Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Befürchtest Du für Dich persönlich Nachteile durch die Finanz(markt)krise?

ja, mein eigener Job wird durch die Krise evt. unsicherer
- 7 (24.1%)
ja, ich habe andere finanzielle Nachteile
- 2 (6.9%)
nein, mein Job ist sicher trotz Finanzkrise
- 7 (24.1%)
nein, ich habe ohnehin weder Job noch Kapital
- 0 (0%)
abwarten... kann ich noch nicht sagen.
- 9 (31%)
im Gegenteil: ich will die Revolution und warte schon seit langem sehnsüchtig auf den Zusammenbruch des Systems.
- 4 (13.8%)

Stimmen insgesamt: 23

Umfrage geschlossen: 21 März 2009, 09:30:22


Autor Thema: Finanzkrise und weltweite Rezession  (Gelesen 30524 mal)

Thomas

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #30 am: 06 Januar 2009, 18:43:31 »

und nun hat sich derr Herr Merckle vor den Zug gelegt...  :o
damit wohl bislang prominentestes "Opfer" der Finanzkrise und dummer Aktienspekulationen.
finde ich sehr bestürzend...
Naja, bestürzend ist eher, das sich einer wegen sowas umbringt.Der Mann hat zwar ordentlich was verloren, ist aber nach wie vor Lichtjahre davon entfernt (gewesen), verarmt zu sein.Da muß man also schon fast Krankhaft mit seinem bisherigen Schaffen verbandelt sein, um sich wegen sowas das Leben zu nehmen.
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DarkestMatter

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #31 am: 06 Januar 2009, 19:16:20 »

und nun hat sich derr Herr Merckle vor den Zug gelegt...  :o
damit wohl bislang prominentestes "Opfer" der Finanzkrise und dummer Aktienspekulationen.
finde ich sehr bestürzend...
Naja, bestürzend ist eher, das sich einer wegen sowas umbringt.Der Mann hat zwar ordentlich was verloren, ist aber nach wie vor Lichtjahre davon entfernt (gewesen), verarmt zu sein.Da muß man also schon fast Krankhaft mit seinem bisherigen Schaffen verbandelt sein, um sich wegen sowas das Leben zu nehmen.
es war in den medien davon zu lesen, dass er einen überbrückungskredit(!) von 400Mio brauchte. der sollte wohl kurz vor abschluss stehen - aber das klingt für mich schon nach "Familienimperium gegen die Wand gefahren".
der Herr hat sich das über Jahre hinweg aufgebaut und nun wohl aus eigener dummheit (oder "ich bekomm den Hals nicht voll"-igkeit) so wenig knete auf dem konto, dass er keinen ausweg mehr sah.
natürlich kann man jetzt auch wieder darüber diskutieren, in wie weit ein selbstmord eine lösung ist. vermutlich war es für ihn keinen lösung, sondern ein ausweg.
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Thomas

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #32 am: 06 Januar 2009, 19:52:43 »

Zitat von: DarkestMatter
es war in den medien davon zu lesen, dass er einen überbrückungskredit(!) von 400Mio brauchte. der sollte wohl kurz vor abschluss stehen - aber das klingt für mich schon nach "Familienimperium gegen die Wand gefahren".
Naja, zum einen stand der eben kurz vor dem Abschluß, was ja auch nach einer Lösung klingt, zum anderen ist er persönlich wohl noch lange nicht Pleite, selbst wenn er alles an Firmenbestand, was geht, mit Krediten retten würde.Ansonsten hätte er sich auch von der ein oder anderen Firma trennen können, hätte sie relativ billig "verramscht", und dann würde der Rest schon weiterlaufen.Also nach einem Mann, der wirklich am Abgrund stand, sah mir das alles nicht aus.
Es geht hier ja nicht um jemanden, der sich in Jahrzehnten ein kleinen Betrieb mit einer handvoll Mitarbeiter aufgebaut hat und nun soweit Pleite ist, das er sich nicht mal mehr eine Busfahrkarte leisten kann und noch zwei Millionen Euro Schulden bei der Bank hat, bei so jemandem könnte ich Selbstmord evtl. noch nachvollziehen, aber Gierlappen Merck hätte doch nur ein paar Fabriken verhökern müssen, und für ihn wäre finanziell wieder alles im Lot gewesen.Der Mann mußte kaum damit rechnen, demnächst auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, aber für ihn zählte scheinbar nur alles oder nichts.

Zitat von: DarkestMatter
vermutlich war es für ihn keinen lösung, sondern ein ausweg.
Das denke ich auch.Es ist aber gleichsam auch ein Armutszeugnis für ihn.Denn jemand, der wie er ein Imperium aufgebaut hat, also offensichtlich etwas auf dem Kasten hat, sollte auch in so einer Krise nicht durch so eine Aktion gewissermaßen das Handtuch werfen, sondern seine Energie in die erarbeitung einer Lösung stecken.
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schwarze Katze

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #33 am: 06 Januar 2009, 20:26:49 »

kann ich Thomas nur zustimmen, der arme Mann war von richtige Armut meilenweit entfernt. Und ehrlich gesagt, ist Arm sein so schlimm, um sich deswegen umzubringen?

Ich kann die Leute verstehen, die sich wegen eines Sinneskrise umbrigen - aber wegen Finanzkrise?
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DarkestMatter

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #34 am: 06 Januar 2009, 20:44:26 »

ich kann nicht sagen, dass ich es besser wüsste - aber ich schlage vor, dass wir mal abwarten, was auch dem Merckle-imperium im nächsten halben Jahr wird.

der Mann hatte Milliardenschwere übernahmen von Firmen wohl mit Krediten gestemmt, deren Sicherheit aus Aktien bestand...

und doch, der alte merckle hatte nur einen großbetrieb von oppa übernommen. den rest hat er selbst gewuppt. und wer 7 Mrd. schwer ist, für den sind 700.000 nichts.
und ich persönlich glaube auch nicht, dass er das Geld im Sinn hatte - vielmehr ist sein ganzes imperium quasi .... fürn arsch.
da haste dich 40 Jahre abgerackert, einige falsche entscheidungen getroffen - und weg is der ramsch! ich finds krass. und traurig.
wobei ich nicht sagen kann, dass mich der freitod eines aktienhändlers ähnlich nachdenklich stimmen würde...  :-\
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Thomas

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #35 am: 06 Januar 2009, 20:58:52 »

Zitat von: DarkestMatter
und doch, der alte merckle hatte nur einen großbetrieb von oppa übernommen. den rest hat er selbst gewuppt.
Ja sicher, der hat geschäftstechnisch scheinbar schon was auf die Reihe gekriegt.Aber umso seltsamer, das er in Zeiten einer gewichtigeren Krise "abhaut".

Zitat von: DarkestMatter
und wer 7 Mrd. schwer ist, für den sind 700.000 nichts.
Ja eben, da ist ja das für mich schwer verständliche.Wenn's ganz beschissen läuft, hätte er am Ende von den 7 Milliarden vieleicht noch die Hälfte über, oder etwas weniger.Kein Kontostand, bei dem man sich normalerweise aus Verzweiflung vor die Bahn schmeisst.

Zitat von: DarkestMatter
und ich persönlich glaube auch nicht, dass er das Geld im Sinn hatte - vielmehr ist sein ganzes imperium quasi .... fürn arsch.
Sowas in der Richtung wird's wohl sein.

Zitat von: DarkestMatter
da haste dich 40 Jahre abgerackert, einige falsche entscheidungen getroffen - und weg is der ramsch! ich finds krass. und traurig.
wobei ich nicht sagen kann, dass mich der freitod eines aktienhändlers ähnlich nachdenklich stimmen würde...  :-\
Naja, so wirklich weg ist es ja alles eben nicht, trotz eines herben Schlages in den Kontor.Und der nette, bodenständige Unternehmer soll er auch nicht gewesen sein :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599815,00.html

Zitat von: BlackRussian
kann ich Thomas nur zustimmen, der arme Mann war von richtige Armut meilenweit entfernt. Und ehrlich gesagt, ist Arm sein so schlimm, um sich deswegen umzubringen?

Ich kann die Leute verstehen, die sich wegen eines Sinneskrise umbrigen - aber wegen Finanzkrise?
Naja, Sinnkrise und persönliche Finanzkrise können sich ja durchaus auch überschneiden.Kann halt beides Leute so sehr aus der Bahn werfen, das sie sich einen Strick nehmen.
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DarkestMatter

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #36 am: 06 Januar 2009, 21:43:12 »

Zitat von: DarkestMatter
da haste dich 40 Jahre abgerackert, einige falsche entscheidungen getroffen - und weg is der ramsch! ich finds krass. und traurig.
wobei ich nicht sagen kann, dass mich der freitod eines aktienhändlers ähnlich nachdenklich stimmen würde...  :-\
Naja, so wirklich weg ist es ja alles eben nicht, trotz eines herben Schlages in den Kontor.Und der nette, bodenständige Unternehmer soll er auch nicht gewesen sein :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,599815,00.html
das stimmt. aber für mich ist Merckle immer noch einer der wenigen "Big Player", die Ihr Geld nicht schon von Papi in die Wiege gelegt bekommen haben.
und in sofern ist der mann - ganz unabhängig von seinem habitus - doch noch sowas wie ein ... ja.. hmm.. vielleicht nicht gerade "Vorbild" - aber sowas ähnliches.
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Thomas

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #37 am: 06 Januar 2009, 21:48:51 »

Zitat von: DarkestMatter
und in sofern ist der mann - ganz unabhängig von seinem habitus - doch noch sowas wie ein ... ja.. hmm.. vielleicht nicht gerade "Vorbild" - aber sowas ähnliches.
Er hat 'ne Menge geschaffen, zweifelsohne.Allerdings haben andere das auch, wenn auch vieleicht eher selten in der Größenordnung.Als Vorbild taugen solche Leute bei mir aber eh' nicht.Viel schaffen heißt in der Regel auch viel dafür tun zu müssen, und damit muß ich es nicht übertreiben  ;D
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Kampfgeflügel

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #38 am: 08 Januar 2009, 12:23:14 »

Ich find das irgendwie auf eine Weise, so seltsam das sich vllt. jetzt liest, lustig.

Vor Jahren hatte ich schon mit dem einen oder anderen Disskusionen und Zukunfts-Visionen gehabt, was wohl so in der Zeit alles passieren würde (meist scherzhaft). Schon damals war irgendwie einem bewusst, dass da eine riesige Seifenblase im Finanzsystem war, die irgendwann platzen muss.

Es gibt, soweit ich das überschaue, drei Ansichten über "Wertschöpfungs-Prozesse".

Die einen sagen, Angebot und Nachfrage regulieren den (Markt)-Wert eines Objekt.
Die anderen, dass Arbeit und Leistung einen Mehrwert schaffen.
Und dann gibt es Leute, die den Schwerpunkt im biologischen Wachstums- und Regenerationsprozess sehen.

Nun alles hat sein für und wieder und meiner Auffassung nach ist es alles zu seinem Anteil auch richtig. Nur setzt sich da jeder andere eigene Prioritäten und ich würde definitiv sagen, dass da die meisten ganz offenbar nicht die richtige Einschätzung der Sache vorgenommen haben  ::)

Das Ganze erfüllt mich mit einem gemischten Gefühl aus Schadenfreude gegenüber jenen die auf die Fresse gefallen sind, nach dem sie so selbstgefällig den Kapitalismus als unfehlbar hinstellten sowie aus Bangen und Hoffnung, ob und wie nun die künftigen Veränderungen sein werden.

Meine persönliche Situation ist derzeit positiv und die Krise betrifft mich persönlich nur peripher, wenn man mal vom Gesundheitssystem absieht, dass mal echt fürn Schiss ist.

Entgegen meines Rufs, jemand zu sein, der gleich nach Gewalt schreit, ist es bei mir nun so, dass ich nicht nach Revolution schreie.
Ein inneres Gefühl sagt mir, dass sich das auf die Eine oder andere Weise noch fügen wird.
Insgesamt warte ich erst ein mal ab, was passiert.

Diese Krisen (Immobilien- und Finaz-Krise und die geringe Energie-Krise) und die zwei drei Wellen von Krisen, die uns bevorstehen könnten (Währungs- schwere Energie-, Wasser und Lebensmittelkrise) werden eventuell eines Tages unsere geringste Sorge sein in dem uns bevorstehenden post-liberalen Zeitalter  8) *wieder alles schön schwarz mal*
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Früher war ich einfach nur paranoid, doch heute ist es Gewissheit; Sämtliche Verschwörungstheorien dienen nur dazu, um von einem Mann abzulenken: Chuck Norris!

Lacrisa

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #39 am: 08 Januar 2009, 14:50:34 »

Bevor ich mir jetzt alles durchlese (ich bin aufgrund meiner eigenen Situation echt nicht mehr in der Laune), nur ein kurzer Kommentar:

Ich bin meinen Job los.

Und der Grund ist definitiv die Dreckskrise. Ich bin auch nicht die Einzige.
Die Firma ist am Markt gut aufgestellt, genießt Ansehen, wächst...alles toll. Nur dass die Aktionäre den Schwanz einklemmen und keinen müden Cent mehr lockermachen wollen.

Gestern sprach ich mit einer Freundin, die in einem sehr großen Unternehmen arbeitet. Dort werden Überstunden noch ausbezahlt. Nun ging die Nachricht durch den Buschfunk, dass sich das bald erledigt haben wird.
Die Leute werden deswegen nicht weniger arbeiten, die haben genug zu tun und sind nicht explizit auf das Geld aus...aber es war doch ein nettes Ruhekissen, wenn man wusste, dass einem die Mühe gelohnt wird.

Ist das nicht wieder so ein Fall, bei dem am falschen Ende gespart wird?
Muss die Oberchefin des Konzerns weiterhin im Vier-Jahreszeiten wohnen, wenn sie in Hamburg ist? Tut es nicht das Marriot, wie für alle anderen höheren Angestellten der Firma? Und muss sie n Maserati fahren?

Auf jeden Fall ist die Jobsuche in der derzeitigen Lage wirklich zum Kotzen....ernsthaft. Das nervt.

Meine Prognose: Bis zum dritten Quartal 2009 gehts stetig bergab. So lange wird es dauern, bis der Effekt sich auch in die oberen Etagen vorgearbeitet hat. (Die denken doch immernoch, sie können so weitermachen wie vorher...pfft.) Dann knallt es gewaltig. Und dann muss man sehen, wie lange es dauert, die Scherben des Knalls zu beseitigen.
Meine Meinung jedenfalls.
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messie

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #40 am: 09 Januar 2009, 00:30:59 »

Zitat
Die Firma ist am Markt gut aufgestellt, genießt Ansehen, wächst...alles toll. Nur dass die Aktionäre den Schwanz einklemmen und keinen müden Cent mehr lockermachen wollen.

Das ist aber ein Effekt, mit dem man im Ernstfall als Unternehmer aber eben auch rechnen muss.
Ich weiß nun nicht wie wenig machbar wäre ohne die Börse. Aber naiv wie ich bin behaupte ich einfach mal: Ohne würde es uns besser gehen! Weil dann wirklich nur das Geld in einer Firma gepumpt werden kann, das auch erwirtschaftet wurde und nur so viel Geld an die Arbeiter zurückfließt, wie eben möglich ist. Auf jeden Fall bringen hier dann nur Menschen Geld in die Kasse, die sich mit dem Laden auch identifizieren - weil sie in ihm arbeiten.

Wer an die Börse geht und sich ein ordentliches Standbein auf Geldern von Brokern in seiner Firma aufbaut, der hat dann eben das Risiko, dass wenn sie ihr Geld wieder rausziehen, der Laden pleite geht! Da hat auch der Unternehmer zu hoch gepokert! Die Quittung bekommt er dann stante pede jetzt, da sie es -o Wunder!- auf einmal ja doch mal tun.

Da sind -sorry- gar nicht mal die bösen, bösen Aktionäre dran schuld. Sondern jene, denen nicht klar ist, dass Aktionäre dazu jederzeit in der Lage sind. Man verkauft gewissermaßen einen Teil seiner Firma an den Teufel, denn Aktionären selbst ist nicht daran gelegen, dass es der Firma gut geht, sondern nur daran, dass es so aussieht, als würde es ihr gut gehen. Geht es ihr dann nicht mehr so gut, dann verkaufen sie halt ihre Anteile wieder und hüpfen zur nächsten Firma, die so naiv ist zu denken dass das Geld von Brokern ein Segen ist.

Als Startkapital ist solch ein Geld in der Tat ein Segen. Auf Dauer aber muss es auch aus der Firma heraus erarbeitet werden. Wenn durch Aktienverkäufe die Firma pleite geht, dann ist da definitiv etwas mächtig schief gelaufen. Dann wurde auf Pump in eine Vergrößerung investiert.
Ich kaufe mir doch auch nicht gleich einen Ferrari, wenn mir irgendwer sagt "hier, ich geb dir Geld, wann ich es wieder abhole weiß ich noch nicht".

Sorry, Lacrisa ... gib da besser mal deinen Chefs die Schuld. Die haben es verbockt und nicht etwa die Aktionäre.

Und dennoch aber herzliches Beileid. Dass du nicht die einzige bleiben wirst ist ein Scheiß-Trost, ich weiß ... :(
« Letzte Änderung: 09 Januar 2009, 00:33:06 von messie »
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Dr Seltsam

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #41 am: 09 Januar 2009, 07:23:26 »

Na ja messie, das es ohne Börse uns besser gehen würde kannst du gleich streichen  :D. Gäbe es die  Börse bzw. den Aktienhandel nicht kannst du auch gleich einen Großenteil der Menschlichen Entwicklung der letzten 500 Jahre streichen. Es gäbe keinen Strom, kein Licht, kein Telefon, nichtmal ein Weltweites Kommunikationsnetz Namens Internet. Keine Großkonzerne etc. etc.

Außerdem ist ja nicht die Börse am Problem schuld sondern die Banken und die Möglichkeit Kredite zu verkaufen und auch somit der Gesetzgeber.

Außerdem gibt ja der Atkionär Geld im Vertrauen das der Bekommer damit was ordenlich was Anfängt und dadurch nachher ein Gewinn für den Atkionär ensteht. Somit ist der Aktionär auch die Person mit dem größten Risiko, den geht die Firma down ist sein Geld weg.

Das was Lacrisa beschrieben hat hört sich an als wollte die Firma eine Finanzspritze von den Atkionären oder eine vermerhung der Aktien durchführen, was wiederum der zustimmung der Aktionäre bedarf.
In beiden Fällen mus die Firma dann aber einen Geschäftsbericht ausgeben und danach entscheiden die Aktionäre dann ob Sie zustimmen oder nicht. Da hat messie recht das dann die Führung der Firma die Schuld trifft wenn die Aktionäre kein vertrauen mehr haben.
Die die Führung der Firma entscheidet was in der Firma getan wird.


Aber auch von mir ein herzliches Beileid Lacrisa, niemand hat verdient wegen der Unfähgikeit anderer seinen Job zu verlieren.
« Letzte Änderung: 09 Januar 2009, 08:16:54 von Dr Seltsam »
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Thomas

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #42 am: 09 Januar 2009, 09:06:00 »

Zitat von: messie
Man verkauft gewissermaßen einen Teil seiner Firma an den Teufel, denn Aktionären selbst ist nicht daran gelegen, dass es der Firma gut geht, sondern nur daran, dass es so aussieht, als würde es ihr gut gehen.
Naja, ganz so schlimm ist es ja auch nicht.Den Aktionären ist schon daran gelegen, das es sich um ein "wertvolles" Unternehmen handelt, weil genau das auch den Wert der Aktie begründet.Denn viele Aktionäre wollen möglichst solide Geld verdienen, und das ist mit Aktien, die im Wert unangemessen hoch sind eben doch ziemlich riskant, weil immer die Gefahr des Platzens der Blase besteht.

Ich persönlich halte aber auch mehr von konventionellen Betrieben, nicht nur wegen dem Problem der Gledzufuhr, sondern weil Aktionäre ja auch gerne im Unternehmen mitbestimmen wollen.Gab schon einige Unternehmen, die sich aus genau dem Grund wieder aus dem Aktienmarkt zurückgezogen haben.
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messie

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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #43 am: 09 Januar 2009, 13:52:01 »

Zitat
(...) sondern weil Aktionäre ja auch gerne im Unternehmen mitbestimmen wollen.Gab schon einige Unternehmen, die sich aus genau dem Grund wieder aus dem Aktienmarkt zurückgezogen haben.

... und da kann ich dann wiederum auch nur den Kopf schütteln ...
... ich meine: Da geben ihnen fremde Menschen Geld. Einfach so. Ok, die Aktionäre erwarten auch eine gewisse Rendite. Aber ansonsten haben sie der Firma ohne irgendwelche Sicherheiten "einfach so" mal Geld gegeben.
Dass diese dann auch ein gewisses Mitspracherecht eingeräumt bekommen wollen -schließlich ist es ja ihr Geld, mit dem die Firma dann arbeitet- ist da doch nur verständlich.

Es kommt mir manchmal vor als sehen die Unternehmer gerne nur mal die Euronoten und wollen wichtig sein, dadurch dass sie ja nun an der Bööörse sind, ohne auch zu sehen was für Konsequenzen das auch hat.  ::)
Und dann wundern sie sich, dass da dann auch mal was danebengeht ...
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Re: Finanzkrise und weltweite Rezession
« Antwort #44 am: 10 Januar 2009, 13:35:44 »

vielleicht bin ich auch dabei.
bei uns sollen 600 von ca. 6500 stellen weltweit abgebaut werden.
in hamburg 100 von 160, ob ich dabei bin oder nicht weiß ich bis 1.10.09 >:(
wir liefern 40% an die automobilbauer und 50% an bau/industrie,
unsere chefs sehen die kriese noch schlimmer werdend und nicht vor 2011 einen wiederaufschwung daher haben sie beschloßen :
zur kostensenkung  wird ein werk geschlossen und ein großteil an produckttypen aus hamburg nach österreich verlagert.

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entscheidungen die man trifft.
was ist falsch was ist richtig?
zukunftsbestimmend ist es alles,
das falsche und das richtige.
alles hat eine auswirkung auf alles,
auch wenn man es nicht sieht, spürt oder glaubt.
zukunft ergibt sich aus dem was vorher war.
kann man entscheidugen treffen?

welcher ist der richtige weg?