Es gab seit den 20ern "skandalöse" musikalische Zusammenrottungen; also irgend etwas adäquates hätte sich auch ohne 68er gefunden. Allerdings finde ich eine musikalische Subkultur jetzt politisch nicht gerade sooo wahnsinnig wichtig. Wie schon gesagt, es gibt auf beiden Seiten Gutes wie Schlechtes, und man muss eben einen guten Mittelweg finden; am besten weitestgehend undogmtisch, aber frei von Dogmen ist kein Mensch. [/color]
Du bist ja grade sehr emotional bei der Sache. Daß Du von meinen letzten ca. 4 Post irgendwie den Eindruck hast, ich bekomme nichts mit, ist eine hübsch gefühlte Meinung. Welche meiner Argumente sind denn nicht schlüssig?
Du hast eine politische Einstellung, ich habe eine politische Einstellung. Diese versuchst Du bei mir als "vorgefertigte Meinung" zu diffamieren, grade weil sie nicht beliebig erscheint. Ich habe nie behauptet, keine Meinung oder Position zu haben. Wie Du richtig geschrieben hast, heißt "undogmatisch" nicht starr an eine Ideologie gebunden zu sein. Es heißt nicht, keine Meinung zu haben.
Ich lebe Gothic. Diese "musikalische Subkultur" ist mein Leben, deshalb finde ich sie wahnsinnig wichtig, auch politisch.
Welche großen politischen Errungenschaften sind denn aus dem goldenen Mittelweg gekommen? Politische Motivation entsteht aus einem bestimmten Bild, das man von der Gesellschaft hat und durchsetzen möchte. In diesem Bild sind immer Wertpräferenzen enthalten, die in Konflikt mit anderen Werten stehen müssen. So entstehen Veränderungen, nicht aus Beliebigkeit. Sei nicht so versöhnlich, Mädchen! Zeige Zähne ohne zu lächeln.
Zitat von: Golden am 19 Mai 2007, 15:44:15Ich lebe Gothic. Diese "musikalische Subkultur" ist mein Leben, deshalb finde ich sie wahnsinnig wichtig, auch politisch. Tja, mir nicht. Ich kann auch ohne all diesen oberflächlichen Tand leben und eine Einstellung haben. Zitat von: Golden am 19 Mai 2007, 15:44:15Welche großen politischen Errungenschaften sind denn aus dem goldenen Mittelweg gekommen? Politische Motivation entsteht aus einem bestimmten Bild, das man von der Gesellschaft hat und durchsetzen möchte. In diesem Bild sind immer Wertpräferenzen enthalten, die in Konflikt mit anderen Werten stehen müssen. So entstehen Veränderungen, nicht aus Beliebigkeit. Sei nicht so versöhnlich, Mädchen! Zeige Zähne ohne zu lächeln.Siehst Du: Du verstehst es nicht, Kindchen!
Zitat von: Thomas am 18 Mai 2007, 20:00:53Zitat von: goldenMan muß dann aber immer etwas gegen Rechte haben, da Interloranz immer zu deren Grundsatz gehören muß.)Damit pauschalisierst du aber auch wieder das gesamte rechte Spektrum.Rechts ist ja nicht zwangsläufig gleich rechtsextrem.Das ist insofern wahr, als ich das ganze "rechte Spektrum" ablehne. Ich könnte natürlich nach "falsch, falscher, am falschsten, Neonazi" differenzieren - aber wozu? Das hat für mich keinen alltagspraktischen Sinn.Wenn ich differenzieren wollte, sähe das so aus: wenn ein Rechter dafür einsteht, seine Ziele nicht mehr mit demokratischen Mittel erreichen zu wollen, ist Handlungsbedarf angesagt und die Grenze zwischen unappetitlicher politischer Haltung und Verbrechen überschritten (= Rechtsradikalität).Rechts ist jedoch immer mit latenter Xenophobie, Autoritätsgläubigkeit und unreflektiertem Traditionalismus verbunden. Das nervt auch schon in geringer Ausprägung.
Zitat von: goldenMan muß dann aber immer etwas gegen Rechte haben, da Interloranz immer zu deren Grundsatz gehören muß.)Damit pauschalisierst du aber auch wieder das gesamte rechte Spektrum.Rechts ist ja nicht zwangsläufig gleich rechtsextrem.
Man muß dann aber immer etwas gegen Rechte haben, da Interloranz immer zu deren Grundsatz gehören muß.)
Ich erklär´s lieber noch mal, wie ich das meine: Links ist nicht das Gegenteil von rechts und andersrum.
Wer sich wirklich freimachen will von Dogmatismus, kann sich gar keiner bestimmten Richtung zuordnen.
bei dem autobahnteil hab ich dann größere probleme schon deshalb weil die autobahnpläne älter sind, die erste autobahn (bonn-köln) wurde 1932 eröffnet und vor der machtergreifung haben die nazis im reichstag sogar GEGEN die umsetzung von autobahnbauvorhaben gestimmt.allerdings wurde dann nach der machtergreifung der autobahnbau stark forciert.
Nein, es ist so: die 68er haben die Bedingungen dafür geschaffen, daß sowas wie die Provokationen der Gruftis möglich sind; also etwa: morbide Ästhetik, nach außen getragene Gesellschaftskritik. Die 68er haben sich die Gruftis nicht "ausgedacht", sondern die Gesellschaft so verändert, daß sowas wie ein Gothic-Lifestyle praktiziert werden kann. Z.B. wäre der ganze offen gezeigte SM-Kram ohne die sexuelle Befreiungsbewegung unmöglich.
Bist Du denn schon mal als solche oder als irgendetwas anderes, daß optisch nicht zum Großteil der Gesellschaft paßt, durchs Leben gelaufen? Man wird grade wegen der Oberfläche angefeindet und diskriminiert. Da fragt selten einer nach. Und dann versetzt man sich in die Leute hinein, die gar nichts dafür können, anders auszusehen, als der Rest - und die trotzdem drunter zu leiden haben
Achso, Du bist gar keine "Schwarze"?
Bist Du denn schon mal als solche oder als irgendetwas anderes, daß optisch nicht zum Großteil der Gesellschaft paßt, durchs Leben gelaufen? Man wird grade wegen der Oberfläche angefeindet und diskriminiert.
Und dann versetzt man sich in die Leute hinein, die gar nichts dafür können, anders auszusehen, als der Rest - und die trotzdem drunter zu leiden haben. So ensteht dann z.B. eine politische Einstellung.
PS: Wollen wir jetzt so weiter machen... "Nee, bäh, Du verstehst das aber voll nich."
Ist doch schön, wenn man ohne Schubladen lebt, aber es ist nicht schön, wenn man zu allem Ja und Amen sagt. Deshalb spreche ich mich gegen Beliebigkeit aus.Ich habe meine Kommentare sehr polemisch eingeleitet und es wurde erwartungsgemäß reagiert. Man beginnt, sich zu fragen, wie mittig / neutral das SH ist, wenn gegen linke Polemik sofort gegenangeschrien wird, rechte Polemik aber unkommentiert gelassen wird. Ich möchte auch noch mal darauf verweisen, was "Psychocandy" am Anfang zum Thema "Reaktion auf linkes Gerede oder so ähnlich" festgestellt hat. Man fragt sich schon, ob die selbst wahrgenommene Mitte nicht z.T. Selbstbetrug ist, weil die eigene politische Einstellung nicht mehr hinterfragt wird oder von vornherein an einem bereits verzerrten Bild gemessen.
Ist doch schön, wenn man ohne Schubladen lebt, aber es ist nicht schön, wenn man zu allem Ja und Amen sagt. Deshalb spreche ich mich gegen Beliebigkeit aus.
Ich habe meine Kommentare sehr polemisch eingeleitet und es wurde erwartungsgemäß reagiert. Man beginnt, sich zu fragen, wie mittig / neutral das SH ist, wenn gegen linke Polemik sofort gegenangeschrien wird, rechte Polemik aber unkommentiert gelassen wird.
Man fragt sich schon, ob die selbst wahrgenommene Mitte nicht z.T. Selbstbetrug ist, weil die eigene politische Einstellung nicht mehr hinterfragt wird oder von vornherein an einem bereits verzerrten Bild gemessen
Ist doch schön, wenn man ohne Schubladen lebt, aber es ist nicht schön, wenn man zu allem Ja und Amen sagt.
Man fragt sich schon, ob die selbst wahrgenommene Mitte nicht z.T. Selbstbetrug ist, weil die eigene politische Einstellung nicht mehr hinterfragt wird oder von vornherein an einem bereits verzerrten Bild gemessen.