Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?  (Gelesen 20367 mal)

DarkestMatter

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da ich das gerne aus dem anderen Thread zu "wann ist ein mensch ein mensch" herauslösen will, eröffne ich einfach mal das thema mit 2 Zitaten, die in besagtem Thread auftauchten:

parallelthema: die medizin ermöglicht immer mehr menschen mit evolutionären schwächen (genfehlern etc.), zu überleben und sich fortzupflanzen. die "schwachen" sterben nicht mehr, und der genpool wird immer "verunreinigter". das könnt z.B. auch dazu führen dass wir ohne medizin nicht mehr leben können, auf dauer. natürlich würde ich nie fordern, kranke einfach sterben zu lassen. aber möglicherweise wäre es besser für unsere zukunft als "tierart". denn mal ehrlich, wer hat nicht irgendeinen genfehler? allergien? diabetes? neurodermitis, schuppenflechte, haarausfall, ... auch das macht uns immer abhängiger von der technik. je mehr die medizin kranken ermöglicht, zu überleben und sich fortzupflanzen, desto weniger kann die menschheit als ganzes auf moderne medizin verzichten. das führt schon in ne böse sackgasse.. es gibt tierarten, die kranke artgenossen aus der herde/schwarm ausstoßen, weil sie instinktiv wissen dass diese tiere sich nicht fortpflanzen dürfen. aber weil wir ja intelligent sind haben wir moral und mitleid und so weiter... das könnte für unsere art den untergang bedeuten, wenn wir es nicht schaffen, eines tages die medizin so weit zu entwickeln dass alle vererbbaren krankheiten aus dem erbgut selbst entfernt werden können. und deshalb befürworte ich auch genforschung. weil der andere weg moralisch nicht akzeptabel ist.

Das was uns evolutionär degenerieren lassen könnte ist die Tatsache, daß Exemplare, die in freier Natur eben selektiven Faktoren zum Opfer gefallen wären, es trotzdem schaffen, sich zu vermehren, es findet also keine Selektion des Genpools mehr statt.
Ethisch betrachtet ist das auch völlig in Ordnung, daß z.B. Behinderte eben nicht "zurückgelassen" werden, sondern von der Gemeinschaft mitgetragen werden. Evolutionsbiologisch betrachtet ist das eine Katastrophe. Zumindest solange, bis die Gentechnik so weit ist, daß sie geschädigte Erbanlagen korrigieren kann.
Und das würde uns von der natürlichen Evolution entgültig emanzipieren.

es wird also der eindruck erweckt, dass krankheiten zunehmen, weil ein selktionsdruck fehlen würde.
und CmdChaos befürwortet aus dem Grunde die Forschung auf ebene der DNA, um diese dann irgendwann gezielt auch beim menschen zu verändern.
sehe ich das richtig?

und wie seht ihr das?
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CommanderChaos

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #1 am: 10 Dezember 2008, 17:47:25 »

richtig verstanden. aufgrund der dortigen nachfrage noch mal: ich befürworte NICHT das willkürliche ändern von körpermerkmalen wie augenfarbe, haarfarbe, größe... am ungeborenen kind. nur die forschung auf dem gebiet der krankheitsbekämpfung.
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DarkestMatter

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #2 am: 10 Dezember 2008, 18:02:26 »

richtig verstanden. aufgrund der dortigen nachfrage noch mal: ich befürworte NICHT das willkürliche ändern von körpermerkmalen wie augenfarbe, haarfarbe, größe... am ungeborenen kind. nur die forschung auf dem gebiet der krankheitsbekämpfung.
jaja. mit der schiene kam man beim Reis damals auch an. sollte widerstandsfähiger gemacht werden. mittlerweile soll er sogar BetaCarotin produzieren können...  ::)
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Thomas

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #3 am: 10 Dezember 2008, 20:09:19 »

Das sehe ich ähnlich wie CommanderChaos.Unabhängig davon, ob nun Gendefekte tatsächlich zunehmen oder nicht sollte man die Gentechnik schon dafür nutzen, um Defekte zu beheben und somit Krankheiten zu verhindern.Das es da ein Missbrauchspotential gibt ist richtig, aber die Vorteile überwiegen meiner Meinung nach bei weitem.Man kann ja gerne entsprechende Etikregelungen gesetzlich verankern.
Und ich möchte nicht einem an einer schweren, genbedingten Krankheit leidendem erklären, das man ihm zwar theoretisch hätte helfen können, das aber aus moralischen Gründen bzw. wegen Missbrauchsbefürchtungen nicht getan hat.Wir verweigern bei starken Schmerzen ja auch keine Gabe von Morphium, welches auch als Droge missbraucht werden kann.
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pesco

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #4 am: 10 Dezember 2008, 20:23:00 »

Ich finde ja das Fehlen evolutionaeren Druckes zu gesteigerter Intelligenz viel bedauerlicher als die befuerchtete Zunahme von Schuppenflechte.  :-X

CommanderChaos

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #5 am: 10 Dezember 2008, 20:45:46 »

Ach, ja. Pesco trifft auf den Punkt:
Ist Intelligenz wirklich ein evolutionärer Vorteil? In der heutigen Gesellschaft (in der westlichen Welt jedenfalls) beschließen die Intelligenten mehrheitlich, dass sie keine Kinder haben wollen. Die Dummen (Schwarzweißdarstellung zur leichteren Argumentation) haben teilweise keine Ahnung von Verhütung (e.g. schlechte Aufklärung, Leichtsinn unter Jugendlichen etc.), oder machen sich weniger Gedanken darüber, ob sie mit oder ohne Kinder eine bessere Karriere haben können. Ergo: Die Dummen vermehren sich, haben also im Moment rein evolutionär einen Vorteil.

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #6 am: 10 Dezember 2008, 20:50:57 »

Ach, ja. Pesco trifft auf den Punkt:
Ist Intelligenz wirklich ein evolutionärer Vorteil? In der heutigen Gesellschaft (in der westlichen Welt jedenfalls) beschließen die Intelligenten mehrheitlich, dass sie keine Kinder haben wollen. Die Dummen (Schwarzweißdarstellung zur leichteren Argumentation) haben teilweise keine Ahnung von Verhütung (e.g. schlechte Aufklärung, Leichtsinn unter Jugendlichen etc.), oder machen sich weniger Gedanken darüber, ob sie mit oder ohne Kinder eine bessere Karriere haben können. Ergo: Die Dummen vermehren sich, haben also im Moment rein evolutionär einen Vorteil.



Richtige Förderung kann auch aus Kinder von "dummen" (also ungebildeten)  Eltern intelligente Leute machen.
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Thomas

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #7 am: 10 Dezember 2008, 21:27:09 »

Zitat von: CommanderChaos
Ist Intelligenz wirklich ein evolutionärer Vorteil? In der heutigen Gesellschaft (in der westlichen Welt jedenfalls) beschließen die Intelligenten mehrheitlich, dass sie keine Kinder haben wollen. Die Dummen (Schwarzweißdarstellung zur leichteren Argumentation) haben teilweise keine Ahnung von Verhütung (e.g. schlechte Aufklärung, Leichtsinn unter Jugendlichen etc.), oder machen sich weniger Gedanken darüber, ob sie mit oder ohne Kinder eine bessere Karriere haben können. Ergo: Die Dummen vermehren sich, haben also im Moment rein evolutionär einen Vorteil.
Naja, der Beschluß (wenn man es so nennen kann) der "Intelligenten" keine Kinder in die Welt zu setzen ist ja kein Handlung, die direkt mit höherer Intelligenz zu tun hat, sondern vielmehr eine, die von den Umständen herrührt.Und wenn man die Umstände ein wenig verbessert, werden sicherlich auch die schlauen Leute mehr Nachwuchs bekommen.

"Schlau gleich keine Kinder, dumm gleich Kinder" trifft also nicht wirklich zu, auch wenn die Auswirkungen momentan so sind (wobei, wie auch BlackRussian schon anmerkte, die Kinder von den  "dummen" nicht zwingend auch dumm sein bzw. bleiben müssen).

BTW:
Das ursprüngliche Thema hatten wir schon mal :

http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php/topic,5344.0.html
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tyrannus

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #8 am: 11 Dezember 2008, 10:34:31 »

Ich glaube, die Krankheiten und Defekte gab es schon immer, nur wurden sie nicht festgestellt. Viele äussern sich evtl. garnicht in Symptomen und wenn dann wurden sie einer anderen Krankheit zugeschrieben etc.
Eine Alzheimer-Forschung ist z.B. erst möglich, seitdem die Leute auch im Schnitt alt genug werden, als dass man eine studierbare Masse an Patienten zusammenbekommt. Früher starb man an Altersschwäche, heute gibt es meist eine genaue Todesursache, bzw. neue Erkenntnisse machen es möglich genau solche Todesursachen zu verhindern oder hinauszuzögern.


btw.
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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #9 am: 11 Dezember 2008, 11:06:21 »

Na denn sieh zu, dass du immer schön ein Kondom benutzt CC
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tyrannus

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #10 am: 11 Dezember 2008, 11:07:37 »

Na denn sieh zu, dass du immer schön ein Kondom benutzt CC

 ;D ;D ;D :o ;D ;D ;D
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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #11 am: 11 Dezember 2008, 11:48:18 »

Na denn sieh zu, dass du immer schön ein Kondom benutzt CC

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Tolle Leistung, gabg.  ::)
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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #12 am: 11 Dezember 2008, 11:49:42 »

Tolle Leistung, gabg.  ::)
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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #13 am: 11 Dezember 2008, 11:55:45 »

BTW:
Das ursprüngliche Thema hatten wir schon mal :

http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php/topic,5344.0.html
jein.
CmdChaos und auch Eisbär behaupteten doch, dass krankheiten und genetische defekte zunehmen.
unter anderem auch deshalb, weil menschen mit solchen gendefekten in unserer gesellschaft überleben und die möglichkeit zur Fortpflanzung haben.

das klingt für mich sehr stark nach Stammtisch!
und da ists wohl auch nicht mehr weit, bis man einen genpass bekommt und kinder nur noch auf antrag empfangen darf, wenn die genpässe gut kombinierbar sind...

ich behaupte, dass es keine zunahme von gendefekten in den letzten 2.000 Jahren gibt, die auf dem sozialethischen standard des "wir füttern auch unsere kranken durch" beruht.
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CommanderChaos

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Re: Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?
« Antwort #14 am: 11 Dezember 2008, 14:22:40 »

Na denn sieh zu, dass du immer schön ein Kondom benutzt CC

hast du dich hier eigentlich nur zum rumpöbeln angemeldet?
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