@Jinx : Mit dem Gottes-Vergleich hast du das optimale Beispiel erwischt : Beides ist letztlich nicht eindeutig definierbar.Darüber hinaus dürfte die Ansicht, das Hitlers Bilder auch Kunst sind wesentlich mehr Zustimmung finden als jene, nach der Gott ein Emmentaler sei Zitat von: JinxWer sie vertritt, sollte sie allerdings auch begründen können, über ein "ich denk halt, dass das irgendwie so sein wird" hinaus.Hab' ich doch bereits.Meiner Empfindung nach ist jedes materielles Ergebniss einer kreativen Tätigkeit Kunst, so der Schaffende dies für sein Werk beansprucht.Kunst muß sich nicht nach Normen richten, und Kunst kennt keine Grenzen (die sie einengt), auch wenn einige Lehrmeinungen das offensichtlich anders sehen.Die katholische Kirche z.b. meint auch, sie hätte die Deutungshoheit über Gottes Wort&Werk, und nicht wenige Leute sehen das anders, weil es eben nicht objektiv definierbar ist.Das ist bei Kunst genau so.
Wer sie vertritt, sollte sie allerdings auch begründen können, über ein "ich denk halt, dass das irgendwie so sein wird" hinaus.
so isses.. der heilige stuhl des patrimonium petri, einzig ohr und aug gottes, der papst als ultimativer und alleiniger stellvertreter des allmächtigen auf erden und höchster deuter der heiligen schrift.. und die ecclessia catholica als alleinseligmachende instanz \o/
Ich meinte eine Begründung über "ach ich fühle so..." hinaus (das ist ja wie bei den deutschen Romantikern hier ... furchtbar). Denn das gefühlsmäßige Geschwiemel ist wichtig, wenn man für sich entscheidet, was einem gefällt oder was man sich aufhängen will. Dass Kunst sich nicht nach Normen richten muss und keine Grenzen kennt, ist per se richtig. Aber ein wenig Können und künstlerischer Ausdruck ist schon eine Anforderung an Kunst. Nicht zuletzt gibt es eine Unterscheidung zwischen Kunst und Kunsthandwerk, und auch bei letzterem gibt es eine Kategorie, die ich "Gebastel" nennen möchte
Zitat von: seinschi am 22 Dezember 2008, 15:24:52so isses.. der heilige stuhl des patrimonium petri, einzig ohr und aug gottes, der papst als ultimativer und alleiniger stellvertreter des allmächtigen auf erden und höchster deuter der heiligen schrift.. und die ecclessia catholica als alleinseligmachende instanz \o/So, und nun aus dem Reich der Fabel zurück in die Realität, meine Damen: Legt mal bitte dar, wie Ihr gedenkt, den Alleinvertretungsanspruch der katholischen Kirche mit den unterschiedlichen Schulen der Kunstwissenschaft bzw. der Kunstgeschichte unter einen Hut zu bringen, wenn möglich unter Berücksichtigung der Kunsttheorie in ihren verschiedenen Spielarten. Danke.
Och, das ist relativ einfach : hier wie dort gibt es Grüppchen, welche Festlegen möchten, was zu ihrem jeweiligen Heiligtum zählt und was nicht.Die Kunstgelerten maßen sich an zu urteilen, was Kunst sei und was nicht, und zwar nach Maßstäben, die sie selbst festlegen.Die katholische Führungsriege maßt sich an, festzulegen, was Gottes Werk sei und was nicht, was Gottgefällig sei und was nicht, u.s.w. (natürlich ebenfalls nach höchst irdisch-subjektiven Maßstäben)
ZitatOch, das ist relativ einfach : hier wie dort gibt es Grüppchen, welche Festlegen möchten, was zu ihrem jeweiligen Heiligtum zählt und was nicht.Die Kunstgelerten maßen sich an zu urteilen, was Kunst sei und was nicht, und zwar nach Maßstäben, die sie selbst festlegen.Die katholische Führungsriege maßt sich an, festzulegen, was Gottes Werk sei und was nicht, was Gottgefällig sei und was nicht, u.s.w. (natürlich ebenfalls nach höchst irdisch-subjektiven Maßstäben) Dafür hätte ich gerne Beispiele seriöser, anerkannter Kunstwissenschaftler. Wenn Du das so behauptest, wirst Du es sicherlich durch Fakten untermauern können.
Wo hast Du denn das her? Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft halten eine Fülle von Werkzeugen dafür bereit. Das ist natürlich anders, als festzustellen, ob ein Kabel von Länge, Dicke und Aufbau her der DIN-Norm entspricht, aber es ist möglich, per se.
Natürlich sind die Grenzen nicht so scharf wie bei der Frage, ob ein Zollstock nun exakt einen Meter lang ist, nämlch ja oder nein. Aber wie wäre es mit: Bewältigung technischer Anforderungen, Behandlung des Themas, eigenständiger künstlerischer Ausdruck, eventuell Rezeptionen? Alles Kriterien.
Da schließt sich der Kreis ja wieder.Wie wäre es zur Güte mit der Definition eines neutralen, basisdemokratischen Autors (=Wikipedia):"Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein."
Zitat von: Jinx am 22 Dezember 2008, 19:18:55ZitatOch, das ist relativ einfach : hier wie dort gibt es Grüppchen, welche Festlegen möchten, was zu ihrem jeweiligen Heiligtum zählt und was nicht.Die Kunstgelerten maßen sich an zu urteilen, was Kunst sei und was nicht, und zwar nach Maßstäben, die sie selbst festlegen.Die katholische Führungsriege maßt sich an, festzulegen, was Gottes Werk sei und was nicht, was Gottgefällig sei und was nicht, u.s.w. (natürlich ebenfalls nach höchst irdisch-subjektiven Maßstäben) Dafür hätte ich gerne Beispiele seriöser, anerkannter Kunstwissenschaftler. Wenn Du das so behauptest, wirst Du es sicherlich durch Fakten untermauern können. Was möchtest du mit Beispielen belegt haben ? Das sich Kunstwissenschaftler anmaßen, zu (be)urteilen, was Kunst sei und was nicht ? Das hast du doch selber bereits geschrieben und mich dadurch erst darauf gebracht :Zitat von: JinxWo hast Du denn das her? Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft halten eine Fülle von Werkzeugen dafür bereit. Das ist natürlich anders, als festzustellen, ob ein Kabel von Länge, Dicke und Aufbau her der DIN-Norm entspricht, aber es ist möglich, per se. Zitat von: JinxNatürlich sind die Grenzen nicht so scharf wie bei der Frage, ob ein Zollstock nun exakt einen Meter lang ist, nämlch ja oder nein. Aber wie wäre es mit: Bewältigung technischer Anforderungen, Behandlung des Themas, eigenständiger künstlerischer Ausdruck, eventuell Rezeptionen? Alles Kriterien.
Wenn Du meine Aussagen genauer liest, wirst Du schon feststellen, dass ich doch etwas anders geschrieben habe.
Aber wie auch immer: Geisteswissenschaften sind nunmal auch Wissenschaft. Ob es Dir passt oder nicht, und auch hier gibt es Kriterien.
Die sind ebenso dem Wechsel unterworfen wie in anderen Wissenschaften, ja, auch den Naturwissenschaften.