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Wie schätzt du dein Essverhalten ein?

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- 4 (8.7%)
ich bin/war bulemisch und anorektisch (=magersüchtig)
- 2 (4.3%)
ich bin/war adipös
- 8 (17.4%)

Stimmen insgesamt: 41


Autor Thema: (Ess-)Süchtig?  (Gelesen 41056 mal)

Eisbär

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #105 am: 20 Juni 2007, 20:07:28 »

... weil ihnen das peinlich ist oder sie Angst haben dass solche Reaktionen kommen wie die von Eisbär und Co. ("Wie dumm kann man denn sein..."etc.pp.)
Mönsch, mir ging es dabei eher um "Ich glaube nicht, daß eßgestörte Frauen so dumm sind, daß sie aufgrund von medialen Rollenvorbildern handeln!
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Thomas

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #106 am: 20 Juni 2007, 21:32:45 »

Zitat von: Killerqueen
Und grade bei den Berufswünschen ist doch bis zu dem Zeitpunkt, wo ein Kind das aussprechen kann schon wieder viel zuviel Beeinflussungsarbeit geleistet worden. ;)
Naja, es ist ja nicht so, das sich alle Menschen in die vermeintliche Form fügen.Klar gibt es auch Püppies, denen lange genug suggeriert wurde, was Mädchen/Frauen machen bzw. nicht machen, und sich dann auch bewußt oder unbewußt daran halten.Aber das gilt ja lange nicht für alle und schon gar nicht so extrem, das man seine Interessen verleugnet.Wir leben ja nicht mehr in den 50'ern.

Zitat von: Killerqueen
Warum manche so extrem von Essstörungen betroffen sind und wer Schuld hat, ist halt schwer nachzuvollziehen.
Ein wirksames vorbeugendes Mittel dagegen ist meiner Meinung nach eine gute und faire Erziehung, in der das Kind von Anfang an angenommen und bestätigt, in seinem Selbstbewusstsein bekräftigt und auf vernünftige Weise verbessert oder gemaßregelt wird. Es sollen keine Egomonster entstehen, aber man kann einem Kind ruhig etwas Urteilsvermögen, Eigenständigkeit und Identität zugestehen, ohne das dies gleich passiert.
Sehe ich ganz genau so.

Zitat von: Lilyanar
Ich denke dass Medien unbewußt dennoch Auswirkungen auf uns haben, die aber auch viele (besonders Essgestörte) abstreiten, weil ihnen das peinlich ist oder sie Angst haben dass solche Reaktionen kommen wie die von Eisbär und Co. ("Wie dumm kann man denn sein..."etc.pp.)
Sicherlich schaffen die Medien eine unterbewußte Werteatmosphäre, die gerade bei sensiblen Menschen nicht gerade förderlich wirkt.Aber das dürfte sicherlich nicht der Hauptgrund für gestörtes Essverhalten sein.
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Lilyanar

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #107 am: 20 Juni 2007, 22:56:05 »

Zitat von: Lilyanar
Ich denke dass Medien unbewußt dennoch Auswirkungen auf uns haben, die aber auch viele (besonders Essgestörte) abstreiten, weil ihnen das peinlich ist oder sie Angst haben dass solche Reaktionen kommen wie die von Eisbär und Co. ("Wie dumm kann man denn sein..."etc.pp.)
Sicherlich schaffen die Medien eine unterbewußte Werteatmosphäre, die gerade bei sensiblen Menschen nicht gerade förderlich wirkt.Aber das dürfte sicherlich nicht der Hauptgrund für gestörtes Essverhalten sein.

Sehe ich auch so. Die Hauptgründe wurden bereits von Killerqueen, DLG und BlackRussian zusammengefasst.
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Jinx

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #108 am: 20 Juni 2007, 22:56:14 »


Ich bin übrigens auch nicht aufgrund von Werbung bzw. Dingen, die ich in den Medien sah rückfällig geworden wenn ich es denn wurde. Es ging da eher um Konflikte, die im Raum standen und ich mich dann mit Hilfe alter Konflikt"bewältigungs"mechanismen devon befreien wollte, um den Umgang mit Mißerfolgserlebnissen, negativen Gefühlen.
Ich denke, ich werde mal eine Studie zu dem Thema machen - und dann sehen was rauskommt. Ich denke dass Medien unbewußt dennoch Auswirkungen auf uns haben, die aber auch viele (besonders Essgestörte) abstreiten, weil ihnen das peinlich ist oder sie Angst haben dass solche Reaktionen kommen wie die von Eisbär und Co. ("Wie dumm kann man denn sein..."etc.pp.)

Ich denke nicht, dass Eisbär alle essgestörten beleidigen wollte, er wollte lediglich klarmachen, dass mehr zu einer Essstörung gehört als Werbung.

Zitat
Ach ja: Ich denke ich trage im Vergleich zu sehr vielen anderen übrigens politische Haltungen sehr stark in meinen Alltag und handle auch so, sofern mir das möglich ist. Ich verstehe nicht warum du mir ständig andichtest dass ich mich hinstelle und sage "macht mal für mich". Ganz im Gegentum.

Nun lass mal die Kirche im Dorf, ja? Das Thema ist Dir ein Anliegen, Du eröffnest einen Thread und gleich noch einen hinterher, mit einer differenzierteren Abstimmungsmöglichkeit. Du möchtest das ganze sehr stark im gesellschaftlichen Kontext sehen. Kann man, muss man aber nicht. Ich persönlich denke eher an einen familiären Kontext als mögliche Keimzelle, aber das ist ja auch irgendwie Gesellschaft, also geschenkt. Du bist angeödet durch die Individualisierung des Problems und forderst politische Maßnahmen. Allerdings verabsäumst Du, diese mal näher auszuführen, wenn man nachfragt. Abgesehen davon, dass das schlechter Diskussionsstil ist, delegierst Du dauernd. Mehr als die andere essgestörte Dame, die sich geäußert hat. Na, schön. Zwei Meinungen, ein Thema. Dann forderst Du Berufsverbot für dürre Models. Als Dir von mehreren Seiten nahegebracht wird, dass das nicht so günstig ist, machst Du einen Rückzieher und wünschst Dir frisch einen Konsens für mehr Heterogenität in der Werbung. Hier betreten wir nun das weite Feld des Bullshits, dem ich eigentlich gerne aus dem Wege gehe. Jedem politisch bewussten, in der Demokratie verwurzelten Menschen stehen bei diesem verbalen Dünnpfiff die Haare zu Berge. Da hat Slayer völlig recht: das riecht braun, und das in zweifacher Hinsicht: es riecht nach Scheiße und nach einer gewissen Epoche des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass so etwas nicht durchsetzbar ist, kann man übrigens durch reines Nachdenken herausfinden. Es ist sicherlich begrüßenswert, dass Du ein politischer Mensch bist in einer Zeit, wo das eher die Ausnahme als die Regel ist. Dass Du ein politischer Mensch bist, hat inzwischen hier jeder begriffen, da Du es praktisch in jeder Diskussion erwähnst.. Noch begrüßenswerter wäre allerdings, wenn mit der politischen Aktion auch ein auf politischer Bildung beruhendes politisches Bewusstsein einherginge, denn sonst sieht das doch etwas nach Berufsdemonstrantentum aus. Du hast das politischer-Mensch-sein nicht gepachtet, Du bist hier momentan nur die einzige, die es vor sich herträgt. Nix gegen das Hineintragen politischer Arbeit ins tägliche Leben, aber wenn ich mir das alles hier mal so durchlesen, bin ich schon der Meinung, dass das ein wenig intelligenter ausfallen dürfte.

Zitat
Ich habe mich ganz alleine aus einer Riesenscheisse rausgezogen ohne Murren, ohne Schuldzuweisungen - und nun muss ich mir ständig sowas von dir anhören, also echt jetzt. Darüber hinaus habe ich mehr im meinem bisherigen Leben auf die Beine gestellt (ganz alleine), als es andere vielleicht jemals werden. Schade, dass du so wenig von mir weißt und dennoch über mein Leben zu urteilen vermagst.

Ich habe über Dein Leben nicht geurteilt, ich habe keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Ich beziehe mich rein auf Deine Posts, die allerdings für sich sprechen. Dass Du die Sucht überwunden hast, habe ich Dir nie abgesprochen, auch ist mir klar, dass das ohne eigenen Antrieb nicht möglich ist, wie ich an anderer Stelle bereits schrieb. Ich habe überwiegend allgemein geschrieben, denn ich kannte auch einige Essgestörte. Dass Du alles auf Dich beziehst, ist Dein Problem, nicht meins. Und Du wirst es nicht an mich delegieren.

« Letzte Änderung: 20 Juni 2007, 22:58:27 von Jinx »
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #109 am: 20 Juni 2007, 23:36:47 »

Zitat von: Jinx
Zitat von: Lilyanar
Zitat von: Jinx
Ähem, Du meinst das mit der Forderung nach einem Eingreifen der Politik wirklich ernst?
In Italien und Spanien hat man nach einigen Todesfällen eine Untergrenze für das Gewicht der Models bei Modenschauen festgelegt. Das ist jedoch keine politische Handlung, sondern ein Akt der Selbstkontrolle, der tendentiell zu begrüßen ist. Aber ein Eingreifen der Politik mit Aussschüssen, Gesetzen und allem Tschigderassabum finde ich verfehlt.

Naja, ich habe einen erweiterten Politikbegriff und gegen Selbstkontrolle ohnehin nichts einzuwenden, die sofern sie dann erfolgt, eben auch ein politischer Akt sein kann. Wenn ich im Übrigen von politischen Forderungen spreche können dies durchaus auch "basisdemokratisch" durchgeführte Akte sein und müssen nicht zwangsgebunden "von oben" aufgedrückt werden. Ich verstehe mich selbst als politisch handelnden Menschen, gut, ich bin auch gewählt, das tut aber für mein grundlegendes Politik-/Handlungsverständnis nichts zur Sache.

Und wie stellst Du Dir diesen basisdemokratisch-politischen Akt vor? Wenn ich entscheide, ein Produkt aufgrund dämlicher Werbung, Umweltschädlichkeit, unsauberer Produktionsmethoden nicht zu kaufen, ist das auch ein politischer Akt. Aber Deine Forderung las sich doch noch etwas anders.

Stimmt. Das kann man natürlich so handhaben (was ich bereits tue und auch meinte mit „in den Alltag tragen“), ich hatte allerdings vielmehr überlegt vielleicht eine Art Richtlinie abzustimmen auf die man sich konsensuell einigt. Eine Richtlinie für heterogenere Körper  in den Medien, um eine Überpräsenz gekünstelter oder/und verhungerter Körper zu vermeiden. (Allerdings auch nur, wenn ich faktisch überzeugt genug von der Wirkung bin.) Dieses könnte vermittels eines herantretens an die Medienentscheider/innen, der vermittlungs des Problems und dem Appell an diese erfolgen. Zum Beispiel.

Zitat
Abgesehen davon, dass das schlechter Diskussionsstil ist, delegierst Du dauernd
Weil ich nicht immer sofort auf jedes Posting gleich antwortete oder geantwortet habe?!
Ach herrje. Ich habe auch noch ein andere Leben und nicht immer die Zeit sofort auf alle Postings zu antworten.
Gut und wo delegiere ich? (Mir ist es tatsächlich nicht bewusst)

Zitat
Dann forderst Du Berufsverbot für dürre Models. Als Dir von mehreren Seiten nahegebracht wird, dass das nicht so günstig ist, machst Du einen Rückzieher und wünschst Dir frisch einen Konsens für mehr Heterogenität in der Werbung. Hier betreten wir nun das weite Feld des Bullshits, dem ich eigentlich gerne aus dem Wege gehe. Jedem politisch bewussten, in der Demokratie verwurzelten Menschen stehen bei diesem verbalen Dünnpfiff die Haare zu Berge. Da hat Slayer völlig recht: das riecht braun, und das in zweifacher Hinsicht: es riecht nach Scheiße und nach einer gewissen Epoche des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass so etwas nicht durchsetzbar ist, kann man übrigens durch reines Nachdenken herausfinden

Ich habe die Weisheit nicht gepachtet (so wie Niemand hier) und nicht jedes Posting/jeder Ansatz, der von mir hier eben mal so rausgehauen wird ist immer bereits schon auch zu Ende gedacht, das wäre ja auch langweilig; dann brauch ich hier nicht zu diskutieren.
Ich weiß allerdings nicht wo nun dein Problem wäre mit einer Forderung nach mehr Heterogenität? Gut, du schriebst du nimmst das Mediale ohnehin anders wahr als ich, aber das nun mal außen vorgelassen.

Zitat
Noch begrüßenswerter wäre allerdings, wenn mit der politischen Aktion auch ein auf politischer Bildung beruhendes politisches Bewusstsein einherginge, denn sonst sieht das doch etwas nach Berufsdemonstrantentum aus.
Bevor ich handele erfolgt stets eine lange Phase der politischen (Meinungs-)Bildung. Ich denke allerdings dass du auch das nicht zu beurteilen vermagst. Wenn ich hier im Forum was raushaue heisst das nicht für jedes Thema automatisch, dass ich dafür auch auf die Straße gehe. Wenn du in meine Postings Berufsdemonstrantentum reininterpretierst dann kann ich dir auch nicht helfen, dann ist das dein Problem und hat wenig mit dem reell Geschriebenen von mir zu tun.


Zitat
Ich habe überwiegend allgemein geschrieben, denn ich kannte auch einige Essgestörte. Dass Du alles auf Dich beziehst, ist Dein Problem, nicht meins. Und Du wirst es nicht an mich delegieren.

Stimmt, ist mein Problem.
« Letzte Änderung: 20 Juni 2007, 23:42:40 von Lilyanar »
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Jinx

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #110 am: 20 Juni 2007, 23:45:20 »

Zitat
Weil ich nicht immer sofort auf jedes Posting gleich antwortete oder geantwortet habe?!
Ach herrje. Ich habe auch noch ein andere Leben und nicht immer die Zeit sofort auf alle Postings zu antworten.
Gut und wo delegiere ich? (Mir ist es tatsächlich nicht bewusst)

Nein, weil Du auf andere Punkte des besagten Posts sehr wohl geantwortet hast, nur nicht auf ein oder zwei Details, die eben etwas weltlicher wurden.

Wo Du delegierst?
- Gesellschaft
- Politik
- Regierung (Thema: Berufsverbot für unterernährte Models)

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #111 am: 20 Juni 2007, 23:52:50 »

Zitat
Weil ich nicht immer sofort auf jedes Posting gleich antwortete oder geantwortet habe?!
Ach herrje. Ich habe auch noch ein andere Leben und nicht immer die Zeit sofort auf alle Postings zu antworten.
Gut und wo delegiere ich? (Mir ist es tatsächlich nicht bewusst)

Nein, weil Du auf andere Punkte des besagten Posts sehr wohl geantwortet hast, nur nicht auf ein oder zwei Details, die eben etwas weltlicher wurden.

Ja, weil mir die Priorisierung der Beantwortung der Postings, durch die ich mich persönlich ans Bein gepinkelt fühlte erstmal wichtiger war.

Zitat
Wo Du delegierst?
- Gesellschaft
- Politik
- Regierung (Thema: Berufsverbot für unterernährte Models)


Mhm, dann delegiert man allerdings bei generellen wie auch immer garteten Ursachenbenennungen (,die sehr unterschiedlich sein können) sofort automatisch an andere.(?)
« Letzte Änderung: 20 Juni 2007, 23:55:06 von Lilyanar »
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Eisbär

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #112 am: 21 Juni 2007, 00:03:03 »

Mhm, dann delegiert man allerdings bei generellen wie auch immer garteten Ursachenbenennungen (,die sehr unterschiedlich sein können) sofort automatisch an andere.(?)
nein... man kann Problemursachen auch bei sich selbst suchen oder zumindest versuchen, Lösungsansätze zu finden, die über eigene Leistungen erbracht werden.

Ganz blöd gefragt: Glaubst Du wirklich, Du hättest nie eine ES gehabt, wenn alle Werbeikonen dicker wären?
Zumal ich immer noch vehement bestreite, daß dieser ultraschlanke Heroin-Look überhaupt je außerhalb der Haute Coiture irgendwem gefallen hat.
Wenn Du Dir die Sexsymbole der letzten 20-50 Jahre anguckst (das dürfte wohl der maximale Einflußbereich sein), waren die seltenst ultradürr. Ok, im allgemeinen waren sie relativ schlank, aber nicht dünn. Große Brüste waren da eher ein durchgehendes Merkmal von der Monroe über Betty Page, Sybille Rauch, Theresa Orlowski, Anna-Nicole Smith, Dolly Buster, Gina Wild bis zur Pamela und Dita von Teese.

Zur Vorsorge:
Die Aufzählung war spontan und spiegelt nicht meinen persönlichen Geschmack wieder.
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Lilyanar

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #113 am: 21 Juni 2007, 00:41:27 »

Mhm, dann delegiert man allerdings bei generellen wie auch immer garteten Ursachenbenennungen (,die sehr unterschiedlich sein können) sofort automatisch an andere.(?)
nein... man kann Problemursachen auch bei sich selbst suchen oder zumindest versuchen, Lösungsansätze zu finden, die über eigene Leistungen erbracht werden.

Gut, das habe ich in diesem Thread nicht kommuniziert, mag sein. Es ist jedoch nicht der Fall, dass ich die mir dafür wesentlichen bekannten Ursachenals außerhalb von mir betrachte. Dieser Thread war nur ein Versuch eine gesellschaftliche Komponente mit hinein zu bringen, die ich jedoch keineswegs als Alleinursache oder wesentlichen Auslöser dafür betrachte.
Ich denke ich habe aufgrund der Erfahrungen, die ich in meinem Leben so gemacht habe einen Konfliktverdrängungmechanismus erarbeitet, der in einer Esstörung mündete und sich eines Tages verselbstständigte, also zur Sucht wurde, ganz knapp gefasst. Und das ich so und nicht anders reagiert habe liegt nur an mir selbst.

Zitat
Ganz blöd gefragt: Glaubst Du wirklich, Du hättest nie eine ES gehabt, wenn alle Werbeikonen dicker wären?

Nein. Das von mir Aufgestellte war/ist eine Hypothese, die sich aus Gesprächen mit Essgestöten ergab. Von mehreren Essgestörten wurde der konkrete Wunsch geäußert nicht mehr mit gewissen Bildern bombardiert zu werden. Und ich habe mich gefragt inwieweit dies einen Einfluss hat.
Wenn ich eine  Werbung sehe mit einer Frau mit sehr schlankem Körper, die gerade genüsslich Sahnetorte isst finde ich das verlogen und irgdnwie pervers in Anbetracht der Tatsache, dass es so viele Essgestörte gibt. Ich frage mich dann ob sie beim Set ne Toilette in der Nähe hatten.

Bei den meisten Essgestörten geht es nicht um Ikonen, aber man entwickelt ein Idealbild von sich selbst, dem man hinterherhechelt. Das Körperbild ist das eines von vielen Vorstellungen, aus denen sich dieses Gesamtbild zusammensetzt.
Es ging (bei mir und bei vielen,mit denen ich mich unterhielt ebenfalls) vor allem auch um die Kontrolle über das eigene Leben, was sich in der massiven Körperkontrolle und Selbstkasteiung äußerte - und dann in sich Zusammenfiel wenn ich einen Essattacke hatte, was für mich als schlimmster Kontrollverlust überhaupt wahrgenommen wurde.
Der Wunsch abzunehmen resultierte aus dem Wnsch, nicht weiblich sein zu wollen, meinen Körper, des fremde eklige Wesen, Objekt meiner Aggression, möglichst "rein" zu halten, in dem ich alles Gegessene erbreche und mein Gewicht reduziere, und natürlich um eine (vermeintliche) Kontrolle über mein Leben (durch die Körperkontrolle) zu gewinnen.

Ich denke, dass es hierbei nicht um dicke oder dünne Körper geht sondern um Rollenzuschreibungen und Normierungen, die auch über die Medien vermittelt werden (können) und somit möglicherweise auch eine Auswirkung haben, weil die bereits bestehende Rollenzuschreibungen oder Frauenbilder reproduzieren. Medien umgeben uns unmittelbar, sind allgegenwärtig. Man kann sich ihnen nicht gänzlich entziehen, auch wenn man möchte. Und Bilder, die stetig reproduzieren wie eine Frau zu sein hat (auch was das körperliche angeht) haben möglicherweise schon einen Einfluss, auch wenn dieser klein ist, und am Anfang ein mangelndes Selbst- /Orientierungsbewußtsein steht, dass durch unterschiedliche Erfahrungen entstanden ist.
Deswegen mein Vorschlag: mehr Heterogenität.

Und nein, ich meine nicht die "schwulen Modedesigner", sondern Rollen- und Körperbilder ganz im Allgemeinen, die repräsentiert/reproduziert werden.

Zu deiner Frage: vielleicht hätte ich einen anderes Körperschema bevorzugt, allerdings denke ich nicht dass ich deswegen keine Essstörung entwickelt hätte.



« Letzte Änderung: 21 Juni 2007, 01:00:10 von Lilyanar »
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Eisbär

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #114 am: 21 Juni 2007, 01:02:18 »

Nein. Das von mir Aufgestellte war/ist eine Hypothese, die sich aus Gesprächen mit Essgestöten ergab. Von mehreren Essgestörten wurde der konkrete Wunsch geäußert nicht mehr mit gewissen Bildern bombardiert zu werden. Und ich habe mich gefragt inwieweit dies einen Einfluss hat.
Du sagst selbst, daß der Einfluß auf Dich gering (wenn nicht sogar gleich null) war. Ähnliches sagt Black Russian hier auch.
Ich sage ja nicht, daß die Ursachen nur in der Person selbst zu finden sind, aber ich denke, daß nur die Person selbst sich am Ende dafür oder dagegen entscheiden kann. Die Werbung oder Frauenbilder (die so ja nicht mal vorhanden sind) dafür verantwortlich zu machen, ist nur eine Flucht vor der Eigenverantwortung. In einem selbst muß es "Klick" machen, nicht in der Gesellschaft. Es ist sozusagen das Verleugnen der eigenen Mitschuld, wenn man da überhaupt von "Schuld" sprechen kann.
Das mediale Frauenbild ist genauso sehr an Eßstörungen schuld wie Killerspiele an Amokläufen. Zig Millionen konsumieren sie, aber nur eine handvoll davon zeigt solche Extremreaktionen (obwohl die Reaktion hier sich kaum auf den Konsum als Aktion beziehen dürfte).

Ich warte ja immer noch auf den Amokläufer, der keinen PC hatte und nur Volksmusik-CDs zu Hause.
Aber das wird dann medial nicht gepuscht, da hört man dann immer nur das Umfeld "Das hätte ich nie gedacht, das war so ein Netter..."
Aber das ist ein anderes Thema!
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #115 am: 21 Juni 2007, 01:04:12 »

Zitat
Ja, weil mir die Priorisierung der Beantwortung der Postings, durch die ich mich persönlich ans Bein gepinkelt fühlte erstmal wichtiger war.

Es wird wirklich immer absurder. Davon konnte doch in dem Stadium, in dem sich unsere Diskussion befand, noch gar keine Rede sein!

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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #116 am: 21 Juni 2007, 01:10:13 »

Zitat
Ja, weil mir die Priorisierung der Beantwortung der Postings, durch die ich mich persönlich ans Bein gepinkelt fühlte erstmal wichtiger war.
Es wird wirklich immer absurder. Davon konnte doch in dem Stadium, in dem sich unsere Diskussion befand, noch gar keine Rede sein!

Na offenbar schon, wenn es so bei mir ankam. edit: Wahrnehmung ist schließlich subjektiv.
« Letzte Änderung: 21 Juni 2007, 01:20:53 von Lilyanar »
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #117 am: 21 Juni 2007, 01:27:54 »

Zitat
Ja, weil mir die Priorisierung der Beantwortung der Postings, durch die ich mich persönlich ans Bein gepinkelt fühlte erstmal wichtiger war.
Es wird wirklich immer absurder. Davon konnte doch in dem Stadium, in dem sich unsere Diskussion befand, noch gar keine Rede sein!

Na offenbar schon, wenn es so bei mir ankam. edit: Wahrnehmung ist schließlich subjektiv.

Ganz wie Du meinst. Aber auffällig ist schon, wenn Du einige Fragen ganz normal beantwortest, andere, die mal konkret nachfragen, wie Deine Ideen denn so praktisch aussehen, ignoriert werden.
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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #118 am: 21 Juni 2007, 02:25:26 »

Beziehst du dich auf das hier?

Zitat von: lilyanar
Zitat von: jinx
Und wie stellst Du Dir diesen basisdemokratisch-politischen Akt vor? Wenn ich entscheide, ein Produkt aufgrund dämlicher Werbung, Umweltschädlichkeit, unsauberer Produktionsmethoden nicht zu kaufen, ist das auch ein politischer Akt. Aber Deine Forderung las sich doch noch etwas anders.

Stimmt. Das kann man natürlich so handhaben (was ich bereits tue und auch meinte mit „in den Alltag tragen“), ich hatte allerdings vielmehr überlegt vielleicht eine Art Richtlinie abzustimmen auf die man sich konsensuell einigt. Eine Richtlinie für heterogenere Körper  in den Medien, um eine Überpräsenz gekünstelter oder/und verhungerter Körper zu vermeiden. (Allerdings auch nur, wenn ich faktisch überzeugt genug von der Wirkung bin.) Dieses könnte vermittels eines herantretens an die Medienentscheider/innen, der vermittlungs des Problems und dem Appell an diese erfolgen. Zum Beispiel.

Also wenn das zu unkonkret war: ich hätte eine Art Quotierung im Kopf für Körperschemen, die dann nahegelegt werden könnte.

Oder meinst du (noch) etwas anderes (vielleicht hab ich auch eine Frage übersehen irgendwo bzw. gerade nicht mehr so vor Augen)?



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Re: (Ess-)Süchtig?
« Antwort #119 am: 21 Juni 2007, 08:31:28 »

Zitat von: Lilyanar
Nein. Das von mir Aufgestellte war/ist eine Hypothese, die sich aus Gesprächen mit Essgestöten ergab. Von mehreren Essgestörten wurde der konkrete Wunsch geäußert nicht mehr mit gewissen Bildern bombardiert zu werden.
Gut, aber kann der Grund für diesen Wunsch nicht auch daher rühren, weil Frau meint, einen Schuldigen (nämlich die Werbung mit ihren Frauenbildern) für ihre Störung gefunden zu haben ? So kann man es sich natürlich auch leicht machen und die Schuld abwälzen, nach dem Motto "Ohne solche Bilder wäre ich nicht krank".Das muß nicht immer so sein, könnte aber in manchen Fällen ein Erklärungsansatz sein.
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