Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Hockst Du gerne auf Grabsteinen rum?

Ja, aber nur bei Vollmondnächten mit einem Glas Rotwein, in dem ich meine dunkle Seele baden kann.
- 10 (18.9%)
Ja, aber nur wenn ein selbsternannter Gruftie-Fotograf mich dabei ablichtet.
- 1 (1.9%)
Ja, aber nur wenn es sich um einen Grabstein mit Runen handelt. Die Nazis wussten halt was stylisch Totsein bedeutet.
- 4 (7.5%)
Alleine auf Grabsteinen rumhocken ist doch langweilig. Ich bin aufs Fic... Fotografieren aus. Nahaufnahmen und so.
- 3 (5.7%)
Nein, weil die immer so kalt sind. Blasenentzündung ist nicht so meins.
- 11 (20.8%)
Nein, weil auf Friedhöfen die Stimmung meistens so tot ist.
- 1 (1.9%)
Nein, ich kann mich auch ohne Friedhofsgegrusel f..otografieren lassen.
- 3 (5.7%)
Friedhof? Fotos? Bin ich ein Gruftie oder was?
- 20 (37.7%)

Stimmen insgesamt: 46


Autor Thema: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen  (Gelesen 24790 mal)

Craze

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #45 am: 03 September 2007, 15:26:16 »

wenn ich mich in einem sozialen Umfeld bewege, in dem man über Themen wie Waschmittel, die neuesten Patchouli-Mixe und Klamottenkauf- /Schminktipps nicht hinauskommt und aus lauter Unreflektierheit mit z.B. schwarzen Sonnen, SS-Totenköpfen Tyr- oder Algiz-Runen an den Klamotten rumrennt und sich keine Gedanken darüber macht. Oder ohne diese Symboliken rumrennt aber sich darüber keine Gedanken macht, wenn man sieht dass dies Jemand trägt. Richtig, das ist dann kein/e Rechtsextreme/r, sondern einfach nur dümmlich und unreflektiert.
Da stimme ich vorbehaltlos zu. Das trifft auf Pentagramme natürlich genauso zu.
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Eisbär

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #46 am: 03 September 2007, 15:41:39 »

1. habe ich sicherlich nicht den absoluten Überblick, welche Symbole (inkl. welcher Runen) die Nazis alle für jeweils welchen Zweck verwendet haben. Das waren ja nicht wenige. Oder kann da jemand von Euch mal eben alle aufzählen und dann anschließend sagen, welche jetzt negativ vorbelastet sind und welche nicht?

2. Wenn jemand ein T-shirt mit einer Rune drauf trägt, heißt das nicht, daß er entweder rechts oder unreflektiert ist. Vielleicht hat er/sie sich da ja auch eine Menge Gedanken zu gemacht und ist eben zu anderen Gedanken gekommen als zu dem, daß er damit rechtsextreme Symboliken hoffähig macht. Vielleicht geht es auch gerade darum, deren ursprüngliche Bedeutung wieder zu etablieren und er geht bewußt das Risiko ein, missverstanden zu werden.
Man kann natürlich alle Symbole den Rechten überlassen. Die haben aber auch das "normale" Alphabet verwendet. Soll ich deswegen nicht mehr schreiben?
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monsterchild

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #47 am: 03 September 2007, 15:52:41 »

da interessiert sich vielleicht einer mal ganz nett für die winkingers und altgermanische kultur und hat gleich den stempel "fascho" auf der stirn...
Da stimm ich dir zu, macht es allerdings dem, der nicht viel darüber nachdenken, will um einiges einfacher...  :P
Momentan hab ich eher den Eindruck, dass die Runen-Fans nicht viel über ihr Handeln und evt. damit verbundene Folgen nachdenken.
Aber das kann natürlich täuschen. 8)

Welche Folgen hat es denn, wenn man Runenfan ist?

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.
Bertrand Russell (18.05.1872 - 02.02.1970)
brit. Mathematiker und Nobelpreisträger (Literatur)

Ein hübsches Zitat.

Tolle Antwort, leider beantwortet sie meine Frage nicht. Ich würde nichts tragen, was ich nicht verstehe und würde durchaus auf die Idee kommen, eben jene Dinge vorher nachzuschlagen. Und ich habe bei weitem kein Problem, Runensymbole auszuführen, wenn ich mit der Bedeutung zurecht komme.

Aber es ist natürlich einfacher, alles zu verdammen, was die Nazis angefasst haben.
da interessiert sich vielleicht einer mal ganz nett für die winkingers und altgermanische kultur und hat gleich den stempel "fascho" auf der stirn...
Da stimm ich dir zu, macht es allerdings dem, der nicht viel darüber nachdenken, will um einiges einfacher...  :P
Momentan hab ich eher den Eindruck, dass die Runen-Fans nicht viel über ihr Handeln und evt. damit verbundene Folgen nachdenken.
Aber das kann natürlich täuschen. 8)

Welche Folgen hat es denn, wenn man Runenfan ist?
Runen-T-Shirts mit rosa Holocaust-Wölkchen drauf machen rechtsradikale Symbolik gesellschaftsfähig. Argumente dafür siehe meine Postings oben.
Gegenargumente von Menschen, die sich mit dieser Symbolik schmücken: Fehlanzeige.
Naheliegender Schluss meinerseits: Unreflektiertes Handeln ebenjener Personen.



Nun ja, ich glaube nicht alle Runenträger, tragen T-Shirts mit rosa Holocaust-Wölkchen spazieren, also was solls? Und ich glaube durchaus, dass wesentlich mehr Menschen gut über Runen bescheid wissen, als man allgemein annimmt und solche Menschen wissen allgemein auch, dass die Nazis einen Germanen und Wikingertick hatten. Ich halte es aber für albern, deswegen die Finger davon zu lassen.

Und es wird immer Menschen geben, die ohne großes Nachdenken, sich Ketten oder sonst was kaufen, wo Symbole drauf sind, die sie einfach hübsch finden, ohne zu wissen was sie bedeuten, dass ist vllt. nicht klug, sie aber als Neonazis zu verunglimpfen finde ich echt grenzwertig.
Schon allein weil die Nazis diese Dinge nicht erfunden hatten, dafür waren sie wohl nicht kreativ genug.
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Pessimisten befürchten, dass das wahr ist.

Lilyanar

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #48 am: 03 September 2007, 16:13:30 »

wenn ich mich in einem sozialen Umfeld bewege, in dem man über Themen wie Waschmittel, die neuesten Patchouli-Mixe und Klamottenkauf- /Schminktipps nicht hinauskommt und aus lauter Unreflektierheit mit z.B. schwarzen Sonnen, SS-Totenköpfen Tyr- oder Algiz-Runen an den Klamotten rumrennt und sich keine Gedanken darüber macht. Oder ohne diese Symboliken rumrennt aber sich darüber keine Gedanken macht, wenn man sieht dass dies Jemand trägt. Richtig, das ist dann kein/e Rechtsextreme/r, sondern einfach nur dümmlich und unreflektiert.
Da stimme ich vorbehaltlos zu. Das trifft auf Pentagramme natürlich genauso zu.

Richtig, was das Maß an Nicht-Reflektion anbelangt. Das Pentagramm allerdings mit den von mir vorhin benannten Emblemen gleichzusetzen ist jedoch zum einen nicht angemessen und zielt zum anderen am Kern des Problems vorbei. Immerhin handelt es sich bei den von mir beannten Symbolen um ebensolche, die in diesem (rechtsextremen) Kontext als Erkennungssymbole getragen wurden und werden. Das also mit beliebigen anderen Symbolen gleichzusetzen, die nicht in solchen Kontexten verwendet werden und wurden und nicht eine solche Bedeutungsaufladung erfahren haben zielt also am Problem vorbei bzw. verkennt es.
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Lilyanar

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #49 am: 03 September 2007, 16:43:35 »

1. habe ich sicherlich nicht den absoluten Überblick, welche Symbole (inkl. welcher Runen) die Nazis alle für jeweils welchen Zweck verwendet haben. Das waren ja nicht wenige. Oder kann da jemand von Euch mal eben alle aufzählen und dann anschließend sagen, welche jetzt negativ vorbelastet sind und welche nicht?

Klickst du die beiden Links von mir an, die ich im Verlauf dieses Threads postete (als Beispiel). Ansonsten hilft auch googlen oftmals zügig weiter.
Natürlich bin auch ich nicht allwissend, und vielleicht gibt es noch mehr Symbole, die ich nur nicht kenne. Aber mal nachfragen kann niemals schaden. Denn wer fragt, stirbt nicht dumm. ;)
Darauf keine Antwort zu bekommen ist dann ein anderes Problem, aber auch keine Antwort ist manchmal eine Antwort..-je nachdem wie diese nicht-vorhandene Antwort vorgetragen oder eben nicht-vorgetragen wird. ;D

Zitat
2. Wenn jemand ein T-shirt mit einer Rune drauf trägt, heißt das nicht, daß er entweder rechts oder unreflektiert ist. Vielleicht hat er/sie sich da ja auch eine Menge Gedanken zu gemacht und ist eben zu anderen Gedanken gekommen als zu dem, daß er damit rechtsextreme Symboliken hoffähig macht. Vielleicht geht es auch gerade darum, deren ursprüngliche Bedeutung wieder zu etablieren und er geht bewußt das Risiko ein, missverstanden zu werden.
Man kann natürlich alle Symbole den Rechten überlassen. Die haben aber auch das "normale" Alphabet verwendet. Soll ich deswegen nicht mehr schreiben?

Das Alphabet wird seit sehr geraumer Zeit von so ziemlich allen wie auch immer in unserer Geschichte herumspukenden oder relevanten Grüppchen und Einzelpersonen verwendet und ist natürlich kein Salatköppchen, nichtmal Blättchen im Cultural Code-Salat der Rechten.  ::)
Bei den Symboliken, die von den Runen-Hinterfragenden hier angesprochen wurden handelt sich allerdings um welche, die in eindeutigen Kontexten verwandt, mit unmissverständlichen Bedeutungen belegt wurden, ob nun auf der Mütze des SS-Offiziers, als Abzeichen an der Uniform, als Orden an der Uniform o.ä.
Und sie werden heute noch verwendet, in völlig unmissverständlichen Kontexten (sieht man mal von den "Ohhh das ist aber hübsch, das mal' ich mir auf die Stirn"-Gruftelotten mal ab, die es tatsächlich nicht wissen Oo).

Deswegen ist so ein Vergleich eher unpassend. Möglicherweise gibt es das ja auch, dass Jemand den Runen gerne ihre ursprüngliche Bedeutung zurück geben möchte, sozusagen. Das lässt sich nur herausfinden, wenn man dies thematisiert. Von den betreffenden Personen allerdings dann keine Antwort(en) zu bekommen zeugt dann jedoch nicht von einer allzu großen Reflektion des eigenen Handelns der jeweiligen Person oder von eben einer entsprechenden Gesinnung. Wenn ich mit einer Konfrontation reagiere, erwarte ich eine Reaktion.
Oftmals werden solche Symboliken allerdings durchaus von Leuten getragen, deren Gesinnung unmissverständlich ist (Habitus, Aufreten, Gebahren, etc.).
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Thomas

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #50 am: 03 September 2007, 17:31:28 »

Zitat von: colourize
Runen-T-Shirts mit rosa Holocaust-Wölkchen drauf machen rechtsradikale Symbolik gesellschaftsfähig. Argumente dafür siehe meine Postings oben.
Gegenargumente von Menschen, die sich mit dieser Symbolik schmücken: Fehlanzeige.
Naheliegender Schluss meinerseits: Unreflektiertes Handeln ebenjener Personen.


Vermutlich gibt`s hier einfach zu wenig Leute, die sich mit derartigen Symbolen schmücken.

Hm.Mal angenommen, jemand ist totaler Fan von Death in June, rein der Musik wegen, und trägt dementsprechend ein passendes Shirt spazieren, wie wäre das denn ? Derjenige hätte ja nun einen eindeutig logisch nachvollziehbaren Grund, so ein Shirt zu tragen, soll der darauf verzichten, nur weil gewisse politische Kreise Klamotten mit ähnlicher Symbolik tragen/trugen ? Oder ist der auch schon wieder zu unreflektiert, weil er derartige Musik hört ohne darin auch etwas politisches zu sehen ?
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Darksided

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #51 am: 03 September 2007, 17:47:09 »

Hmm.. also bei jeder missverständlichen Symbolik die man trägt, muss man sich nicht wundern missverstanden zu werden. Wenn Nazis solche Zeichen tragen, man selbst aber aus anderen Gründen (kommt von der und der Band; sind Original Wikinger Runen, hab die und die Bedeutung), ist es doch normal, auch als Nazi abgestempelt zu werden.

Pentagramme find ich nicht so schlimm wie bestimmte Runen, denn die wurden/werden nicht so von den Nazis verwendet.

Ausserdem wenn man Runen mag, warum muessen die dann aufs T-shirt ? Es gibt ja auch Leute, die haben als Hobby Briefmarkensammeln und laufen nicht mit entsprechenden Postkennzeichen auf der Kleidung rum.
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colourize

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #52 am: 03 September 2007, 18:16:42 »

Hmm.. also bei jeder missverständlichen Symbolik die man trägt, muss man sich nicht wundern missverstanden zu werden. Wenn Nazis solche Zeichen tragen, man selbst aber aus anderen Gründen (kommt von der und der Band; sind Original Wikinger Runen, hab die und die Bedeutung), ist es doch normal, auch als Nazi abgestempelt zu werden.

Pentagramme find ich nicht so schlimm wie bestimmte Runen, denn die wurden/werden nicht so von den Nazis verwendet.

Ausserdem wenn man Runen mag, warum muessen die dann aufs T-shirt ? Es gibt ja auch Leute, die haben als Hobby Briefmarkensammeln und laufen nicht mit entsprechenden Postkennzeichen auf der Kleidung rum.
Genauso sehe ich das auch.
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Jinx

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #53 am: 03 September 2007, 19:24:12 »

Zitat von: colourize
Aber ein Hügelgrab mit Runen-Grabstein?!  :D
Naja, vieleicht kein klassisches Hügelgrab, aber es gab doch zu der damaligen Zeit bestimmt auch Varianten mit Höhlenbestattung o.ä., und da könnte ich mir mit Runen verzierte Wände oder sogar Steinsärge schon irgendwie vorstellen  ;)

Ähem, archäologische und historische Fakten sind keine Frage der Imaginationskraft, des Glaubens o.ä. Insofern würde ich anregen, aus dem Reich der Fabel in die Wirklichkeit zurückzukehren, mit historischen Tatsachen, die recherchetechnisch nur zwei Klicks von diesem Forum entfernt sind:

Runensteine aus der Wikingerzeit - sofern sie erhalten sind - sind z. T. Gedenksteine, aber niemals Grabsteine
Grabkammern mit Wandverzierungen oder Steinsärge finden sich eher in südlichen Gefilden, aber nicht in den Heimatländern der Runensteine und ihrer Erbauer.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #54 am: 03 September 2007, 19:27:16 »

Zitat
Hmm.. also bei jeder missverständlichen Symbolik die man trägt, muss man sich nicht wundern missverstanden zu werden. Wenn Nazis solche Zeichen tragen, man selbst aber aus anderen Gründen (kommt von der und der Band; sind Original Wikinger Runen, hab die und die Bedeutung), ist es doch normal, auch als Nazi abgestempelt zu werden

Ach echt? Ich bin jahrelang mit Runenringen, Thorshammer etc. in der Schanze herumgelaufen und hatte Kontakt zu den dort Ansässigen, ob Linke, ausländische MitbürgerInnen o.a. Dieser Kontakt gestaltete sich durchweg freundlich und höflich. Mich hat kein Mensch je für einen Nazi gehalten oder mir dergleichen unterstellt.
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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #55 am: 03 September 2007, 19:51:39 »

Zitat von: colourize
Aber ein Hügelgrab mit Runen-Grabstein?!  :D
Naja, vieleicht kein klassisches Hügelgrab, aber es gab doch zu der damaligen Zeit bestimmt auch Varianten mit Höhlenbestattung o.ä., und da könnte ich mir mit Runen verzierte Wände oder sogar Steinsärge schon irgendwie vorstellen  ;)

Ähem, archäologische und historische Fakten sind keine Frage der Imaginationskraft, des Glaubens o.ä. Insofern würde ich anregen, aus dem Reich der Fabel in die Wirklichkeit zurückzukehren, mit historischen Tatsachen, die recherchetechnisch nur zwei Klicks von diesem Forum entfernt sind:

Runensteine aus der Wikingerzeit - sofern sie erhalten sind - sind z. T. Gedenksteine, aber niemals Grabsteine
Grabkammern mit Wandverzierungen oder Steinsärge finden sich eher in südlichen Gefilden, aber nicht in den Heimatländern der Runensteine und ihrer Erbauer.
Liebe Frau Erbsenzählerin, diese kleine Metadiskussion zwischen mir und colourize war nicht so ganz ernst gemeint, daher habe ich mich bei den historischen Rahmenbedingungen auch nicht sonderlich um unbedingte Ernsthaftigkeit bemüht.

Zitat von: Winnie
Wenn Nazis solche Zeichen tragen, man selbst aber aus anderen Gründen (kommt von der und der Band; sind Original Wikinger Runen, hab die und die Bedeutung), ist es doch normal, auch als Nazi abgestempelt zu werden.
Normal ist das vieleicht bei einigen übereifrigen linken aktivisten, aber auch nur dort.Die meisten anderen Menschen haben, auch und vor allem aufgrund der weiteren Umstände, z.B. wann und wo so eine Klamotte getragen wird, genug Differenzierungsvermögen, um Unterscheiden zu können.
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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #56 am: 03 September 2007, 20:41:20 »

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.
Bertrand Russell (18.05.1872 - 02.02.1970)
brit. Mathematiker und Nobelpreisträger (Literatur)

Ein hübsches Zitat.

Aber es ist natürlich einfacher, alles zu verdammen, was die Nazis angefasst haben.
jepp, und es ist einfach und sehr produktiv für eine solche diskussion, jeden der die eigene meinung nicht teilt, als intellektuellen bodenturner abzustempeln und auf
ihre Schminkköfferchen, die chicen Klamotten und den neuesten Patchoulie-Mix
zu reduzieren weil es ja
außerhalb dessen nicht mehr all zu viel gibt.
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"life would be easier if i didn't give a shit. but i do."
(nick hornby, "slam")

Lakastazar

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #57 am: 03 September 2007, 20:53:22 »

Man sollte kommunistische Symboliken verbieten.
Im Namen des Maoismus, Stalinismus sowie in der BRD und bei der RAF wurde unter ihrer Verwendung Menschenleben ausgelöscht!

Jeder, der diese negativ geladenen Symbole trägt, nenne ich einen unaufgeklärten, unreflektierten Menschen oder als politisch fehlgeleitetes Individuum, welches dem roten Faschismus erlegen ist.

Überhaupt sollten alle Symbole verboten werden!!
Auch Buchstaben! Machen diese doch freie Gedanken artikulierbar und Dummes Geschwätz hoffähig!

Ganz ehrlich @Lyl und Colour:
Ich verstehe viele Standpunkte, die ihr vertretet. Aber dass ihr euren engen Kontext einen Absolutheits-Anspruch zubilligt und diesen den Trägern von Runen damit die eigene verantwortungsvolle Selbstbestimmungsfreiheit abspricht und generell zu keinem der Verwender auch nur ein gutes Wort übrig habt, macht mich echt mal wütend.
Würde ich mich mit euch auf menschlicher Ebene nicht verstehen, kennen und zu schätzen wissen, wäre es mir ziemlich egal! Aber bei euch kann ich es nicht ignorieren!

Es ist eine lobenswerte Sache im Wohlwollen auf die Gefahren hinzuweisen, die ein Usus solcher oder anderer Symboliken mit sich bringen kann!
Es ist aber aufs anmaßenste arrogant, anderen ihre Motive oder Intention entmündigenderweise zu erklären.
Mal vollkommen unabhängig davon, wie sehr ihr bei nicht wenigen Beispielen recht behalten solltet; ihr kennt längst nicht nur nicht alle potentiellen Runenträger -nutzer, sondern ihr wisst auch so ziemlich gar nix über die sozialen Netze, die darin gewebt sind.

Alles was ihr seht, sind die Nazis (oder eben "unrefklektierte"! (diese Bewertungs-Matrix führt euch zu der Grenz-Zone, in der ich den proto-faschismus begründet sehe)
Ich hatte mal mit Biserka eine solche ermüdende Diskussion, dass ich es mir jetzt spare aus meinen Erfahrungen im Detail zu berichten. Das Ergebnis für sie war, mich als Nazisymphatisant zu bezeichnen; die Diskussion weiter zu führen müßig!
Was ich ziemlich lustig finde, da die meisten Pagans, Wicca und sonstige Neo-Heiden, die ich kenne, Anti-Nazis sind!

Jedenfalls verlasst ihr nach meinem Empfinden die Ebene des undogmatischen Linken!
Ich bin jetzt so freundlich und mache euch im Wohlwollen auf eine andere Gefahr aufmerksam.

Es könnte vllt. im Interesse von den Nazis liegen, durch solche kulturellen Vereinnahmungen und damit einhergehend mit einkalkulierter Feindseeligkeit gegenüber den Grufties von Seiten unreflektiert handelnder Antifas (die vllt. auch noch mal unterwandert wurden) einen Keil in die "Schwarze Szene" zu treiben, um so die "unpolitischen" unter ihr Protektorat zu zwingen!
Warum sollten sie das?
Weil die Schwarze Szene als einzige nennenswerte Subkultur in der BRD für die braune Bewegung eine ernsthafte demokratie-treue Hürde darstellt (zumind. aus deren Sichtwarte), die es zu unterwandern gilt!
Dass die Antifa-Kiddies diese nun als potentielle braune Brutstätte sieht, kommt doch letztendlich den Nazis zu gute!

Ihr solltet euch fragen, was eure "Aufklärung" in Form dieser feindseeligen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Runen-Nutzern euch bringt? Vllt. gehen viele die Diskussion nicht ein, weil sie es leid sind, sich ständig rechtfertigen zu müssen? Ging mir mit meinem Pentagramm genau so. Ich habs dann irgendwann abgelegt!

Die Frage, die sich also stellt: Ist es sinnvoll aufgrund von Symbolen Menschen in irgendeine Ecke zu packen, oder vllt. nicht doch besser, die Nazis mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen und die Symbole vllt. wieder in einen neuen demokratie-gerechten Kontext zu setzen, vllt in Kombination mit religiösen, freimaurischen und marxistischen Symbolen??

Ich persönlich habe kein Interesse daran, zwischen rot- und/oder braun lackierten Faschos hin und her geprügelt zu werden!
Wenn das sich weiter zuspitzen sollte, prognostiziere ich eine dritte neue Bewegung, die ALLE Extremisten mit ihren eigenen Waffen schlägt!
Sollte es so weit sein, würde ich mir überlegen mich dieser anzuschließen!
Es wäre vllt. mal zur Abwechslung etwas ganz feines, eine kreative Bewegung vorzufinden, wo der Sinn nicht danach steht, gegen etwas zu sein, sondern für den Menschen und die Demokratie zu handeln!

Ansonsten seh ich im folgendem Sinne schwarz:
Nieder mit Cruzifixen und Kopftüchern!!!
Tötet eure Götter!
Verbrennt mehr Kirchen!
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colourize

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #58 am: 03 September 2007, 21:10:55 »

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.
Bertrand Russell (18.05.1872 - 02.02.1970)
brit. Mathematiker und Nobelpreisträger (Literatur)

Ein hübsches Zitat.

Aber es ist natürlich einfacher, alles zu verdammen, was die Nazis angefasst haben.
jepp, und es ist einfach und sehr produktiv für eine solche diskussion, jeden der die eigene meinung nicht teilt, als intellektuellen bodenturner abzustempeln
Sorry, das ist Mumpitz, und ich glaube das weisst Du auch.

Ich halte Menschen mit anderen Meinungen keineswegs für Dummbratzen.
Etwas anders ist das mit Menschen, die keine Meinung haben oder nicht in der Lage sind, ihre Meinung vertreten zu können.
« Letzte Änderung: 03 September 2007, 21:17:59 von colourize »
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colourize

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Re: Von Grufties, Friedhöfen, Grabsteinen und Fotografen
« Antwort #59 am: 03 September 2007, 21:16:55 »

Ihr solltet euch fragen, was eure "Aufklärung" in Form dieser feindseeligen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Runen-Nutzern euch bringt? Vllt. gehen viele die Diskussion nicht ein, weil sie es leid sind, sich ständig rechtfertigen zu müssen?
Ich weiss nicht, wie es bei Dir ist, aber ich stehe nur für meine Positionen, nicht für Lilyanars. In Folge dessen kann ich bestenfalls "mich fragen", aber nicht "uns".
Wir sind zwei Personen, nicht eine schizoide.

Die Frage, die sich also stellt: Ist es sinnvoll aufgrund von Symbolen Menschen in irgendeine Ecke zu packen, oder vllt. nicht doch besser, die Nazis mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen und die Symbole vllt. wieder in einen neuen demokratie-gerechten Kontext zu setzen, vllt in Kombination mit religiösen, freimaurischen und marxistischen Symbolen??
Es geht nicht um Runen an sich, sondern um das kontextbezogene Auftreten selbiger.
Runen, die auf Grabsteinen zu finden sind die auf deutschen Friedhofen aufgestellt sind, sind eben ein untrügliches Zeichen dafür, dass da ein Nazi beerdigt wurde.
Wolfsangeln und Holocaust-Verherrlichung auf T-Shirts sind eben ein Zeichen dafür, dass rechtsradikale Symbolik und Ästhetik hoffähig gemacht werden soll.
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