Wieso steht das Holokaust leugnen eigentlich unter Strafe? Sonst hindert mich ja auch niemand daran totalen Bullshit zu erzaehlen.
ich bin froh, nicht allenthalben irgendwelche kruden theorien darüber lesen zu müssen, wie die allierten es geschafft haben, all die "lügen" der KZs in die welt zu setzen. hm...
Zitat von: DarkestMatterich bin froh, nicht allenthalben irgendwelche kruden theorien darüber lesen zu müssen, wie die allierten es geschafft haben, all die "lügen" der KZs in die welt zu setzen. hm...Was ist das denn für eine Logik ? Zum einen würde man ohne dieses Verbot wohl kaum in jedere zweiten Zeile einer Zeitung irgendwelche Holokaustleugnungen lesen können, zum anderen wird man in den Medien auch so mit so viel Schwachsinn zugeballert (wenn man nicht selektiert), da würde das bischen mehr auch nichts ausmachen.
wer redet denn von zeitungen?!wenns nicht unter strafe stünde, könnten all die netten organisationen, die sich für die aufklärung des teutschen volkes zuständig fühlen, ihren kram endlich auch wieder auf teutschen servern hosten...von den suchmaschinen würden einige seiten dann vermutlich nicht mehr indiziert werden und bei der suche könnte einem schon das ein oder andere forum in der ergebnisliste sauer aufstoßen
klar, ich muss es ja dann immer noch nicht lesen. aber das "man muss es nicht lesen" hält hier doch auch den ein oder anderen nutzer nicht davon ab, bestimmte threads als "das nervt!" zu klassifizieren
Am 13. April 1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Leugnen des Holocausts nicht unter das Grundrecht der Meinungsfreiheit nach Artikel 5, Absatz 1 Grundgesetz falle (Az. 1 BvR 23/94, veröffentlicht in BVerfGE 90, 241). Dabei handele es sich vielmehr "um eine Tatsachenbehauptung, die nach ungezählten Augenzeugenberichten und Dokumenten, den Feststellungen der Gerichte in zahlreichen Strafverfahren und den Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft erwiesen unwahr ist. Für sich genommen genießt eine Behauptung dieses Inhalts daher nicht den Schutz der Meinungsfreiheit."
mit wem sollte man jetzt öffentlich eine Diskussion worüber führen?mit den Nazis über den Holocaust?
und überhaupt - seit wann interessieren in den Rechtssprechung andere staaten?in einigen Teilen der USA gibts die Todesstrafe. auch ein vorbild?im Iran wird augenscheinlich auch des öfteren gern mal der Holocaust geleugnet. auch ein vorbild?China nimmts mit den menschenrechten nicht so ganz genau.. vorbild?Türkei und Armenier.. vorbild?
Würde nun das Verbot aufgehoben. wäre es diesen Menschen problemlos möglich, ihre verfälschte Version der Geschichte in jeder Form, die sie für richtig halten, zu verbreiten. Und da wird es problematisch: Wenn jemand eine Seite ins Web stellt, auf der der Erste Weltkrieg als große Lüge und als etwas größeres Geländespiel zweier Jugendgruppen dargestellt würde, nähme das niemand ernst und es gäbe einen einhelligen Konsens der Leser, dass es sich um einen Spinner handeln muss. Bei einer vergleichbaren Behandlung des Holocausts würden viele Leser diese (dann legale) Version dankbar entgegennehmen, weitertragen und noch mehr verinnerlichen.
Es geht ja auch darum, einen gewissen sozialen Frieden zu wahren. Wenn da jeder Hans und Franz überall und immer sagen dürfte, was er wollte, dann gäbe das einige Reibereien. Und ohne Strafandrohung würde das genau so ablaufen.
Ich sehe einfach den Schaden nicht, der irgendwem durch Holocaustleugnung entsteht. Und das ist meiner Ansicht nach der einzige Grund die Meinungs- und Redefreiheit einzuschraenken.
Ich möchte an dieser Stelle feststellen: Adolf Hitler war eine ehrliche Haut. Er hat vor Beginn des Holocaust ziemlich genau seine Vorstellungen offengelegt, was die NSDAP mit Juden, Kommunisten, Homosexuellen, Sinti und Roma zu tun gedenkt. Wer Hitler unterstützt hat, kann sich nachher kaum auf "dumm" stellen und behaupten, dass er davon nichts gewusst habe. Die Menschen in Deutschland haben ein menschenverachtendes System wissentlich unterstützt. Die Auseinandersetzung mit "Mein Kampf", das in nahezu jedem Haushalt stand, hat gereicht um zu wissen, mit wem man es hier zu tun hat.
Umgekehrt bedeutet dies, dass die heutigen Holocaustleugner ihre Demagogie nur zu einem Zweck einsetzen: Da in heutigen Zeiten das organisierte Ermorden von Minderheiten in Deutschland bei den meisten Menschen weniger gut ankommt, geht es den Holocaustleugnern darum, diese Geschichte rückwirkend umzuschreiben, umzudeuten und den Nationalsozialismus heute hoffähig zu machen. Denn die Nazis von heute wissen genau, dass in heutigen Zeiten (Individualismus, Menschenrechte und so'n Zeugs) die Schuld an einem bis ins Detail organisierten Massenmord von zig Millionen Menschen eine relativ schlechte Ausgangsposition ist, wenn man um Unterstützung der Menschen in Deutschland werben möchte. Genau *deshalb* wollen die Nazis die Geschichte umschreiben und verbreiten ihre kruden Vorstellungen von der Nichtexistenz der Massenvernichtung von Minderheiten.
So wie Unternehmen abgemahnt werden, die mit falschen Tatsachen für ihre Produkte werben, müssen meines Erachtens auch die Nazis dafür sanktioniert werden, wenn sie mit Unwahrheiten für ihre Weltsicht werben wollen.
Ich bin gegen den Gesetzänderung, erstens darf dann wirklich jeder Honk seine wirre Theorien verbreiten, von Nazis bis Mulla-Anhänger. Es sind ja hierzulande haupsächlich Muslime, die Holokoust leugnen
Zitat von: colourize am 08 August 2007, 11:20:33Ich möchte an dieser Stelle feststellen: Adolf Hitler war eine ehrliche Haut. Er hat vor Beginn des Holocaust ziemlich genau seine Vorstellungen offengelegt, was die NSDAP mit Juden, Kommunisten, Homosexuellen, Sinti und Roma zu tun gedenkt. Wer Hitler unterstützt hat, kann sich nachher kaum auf "dumm" stellen und behaupten, dass er davon nichts gewusst habe. Die Menschen in Deutschland haben ein menschenverachtendes System wissentlich unterstützt. Die Auseinandersetzung mit "Mein Kampf", das in nahezu jedem Haushalt stand, hat gereicht um zu wissen, mit wem man es hier zu tun hat.Sehe ich anders.Wie viele Leute haben denn "Mein Kampf" wirklich gelesen ?
Das Teil stand doch bei den meisten nur im Schrank, weil man sonst evtl. schief angeguckt wurde.Du wärmst hier nur mal wieder die alte Kollektivschuld-Geschichte ein weiteres Mal auf *gähn*.
Wie ich schon schrieb : Wen sollte es kümmern ? Meinst du wirklich, das die Massen auf einmal die NS-Zeit ganz toll finden, wenn die NPD irgendwann mal straffrei behaupten darf "Holocaust hat doch nicht stattgefunden" ?
ZitatSo wie Unternehmen abgemahnt werden, die mit falschen Tatsachen für ihre Produkte werben, müssen meines Erachtens auch die Nazis dafür sanktioniert werden, wenn sie mit Unwahrheiten für ihre Weltsicht werben wollen.Auch wenn ich diese Parallele sehr konstruiert finde, da eine Weltsicht kein käuflich erwerbliches Produkt ist von dem man eine gewisse Leistung erwarten kann, ist genau das das Problem : Wenn man das so umsetzen würde, müßte man auch die Meinungsfreiheit von zig ander Einzelpersonen und Organisationen einschränken, von "Adolf Hitler lebt immernoch und ist Landwirt in Argentinien" über "Elvis lebt und verkauft Pommes in Uelzen" über "Ostzonensuppenwürfel machen Krebs" bis zu "Scientology hilf dir ein besserer Mensch zu werden".Aber nein, in all diesen Fällen geht man davon aus, das halt jeder soviel Bullshit reden kann, wie er möchte.