere Probleme in Deutschland bzw. weltweit etwas schwerwiegender als die Atomkraft. Das soll sicher keine Entschuldigung sein, aber man muss klar abtrennen, inwieweit wir auf sie angewiesen sind oder eben, was wir alternativ tun können. Sicher ist 'Etwas' tun gut, aber die Art und Weise spielt eine sehr große Rolle und mit einer Menschenkette bin ich eben nicht überzeugt, daß das der richtige Weg ist. Für mich wäre z. Bsp. der richtige Weg, wenn die Leute, die die Energie für den Aufruf zu solch einer Aktion haben, ihre Energie in die Optimierung bestehender Energiegewinnung  oder lohnenswerte Alternativen stecken, die dann ihrerseits für Flora, Fauna und Mensch in jedem Hinblick vertretbar ist .

In der Schule habe ich mal gelernt, daß Energie immer vorhanden ist, sie geht weder verloren noch nimmt sie zu, sie wandelt sich...darin liegt das Bemerkenswerte, denn wir können nur einen geringen Prozentsatz für uns als Strom nutzbar machen. Daher liegt es nahe, den einfachsten, effizientesten und günstigsten Weg zu gehen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Kein Atomgegner kann mir erzählen, daß er auf den Luxus von Strom verzichten möchte, sei er so sparsam und alternativ wie eben geht. Solang er davon abhängig ist, wird es immer auf Kosten Anderer sein.
« Letzte Änderung: 17 April 2010, 11:50:50 von EcceRex »
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #36 am: 17 April 2010, 17:47:30 »

...und letztlich vergleicht man sich ja doch eher mit dem Nachbarsjungen als mit einem Kind in China.

das sehe ich ein wenig anders. kinderarmut in deutschland ist erst in den letzten jahren (auch "dank" dieser ganzen hartz IV-diskussionen) zu einem thema geworden. diese misstände wurden lange zeit totgeschwiegen und spenenaufrufe, hilforganisationen und dergleichen gab es ausschließlich für die kinder in katastrohengebieten in ländern, die die meisten so schnell nicht auf dem globus finden würden oder für die klassischen hungernden kinder in afrika.
das der haufen hierzulande auch stinkt (nur halt anders) wurde viel zu lange nicht thematisiert und durch neoliberales gequatsche wie "dann geh doch arbeiten!" wurden die betroffenen kleingehalten.

Und bei jeder, wirklich jeder Diskussion kommt der Punkt, an dem irgendwer mir direkt oder indirekt vorwirft, das ich ja selber auch Strom verbrauche, esse und trinke, dusche, mich hin und wieder von Freunden mit dem Auto fahren lasse etc. *gähn*

das tun solche leute, damit ihr schlechtes gewissen nicht allzugroß ist, wenn du sie mit deinen argumenten an die wand diskutiert hast.
so nach dem motto "ja, ich weiß, dass mein verhalten nicht korrekt ist, aber DU bist ja eigentlich noch viel schlimmer..."
ich kenne diese diskussion in bezug auf vegetarismus sehr gut...
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #37 am: 17 April 2010, 21:01:00 »

Ich finde es unglaublich traurig und armselig, dass Deutschland die technologische Vorherrschaft im Bereich Kernenergie durch unsachliche Polemik und Lügen - von beiden Seiten, sowohl Gegnern als auch Befürwortern der Kernenergie - leichtfertig und unnötig verspielt hat.

Die Energiekonzerne, denen die Kernenergie seinerzeit mehr oder weniger gegen ihren Willen seitens der Politik aufgedrängt wurde, sehen die Dinge übrigens eher pragmatisch: Für sie sind primär verlässliche politische Rahmenbedingungen von Bedeutung, die nach Möglichkeit nicht vor oder nach Wahlen fortwährend geändert werden. Solange bereits installierte Anlagen jedoch laufen, wäre es - volkswirtschaftlich gesehen - grob fahrlässig, diese aus depperten ideologischen Gründen heraus vorzeitig abzuschalten.

Tja, jetzt wo die Lügen der Klimahysteriker entlarvt sind, wird halt einfach die nächste Sau durchs Dorf getrieben.
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #38 am: 17 April 2010, 21:42:41 »

Naaa, "depperte ideologische Gründe" sind's ja nun auch wieder nicht.
Das größte Dilemma zeigt sich doch derzeit an der Endlagerproblematik: Atommüll ist dermaßen gefährlich aufgrund seiner Radioaktivität, dass es ja nicht einmal möglich ist, ein zuverlässiges Endlager zu finden - und das seit mittlerweile nun ja schon über 30 Jahren.
Da braucht man gar nicht mal mit dem Störfallrisiko anfangen: Es genügt alleine die Tatsache, dass der Abfall, den Atommeiler produzieren, mit Abstand der gefährlichste aller Energieerzeuger ist, um sich dringend nach Alternativen umzusehen und diese auch gebührend zu fördern.

Eine "vorzeitige Abschaltung" ist eine Sache. Eine "unnötige Verlängerung der Laufzeit" für mich aber letztlich genau dieselbe: Man sollte einen Meiler abstellen, wenn sich Strom, den er erzeugt, durch Alternativen ersetzen lässt. In vielen Gebieten wäre das bereits heute der Fall (wo genau, da frag man besser die Spezialisten, da bin ich grade nicht gut genug informiert). Wozu dann etwas, das so etwas Gefährliches produziert, unnötig lange laufen lassen - nur weil es da einen Vertrag gibt, der das bestimmt? Finde ich ebenso unlogisch wie unsinnig. Und deppert ideologisch auch nicht. ;)
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #39 am: 18 April 2010, 08:30:24 »

volksirwtschaftlich gesehen - grob fahrlässig [...] vorzeitig abzuschalten

Autsch.

Dir ist aber schon bewusst, dass (wie in vielen anderen Branchen leider auch) hier die Konzerne Riesengewinne einfahren, die Folgekosten aber auf den Staat abschieben? Es rollt erneut eine Riesenwelle enormer Kosten für die Atommüllentsorgung auf den Steuerzahler zu, und spätestens dieses Missverhältnis ist der Punkt, an dem es mächtig anfängt zu stinken. Jedenfalls für meine Nase.
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #40 am: 18 April 2010, 12:50:29 »

Ich finde es unglaublich traurig und armselig, dass Deutschland die technologische Vorherrschaft im Bereich [irgendwas wie Kernenergie oder Automobiltechnologie oder so] durch unsachliche Polemik und Lügen - von beiden Seiten, sowohl Gegnern als auch Befürwortern [...] - leichtfertig und unnötig verspielt hat.

Ja, Schland halt.
Was die Gegner und ihre Lügen angeht: Ich habe das Gefühl, dass bei allen Demos der Großteil aus Mitläufern gespeist wird, die man dumm und bestenfalls mit der nützlichen Halbwahrheit ins Feld schickt.
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #41 am: 18 April 2010, 12:50:55 »

Ich finde, jemand sollte mal eine "Entstrahlungs"-Anlage erfinden...
Hab auch schon x mal gehört, dass sowas physikalisch absolut unmöglich sein soll.
Aber wer weiß, es gibt da so einige Physiker, die in der Weltgeschichte auf die unmöglichsten Dinge gekommen sind ;)
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #42 am: 18 April 2010, 13:14:35 »

Ich hab noch mal ein bisschen drüber nachgedacht und kann jetzt auch mal den Finger drauf legen, was mich an dem Motto für diese Menschenkette so stört.

"Gegen Atomkraft" sind sicher viele. Wenn es rein darum ginge, dafür ist so eine Menschenkette als Zeichen, dass es wirklich viele sind, gar nicht mal schlecht.
Wo ich aber einen Kloß im Hals habe, ist dieses "Atomkraft abschalten".
Das klingt für meine Ohren wieder so, als ob die Hardliner sich dort wichtig tun und vor Ort völlig unrealistische Forderungen stellen, obwohl man selbst ja eigentlich gar nicht so extrem eingestellt ist, sondern durchaus die gegebene Situation mitberücksichtigt.
Und so werden dann gemäßigte Demonstranten für die Ziele der Hardliner instrumentalisiert: Das Totschlagargument "wieso, du bist doch gegen Atomkraft? Dann mach mit" hält dann gerne dafür hin, um Fragende mundtot zu machen, und am Ende reden dann die Hardliner von einem "großen Erfolg", nennen wieder ihre völlig unrealistischen Forderungen, und behaupten, alle Demonstrierenden wären ja derselben Meinung, sonst hätten sie ja wohl nicht mitgemacht.

Sicher könnte man sagen "na, dann engagiere dich doch selbst, um deine Ansichten öffentlich zu machen". Ja, mag sein.
Es geht aber ja auch anders: Eben dort mitmachen, wo die Motti nicht so plakativ sind und dort dann auch die Chancen ungleich höher sind, dass ein Diskurs mit der Politik dann tatsächlich stattfindet.
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Eisbär

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #43 am: 20 April 2010, 18:30:49 »

To messie:
das ist aber eine uralte Verhandlungstaktik... die von dir sogenannten Hardliner wissen genauso wie die meisten Demonstranten, daß einesofortige Abschaltung unrealistisch ist. Aber wenn man einfach viel mehr fordert als man eigentlich glaubt erreichen zu können, hofft man eben, den zu erwartenden Kompromiß mehr in den eigentlichen gewollten, realistischen Bereich zu lenken.

Ist doch bei Koaltions-, Tarif- oder sonstigen Verhandlungen dasselbe.
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Infos: www.nofuba.de

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #44 am: 20 April 2010, 20:47:08 »

Na, ein bisschen übertreiben musst du natürlich. Ist ja klar.
Ein Arbeitgeber wird ein Vorstellungsgespräch aber ja wohl auch sofort abbrechen, wenn der Arbeitnehmer für eine ungelernte Aushilfsstelle 100.000 netto im Jahr plus Firmenwagen fordert, nicht wahr? ;)

Einigermaßen realistisch sollten die Forderungen schon sein, sonst wirst du nicht ernst genommen.
Ich habe meine Zweifel, ob die andere Verhandlungsseite jemanden ernst nimmt, der allen Ernstes mit der Forderung "Atomkraft abschalten! Sofort!" antritt.
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