Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Kapitalismus  (Gelesen 20045 mal)

Simplicissimus1668

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Kapitalismus
« am: 07 Oktober 2008, 05:25:57 »


Oh, das wird hier ein Gemetzel geben, aber ich glaube man sollte den Thread trotzdem mal starten.

Mal ernsthaft: kann man eigentlich den Kapitalismus als solchen voellig abkanzeln, als das ultimativ verachtenswerte System, als das er von vielen Linken gerne dargestellt wird? Ich glaube nicht.

Was soll das Gejammer ueber ein auseinanderklaffen der Einkommensschere, wenn die unteren 10.000 immer noch besser dastehen als sie es ohne den Kapitalismus und die oberen 10.000 getan haetten?
Was soll die Aussage, dass der Kapitalismus uns unweigerliche in die oekologische Katastrophe treiben wird?

Und was soll diese ganze "jetzt bekommt der Kapitalismus mit der Finanzkriese was er verdient"-Rethorik? Ist es wirklich so noetig fuer Kapitalismus, dass man nur die wildesten Spielarten ala Neokon-Traum als solchen bezeichnen kann und das es letztendlich immer auf diesen hinauslaufen muss?

Ich glaube viel mehr, dass der Kapitalismus uns allen ein sehr bequemes Leben in relativer Freiheit ermoeglicht hat und dass es jetzt an uns ist diese gegen Auswuechse des Kapitalismus aber auch andere Faktoren zu verteidigen. Eine rundum Ablehnung ala "Kapitalismus is scheisse, ey!" halte ich da fuer wenig hilfreich.
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Bombe

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Re: Kapitalismus
« Antwort #1 am: 07 Oktober 2008, 08:17:15 »

Mit dem Kapitalismus ist es wie mit der Demokratie: Klingt auf dem Papier wie eine gute Idee, funktioniert aber nicht.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Lahmi

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Re: Kapitalismus
« Antwort #2 am: 07 Oktober 2008, 08:22:42 »

Der Kapitalismus ist meiner Meinung nach ein "schlechtes" System, aufgrund der recht makaberen Auswüchse die er entwickeln kann und der Art und Weise wie er sich selbst kaputt machen kann, wenn man ihn lässt.
Andererseits sind alle anderen gängigen Wirtschafts (und Politikformen, ich stelle da einfach mal zwischen Wirtschaft & Politik eine Verbindung her) DEUTLICH schlechter.

Was mich an der momentanen Situation stört ist das ausdünnen der Mittelschicht & dass die soziale Komponente etwas vernachlässigt wird. Das lässt sich aber (theoretisch) in den Griff bekommen durch Eingriffe ohne das ganze System über Bord zu werfen :)
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tyrannus

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Re: Kapitalismus
« Antwort #3 am: 07 Oktober 2008, 09:43:58 »

Gab es so einen Thread nicht schonmal, wo es um Theken und Bier ging?  >:(
Das mit den Theken und Bier fand ich irgendwie spannender...
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SoylentHolger

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Re: Kapitalismus
« Antwort #4 am: 07 Oktober 2008, 09:46:17 »

Gab es so einen Thread nicht schonmal, wo es um Theken und Bier ging?  >:(
Das mit den Theken und Bier fand ich irgendwie spannender...
Also ich werfe noch Konzertkartenpreise ein. Also Kapitalismus scheint ja hervorragend zu funktionieren. Mal schauen, wieviel die Leute noch bereit sind zu zahlen für 1 1/2 Stunden Bandshow.

Btw. die 20 EUR für Kiew und Prager Handgriff empfinde ich auch für diskussionswürdig. Für den Preis habe ich in Bonn Proceed, Spetsnaz, Tyske Ludder und Armageddon Dildos bekommen.
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schwarze Katze

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Re: Kapitalismus
« Antwort #5 am: 07 Oktober 2008, 11:09:27 »

Mit dem Kapitalismus ist es wie mit der Demokratie: Klingt auf dem Papier wie eine gute Idee, funktioniert aber nicht.

Sozialismus auch.

Beide: Kapitalismus und Sozialismus sind in einer reiner Form giftig.
Mix macht´s
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Candide

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Re: Kapitalismus
« Antwort #6 am: 07 Oktober 2008, 11:15:52 »

Mit dem Kapitalismus ist es wie mit der Demokratie: Klingt auf dem Papier wie eine gute Idee, funktioniert aber nicht.

Sozialismus auch.

Beide: Kapitalismus und Sozialismus sind in einer reiner Form giftig.
Mix macht´s

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Re: Kapitalismus
« Antwort #7 am: 07 Oktober 2008, 13:42:57 »

nun, was ist denn der vorteil des kapitalismus? geld regiert die welt - und sein wir ehrlich: geld sondert die menschen zumindest nicht nach hautfarbe, lebenseinstellung, religion etc. pp. prinzipiell kann in unserer gesellschaft jeder zu geld kommen.

DAS macht den kapitalismus für mich tatsächlich zum besten soziopolitischen system (der momentan verfüg- und ausführbaren). also gewichtungsmäßig.

und - um winston churchill mal die ehre zu halten: "die Demokratie ist die schlechteste staatsform, ausgenommen alle anderen."
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Thomas

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Re: Kapitalismus
« Antwort #8 am: 07 Oktober 2008, 15:08:40 »


Oh, das wird hier ein Gemetzel geben, aber ich glaube man sollte den Thread trotzdem mal starten.

Mal ernsthaft: kann man eigentlich den Kapitalismus als solchen voellig abkanzeln, als das ultimativ verachtenswerte System, als das er von vielen Linken gerne dargestellt wird? Ich glaube nicht.

Was soll das Gejammer ueber ein auseinanderklaffen der Einkommensschere, wenn die unteren 10.000 immer noch besser dastehen als sie es ohne den Kapitalismus und die oberen 10.000 getan haetten?
Was soll die Aussage, dass der Kapitalismus uns unweigerliche in die oekologische Katastrophe treiben wird?

Und was soll diese ganze "jetzt bekommt der Kapitalismus mit der Finanzkriese was er verdient"-Rethorik? Ist es wirklich so noetig fuer Kapitalismus, dass man nur die wildesten Spielarten ala Neokon-Traum als solchen bezeichnen kann und das es letztendlich immer auf diesen hinauslaufen muss?

Ich glaube viel mehr, dass der Kapitalismus uns allen ein sehr bequemes Leben in relativer Freiheit ermoeglicht hat und dass es jetzt an uns ist diese gegen Auswuechse des Kapitalismus aber auch andere Faktoren zu verteidigen. Eine rundum Ablehnung ala "Kapitalismus is scheisse, ey!" halte ich da fuer wenig hilfreich.
Da hast du vermutlich recht.Solange man den Kapitalismus mit Fessel a la sozialer Marktwirtschaft u.ä. einigermaßen im Zaum hält, ist es wohl im Vergleich insgesamt das beste Wirtschaftssystem.

Und mit der Finanzkrise bekommen eher diese turbokapitalistischen Auswüchse einen wohl recht sinnvollen Dämpfer.
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Re: Kapitalismus
« Antwort #9 am: 08 Oktober 2008, 14:51:46 »

Und mit der Finanzkrise bekommen eher diese turbokapitalistischen Auswüchse einen wohl recht sinnvollen Dämpfer.
wirklich?  ;)

allein die HRE macht doch vor, dass die Rettung durch den Staat auch nur Kapitalismus ist.
da werden jahrelang gewinne gemacht, dann fährt die chose vor die Wand und nun springt der staat ein.  :)
"nach der Krise" wirds weitergehen wie vorher.
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Re: Kapitalismus
« Antwort #10 am: 08 Oktober 2008, 15:08:27 »


und - um winston churchill mal die ehre zu halten: "die Demokratie ist die schlechteste staatsform, ausgenommen alle anderen."
sorry, aber: was hatn Demokratie mit Kapitalismus zu tun? Frag mal die Chinesen - die haben auch Kapitalismus. Und so weit ich weiß, war Manchester auch ein Ort in einem Land mit einer Monarchie...
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Candide

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Re: Kapitalismus
« Antwort #11 am: 08 Oktober 2008, 15:44:43 »

Gewagte These #1 für heute: Kapitalismus *fördert* asoziales Verhalten.

Stell ich mal so in den Raum.  ;D
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Nekrolog

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Re: Kapitalismus
« Antwort #12 am: 08 Oktober 2008, 15:47:08 »




Alle zusammen und gar keine Wirtschaftform ist wohl das beste?!
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Bombe

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Re: Kapitalismus
« Antwort #13 am: 08 Oktober 2008, 15:49:18 »

Gewagte These #1 für heute: Kapitalismus *fördert* asoziales Verhalten.

Was ist denn daran „These“, du Vollwurst?
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

K-Ninchen

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Re: Kapitalismus
« Antwort #14 am: 08 Oktober 2008, 15:54:25 »

Gewagte These #1 für heute: Kapitalismus *fördert* asoziales Verhalten.

Stell ich mal so in den Raum.  ;D

Ist gar nicht so gewagt.

Aber welches alternative System fördert das nicht? Vielleicht ist der Mensch von Grund auf gar nicht so sozial veranlagt wie man denkt und so etwas wie der Kapitalismus bändigt den Menschen sogar noch, weil er ansonsten noch viel asozialer und aggressiver wäre.
Ich glaube aber, der eigentliche Faktor ist eher Gerechtigkeit. Wenn ein System als gerecht und ausgewogen empfunden wird, entsteht auch weniger asoziales Verhalten, das kann auch mit Kapitalismus funktionieren, vielleicht auch mit Sozialismus. Bestimmte Eigenschaften des kapitalistischen Systems, das wir kennen, scheint ungerecht zu sein: z.B. dass jemand, der mehr Geld hat, mehr Zinsen bekommt und diese Spirale sich so weit dreht, dass jemand ab einem bestimmten Kapital gar nicht mehr arbeiten muss, weil es sich ganz von alleine vermehrt. Je nach Betrachtung ist das nun gerecht oder ungerecht. Die Mehrheit wird das aber eher als ungerecht empfinden.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.