Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Bedingungsloses Grundeinkommen  (Gelesen 51141 mal)

sepsis

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #45 am: 23 Januar 2010, 12:42:30 »



Zitat
Nochmal kurz zum Thema Süchte: Wenn jemand täglich 3-5 Köpfe raucht, dadurch nicht mehr klar denken kann, und zu nichts anderem mehr fähig ist, als der Zeit beim Verstreichen zuzusehen ist das für mich eine Abhängigkeit. Tut mir Leid, dass ich es nicht in Grammzahlen ausdrücken kann.

3-5 Köpfe sind weniger als ein Joint, die Wirkung ist nach spätestens 2 Stunden vorbei, ein Kiffer hat sich nach spätestens einem Monat an diese Menge gewöhnt und muss sie steigern, erst recht wenn er das Zeug über die Bong raucht. Die kosten für einen Süchtigen sind etwa bei 5-10€ am Tag, dazu kommet noch der Tabak, so gut wie jeder Kiffer raucht auch Zigaretten.

Wenn man von seinen 345€ noch Strom, Telefon, Wasser, Lebensmittel usw. finanzieren muss hat man keine 150-300€ zum Kiffen.

[/quote]

Willst Du seine Telefonnummer?  ::) Und der, den ich da im Sinn habe wird wohl nicht der Einzige sein.

Edit: Ich kenne leider auch mehr als eine alkoholabhängige Person die keiner Lohnarbeit nachgeht.

E2: ich krieg das mit dem Zitieren irgendwie nicht mehr gescheit hin.
« Letzte Änderung: 23 Januar 2010, 13:14:34 von sepsis »
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #46 am: 23 Januar 2010, 12:51:00 »


Zitat
Bombe, was ist dann mit den unbesetzten Lehr- und Arbeitsplätzen die nunmal existieren? Gibt es die nicht, weil Du der Meinung bist, die gäbe es nicht?
Bin zwar nicht Bombe (zumindest soviel ich weiß) habe aber trotzdem ne Meinung dazu.

Es gibt zwar Ausbildungsplätze die nicht besetzt sind, aber es gibt nunmal Leute die keine Ausbildung bei McDonalds machen wollen. sie wollen auch nicht Tischler oder Einzelhandelskaufmann werden. Wenn das jetzt aber die einzigen Ausbildungsplätze sind... ne, kein Argument.

Freiheit und so, man verbringt etwa ein drittel des Tages mit seiner Arbeit, ohne Pause An- und Abfahrt. Da sollte es etwas sein mit dem man sich zumindest halbwegs wohl fühlt.

Und wenn ich mir anschaue was man bei McDonalds verdient (unter 5€die Stunde brutto ), genauso das viele Friseure ohne Trinkgeld nicht klarkommen würden, oder es Leute gibt die im Einzelhandel unter 6€brutto verdienen.

Warum sollte man dort eine Ausbildung machen? Warum sollte man da arbeiten? Wer da kein Bock drauf hat hat auch mein vollstes Verständnis!! Und da er/sie auch von meinen Steuern lebt, sogar meine Unterstützung.

Mindestlöhne wären da aber bestimmt eine gute Abhilfe, wenn es mehr Geld gibt geht man auch lieber arbeiten!!

Es sind immernoch mehr Leute arbeitslos als es offene Stellen gibt, und das sogar ohne 1€Jobs und ABM-Maßnahmen.

(Ach so, wenn man bei McDonalds eine Ausbildung macht lohnt sich das eher, sobald man fertig ist wird man Filialleiter und ist der Einzige dort der ein halbwegs vernünftiges Gehalt bekommt, allerdings fällt mir, außer Burger King, nichts weiter ein wo man mit dieser Ausbildung außerdem arbeiten könnte)

wenn ich kein Ausbildungsplatz in meinem Wunschberuf bekomme, dann mache ich auch Abstriche.
Sich später umzuschulen ist auch möglich, wenn ich nicht mehr kann: z. B Allergie bei Friseurin u.s.w.


Habe selbst schon in Jobs gearbeitet, die ich ohne abendlichen Joint nicht ausgehalten könnte.
Erst wenn ich merke, der Job ist ohne Flasche Wein am Abend nicht aushaltbar, ist für mich der Zeit aufzuhören.

Was der Rest deines Postings betrifft, bin ich mit dem Inhalt vollkommen einverstanden
« Letzte Änderung: 23 Januar 2010, 13:04:20 von Black Russian »
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #47 am: 23 Januar 2010, 13:10:13 »


Auf der anderen Seite sehe ich grad in Berlin immer wieder genug Leute, die es eben doch locker schaffen, sich davon ihre Süchte zu finanzieren und aus bloßem Unwillen nichts zu tun.



Sepsis, Süchte werden immer finanziert, weil es die oberste Priorität hat.
Gegessen wird bei Tafel oder Obdachlosen - Speisung, die letzte Miete ist noch nicht überwiesen und die Mahnungen stabpeln sich  im Kasten, aber für den Stoff ist immer Geld da. Zu Not geht es auf den Strich oder wird geklaut - Sucht ist eben Sucht.

Wenn es isch natürlich um eine Sucht handelt, und nicht um die Gebrauch von psychoaktiven Substanzen, ich kenne nämlich reichlich berufstätige Hobby-Kiffer, die man nicht als Süchtige bezeichnen kann.
Und übrigens kenne ich auch Menschen, die durch unzumutbare Betriebsklima zu Trinker/Alkoholiker geworden sind, sowie jemanden der durch Job -Stress zu Kokser geworden ist
« Letzte Änderung: 23 Januar 2010, 13:17:33 von Black Russian »
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #48 am: 23 Januar 2010, 13:10:42 »

Doppelpost
« Letzte Änderung: 23 Januar 2010, 13:13:31 von Black Russian »
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #49 am: 23 Januar 2010, 13:43:52 »

Jut, OK, das sehe ich ein, dass man dann erstmal den Suchtdruck befriedigt.
Fairerweise muss ich auch dazusagen, dass es zumindest in B teilweise billiger ist, von Döner, "Chinesischer" Nudelpfanne und Eistee zu leben als für sich selbst zu kochen. Und letztendlich nimmt der Hunger bei Drogenabhängigen auch ab, bzw. die Kalorienzufuhr ist bei den meisten billigen Fertiglebensmitteln ohnehin höher.

Ich kann mich VP und anderen nicht anschließen, es vollkommen OK zu finden, wenn jemand aus Unlust langzeitarbeitslos ist.
Das ist eben meine Einstellung. Und deswegen kann ich mich mit der Idee des BGE nicht anfreunden.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #50 am: 23 Januar 2010, 13:56:26 »

Stehe auch dem Bedinungslosen Grundeinkommen kritisch gegenüber, bin aber auch gegen HARTZ IV in den jetztiger Form sehr abgeneigt. Diese Reform hat der Angst gesäht, die Leute sind bereit sich zu erniedrigen und unter Wert zu verkaufen, um nicht ein HARTZ IV - Empfänger zu werden, d. h nicht nach Jahren Arbeit in desselben Topf mit Asozialen geworfen zu werden.
Da hat ein mobbendes Chef z. B ein verdammt leichtes Spiel, der verangstigtes Mitarbeiter lässt mit sich alles machen bis der Arzt kommt.
« Letzte Änderung: 23 Januar 2010, 14:17:40 von Black Russian »
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #51 am: 23 Januar 2010, 14:06:43 »

Stehe auch dem Bedinungslosen Grundeinkommen kritisch gegenüber, bin aber auch gegen HARTZ IV in den jetztiger Form sehr abgeneigt. Diese Reform hat der Angst gesäht, die Leute sind bereit sich zu erniedrigen und unter Wert zu verkaufen, um nicht ein HARTZ IV - Empfänger zu werden, d. h nicht nach Jahren Arbeit in desselben Topf mit Asozialen geworfen zu werden.
Da hat ein mobbendes Shef z. B ein verdammt leichtes Spiel, der verangstigtes Mitarbeiter lässt mit sich alles machen bis der Arzt kommt.

Da haben die Medien sehr gut mitgeholfen, durch die ganzen Nachmittags "Reality-Dokus" Hartz IV Empfänger als Voll-Assoziale darzustellen und zwar bei jeder sich ergebenden Gelegenheit. Die geben sich ja richtig Mühe und helfen noch ein wenig nach, wenn die Küche nicht dreckig genug aussieht. Ob da System dahinter steckt oder nur Gedankenlosigkeit? Wahrscheinlich letzteres. Aber was die insgesamt damit anrichten, ist ihnen gar nicht wirklich bewusst. Man mag zwar fast an eine Verschwörung glauben, aber leider ist das ganze ein Selbstläufer: Denn der Zuschauer interessiert sich nicht für disziplinierte Menschen, die täglich gute Bewerbungen schreiben und ein ordentliches Leben führen, die wollen sehen, dass es ordentlich kracht, eben wie bei den Assis.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #52 am: 23 Januar 2010, 14:21:22 »

Zitat
Ob da System dahinter steckt oder nur Gedankenlosigkeit?

Natürlich hat es System. Macht Quote. Die Privatsender interessieren sich für nix Anderes - spätestens seitdem du "Frauentausch" kennst wirst du ja sicher wissen, dass den Sendern scheißegal ist, ob sie damit Familien zerstören (die teils einfach nicht ahnen können wie extrem das Ganze wird, da ist jedes Big Brother-Haus extrem ein Erholungsurlaub ...), hauptsache die Einschaltquoten stimmen.

Zitat
Denn der Zuschauer interessiert sich nicht für disziplinierte Menschen, die täglich gute Bewerbungen schreiben und ein ordentliches Leben führen, die wollen sehen, dass es ordentlich kracht, eben wie bei den Assis.

Genau das ist der Punkt. Der "gemeine Zuschauer" möchte eben auf jemanden heruntergucken können, um sich selbst besser zu fühlen. "Guck mal, die Assis da, und wir sind es niiicht!" wird da getönt - und damit auch gleich mal die nächsten Selbstmörder herangezogen, die die Schmach arbeitslos geworden zu sein und nun zu "diesem Pack" zu gehören nicht verkraften.

Die Grundidee ist, wie gesagt, durchaus löblich, aber ich bin davon überzeugt, dass sich das volkswirtschaftlich nicht rechnet. Denn wenn viel Geld im Umlauf ist, wollen die Unternehmer auch gerne das alles ordentlich einsammeln. Und so ist dann plötzlich alles teurer, weil die Leute - nun ja mit mehr Geld ausgestattet - das dann halt auch ausgeben. Inflation hallo. ;)
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #53 am: 23 Januar 2010, 14:25:00 »



Da haben die Medien sehr gut mitgeholfen, durch die ganzen Nachmittags "Reality-Dokus" Hartz IV Empfänger als Voll-Assoziale darzustellen und zwar bei jeder sich ergebenden Gelegenheit. Die geben sich ja richtig Mühe und helfen noch ein wenig nach, wenn die Küche nicht dreckig genug aussieht. Ob da System dahinter steckt oder nur Gedankenlosigkeit? Wahrscheinlich letzteres. Aber was die insgesamt damit anrichten, ist ihnen gar nicht wirklich bewusst. Man mag zwar fast an eine Verschwörung glauben, aber leider ist das ganze ein Selbstläufer: Denn der Zuschauer interessiert sich nicht für disziplinierte Menschen, die täglich gute Bewerbungen schreiben und ein ordentliches Leben führen, die wollen sehen, dass es ordentlich kracht, eben wie bei den Assis.

99% von Nachmittagsdokus-Zuschauern sind selbst HARTZ IV -Empfänger, kein anderer Mensch sitzt um 15:30 vor der Glotze, die erkrankte Berufsttätigen und die Heimarbeiter sind dann zusammen der restliche 1 %.
Und die Menschen, die unten sind, brauchen jemanden der noch tiefer ist, damit sie sich gut fühlen. Das ist wie bei Kiez-Huren, die Drogensüchtige Huren als "Drogennutten" beschimpfen, damit sie sich ein bißchen besser und nicht so "nuttig" fühlen. Oder die Hauptschüler aus einem Problembezirk, die einen Hilfsschüler fertig machen, weil er ein "looser" ist. Das sie auch Looser sind, blenden sie in dieses Momant aus, weil sie dann die "Winner" sind
Deswegen so eine hohe Assi-Dichte im Vormittags-TV
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #54 am: 23 Januar 2010, 14:35:38 »

@Black Russian: Du vergisst aber die ganzen Schüler, die meist um diese Uhrzeit schon zu Hause sind und sich den ganzen Kram "reinziehen", gerade die, die sich noch entscheiden müssen, was für einen Beruf sie später ausüben wollen. Das setzt die ganz schön unter Druck. Die anderen Sachen wie "Zwegat", "Supernanny" und "Frauentausch" laufen dann alle abends. Also auch die arbeitende Bevölkerung wird noch mit ausreichend Material beliefert ;)
Supernanny war am Anfang ja gar nicht mal so "assig", da ging es tatsächlich noch um problematische Kleinkinder - egal in welcher Schicht.
Das hat sich in den neueren Folgen insofern geändert, dass die Nanny nun häufiger "Problemfamilien" besucht, wo eigentlich schon der ganze Karren in den Dreck gefahren ist und die Kinder vielleicht noch das kleinste Problem sind, als eben Assi-Fernsehen.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #55 am: 23 Januar 2010, 14:58:27 »

Bombe, was ist dann mit den unbesetzten Lehr- und Arbeitsplätzen die nunmal existieren? Gibt es die nicht, weil Du der Meinung bist, die gäbe es nicht?

Doch, natürlich gibt es die. Aber es verstößt gegen das im Grundgesetz festgelegte Rechte auf freie Berufswahl (Artikel 12), einen ALG II Empfänger dazu zu zwingen, diese Lehrstelle anzunehmen, nur damit er aus der Statistik raus fällt. Wenn ein Ausbildungsplatz so unattraktiv ist, dass ihn niemand will, ist das nicht das Probem des ALG II Empfängers; an dieser Stelle sollten sich dann mal Ausbildungsbetrieb und/oder Handelskammer (oder wer immer dafür zuständig ist) Gedanken darüber machen, warum niemand diesen Job machen will. Schlechte Arbeitszeiten? Viele Überstunden? Miese Bezahlung? Arbeitsplatz stinkt? Tja, schade für den freien Ausbildungsplatz, würde ich da sagen.

Ich sehe, wie schon gesagt, einen entscheidenden Faktor darin, dass es immernoch zu viele Nutznießer gibt, die ALG und ALG II nicht als Übergangslösung bis zur nächsten Stelle sehen, sondern als Lebensunterhalt, ohne Bestrebung dies zu ändern.

Und das ist meiner Meinung nach ihr gutes Recht, genau so, wie es meiner Meinung nach die Aufgabe des Staates ist, dafür zu sorgen, dass es seinen Bürgern gut geht.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #56 am: 23 Januar 2010, 15:02:18 »

@Black Russian: Du vergisst aber die ganzen Schüler, die meist um diese Uhrzeit schon zu Hause sind und sich den ganzen Kram "reinziehen", gerade die, die sich noch entscheiden müssen, was für einen Beruf sie später ausüben wollen. Das setzt die ganz schön unter Druck.

hmm...stimm, das habe ich vergessen, da ich nur weniger Schüler kenne und die, die ich kenne,  aufs Gymnasium gehen und bei dem ABI nach 12 Jahren kein Zeit für TV am Mittag haben bzw. bis 16 Uhr in die Schule sind.

Die anderen Sachen wie "Zwegat", "Supernanny" und "Frauentausch" laufen dann alle abends. Also auch die arbeitende Bevölkerung wird noch mit ausreichend Material beliefert ;)

das sind auch die Sendungen für Arbeiter, damit sie wissen,warum sie sich quälen und wie gut es ihnen wirklich geht.
Obwohl bei "Zwiegat" oft keine Assis, sondern wirklich unschuldig in Not geratene Menschen sind, die Frage ist nun: Wieso stellen sie sich so öffentlich an Pranger? Sind sie dumm oder masohistisch veranlagt?

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #57 am: 23 Januar 2010, 15:08:02 »

Bombe, was ist dann mit den unbesetzten Lehr- und Arbeitsplätzen die nunmal existieren? Gibt es die nicht, weil Du der Meinung bist, die gäbe es nicht?

Doch, natürlich gibt es die. Aber es verstößt gegen das im Grundgesetz festgelegte Rechte auf freie Berufswahl (Artikel 12), einen ALG II Empfänger dazu zu zwingen, diese Lehrstelle anzunehmen, nur damit er aus der Statistik raus fällt. Wenn ein Ausbildungsplatz so unattraktiv ist, dass ihn niemand will, ist das nicht das Probem des ALG II Empfängers; an dieser Stelle sollten sich dann mal Ausbildungsbetrieb und/oder Handelskammer (oder wer immer dafür zuständig ist) Gedanken darüber machen, warum niemand diesen Job machen will. Schlechte Arbeitszeiten? Viele Überstunden? Miese Bezahlung? Arbeitsplatz stinkt? Tja, schade für den freien Ausbildungsplatz, würde ich da sagen.


Bombe, das glaubst du im ernst?
Freie Berufswahl? lool

Die Arge wird schon dem Jugendlichen "nahbrigen" den Ausbildungsplatz anzunehmen, bzw. die Perspektive im Falle des Ablehnung in eine "Bildunsmaßnahme" mit 30 Sonderschüler gesteckt zu werden, bringt der Bewerber zu Vernünft und er oder sie nimmt die Stelle an, egal ob er ode rsie da reinpassen oder überhaupt die psychische Voraussetzungen für den Job haben.
Und nach 5 Jahren haben wir noch eine tablettensüchtige Altenpflegerin oder alkoholabhängiger Schlachter mehr, aber das ist keine Problem von ARGE sondern von Krankenkasse oder Rentenversicherung, weil sie dann die Reha bezahlen
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #58 am: 23 Januar 2010, 15:20:08 »

Bombe, was ist dann mit den unbesetzten Lehr- und Arbeitsplätzen die nunmal existieren? Gibt es die nicht, weil Du der Meinung bist, die gäbe es nicht?

Doch, natürlich gibt es die. Aber es verstößt gegen das im Grundgesetz festgelegte Rechte auf freie Berufswahl (Artikel 12), einen ALG II Empfänger dazu zu zwingen, diese Lehrstelle anzunehmen, nur damit er aus der Statistik raus fällt. Wenn ein Ausbildungsplatz so unattraktiv ist, dass ihn niemand will, ist das nicht das Probem des ALG II Empfängers; an dieser Stelle sollten sich dann mal Ausbildungsbetrieb und/oder Handelskammer (oder wer immer dafür zuständig ist) Gedanken darüber machen, warum niemand diesen Job machen will. Schlechte Arbeitszeiten? Viele Überstunden? Miese Bezahlung? Arbeitsplatz stinkt? Tja, schade für den freien Ausbildungsplatz, würde ich da sagen.

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Boah, hallo! Raffung! Darum geht es bei dem ganzen Kram doch! Durch das BGE wird ist es dann eben nicht mehr so, dass du jeden Rotzjob annehmen musst, weil du sonst Gefahr läufst, einfach zu verhungern. Das bedeutet, dass du einfach mehr Zeit dafür hast, das zu tun, was du wirklich tun willst.

Die Arge wird schon dem Jugendlichen "nahbrigen" den Ausbildungsplatz anzunehmen, bzw. die Perspektive im Falle des Ablehnung in eine "Bildunsmaßnahme" mit 30 Sonderschüler gesteckt zu werden, bringt der Bewerber zu Vernünft und er oder sie nimmt die Stelle an, egal ob er ode rsie da reinpassen oder überhaupt die psychische Voraussetzungen für den Job haben.
Und nach 5 Jahren haben wir noch eine tablettensüchtige Altenpflegerin oder alkoholabhängiger Schlachter mehr, aber das ist keine Problem von ARGE sondern von Krankenkasse oder Rentenversicherung, weil sie dann die Reha bezahlen

Ach so, ja, so löst sich das Problem natürlich auch. Wir können einfach so viel Druck auf gerade Jugendliche ausüben, dass sie sich einfach selbst umbringen. Das ist mal wirklich der sauberste Weg.

Ich verstehe es nicht. Wieso geht es dir schlecht, nur weil es anderen gut geht? Ist es so verdammt schwer, zu akzeptieren, dass andere Leute nicht leiden müssen, nur weil man selbst gezwungen war, durch Scheiße gehen?
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #59 am: 23 Januar 2010, 15:21:16 »

Wenn also aktuell ein Bürger entweder 0 oder eine Summe x verdient und dies einer volkswirtschaftlichen Gesamtleistung gegenübersteht und nun jeder Bürger ein Grundeinkommen erhält, also 0+G oder x+G verdient, sich die volkswirtschaftliche Gesamtleistung aber nicht erhöht, dann wird in der Folge jeder Euro auf den Binnenmärkten entsprechend weniger wert sein.
EUR1500,- oder welche Summe auch immer mag ja heute gut klingen, was nutzt es aber, wenn das Brot dadurch EUR100,- und eine Busfahrkarte EUR200,- kostet. Nebenbei wird sich auch jeder der Leute, die für Geld noch arbeiten, überlegen, ob das denn noch einen Nutzen für sie hat, wenn Ihr Gehalt nicht um einen entsprechenden Faktor angehoben wird. Letztendlich könnte mann dann überall ein paar Nullen wegstreichen und wir wären da, wo wir jetzt sind. (mal so naiv formuliert, wie die Verfechter mit ihrer Idee hausieren gehen.)

Wo wir schon bei Nullspielereien sind, ich habe irgendwo noch 50000 jugoslawische Dinar rumliegen.  :D
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