Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.  (Gelesen 24695 mal)

darkstar27

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Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« am: 15 April 2010, 14:20:02 »

Hallo,

in wenigen Tagen, am 24. April wollen wir mit zehntausenden
Menschen eine große Aktions- und Menschenkette für den
Atomausstieg bilden – vom Pannenreaktor Krümmel über Hamburg
bis zum AKW Brunsbüttel. Zum richtigen Zeitpunkt: Nach der
NRW-Wahl Anfang Mai gehen die Verhandlungen zwischen
Regierung und Stromkonzernen über längere Laufzeiten für
Atomkraftwerke in die heiße Phase.

Gemeinsam werden wir ein kraftvolles Signal an Regierung und
Konzerne senden: Jetzt muss endlich konsequent auf
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz statt auf eine
Risikotechnologie gesetzt werden.

Reihe Dich doch auch mit in die Menschenkette ein!
Infos findest Du unter:
www.atomkraft-abschalten.de


Es wäre schön wenn auch wir vom schwarzen Hamburg uns daran beteiligen:

Ich schlage als Treffpunkt den Standpunkt 27 U-Bahn HAMMERKIRCHE um 13.45 Uhr vor.
Und zwar dort genau an der Kreuzung Ecke Diagonalstr.

Offiziell starten soll die Menschenkette um 14.30 Uhr und es wird etwa eine halbe std gehen.

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Darkstar27
« Letzte Änderung: 15 April 2010, 14:46:36 von darkstar27 »
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Ookami

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #1 am: 15 April 2010, 14:35:27 »

Kompletter Ausstieg? Mit welcher Alternative? Kohlekraftwerke?
Ein kompletter Ausstieg ist, so lange die alternativen Energien nicht Flächendeckend wirtschaftlich einsetzbar sind, nur unter in kaufnahme von fossiler Brennstoffverwertung und drastisch steigenden Strompreisen.
Die Verlängerung der Laufzeiten für überalterte Reaktoren ist natürlich totaler quatsch, da es dabei nur um reine Geldmacherei der Energiekonzerne geht.
Die Laufzeit sollte eher heruntergesetzt werden und stärkeren Auflagen versehen werden.
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sYntiq

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #2 am: 15 April 2010, 14:42:49 »

Och Ookami. Kannst du nicht einfach still sein? :P

Das wirklich Wichtige ist doch bloss das "Dagegen!!!!11EinsElf"
Nachdenken, brauchbare und umsetzbare Alternativen und Lösungsvorschläge entwickeln etc. pp sind da doch eher tetriär.
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Eisbär

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #3 am: 15 April 2010, 14:44:18 »

Ein kompletter Ausstieg ist, so lange die alternativen Energien nicht Flächendeckend wirtschaftlich einsetzbar sind, nur unter in kaufnahme von fossiler Brennstoffverwertung und drastisch steigenden Strompreisen.
Jupp... aber die nötigen Investitionen für regenerative Energiequellen kommen eher mit dem Druck eines baldigen Ausstiegsszenarios.

Das haben inzwischen sogar zahlreiche Unionspolitiker erkannt.
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darkstar27

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #4 am: 15 April 2010, 14:44:58 »

Kompletter Ausstieg? Mit welcher Alternative? Kohlekraftwerke?
Ein kompletter Ausstieg ist, so lange die alternativen Energien nicht Flächendeckend wirtschaftlich einsetzbar sind, nur unter in kaufnahme von fossiler Brennstoffverwertung und drastisch steigenden Strompreisen.
Die Verlängerung der Laufzeiten für überalterte Reaktoren ist natürlich totaler quatsch, da es dabei nur um reine Geldmacherei der Energiekonzerne geht.
Die Laufzeit sollte eher heruntergesetzt werden und stärkeren Auflagen versehen werden.

Findest du es dann besser gar nix zu machen und die Füße still zu halten? Dann wird sich nie was ändern.
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Ookami

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #5 am: 15 April 2010, 15:13:02 »

Findest du es dann besser gar nix zu machen und die Füße still zu halten? Dann wird sich nie was ändern.

Nein, der Protest sollte halt richtig kommuniziert werden.
So klingt das wieder wie "Atomkraft ist Teufelswerk, darum sind wir dagegen!"
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PlumBum

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #6 am: 15 April 2010, 15:26:50 »

Kompletter Ausstieg? Mit welcher Alternative? Kohlekraftwerke?
Ein kompletter Ausstieg ist, so lange die alternativen Energien nicht Flächendeckend wirtschaftlich einsetzbar sind, nur unter in kaufnahme von fossiler Brennstoffverwertung und drastisch steigenden Strompreisen.
Die Verlängerung der Laufzeiten für überalterte Reaktoren ist natürlich totaler quatsch, da es dabei nur um reine Geldmacherei der Energiekonzerne geht.
Die Laufzeit sollte eher heruntergesetzt werden und stärkeren Auflagen versehen werden.

Pro-Atomkraft! \o/

Bin also nicht dabei.
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sober

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #7 am: 15 April 2010, 16:23:59 »

Findest du es dann besser gar nix zu machen und die Füße still zu halten? Dann wird sich nie was ändern.
Eine Aktion für den Komplettausstieg, wie er vor lauter Aktivismus immer gefordert wird, ist etwas, bei dem man nix machen, sondern lieber die Füße stillhalten sollte. Ja, würde ich sagen.

Wieso? Weil wir uns keinen Atomausstieg leisten können. Weil sich ein Ausstieg "bix 2020" oder whatever zwar toll liest und sicherlich auch gut Verkaufen lässt (Siehe CDU), aber einfach nicht zu halten ist. Weder können in den 10 Jahre zuverlässige neue Energiequellen entwickelt noch finanziert werden, noch können in der Zeit die Energiebedürfnisse, die ununterbrochen Steigen gesenkt werden. Das mag sich toll anhören, ist aber unrealistisch.

Wenn das ne Aktion für bessere und vorallem durchgesetzte Kontrollen von Lagerstädten, Aktionen für das fossieren von Alternativlösungen etc wären,  könnte ich das wenigstens noch nachvollziehen.

Auch wenn das sicherlich einige anders sehen mögen: Ich sehe 98% der Demonstrationen für 98% der Teilnehmer vorallem als Mittel zum Zweck ihr eigenes Gewissen rein zu waschen. Die ursprüngliche Demonstrationskultur aus wirklicher überzeugung existiert nurnoch in Extremsituationen (Asien derzeit, DDR Demo etc) Mich würde mal ne Umfrage interessieren, wieviele der dort auftauchenden Menschen, alle Fragen im Bezug auf Energiesparen (Entsprechende Lampen, Durchlauferhitzer, Licht brennen lassen, Standby von e-Geräten etc) alle positiv beantworten können. Mitlaufen und "man muss ja was tun" rufen können sie alle, aber wenn sie selber was tun müssen ist schnell Schluss.

Willst du was gegen Atomenergie unternehmen? Such dir einen Job in der diesbezüglichen Forschung und bring das Thema Alternativ-Energien nach vorne, geh in die Politik und setz dich dafür ein, dass alternative Energien gefördert werden etc.

Hinstellen und sich die Weste in einer Menschenkette reinwaschen ist in meinen Augen zu billig.
« Letzte Änderung: 15 April 2010, 16:25:58 von sober »
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #8 am: 15 April 2010, 16:33:07 »

Energieeffizienz

Ich befürchte, daß ist eines der treffenden Schlagwörter *Ookami&sober rechtgeb*. So lang noch keine effiziente Alternative zur Verfügung steht, ohne vor allem bestehende Ressourcen auszuschlachten, ist ein Verzicht auf Atom-Energie kaum möglich. Bislang steckt die Forschung zur Nutzbarmachung anderer Energie-Quellen und eine effizientere Energieausbeute von z. Bsp. Rohöl noch in den Kinderschuhen.
Sicher ist Umweltschutz und damit verbunden der Schutz des Menschen sehr wichtig, aber es gibt weitaus größere Probleme, für die man sich einsetzen sollte -> Menschenrechte, Vergewaltigungen von Frauen, Kindern und auch Männern, Aufrechterhaltung von menschenwürdigen Lebensumständen, Bildung, Forschung, Kinderarmut etc.

Bin daher von solchen Aktionen nicht sonderlich überzeugt und sehe leider keinen großen Nutzen...
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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #9 am: 15 April 2010, 18:10:32 »



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Darkstar27
Des_Teufels_Engel

So, nun gibt Madame auch mal ihren Senf dazu.

Wieso sollten sie genügend andere Ressourcen zur Energiegewinnung ranschaffen, wenn der Staat kein Ultimatum zwecks Schließung der Atomkraftwerke festlegt? Merkt ihr etwas? Und wenn nicht endlich jeder für den Mist gerade stehen würde was wir der Umwelt schon seit Jahren antun, dann werden uns diese ganzen "Umweltsünden" schneller einholen als uns lieb ist.

Es ist doch erschreckend wie die Menschheit denkt.

Wenn jeder mal ein wenig anfängt für die Umwelt und anderen Mitzudenken, so wäre doch schon vieles gewonnen.

Es ist doch recht auffällig wie sehr die Allergien und chronischen Krankheiten in den letzten Jahren zugenommen haben. Dies liegt woran? An unserem Lebenswandel und dem wie wir mit uns und der Umwelt umgehen. Dazu gehört auch die Atomkraft. Sie macht unsere ohnehin schon alles andere als "heile" Welt, nur noch mehr zur einer riesigen Müllhalde, die droht eines Tages unterzugehen.

Es geht nicht darum das wir mit solchen Aktionen von heut auf Morgen eine Abschaltung bewirken werden, sondern darum den Mund aufzumachen und die Menschheit zum denken anzuregen. Es muss ganz dringend eine Lösung her und die kann nicht sein, dass sie nun bewilligen wollen die Atomkraftwerke einfach weiterlaufen lassen.

Die Gesundheit der Menschen geht mit ihrer Skrupellosigkeit und Bequemlichkeit den Bach runter. Und bei der Menschenkette geht es schließlich nicht darum sich an irgendwelche Schienen zu ketten, sondern ein friedliches Zeichen zu setzen.

Und ganz ehrlich, die Strompreise steigen so oder so und zudem würde das vielleicht allen garnicht so schlecht tun, denn dann würden alle auch mal wieder etwas sparsamer mit dem lieben Strom umgehen und sich diesem Luxus etwas bewusster werden.

Ich bin gewiss kein Mensch der zu allem einfach Nein sagt und somit alles andere als Links denkend, aber ich bin dennoch ein Mensch der auch an das Morgen denkt und nicht zu allem Ja sagt. 
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jenno

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #10 am: 15 April 2010, 18:28:56 »

Atomausstieg ist doch Prima!....und wenn in D nicht mehr genug Strom produziert werden kann, dann kaufen wir halt günstigen Atomstrom aus Frankreich oder Osteuropa  ::)
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tyrannus

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #11 am: 15 April 2010, 19:28:05 »

Der ganze Atomstrom der außerdeutschen Kraftwerke, der durch die Googleindizierung dieses Beitrages verschwendet wird... :-[

Ich glaube ja, dass es in Deutschland bereits ein recht großes Bewußtsein für Umweltschutz, die Gefahren der Atomkraft und Energiesparsamkeit gibt. Diejenigen, die dieser Trend noch gar nicht erreicht hat, dürften von einer Menschenkette in einem "unwichtigen Flecken Land", ja sonst würden die Geschehnisse um die benannten Kraftwerke diese ja längst zum Denken anregen, wenig beeindruckt sein. In der Tat sollte man die Energie, welche in diese Aktion gesteckt wurde, für andere, nachhaltigere Kampagnen aufwenden.
Alternativen müssen vorangetrieben werden, Auflagen verschärft, meinetwegen wird der Atomstrom dann auch teurer, denn dann reguliert die Wirtschaft das Problem von selbst und die bekannten Alternativen werden attraktiver, die Nachfrage nach Sparsamkeit wird größer. Das ist ja z.B. bei der Förderung von Rohöl auch der Fall: Steigender Marktpreis erlaubt Erschließung von Reservoirs, welche technisch aufwendige und teure Verfahren benötigen und die Entwicklung dieser Verfahren.
Oder damit verbunden der Kraftstoffpreis für PKW: Wenn das Zeug nichts kostet, ist halt besonders vielen Menschen der Verbrauch relativ egal.

Menschen, die in diesem Forum auch nur einen Beitrag im Schall&Rauch gepostet, eine Zeile der Langeweileüberbrückung in die Shoutbox geschrieben oder den Rechner zum Selbstzweck mit dem Forum haben laufen lassen, während sie in der Küche standen zum Kochen o.ä., sollten in Umweltfragen mal sowieso nicht allzu maulig sein.  ;)

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cocoon

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #12 am: 15 April 2010, 20:48:57 »

ich und eine freundin werden hingehen, wissen aber noch nicht ganz genau, an welchem streckenabschnitt wir stehen wollen/werden.

und ich bekenne mich:
ich finde das so gut!
atomenergie ist einfach müll... (in meinen augen)

und auch verzichtbar:

"Große Potenziale liegen brach / Anreize schaffen, Energie wirtschaftlicher zu nutzen

Mit dem von der Bundesregierung und den großen Energieversorgern vereinbarten Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie steht die Energiewirtschaft in Deutschland vor Zielen, die unvereinbar scheinen: Beim Verzicht auf die Kernenergie wird eine CO2-neutrale Energiequelle aufgegeben. Demgegenüber stehen die Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll und den Vereinbarungen innerhalb der EU, nach denen Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2010 um gut ein Fünftel gegenüber dem Niveau von 1990 vermindern soll.

Nach Einschätzung des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, sind diese Ziele miteinander vereinbar. Gerade bei der Energieumwandlung und -nutzung liegen nach Meinung der Experten große Potenziale brach. Würden diese erschlossen, wären die Klimaschutzziele für 2010 erreichbar. Selbst eine Reduktion der CO2-Emission um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 erscheint dem Fraunhofer ISI trotz Ausstieg aus der Kernenergie technisch und volkswirtschaftlich möglich. Dazu müssen jedoch jetzt die erforderlichen Schritte eingeleitet werden, wie Studien des ISI ergeben.

Als Beispiel nennen die Wissenschaftler die enormen Verluste beim Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte. Sie machen rund 4 Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs oder 20 Milliarden Kilowattstunden aus. Das entspricht der Produktion zweier Kernkraftwerke. "Bedeutende Einsparpotenziale bringt ferner die Verwendung energieeffizienter Haushalts- und Bürogeräte - wie zum Beispiel Flüssigkristallbildschirme für Computer und Fernsehgeräte", erläutert Dr. Harald Bradke, Leiter der Abteilung ENERGIETECHNIK UND ENERGIEPOLITIK im Fraunhofer ISI. Enorme Effizienzsteigerungen sind nach Untersuchungen seiner Abteilung auch bei Elektroantrieben möglich, die ca. 75 Prozent des Stromverbrauchs in der Industrie verursachen.

Schließlich können Verbesserungen außerhalb der Stromnutzung zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen. Eine jährliche Verminderung des Raumwärmebedarfs nur um ein Prozent in den nächsten zehn Jahren würde ausreichen, um die CO2-Emissionen zu kompensieren, die aus dem Ersatz der acht ältesten Kernreaktoren durch fossil betriebene Kraftwerke entstünden. Deutliche Energieeinsparpotenziale bestehen überdies beim Verkehr.

Die bis 2010 notwendigen CO2-Emissionsminderungen sind jedoch nur mit einem wohl überlegten Maßnahmenbündel zu verwirklichen. Hier spielen insbesondere staatliche Anreize eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist unternehmerische Initiative gefragt. "Häufig ist die rationelle Nutzung von Energie nur ein Abfallprodukt geplanter Innovationen", weiß Bradke," doch sind die Energieeffizienzpotenziale nur selten Thema gezielter Forschung." Langfristig eröffnen neue Technologien wie Niedrigenergiehäuser, Brennstoffzellen und neue industrielle Prozesse erhebliche Chancen.

Deutschland trägt zwar nur zu etwa 4 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Als eine der führenden Industrie- und Exportnationen sollte es aber Vorreiter bei energieeffizienten Techniken sein. Zudem wächst dieser Markt überproportional.

Weltweit trägt die Kernenergie nur zu etwa 10 Prozent zur Deckung des Primärenergiebedarfs bei. Neueste Prognosen des amerikanischen Energieministeriums gehen zwar davon aus, dass die weltweit installierte Kernkraftwerkkapazität zwar bis zum Jahr 2010 um rund 5 Prozent steigt. Danach fällt sie aber sogar unter den heutigen Wert. Allein in den USA wird demnach im Jahr 2020 gut 40 Prozent weniger Kernenergie produziert als jetzt.

Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI erweitert das naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fachspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte. Dazu analysiert es technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams des Instituts konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationsspolitik."

(http://www.innovations-report.de/html/berichte/verkehr_logistik/bericht-1198.html)
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olli

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #13 am: 15 April 2010, 22:20:32 »

So, nun gibt Madame auch mal ihren Senf dazu.

oh hurra. endlich.
äh, wer?
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messie

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Re: Aufruf zur Menschenkette gegen Atommüll am 24.4.
« Antwort #14 am: 15 April 2010, 22:26:06 »

Ich schließe mich den Kritikern an: Wie sollen Politiker die Demonstranten ernst nehmen, wenn sie etwas verlangen, das unrealistisch ist? Können sie doch gar nicht, denn selbst wenn sie dem entsprächen, wäre es nicht machbar.

Wo ich liebend gerne dahinterstehe, wäre z.B. "gesetzliche Begrenzung der vertraglichen Festlegung von Laufzeiten der Atomreaktoren"!
Denn man weiß eben nicht, wie schnell die Forschung bezüglich der erneuerbaren Energien voranschreitet, und inwiefern die Industrie Gefallen dran findet, etwas Neues zu präsentieren das auf einmal den Atomstrom aussehen lässt wie ein viel zu teures viel zu antiquiertes Mittel der Energiegewinnung.

Ich kann mich noch dran erinnern, als die Grünen mit dem Atomausstieg eine Wahl gewannen - und dicke Backen machten, als sie dann erstmals zu sehen bekamen, wie lange die Verträge für die Laufzeiten der Atommeiler währten. Da konnte ich auch nur sagen: Arme Säue, denn dieses Wahlversprechen konnten sie gar nicht einhalten, weil die Vorregierungen bereits 20+ Jahre lang Verträge in trockenen Tüchern hatten, dessen Nichteinhaltung den Staat schlicht pleite gemacht hätte.

Aus diesem Grund wäre eine Befristung der Laufzeit jedes Atommeilers, erst recht für die älteren, eine sinnvolle Alternative zu der Forderung "kompletter Atomausstieg". Denn ob Letzterer wirklich möglich ist weiß niemand. Wenn aber die Verträge für die Atommeiler nicht auf  20, sondern nur auf 5 Jahre festgeschrieben werden, könnten so bei entsprechender Leistungsfähigkeit erneuerbarer Energien 15 unsinnige Jahre Atomstrom für den einen oder anderen Atommeiler erspart werden.

Ich finde die Argumentation der CDU ohnehin bekloppt: "Solange es keine vernünftigen Alternativen gibt, müssen wir, bis die Alternativen soweit sind, eben doch Atomstrom nutzen".
Woher glauben sie dann eigentlich, dass die Alternativen erst in 20 Jahren soweit sind? - Was diverse andere Prognosen angeht, ist die Bundesregierung merkwürdigerweise viiiiel optimistischer.
Ein Schelm, wer da denkt dass die Atomlobby so manch Politiker was Jutes versprochen hat. ;)
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