Man stelle sich vor, zwei Leute gehen im Wald spazieren. Kennen sich nicht, wissen nicht, dass der andere jeweils auch spazieren geht und können sich folglich auch nicht abgesprochen haben. Zur gleichen Zeit verunglückt dort ein Waldarbeiter und liegt eingeklemmt unter einem Baumstamm, der nur mit Hilfe zweier weiterer Leute bewegt werden kann. Jeder der beiden Spaziergänger hört den verunglückten Waldarbeiter, aber keiner der beiden reagiert auf die Hilferufe woraufhin der Waldarbeiter eingeklemmt bleibt und verstirbt.Wer trägt die Schuld?
(...) Was macht es also fuer einen Unterschied, ob einer von beiden sich auf den Weg macht oder nicht auf den Weg macht. Einer alleine ist niemals ursaechlich fuer den Tod des Waldarbeiters verantwortlich, weil er auf die Entscheidung des anderen keinerlei Einfluss hat.
ZitatMan stelle sich vor, zwei Leute gehen im Wald spazieren. Kennen sich nicht, wissen nicht, dass der andere jeweils auch spazieren geht und können sich folglich auch nicht abgesprochen haben. Zur gleichen Zeit verunglückt dort ein Waldarbeiter und liegt eingeklemmt unter einem Baumstamm, der nur mit Hilfe zweier weiterer Leute bewegt werden kann. Jeder der beiden Spaziergänger hört den verunglückten Waldarbeiter, aber keiner der beiden reagiert auf die Hilferufe woraufhin der Waldarbeiter eingeklemmt bleibt und verstirbt.Wer trägt die Schuld?
Zitat von: Simplicissimus1668 am 09 August 2007, 02:29:52ZitatMan stelle sich vor, zwei Leute gehen im Wald spazieren. Kennen sich nicht, wissen nicht, dass der andere jeweils auch spazieren geht und können sich folglich auch nicht abgesprochen haben. Zur gleichen Zeit verunglückt dort ein Waldarbeiter und liegt eingeklemmt unter einem Baumstamm, der nur mit Hilfe zweier weiterer Leute bewegt werden kann. Jeder der beiden Spaziergänger hört den verunglückten Waldarbeiter, aber keiner der beiden reagiert auf die Hilferufe woraufhin der Waldarbeiter eingeklemmt bleibt und verstirbt.Wer trägt die Schuld?beide.
Gefangenen Dilemma ist auch eine passende Sache, aber das Beispiel mit dem Waldarbeiter wird eben bei der juristischen Diskussion immer wieder heran gezogen, weil es KEINE unterlassene Hilfeleistung ist (juristisch), obwohl die moralische Intuition sagt, dass es doch eine ist (konnte man ja hier sehr gut sehen.)
Hinterher kann man immer leicht Schuldzuweisungen machen, denn hinterher ist man schließlich klüger!
Furchtbar. Bist Du etwa Jurist?Rechtsprechung fällt nicht vom Himmel. Gesetze werden von Menschen gemacht. Wenn es tatsächlich so sein sollte wie Du sagst, dann ist die Rechtsprechung eben falsch. Dieses Jurazeugs ist keineswegs heilig und muss verändert werden, wenn hier eine von allen gefühlte Schieflage besteht.Rechtsnormen sollten mit gesellschaftlichen Normen übereinstimmen. Sonst sind die Gesetze wertlos. Gesetze dienen den Menschen - und nicht umgekehrt!
Allein der Begriff Kollektivschuld ist in meinen Augen ein Unwort!Auch das "Mein Kampf" alles in Schrift vorwegnahm, ist keine Belastung für Wähler!Nicht jeder konnte mal eben an das Buch ran, und viele haben es bestimmt nicht vollständig gelesen... (selbst wenn sie ein Exemplar hatten). Damals gab es kein Wiki!zudem sollte man nicht vergessen, dass der Mr. H nicht von allen ernst genommen worden ist, bevor er an die Macht kam, wo er mächtig auf die Kacke hauen konnte.
Andere Frage: Warum töten wir heute keine Neo-Nazis? Das sind doch bestimmt alles die Kriegsverbrecher von Morgen!!Wir werden ALLE daran Schuld haben, dass sie an die Macht kommen, weil wir sie vorher alle nicht getötet haben, als wir es noch konnten!!Denn wir können uns ja nichts vortäuschen, als wüssten wir nichts über diese Drecksbanden und deren Machenschaften!Ich hoffe an meinem letzten Absatz kann man lesen, was ich meine!
Ich hatte leider das Beispiel erst in einer nicht ganz so guten Version gepostet, aber ich denken, wenn man sich die Variante mit Mr Evil und Mr Good anschaut, dann kann man schon sehen, warum das ganze nicht so einfach ist, wie viele das offensichtlich sehen möchten. Denn wenn Mr Evil nicht hilft, dann kann Mr Good tun was er will und es wird sich nix ändern. Wieso sollte seine Schuld am Tod des Waldarbeiters also davon abhängen, ob er diesem händchen gehalten hat, während er verstarb? (Was natürlich eine Form der Hilfeleistung darstellt, aber tot ist er jetzt trotzdem.)
Man hat ihn nicht ernst genommen, aber in MK steht schon alles drin, was man hätte wissen müssen und das Buch war frei und leicht zugänglich. Und in diesem Fall ist man als Wähler schon in der Pflicht.
Würde die CDU in ihr neues Wahlprogramm aufnehmen, dass sie im Zuge einer "zurück zu Familie"-Politik alle Schwulen und Lesben auf dem Scheiterhaufen sehen wollen, wäre in meinen Augen jeder CDU Wähler für die brennenden Scheiterhaufen mitverantwortlich.