Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Rumgemeckere im Betrieb  (Gelesen 13587 mal)

PlayingTheAngel

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Rumgemeckere im Betrieb
« am: 06 November 2009, 09:02:47 »

Da ich nun schon in einigen ganz unterschiedlichen Betrieben verschiedene Tätigkeiten ausgeübt habe ist mir trotz der Unterschiede eine Sache immer aufgefallen. In jedem Betrieb wird ein Großer Teil der Zeit über alles und jeden rumgemeckert. Und das ganz unabhängig davon wie gut oder schlecht die Rahmenbedingungen sind. Da mir dieses Thema über die letzten Jahre doch zu denken gegeben hat dachte ich mir dass es evtl. mal einen Thread wert ist um eure Erfahrungen zu dem Thema zu hören.

Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Kantine. Jeder der schon mal in einem Betrieb mit schlechter oder gar keiner Kantine gearbeitet hat und sein Mittagessen nicht von Zuhause mit bringt weiß die Vorteile einer echt guten Kantine zu schätzen. Warum meckern dann trotzdem die Hälfte der Angestellten über eine wirklich hervorragende Kantine mit mehreren Menüs die man sich selbst zusammenstellen kann, Top Salatbar und unschlagbaren Preisen herum?

Und warum wird andauernd über Vorgesetzte gemeckert mit denen man persönlich gar nichts zu tun hat und die sich irgendwann mal irgendwas geleistet haben was aus Sicht der Angestellten unangemessen war. Geht es dabei nur um persönliche Profilierung?

Was mich auch wundert, warum meckern viele Angestellte jahrelang über die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit herum obwohl sie oft mit ein bisschen Engagement die Umstände deutlich verbessern könnten ? Ist das pure Bequemlichkeit, die Angst anderen Kollegen "auf den Schlips zu treten" weil man sie durch eigenes Engagement in den Schatten stellen könnte. Oder wird oft absichtlich nichts verbessert weil es ja sonst später nichts mehr zum meckern gäbe ? Oder ist das nur eingefahrene Gruppendynamik aus der sich keiner so richtig ausbrechen traut, es könnte heißen "was will der denn, hat doch sowieso alles keinen Zweck" ?

Wie gut muss es Jemandem eigentlich gehen dass er zufrieden ist ?

Warum wird die Stimmung im Mikrokosmos Arbeit so schnell schlecht ?
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Eisbär

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #1 am: 06 November 2009, 09:31:45 »

Warum wird die Stimmung im Mikrokosmos Arbeit so schnell schlecht ?
Ein Vorgesetzter sagte mir mal: "Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen." Ich vermute, daß zumindest dieser Punkt daran liegt.
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PlumBum

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #2 am: 06 November 2009, 10:21:23 »

Ich glaube der Arbeitsplatz ansich ist ein hoch komplizierter und extrem empfindlicher Mikrokosmos. Wenn ein gewisses Gleichgewicht zwischen über und unterforderung, interessanter neuer und bekannter alter arbeit, kreativem und monotonem arbeiten nicht eingehalten wird, ist der Mensch automatisch unzufrieden. Das Problem daran ist, das diese Mischung für jeden Menschen unterschiedlich ist. Gerade bei soetwas komplexen wie Essen gehen die persönlichen Vorlieben doch teils extrem stark auseinander. Insofern würde ich es fast als gutes Zeichen deuten wenn die Leute nur übers Essen meckern. Wer schonmal eine größere Gruppe versucht hat zu bekochen und es allen recht machen wollte, weiss was ich damit meine.
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colourize

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #3 am: 06 November 2009, 10:29:46 »

Menschen streben im Regelfall danach, Teil einer Gruppe zu sein. Das Meckern unter Kollegen trägt dazu bei, Gemeinschaft zu schaffen. Indem ich mich über Vorgesetzten XY brüskiere, vermittele ich dem zuhörenden Kollegen, dass ich ihn für vertrauenswürdig halte (zumeist im Subtext, ggf. wird aber darauf hingewiesen, dass diese Information nicht weitergegeben werden darf - hier ist das Vertrauensverhältnis noch im Aufbau, das sich später von selbst versteht). Über das Meckern werden letztlich soziale Grenzen abgesteckt: Wer ist "innen" (gehört also zum Kreis derer, über die nicht hergezogen wird), wer "außen" (also zu den Gegnern)?

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #4 am: 06 November 2009, 10:48:48 »

Da ich nun schon in einigen ganz unterschiedlichen Betrieben verschiedene Tätigkeiten ausgeübt habe ist mir trotz der Unterschiede eine Sache immer aufgefallen. In jedem Betrieb wird ein Großer Teil der Zeit über alles und jeden rumgemeckert. Und das ganz unabhängig davon wie gut oder schlecht die Rahmenbedingungen sind. Da mir dieses Thema über die letzten Jahre doch zu denken gegeben hat dachte ich mir dass es evtl. mal einen Thread wert ist um eure Erfahrungen zu dem Thema zu hören.
Warum immer gemeckert wird?

Mir persönlich hat sich der Gedanke aufgedrängt, dass es offenbar zur "deutschen" Mentalität zu gehören scheint, ja vllt. sogar für viele einfach dazugehört, dass sich eben jene gern den lieben langen Tag über irgendwas aufzuregen. Da will ich mich selbst noch nicht mal gänzlich ausschließen.


Wieso sich das dann ganz besonders bei der Arbeit manifestiert? Ich glaube, die Konzentration könnte darin begründet sein, dass man den Großteil des Tages halt "am Arbeitsplatz" verbringt.
Zitat
Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Kantine. Jeder der schon mal in einem Betrieb mit schlechter oder gar keiner Kantine gearbeitet hat und sein Mittagessen nicht von Zuhause mit bringt weiß die Vorteile einer echt guten Kantine zu schätzen. Warum meckern dann trotzdem die Hälfte der Angestellten über eine wirklich hervorragende Kantine mit mehreren Menüs die man sich selbst zusammenstellen kann, Top Salatbar und unschlagbaren Preisen herum?
Kantinen-Nörgler wird es immer geben - k.A. wieso. Wahrscheinlich "gebranntes Kind...".
Zitat
Und warum wird andauernd über Vorgesetzte gemeckert mit denen man persönlich gar nichts zu tun hat und die sich irgendwann mal irgendwas geleistet haben was aus Sicht der Angestellten unangemessen war. Geht es dabei nur um persönliche Profilierung?
Zitat
Was mich auch wundert, warum meckern viele Angestellte jahrelang über die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit herum obwohl sie oft mit ein bisschen Engagement die Umstände deutlich verbessern könnten ? Ist das pure Bequemlichkeit, die Angst anderen Kollegen "auf den Schlips zu treten" weil man sie durch eigenes Engagement in den Schatten stellen könnte. Oder wird oft absichtlich nichts verbessert weil es ja sonst später nichts mehr zum meckern gäbe ? Oder ist das nur eingefahrene Gruppendynamik aus der sich keiner so richtig ausbrechen traut, es könnte heißen "was will der denn, hat doch sowieso alles keinen Zweck" ?
Was die Profilierer angeht. Ich glaube, die gibt es überall, genauso wie Gruppendynamiken. Ist wie Unkraut - kommt immer mal wieder durch, egal wie oft man es weg macht.


Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass in bestimmten Situationen die eigene Ohnmacht - sprich, dass am betreffenden "Kritikpunkt" in dem Moment nichts geändert werden kann - ausgedrückt oder überspielt werden soll. Wenn da z.B. der Chef involviert ist, dann ist es ja oft nicht möglich, frei heraus zu sagen, was man gerade denkt. Nicht in allen Betrieben hat man die Möglichkeit, bei jedem "Kritikpunkt" aktiv Verbesserungen vornehmen zu können. Gründe dafür sind denke ich vielschichtig.


Aus eigener Erfahrung - aktiv als auch passiv - kann ich sagen, dass ich solche "Nörgeleien" oft dann erlebt hab, wenn man im ersten Moment nur mit dem Kopf schütteln kann und der Meinung ist, in der gleichen Situation hätte man/ich anders bzw. besser reagiert.


Zitat
Wie gut muss es Jemandem eigentlich gehen dass er zufrieden ist ?

Warum wird die Stimmung im Mikrokosmos Arbeit so schnell schlecht ?
Bedenke bitte, das der gemeine Arbeitnehmer in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis befindet. Die Rahmenbedingen werden somit von "oben" vorgegeben. Evtl. vorhandenes Mobbing, ein Chef, der sich die Füße küssen lassen will, weil er seinen Angestellten zu Lohn und Brot verhilft etc. sind halt Zustände, die nicht immer gleich gelöst werden können. Wenn dann noch private Probleme in den Topf kommen, dann brodelt das halt ordentlich und irgendwann braucht der betroffene Arbeitnehmer ein Ventil, da er sonst innerlich platzt und ggf. Amok läuft.

Ich sehe dieses Nörgeln/Jammern/Meckern primär als Ventil, um kurzfristig ein bisschen Druck abzubauen. Dass es auf Dauer keine Lösung ist, sollte denk ich mal klar sein.

PlumBum hats da auch ganz gut getroffen. :)

Warum wird die Stimmung im Mikrokosmos Arbeit so schnell schlecht ?
Ein Vorgesetzter sagte mir mal: "Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen." Ich vermute, daß zumindest dieser Punkt daran liegt.
Das kann ich so voll und ganz unterschreiben. Solche Tage gehen mir auch regelmäßig auf den Keks, weil es die eigene Motivation ungemein runter reißen kann.

Menschen streben im Regelfall danach, Teil einer Gruppe zu sein. Das Meckern unter Kollegen trägt dazu bei, Gemeinschaft zu schaffen. Indem ich mich über Vorgesetzten XY brüskiere, vermittele ich dem zuhörenden Kollegen, dass ich ihn für vertrauenswürdig halte (zumeist im Subtext, ggf. wird aber darauf hingewiesen, dass diese Information nicht weitergegeben werden darf - hier ist das Vertrauensverhältnis noch im Aufbau, das sich später von selbst versteht). Über das Meckern werden letztlich soziale Grenzen abgesteckt: Wer ist "innen" (gehört also zum Kreis derer, über die nicht hergezogen wird), wer "außen" (also zu den Gegnern)?
Dem stimme ich zu. Es ist oft eine extreme Gradwanderung, zwar in der betreffenden "Gemeinschaft" sein zu dürfen/können und dennoch einen objektiven Abstand wahren zu können, damit man nicht "mitgerissen" wird.
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tyrannus

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #5 am: 07 November 2009, 01:47:57 »

s.u.
« Letzte Änderung: 07 November 2009, 12:24:21 von tyrannus »
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #6 am: 07 November 2009, 02:02:56 »

Bezüglich Essen, habe ich über Jahre 2-5 Pfeffertütchen auf das Essen der Kantinen geworfen, weil wegen der verschiedenen Geschmäcker irgendwer gedacht hat, dass es klug wäre, garkeinen Geschmack dem Essen mitzugeben.

OnT:
Gemecker ist wichtig, regt das Betriebsklima an und hält alle Mitarbeiter der verschiedenen Hierarchieebenen in einem ständigen Dialog. Ich erfreue mit meinem Gemecker die Kollegen und die Kollegen erfreuen mich.


Edit: Gemecker kommt nicht von Geschmäcker.
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Dalai_Wese

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #7 am: 07 November 2009, 08:54:32 »

Ein Vorgesetzter sagte mir mal: "Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen."

Ich korrigiere: Mit Arbeit versaut man sich den ganzen Tag!  ;D
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #8 am: 07 November 2009, 13:22:50 »



Mir persönlich hat sich der Gedanke aufgedrängt, dass es offenbar zur "deutschen" Mentalität zu gehören scheint, ja vllt. sogar für viele einfach dazugehört, dass sich eben jene gern den lieben langen Tag über irgendwas aufzuregen. Da will ich mich selbst noch nicht mal gänzlich ausschließen.


Nicht unbedingt zur deutschen Mentalität, Russen meckern auch leidenschaftlich.
Ich habe so ein Gefühl, dass die Menschen durch Meckern den Frust rauslassen, der sonst in die Agression ausarten könnte.
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PlayingTheAngel

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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #9 am: 07 November 2009, 13:55:36 »

OnT:
Gemecker ist wichtig, regt das Betriebsklima an und hält alle Mitarbeiter der verschiedenen Hierarchieebenen in einem ständigen Dialog. Ich erfreue mit meinem Gemecker die Kollegen und die Kollegen erfreuen mich.
Ich hatte bis jetzt ehr den Eindruck dass gerade dadurch über- und nicht miteinander gesprochen wird. Zwischen den Schichten findet also ehr kein Dialog statt.
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #10 am: 07 November 2009, 18:09:31 »

OnT:
Gemecker ist wichtig, regt das Betriebsklima an und hält alle Mitarbeiter der verschiedenen Hierarchieebenen in einem ständigen Dialog. Ich erfreue mit meinem Gemecker die Kollegen und die Kollegen erfreuen mich.
Ich hatte bis jetzt ehr den Eindruck dass gerade dadurch über- und nicht miteinander gesprochen wird. Zwischen den Schichten findet also ehr kein Dialog statt.

Ich hatte wiederum den Eindruck, dass es drauf ankommt, um wen es geht.
Wenn es über Leute anderer Abteilungen geht, dann stärkt das das Gemeinschaftsgefühl und ist wohl auch ein wenig so gedacht (zumindest unbewusst).
Wenn es um Leute derselben Abteilung geht, dann ist das einfach nur Neid und Zwietracht und schürt eher ein schlechtes Arbeitsklima, als dass es ein gutes fördert.
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #11 am: 08 November 2009, 01:59:43 »

Wenn es um Leute derselben Abteilung geht, dann ist das einfach nur Neid und Zwietracht und schürt eher ein schlechtes Arbeitsklima, als dass es ein gutes fördert.

sowas kann dann auch leider in Mobbing ausarten
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #12 am: 08 November 2009, 07:04:46 »

Wenn es um Leute derselben Abteilung geht, dann ist das einfach nur Neid und Zwietracht und schürt eher ein schlechtes Arbeitsklima, als dass es ein gutes fördert.

sowas kann dann auch leider in Mobbing ausarten

... jep, meist endet das auch im Mobbing.
Die andere Variante aber eher selten bis gar nicht. :)
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #13 am: 08 November 2009, 22:08:55 »

PTA, Du sprichst mir so aus der Seele!

Das ist genau das Thema, worüber ich mir in regelmäßigen Abständen Gedanken mache, weil ich auch ständig damit konfroniert werde, da auch meine Kollegen immer wieder irgendwas zum nörgeln finden, obwohl es ihnen wirklich gut geht. Ich käme gar nicht auf die Idee, mich über meine Arbeitsstelle zu beklagen! Ich mag meinen Job, er ist - wie ich finde - durchaus gut bezahlt und auch die Sozialleistungen sind überzeugend. Und wenn ich die Kantine nicht gut finde, gehe ich eben auch mal woanders hin oder bringe mir was mit. Was erwarten die eigentlich für 2,50 zu bekommen? Ein fünf-Sterne Menue?

Warum reicht manchen Leuten einfach nichts? Uns geht es echt gut, wir sind verdammt priviligiert bei uns und trotzdem muss ich mir ständig das Gejammer über schlechte Bezahlung und die üblen Umstände bei uns anhören, was ich absolut nicht nachvollziehen kann, denn wie schon erwähnt, finde ich die Bezahlung gut und unser Arbeitsumfeld wesentlich besser als je irgendwo anders zuvor. Permanent muss man sich belabern lassen, dass andere vergleichbare Betriebe viel besser ausgerüstet wären und überhaupt auch sonst viel besser arbeiten würden. Das stimmt überhaupt nicht! Im Gegensatz zu diesen ewigen Nörglern habe ich bereits andere, vergleichbare Betriebe gesehen und feststellen müssen, dass meine jetzige Arbeitsstelle weit besser ist. Woher nehmen die sich eigentlich das Recht, über Dinge zu urteilen, von denen sie keine Ahnung haben? Da kommen sie frisch von der Uni dorthin, sehen nie irgendwas anderes und pöbeln dann permanent rum. Ich hab da keine Lust mehr drauf - mir geht das auf den Sack. Die jammern auf höchstem Niveau und kapieren es nicht mal.

Ich habe aber mittlerweile eine Tendenz festgestellt, welche Art von Menschen gerne derart Lästern: Irgendwelche einfachen "Bauern" vom Land, deren Eltern ein eher einfaches Leben haben, mit dem klassischen Model Vater mit Lehrberuf, Mutter erwerbslose Hausfrau, die jetzt meinen, weil sie studiert haben sind sie etwas viel Besseres und es müssten ihnen die gebratenen Hühner ins Maul fliegen. Weil sie ihr Leben lang immer nur eingetrichtert bekamen, dass man als Akademiker ja sowieso total überbezahlt und bevorzugt wird und dafür noch nicht mal was leisten muss - das klassische Bild eben, dass Nichtakademiker und einfache Menschen von Akademikern haben. (Thomas lässt grüßen! ;))

Ich kann das wirklich nicht verstehen. Wie unausgeglichen muss man eigentlich sein, dass man ständig an den Sackhaaren irgendwas herbeizerren muss, was man verurteilen kann? Es steht ihnen frei, den Betrieb zu wechseln - warum tun sie es nicht? (Okay, ich gebe zu, ich fände das schade, weil ich die Leute auch trotz Nörgelei mag, aber wenn ich unzufrieden bin, ändere ich die Umstände eben so lange, bis ich zufrieden bin.)
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Re: Rumgemeckere im Betrieb
« Antwort #14 am: 09 November 2009, 00:36:19 »

Rummeckern macht manchmal einfach voll Spaß. Gerade, wenn man sich mal klein und irgendwie *müpfig* fühlt und es ganz schön wäre, wenn auch mal jemand anders schuld ist, sei es auch irgendjemand anonymes aus einem Nachbarbüro :) Ich meckere selber aber nur bei übertriebenem Stress oder aus Freude an der Bosheit, ansonsten eigentlich nie.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.