Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg  (Gelesen 46362 mal)

Jinx

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #15 am: 01 Mai 2007, 21:40:58 »

Zitat von: messie
Es gibt natürlich genau diese Menschen. Die Mensa-Flyerverteiler sind da ein gutes Beispiel, die Hetze die dort auf den Flyern zu lesen ist, diese Intoleranz gegenüber dem Staat -egal was er macht, es ist aus Prinzip alles scheiße- , diese verblendeten Forderungen ("weg mit der Polizei!" - jaaa, klar ...  ::) ) legen Zeugnis ab wessen Kindes diese Menschen sind.

ABER es ist in der Tat eine Minderheit. Nämlich genau jener, die auf Demos zu sehen ist: Wenn 1000 Leute demonstrieren, dann machen geschätzte 20 Randale. Die Kameras halten dann auf genau jene 20 Linksextremisten drauf und nicht auf die 980 übrigen Linken.

O ja, die Berufsdemonstranten *grusel*
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Thomas

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #16 am: 01 Mai 2007, 22:03:56 »

Zitat von: colourize
@Thomas: Mir reicht es völlig, wenn in Diskussionen zukünftig Argument, die auf dem Vergleich linker Positionen mit selbsternannten pseudosozialistischen Systemen ("sieht man ja am sozialistischen/kommunistischen Regime in XY, dass das nicht funktioniert") unterbleiben. Ich bin nämlich kein Vertreter derartiger totalitärer Systeme und finde die auch nicht toll.
Schön, das du das so siehst.Nur solltest du das bei entsprechenden Gelegenheiten auch mal erwähnen.Wenn jemand nämlich standardmäßig gegen Kapitalismus, Imperialismus, Faschismus, die bösen Amis oder > bitte hier linkes Feindbild ihrer Wahl einsetzen< wettert, wäre oftmals die logische Konsequenz, das diese Person von den entsprechend gegenteiligen politischen Systeme mehr hält, also wohl Primär Kommunismus&Sozialismus, womit wir dann wieder bei den Unterdrücker-Regimen wären.

Wenn diese Verbindung nicht paßt, solle man darauf hinweisen, zumal z.b. du ja beim politischen Gegner auch gerne mal derartige Pauschalisierungen verwendest (Polizisten, Konservative, etc.)

Im übrigen hat die "alle linken in einen Topf"-Geschichte ja sicherlich auch irgendwo ihren Ursprung, der meiner Meinung nach daher rührt, das gewisse Phrasen, Ansichten und Parolen immer wieder aus den gleichen Ecken und von den gleichen Leuten kommen, und mittlerweile genauso abgelutsch sind wie "Die Rente ist sicher" oder ähnliches.(Wobei man manche Sachen im Forum auch einfach gar nicht anzusprechen braucht, da die groben Ansichten der Hauptakteure ohnehin klar sind.Überraschungen diesbezüglich sind jedenfalls recht selten).Und wenn dann z.B. colourize wieder mit Überzeugung X kommt (welche zu haben natürlich sein gutes Recht ist), dann fällt es mitunter schwer, nicht zu denken "Alles klar, wieder einer von denen".Aber ähnliche Vorwürfe kann man sicherlich auch mir machen, wobei ich mit dem Label Konservativer (oder was immer man mir verpassen möchte) kein Problem habe.

Meine persönliche, auf's Forum bezogenen Definition von diesem "linken-Topf" ist weder, das das alles überzeugte Ho-Ho-Ho-chi-min schreier sind, noch das sie alle Steine schmeissen und Autos anzünden als Haupthobby haben, aber das es halt sehr ähnliche und austauschbare Ansichten sind, die sich bei den Leuten wiederfinden.Und das ist es halt, was "politisch links orientierten Menschen" meist gemein ist.Von daher ist "undogmatischer Linker" nur in sofern zutreffend, als das ein anderes Dogma gemeint ist  ;)

Zitat von: psychocandy
Dieses "links ist genauso gefährlich wie rechts"-Gerede ist einfach nur noch unerträglich und zeigt doch, daß links nur noch als eine  Art Verpackung mit gewissen Auffälligkeiten betrachtet wird.
Naja, das ist bei rechts aber nicht anders.Soll ja auch dort Leute geben, die etwas anderes machen als Asylanten jagen und Bier saufen (was diese Leute aber für mich persönlich auch nicht sympathischer macht).Es muß wohl eher heißen "extrem rechts ist genauso scheisse, überflüssig und realitätsfremd wie radikal links".
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Trakl

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #17 am: 01 Mai 2007, 22:08:52 »

Nur Du Thomas, bist natürlich völlig frei von Dogmen.
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Thomas

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #18 am: 01 Mai 2007, 22:21:42 »

Nur Du Thomas, bist natürlich völlig frei von Dogmen.
Sogar im letzten Beitrag habe ich erwähnt, das auch ich das nicht bin.Wer ist schon völlig unberührt von jeglichen Dogmen ?
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colourize

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #19 am: 01 Mai 2007, 22:57:05 »

Supi! Ich mach' auch mit! ;D
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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #20 am: 01 Mai 2007, 23:25:04 »

Ich ordne mich eigentlich auch links von der Mitte ein. Aber nur ein gaaaanz kleines bißchen ;)

geht mir genauso ;D
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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #21 am: 02 Mai 2007, 00:18:58 »

Darf man als Minimal-Linker eigentlich auch einige preußische Tugenden ganz toll finden?
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toxic_garden

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #22 am: 02 Mai 2007, 00:52:40 »

überall, wo es politische Extreme gibt, gibt es auch pauschalisierungen. Und jeder, der sich eindeutig zu einem politischen Lager bekennt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er notgedrungen früher oder später mit dieser Pauschalisierung konfrontiert wird. Neben den Stammtischparolen gröhlenden CDU-Wählern und den backsteinwerfenden "Autonomen" gibt es eine ganze Menge gemäßigter, eigenständig denkender Menschen. Leider ist es in der Tat nicht jedem vergönnt, diese Masse wahrzunehmen. Wahrscheinlich ist sie einfach in den Medien unterrepräsentiert, da zu unspektakulär. Aber das macht nichts. Wer sich seiner eigenen Überzeugung bewusst ist, der kann auch ganz gediegen auf die Meinung der nachplappernden Vollidioten scheissen und sich gar nicht erst in Diskussionen mit ebendiesen Leuten verwickeln lassen. ;)

Und um nochmal ein bisschen Selbstbekundung zu meinem Statement hinzu zu mischen: ich bezeichne mich als Liberal. Auch ohne FDP zu wählen. Ich erlaube mir hier und da, je nachdem wo ich es für angemessen halte, mal ein kleines Vorurteil über gewisse Personengruppen, aber im Allgemeinen pauschalisiere ich recht ungerne. Differenzierte Betrachtungen erfordern zwar deutlich mehr Aufwand, aber der lohnt in den meisten Fällen. Und für diese Feststellung muss ich nicht mal einer Gruppe der "selbstständig denkenden Linken" beitreten.  ;) "Links" und "Rechts" verbinde ich, politisch gesehen, meistens immernoch mit schwarzweiss-Denke.
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Simplicissimus1668

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #23 am: 02 Mai 2007, 05:34:39 »

aber was waeren denn nun "linke" werte???
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SoylentHolger

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #24 am: 02 Mai 2007, 08:08:08 »

Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass ich zukünftig Scheinargumente wie DDR-Vergleiche oder Stalin-Parallelen getrost überlesen und als unqualifizierten Humbug übergehen werde.

Dann verkneif Dir auch bitte in Zukunft den Stammtischparolenhammer, sobald es in eine konservative Ecke geht, die Dir nicht paßt/zu polemisch/populistisch/massentauglich ist. Dann sind alle glücklich.   :)
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Killerqueen

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #25 am: 02 Mai 2007, 14:03:59 »

Ich schließe mich Toxic_garden und DeLaGuerre uneingeschränkt an!

Ich ordne mich aus Prinzip keiner Seite zu.
Erstens, weil es nicht möglich ist, da es immer darauf ankommt, um welches Themengebiet es sich jeweils handelt und zweitens weil mir dieses Links-Rechts-Denken seit meiner frühesten Jugend (glücklicherweise) fremd geblieben ist.
Für mich gibt es meine Meinung. Die habe ich mir im Laufe der Zeit durch eigene Erfahrungen und mit Hilfe vom kritischen Umgang mit der Geschichte selbst gebildet und mit der argumentiere ich. Ich möchte mich nirgends einordnen müssen, nur um ein Fähnchen nach außen tragen zu können.

Selbstverständlich wird mir jetzt unterstellt werden, dass ich unentschlossen wäre und nicht den Mum hätte, Flagge zu bekennen. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich überzeugt bin, dass auf Dauer nur die Mitte funktionieren kann. Genauso wie ich beide Füße brauche, um stabil zu stehen, sind meines Erachtens beide Denkweisen, die jede für sich im Extremfall noch so absurd und menschenfeindlich sein mag, wichtig, um eine optimale Komposition zu finden. Beide Extreme sind gefährlich, das sind Extreme immer, aber beide Seiten sind auch nützlich, wenn man sie so verbinden kann, dass für alle das Bestmögliche herausspringt. Da bewegt man sich dann manchmal ein wenig mehr auf der einen, und ein andermal auch etwas mehr auf der anderen Seite. Man wird jedoch nie Gefahr laufen, das Gleichgewicht zu verlieren, solange man immer beide Seiten im Auge behält.

« Letzte Änderung: 02 Mai 2007, 14:09:11 von Killerqueen »
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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #26 am: 02 Mai 2007, 14:49:36 »

...und wad is mit´em Klopapier ?
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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #27 am: 02 Mai 2007, 14:57:36 »

...und wad is mit´em Klopapier ?

Das ist je nach Hämorrhoidenstand braun oder rot  ;D
Was ich erschreckend finde ist, dass sich Faschos schon wie Linksextreme kleiden: http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,480241,00.html
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Killerqueen

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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #28 am: 02 Mai 2007, 15:29:51 »

...und wad is mit´em Klopapier ?
Das mag ich auch am liebsten ungefärbt... (siehe SoylentHolgers "Farbauswahl")  ;D


...höchstens mal ein paar Wale oder Schmetterlinge dürfen da drauf.  ;)
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Re: Undogmatische Linke im Schwarzen Hamburg
« Antwort #29 am: 02 Mai 2007, 16:42:14 »

Der Ursprung von "Links" und "Rechts" oder "konservativ" ist doch meist folgender:

- "Konservative" sind in einer Situation in der Veränderung nur Unsicherheit und Angst erzeugt. Diese Menschen sind mit der Gesellschaft wie sie ist gut gefahren und wollen, dass es so bleibt. Daher greifen sie alles an, was den Status Quo verändern könnte - auch wenn das zunächst mit ihnen nichts zu tun hat.
Es gibt universale Werte, die diese Menschen als sinnvoll erkannt haben und behalten wollen. Sofern diese durchdacht sind, ist es auch deren gutes Recht, diese Werte zu vertreten. Es gibt aber eben nur wenige Menschen, die reflektierte Werte vertreten. Meist sind es diffuse aus der Lebenssituation entstandene "Meinungen".
Hinzu kommt das Verhältnis zu offensichtlichen Missständen. Hier lautet häufig der Satz: "Die Welt ist so, das ist die Realität", womit meist gemeint ist: Ich bin mit den Missständen immer gut gefahren und sie haben mich nicht betroffen, also lassen wir es lieber so.
Dazu passt nicht - und das ist das irreale an vielen "Konservativen" - der unbändige Drang, Dinge regeln zu wollen und ausgewählte Missstände durch Verbote beseitigen zu wollen. Diese Verbote beziehen sich meist auf individuelle Tätigkeiten, die die Gesellschaft nur in nicht nachvollziehbarem Maße betreffen, z. B. Verbot bestimmter Medien, Kunst, Drogenkonsum etc.

- "Linke" sind auf Grund ihrer Erkenntnisse meist zu dem Schluss gekommen, dass zu viele "Konservative" wichtige Entwicklungen behindern wollen obwohl sie vielen Menschen Verbesserungen bringen würden.
Linke beschäftigen sich traditionell mehr mit Philosophie und Gesellschaft, denn sie haben ja den Drang etwas zu verändern statt aufrecht zu erhalten. Ich unterstelle dem Linken grundsätzlich, dass er mehr reflektiert hat, bevor er etwas fordert - denn wer in der Gesellschaft auf Widerstand stößt, ist gezwungen nachzudenken, ganz im Gegensatz zum Konservativen, der sich nur darum Sorgen machen muss, dass alles so bleibt.
Auch hier gibt es aber eine große Zahl von unreflektierten Menschen, die die Parolen nur übernehmen. Die Notwenigkeit der Veränderung von Missständen ist aber bei diesen Themen nachvollziehbarer als bei irrationalen Verbotsforderungen der Konservativen.

Dabei übersehen sie, dass viele Menschen mit großen oder auch schon kleinen Veränderungen nicht klarkommen und orientierungslos werden, weil sie sich schon so gut arrangiert haben.
Auch Linke fordern oft Verbote, die sich jedoch auf Grundsätzliches beziehen, das gut nachvollziehbar einer Gesellschaft schadet, z. B. exponentielle Zinswirtschaft oder Zensur.
Dem echten Linken ist die Freiheit des Individuums am wichtigsten und dass diese die Freiheit der Gesellschaft insgesamt nicht beeinträchtigt.

Dass die Positionen bei wirklich reflektierenden Menschen oft erstaunlich nah sind, ist mir in letzter Zeit immer mehr aufgefallen. Nur Angst erzeugende Themenkomplexe trennen "Links" und "rechts".
Wenn es hart auf hart kommt und die Gesellschaft bedroht ist, z. B. durch Globalisierung, hängt es einfach vom psychischen Profil ab, ob jemand extrem links oder rechts wird.
Dann ist nämlich Angst auf beiden Seiten vorherrschend. Und Angst ist immer ein schlechter Ratgeber.
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