Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Neofolk  (Gelesen 143555 mal)

Dubliner

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Re: Neofolk
« Antwort #390 am: 23 Dezember 2008, 10:59:17 »

Ich bin selber kein grosser DI6 Fan, weil ich die Musik einfach totlangweig und dahergerotzt finde. Rose Clouds ist eine ganz nette Ausnahme. In meinen Augen ist Pearce meilenweit davon entfernt, ein Nazi zu sein. Tony Wakeford musste ja sogar die Band verlassen, weil er in die National Front eingetreten ist und Wikipedia gibt folgendes Zitat her:

Zitat
Auf der Suche nach einer zukünftigen politischen Perspektive stolperten wir über den nationalistischen Bolschewismus, der sich wie ein Leitfaden durch die Hierarchie der SA zog. Leute wie Gregor Strasser und Ernst Röhm, die später als die „zweiten Revolutionäre“ bekannt wurden, fielen uns auf. Die Tatsache, dass sie im Juni 1934 gestürzt wurden, hat wohl den Verlauf der Geschichte und die Entwicklung der Humanität entscheidend verändert. Man kann sich fragen, ob Röhm im Falle eines Sieges über Hitler den Zweiten Weltkrieg verhindert hätte

Damit gesteht Pearce ein, ein SA- und Ernst Roehm Verehrer zu sein. Das war laenger bekannt. Es wird aber auch klar, dass er die SA nicht so geil fand, weil sie ein Teil der NS Maschinerie war. Death in June kann also aufgrund des obigen Zitates als Tod im Juni, weil Strasser und Roehm da gestuerzt wurden und somit alle Bemuehungen, den Weltkrieg zu verhindern, "tot" waren. Das deute ich jetzt mal so. Laut oben gepostetem Link meint Pearce ja, das haette damit nichts zu tun.

Zu der wirklich militant provokativen Texte von DI6 ist zu sagen, dass Pearce Australier ist. Was hat der Mann mit dem Holocaust zu tun? Warum sollte er nicht singen, was er als Kunst betrachtet? Er und sein Land haben keinerlei Verantwortung fuer den Holocaust zu tragen und somit kann er, meines Erachtens, das Horst Wessels Lied so oft und lange singen wie ihm das passt und dennoch macht es ihm nicht zum Nazi. Dennoch denke ich, dass auch ein Australier Hirn genug haben sollte, zu ahnen, dass ein Text wie "Rose clouds of Holocaust, rose could of flies, rose clouds of bitter, bitter bitter lies" gar zwangslaeufig als Auschwitzluege gedeutet werden MUSS! Wie sonst will Pearce so eine Passage als "nicht Ausschwitzluege" deuten?
« Letzte Änderung: 23 Dezember 2008, 11:02:44 von Dubliner »
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SoylentHolger

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Re: Neofolk
« Antwort #391 am: 23 Dezember 2008, 11:36:15 »

Jinx mag mich korrigieren, falls es falsch ist, aber wird die Judenvernichtung in Israel nicht gemeinhin als Shoa bezeichnet?

Und zu guter letzt:

Zitat von: Pearce himself
This leads to the song ‘Rose Clouds Of Holocaust’ issued in 1995. This work was inspired by Mid-Winter and Mid-Summer visits to Iceland where the days during these times of year can be either almost totally dark or either almost totally light. Never completely one thing, nor the other. I experienced a spiritual epiphany during these visits in 1989/1990. The word “holocaust” is Greek for ‘burnt offerings’ (normally of a religious kind) and Iceland is full of extinct volcanoes as well as active ones. Its volcanic landscape is the holocaust in question symbolizing death and rebirth. It has nothing to do with the persecution and extermination of Jews, Homosexuals, Gypsies etc. by Germany during the years of the IIIrd Reich.

Zitat
Gregor Strasser und Ernst Röhm, die später als die „zweiten Revolutionäre“ bekannt wurden, fielen uns auf.
ist in meinem Verständnis nicht gleichzusetzen mit
Zitat
Damit gesteht Pearce ein, ein SA- und Ernst Roehm Verehrer zu sein.
Finde ich persönlich ein wenig weit daherkonstruiert. *Find*   ;)
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Dubliner

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Re: Neofolk
« Antwort #392 am: 23 Dezember 2008, 12:50:14 »

Ist Jinx das personifizierte Wikipedia? Natuerlich wird die Judenvernichtung in Israel als "Shoah" bezeichnet. Der Begriff "Holocaust" ist ganz sicher keiner, der in Israel Verwendung findet.

Ja, du hast recht, aus meinem Quote kann man nicht unbedingt ableiten, dass Pearce ein Roehm Verehrer ist, aber man kann ableiten, dass er Strasser und Roehm als Gegenspieler Hitlers sieht, die eventuell haetten viel Unheil verhindern koennen.
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colourize

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Re: Neofolk
« Antwort #393 am: 23 Dezember 2008, 12:54:29 »

Bezeichnend, dass jede Diskussion zum Thema Neofolk auf diesen Nazi-Schmonz hinausläuft, auch ohne dass vermeindliche linke Dogmatiker sich in die Diskussion einmischen.  8)
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SoylentHolger

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Re: Neofolk
« Antwort #394 am: 23 Dezember 2008, 13:12:06 »

Ist Jinx das personifizierte Wikipedia? Natuerlich wird die Judenvernichtung in Israel als "Shoah" bezeichnet. Der Begriff "Holocaust" ist ganz sicher keiner, der in Israel Verwendung findet.
Nö, aber ich würde sie als die Expertin auf dem Gebiet hier im Forum bezeichnen.
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Golden

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Re: Neofolk
« Antwort #395 am: 23 Dezember 2008, 13:39:38 »

Danke allerseits, das sind sehr informative Antworten!


(...) Was will "Festivals end as festivals must" sagen? (...)

Wuerd mich generell mal interessieren, ob da der Begriff "Kunst" zieht, oder nicht.

Ich habe das immer als ein Resignieren vor der Natur des Menschen interpretiert. Der seinem Schicksal sowieso nicht entkommt, auch wenn er es auf gewaltsamen Wege versucht. Darum sind die "Falken von Zagreb" auch nicht freier, besser oder selbstbestimmter als eine hooded crow.

Der Begriff "Kunst" zieht, sonst würden wir nicht hier rumdeuteln. Die Texte sind lyrisch verfremdet - Pearce singt ja nicht direkt, was er meint (wie ein Schlagermusikant).

Interessant, dass Dir gerade die Urgesteine des Neofolk nicht zusagen.


Zitat
Gregor Strasser und Ernst Röhm, die später als die „zweiten Revolutionäre“ bekannt wurden, fielen uns auf.
ist in meinem Verständnis nicht gleichzusetzen mit
Zitat
Damit gesteht Pearce ein, ein SA- und Ernst Roehm Verehrer zu sein.
Finde ich persönlich ein wenig weit daherkonstruiert. *Find*   ;)

Sicher, aber für Röhm hat er ja schon was übrig. Weiter unten in dem von Dir eingangs zitierten Text erzählt Pearce ja was davon, dass er schwul ist - wie Röhm (deshalb wohl ein bißchen "Verehrung" für den schwulen Nazi).

Da fällt mir ein: Hat hier vielleicht jemand den Schwulen-Porno, in dem Pearce letztes Jahr mitgemacht hat? Ich möchte den unbedingt mal sehen.

Zum Thema "Einmischen": Die Probleme mit DI6 machen ja übrigens nur die Deutschen. Von den Israelis werden sie auf Konzerten begeistert gefeiert.
« Letzte Änderung: 23 Dezember 2008, 14:59:56 von Golden »
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Dubliner

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Re: Neofolk
« Antwort #396 am: 23 Dezember 2008, 14:46:33 »

Tja, das ist mal n Ding dass ich DI6 nicht so prickelnd finde, oder? Auch wenn sich in meinem CD Regal ausser Folk und Black Metal so gut wie nichts befindet, muss das ja nicht zwangslaeufig heissen, dass ich die bekannteste Neofolk Band toll finden muss nur weil es die bekannteste ist. Du wirst vielleicht noch viel mehr staunen, wenn ich dir sage, dass ich auch Sol Invictus, die ja ebenfalls zum Grundgeruest des Neofolk gehoeren, ziemlich schlecht finde. Ist aber so. Dieses gnadenlos schiefe Gesinge von Tony Wakeford ist Ohrenkrebsfoerdernd. Selten einen Saenger gehoert, der so wenige Toene trifft wie Wakefords Tony, abgesehen von Peter Heppner vielleicht, den du ja auch stundenlang nachbearbeiten musst, damit ein Wolfsheim Lied fuer die Ohren ertraeglich wird.
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Golden

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Re: Neofolk
« Antwort #397 am: 23 Dezember 2008, 14:51:55 »

Du wirst vielleicht noch viel mehr staunen, wenn ich dir sage, dass ich auch Sol Invictus, die ja ebenfalls zum Grundgeruest des Neofolk gehoeren, ziemlich schlecht finde.

Du hast recht! Das ist ja echt ´n Ding! Da staun´ ich Bauklötze!  ;)

« Letzte Änderung: 23 Dezember 2008, 17:07:29 von Golden »
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Tom Violence

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Re: Neofolk
« Antwort #398 am: 23 Dezember 2008, 17:20:01 »

Auch wenn sich in meinem CD Regal ausser Folk und Black Metal so gut wie nichts befindet, muss das ja nicht zwangslaeufig heissen, dass ich die bekannteste Neofolk Band toll finden muss nur weil es die bekannteste ist.


Daß es eigentlich fast schon langweilig ist, über Di6, C93 oder Sol zu schreiben, wenn man sich über Neofolk ausläßt, sehe ich eigentlich auch so.
Ich finde aber, dass dieses ganze Distinktionsgebahren - immer eine NOCH unbekanntere Band aus dem Hut zu zaubern, wenn man über eine Musikrichtung spricht - auch wieder ins Sinnlose umkippen kann (andererseits erfährt man auf diese Weise natürlich viel über zeitgenössische Entwicklungen). Ich versuche, die ganze Szene im Auge zu halten und höre in viele aktuelle Sachen rein (gerade: DER BLAUE REITER, KREPULEC & OUT OF SIGHT, ROSA CRUX), aber meistens hält sich der Innovationsfaktor bei den neueren Bands doch ziemlich in Grenzen... Für mich haben die Großen Alten eher Klassikerstatus - es ist halt meistens doch irgendetwas an den Namen dran, die über Jahre hinweg die Diskussionen und die Szene bestimmen und gewisse Sachen einfach ZUERST gemacht haben...

Es ist auch gar nicht verwunderlich, daß Du nicht so auf Sol und Di6 stehst - bei Deinem musikalischem Werdegang "von Burzum zu Bleiburg".  Ich würde persönlich sagen, daß die ersten Alben von Wakeford wie "Sol Veritas Lux" und "Lex Talionis" eigentlich noch die besten waren und er hinterher eigentlich immer eintöniger wurde. Diese Sachen haben sich aber noch mehr an Wave on Postpunk orientiert, waren also relativ minimalistisch. Wenn man eine klassische, "fette" Folk-Produktion bevorzugt, findet man diese Sachen wahrscheinlich gerade eher schlecht. Ich habe übrigens erst vor kurzem in die neueste Solo-Scheibe von Wakeford ("Into the Woods") reingehört - die müsste Dir aber eigentlich trotz der Stimme ganz gut gefallen. Die Sachen sind sehr komplex und harmonisch produziert, ein richtiger Hit ist meines Erachtens auch drauf (Down the Road Slowly), mit das eingängigste, was Wakeford überhaupt je gemacht hat...

Was die Politik-Diskussion angeht: Wenn man diesen leidigen Status von Pöbeleien, Paranoia und gegenseitigen Unterstellungen erstmal überwunden hat, ist es doch eher interessant, bei dem ganzen Kram auch mal hinter die Kulissen zu schauen. So was kann man auch "kritische Auseinandersetzung" nennen und muß nicht in die typischen Polarisierungen abgleiten. Ich finde es eher ein bißchen spießig, daß viele Leute in der Schwarzen Szene gleich unangenehm berührt oder pikiert reagieren, sobald man ÜBERHAUPT solche Themen anschneidet. Ob jetzt aber ein Internetforum - mit den üblichen Zickigkeiten, Statusplänkeleien und Mißverständnissen - die richtige Plattform dafür ist, sei mal dahingestellt... 
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Re: Neofolk
« Antwort #399 am: 23 Dezember 2008, 19:53:51 »

@Jinx:

So, ein Buch ist schonmal eingetroffen, allerdings das von Andrea Haugen und das auch gleich doppelt. Naja, gar nicht schlecht, hab ich gleich nen Weihnachtsgeschenk für meine Mom. Das erste Stichprobelesen war aber enttäuschend, datt langt noch lange nicht zum Mitdiskutieren.


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Dubliner

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Re: Neofolk
« Antwort #400 am: 23 Dezember 2008, 23:05:26 »

@TomViolence

Ich weiss grad nicht, wie du meinen "Werdegang" beurteilen kannst und wie du auf Burzum kommst. Hab niemal den Begriff Burzum erwaehnt. Burzum ist aber auch nicht wirklich Black Metal in meinen Augen, sondern hysterisches Gekreische. Vikernes selber bezeichnet Black Metal ja mittlerweile selber als "Nigger Musik", insofern kanns ja kein Black Metal sein *gg*  Armer Irrer!

An Nachwuchs kommt im Folk Bereich tatsaechlich relativ wenig. Mir gefallen von den "neueren" Dingen Carved in Stone ganz gut oder auch Traum'erLeben. Ansonsten wuerd ich auch TRIARII als relativ neu im Martial Industrial Bereich beurteilen, zumindest sind sie keine wirklich alten Hasen. Ich hab ueberhaupt nichts gegen die Urvaeter des Neofolk, aber ich find Death in June nunmal leider relativ langweilig und Sol Invictus ist mir zu anstrengend zu hoeren, weil ich dann doch wenigstens ein paar getroffene Toene ganz gerne mag. Und Sol Invictus live ist auch einfach nur katastrophal langweilig. Sah sie einst in Augsburg und...  ???

Die alten Dark Folk Sachen mag ich wie beispielsweise In Gowan Ring oder Backworld. Hab ich auch beide schon live gesehen. Es passiert zwar auch bei Bobin Eirth und Joe Budenholzer nichts Weltbewegendes auf der Buehne, aber die beiden koennen singen und deren Texte sind mal wirklich richtig gut wie ich finde. Hoere gerade Lady of Sorrows von Backworld rauf und runter. Phantastischer Text, phantastisch vertont.
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Tom Violence

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Re: Neofolk
« Antwort #401 am: 24 Dezember 2008, 00:38:21 »

Ich weiss grad nicht, wie du meinen "Werdegang" beurteilen kannst und wie du auf Burzum kommst.
Burzum nur wegen der Alliteration zu Bleiburg und weil ich fand, daß das irgendwie nett klingt... meinetwegen
auch Emperor oder Darkthrone oder was Ihr Jungs Euch sonst so reinzieht - ist nicht so meine Welt.

Ich habe Dich da ganz dreist  - und sicherlich auch größtenteils zu Unrecht - einfach mit einigen Leuten in einen Topf geworfen, die seit den 90ern ebenfalls aus dem Metal zum Neofolk gekommen sind. Früher haben sich die Leute ja vor allem aus Industrial-Fans und Wavern rekrutiert. So ganz verliert man seinen ursprünglichen Wertehorizont wohl nie und ich hatte beobachtet, daß viele Ex-Metaller oft bei den Bands oder sogar bei den einzelnen Liedern bestimmter Gruppen einfach auf ganz andere Dinge abgefahren sind als ich und die paar Leute, mit denen ich die Musik damals entdeckt hatte. Das ganze virtuose Beherrschen von akustischen Instrumenten, diese "erdige" Naturverbundenheit, die Metalheads an den späteren Sachen so schätzen können, war mir eigentlich total schnurz.
Sicher, Di6 können eigentlich nur 2 Akkorde und ein paar Effekte (und sind nach der KAPO zunehmend uninteressanter geworden), aber für mich hat halt nie eine andere Gruppe diese besondere Mischung aus Wahn und Schmerz ausdrücken können, auch wenn es viele versucht haben.

Das soll aber nicht abwertend gemeint sein - auch im Neofolk gibt es heute halt eine Vielzahl an Geschmacksrichtungen. Wenn Ihr so eine schöne Band wie "Of the Wand and the Moon" möglich gemacht habt, die ja ebenfalls aus dem Metal gekommen sind, hatte diese Veränderung auch für mich sein Gutes. Backworld hatte ich auch in relativ guter Erinnerung...

Ich gebe Dir übrigens recht, daß Sol Invictus vor ein paar Jahren in Leipzig live tatsächlich scheußlich gespielt haben. Das lag für mich eher an den unbegabten Violinistinnen als an Wakeford selbst, aber es kam wirklich überhaupt nicht so gut. Genauso technisch beschissen waren Rose McDowell's Sorrow 1999 - meistens registriert das Publikum das allerdings gar nicht...
Ich mache mein Urteil aber wie gesagt nicht so sehr an der Livekompetenz einer Gruppe fest. Sehr gut fand ich die letzten beiden Berlin-Konzerte von Current 93 (besonders das erste). Viel Di6 - Fans mögen die ja irgendwie nicht. Mir ist Tibets Arbeit heute aber eigentlich wichtiger als die anderen beiden Bands - geht halt weit über den Tellerand der reinen "Neofolk" - Kiste hinaus und entwickelt sich immer wieder weiter.   
   
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Re: Neofolk
« Antwort #402 am: 24 Dezember 2008, 10:38:27 »

Es wird über die Musik diskutiert?
*juuubel*

Wenn ich mich recht zurück entsinne, bin ich wohl auch über Metal überhaupt auf Neofolk gestossen.
Mitte der 90er hab ich auch eher so Danzig, Type-O, Amorphis, Sentenced etc. konsumiert.
War wohl so um 1999 rum als Bands wie Tenhi oder eben Of The Wand... die leiseren Klänge entdeckten.

Habt ihr auch so Stücke, die ihr trotz der Vorliebenveränderungen, doch immer wieder in melancholischen
Momenten hervorkramt, also die irgendwie die Zeit überdauern?
Aus meiner Metalzeit sind da auf alle Fälle:

1. My Kantele (die Akustik Version!!) - Amorphis ... (iss eigentlich auch fast Neofolk) /// http://www.youtube.com/watch?v=XTfak_Nv5LE
2. Blood & Tears - Danzig *schmacht* /// http://www.youtube.com/watch?v=fra2y_Z3N30
3. The Bard's Song (Liveversion wo fast nur das Publikum singt) - Blind Guardian /// http://www.youtube.com/watch?v=ncqi73E6MZE

Okay, ich komm grad irgendwie offtopic...

Da ich die letzten Wochen nachsitzen musste was Neofolk betrifft, kommt es mir natürlich nicht so vor als würde da was stagnieren.
Ich hab ja nun erst Orplid entdeckt und "Die Seherin" von Orplid wird garantiert auch auf den Stapel der lebenslang nicht mehr von loskomm Favoriten kommen.

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seinschi

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Re: Neofolk
« Antwort #403 am: 24 Dezember 2008, 11:14:27 »

hm, das erste Mal Death in June hab ich glaub ich im Seven Inch in Herford gehört, vor ungefähr tausend Jahren (muss Ende der 80er gewesen sein), mit dem Begriff Neofolk hätte zu der Zeit wohl noch keiner was anfangen können. Was Metal angeht, hab ich nie gehört und werd ich wohl auch nie hören.. das iss echt nicht so meine welt, (selbst die neueren Oomph und Rammstein sind mir schon zu metallastig)...

Irgendwann gesellten sich mal Kirlian camera (das Eclipse part 2 durfte mitte der 90er auf keiner Party fehlen) und Current93 dazu..... aber ne wirklich eigenständige Schublade für den Sound gabs nicht so wirklich ,ganz zu schweigen von dieser Diskussion, die sich um diese Musik dreht.

Nachtrag: Danzig mocht ich auch mal, aber nur weil der bei den Misfits gesungen hat :)
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Re: Neofolk
« Antwort #404 am: 24 Dezember 2008, 12:34:50 »

Es gibt aber nicht nur schlechte Konzerte zu erwaehnen wie das Sol Invictus Ding in Augsburg oder das Kammer Sieben Konzert in Halle (boah war das schlecht). In Leipzig gibt es ein aktes Theater, was derzeit von einer autonomen Organisation betrieben wird und sich UT Connewitz nennt. Micha, ein sehr faehiger DJ aus Leipzig hat dort immer wieder richtige Top Acts hin geholt wie In Gowan Ring oder Gae Bolg. Das sind dann so die Konzerte, die einem im Kopf bleiben wegen der Kulisse und der guten Musik. Und an dem Backworld Konzert, welchem ich beiwohnen durfte, kommt ohnehin kaum was vorbei. Joe Budenholzer ist ein Meister des Dark Folk, absolut.

So, wuensche einen angenehmen Abend, muss jetzt noch ein paar Mal "Lady of Sorrows" hoeren und dann zu den Eltern, Gluehwein saufen.

"Lady of Sorrows held in the Arms of the Lady of Light... Lady of Sorrows, hold me tonight!"

Mein Gott, da wird mir ja ganz weihnachtlich  ;D
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