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Autor Thema: Megan's Law  (Gelesen 8487 mal)

freaka

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Megan's Law
« am: 10 Februar 2007, 00:21:20 »

Vielleicht habt ihr ja schon mal davon gehört, jedenfalls
würde mich eure Meinung interessieren und was ihr davon halten.

Megan's Law ist ein Gesetz in den USA, das erlaubt, entlassene
Sexual-Straftäter "anzuprangern" sozusagen. Im Internet kann sich
jeder informieren, ob in der Nachbarschaft solch ein (ehemaliger)
Straftäter wohnt, wie er/sie heißt, wo er/sie wohnt und wie er/sie
aussieht. Mit Foto und allem. Soweit ich das richtig verstanden haben,
MÜSSEN die Leute erfasst werden. Aber in dem Falle kann ich mich
auch irren.
Das Gesetzt wurde 1996 erlassen, nachdem ein kleines Mädchen 1994 vergewaltig
und ermordet wurde von einem Mann, der gegenüber wohnte.

Nun die Frage was ihr davon haltet?
Einerseits verstößt das gegen die Menschenrechte wie ich finde. Wie
kann ein ehemaliger Straftäter so neu anfangen? Andererseits werden
sehr viele (hab' jetzt keine Statistiken oder dergleichen zur Hand)
rückfällig und begehen wieder ein Sexual-Delikt. Ich weiß nicht, ob ich
das gut finden soll oder schlecht!?

Hier zum nachlesen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Megans_law
Und die (bzw. eine) Seite mit dem "Sexual-Straftäter-Archiv" (klingt irgendwie makaber):
http://www.meganslaw.ca.gov/
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Eisbär

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Re: Megan's Law
« Antwort #1 am: 10 Februar 2007, 00:36:51 »

Zitat von: "freaka"
Andererseits werden sehr viele (hab' jetzt keine Statistiken oder dergleichen zur Hand) rückfällig und begehen wieder ein Sexual-Delikt.
Besorg Dir da mal Statistiken.
Dann hast Du keine Argumente mehr für so ein Gesetz.
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freaka

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Re: Megan's Law
« Antwort #2 am: 10 Februar 2007, 00:46:54 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "freaka"
Andererseits werden sehr viele (hab' jetzt keine Statistiken oder dergleichen zur Hand) rückfällig und begehen wieder ein Sexual-Delikt.
Besorg Dir da mal Statistiken.
Dann hast Du keine Argumente mehr für so ein Gesetz.


Wo hab' ich denn bitte für das Gesetz argumentiert?
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Morgenroete

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Megan's Law
« Antwort #3 am: 10 Februar 2007, 11:17:45 »

Mir reicht ein Straftäter der rückfällig wird um so ein Gesetz zu befürworten.
Mir reicht einer der kleines Mädchen nimmt, dieses Kind quält und verletzt und für ihr restliches Leben bestraft. Insofern er sie überhaupt am leben läßt. Mir reicht einer der sich immer wieder das Vertrauen von Eltern erschleicht um an diese Kinder ran zu kommen.
Ich finde dieses Gesetz sehr gut und hoffe sehr dass es sowas ähnliches irgendwann über all gibt.
Und es geht hier nicht um Statistiken, sonder um das Leben von kleinen Kindern.
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Megan's Law
« Antwort #4 am: 10 Februar 2007, 19:12:05 »

Freaka eröffnet einen gehaltvollen Tread ?  :shock: Wird hier neuerdings wieder Duck-Duck-Goose gespielt, und das war die Verliereraufgabe oder hat sie schlechten Shit geraucht ?  :wink:

Zum Thema : Das Gesetz kenne ich, ich bin mit meiner Meinung da ziemlich am wanken, weil ich Pro und Kontraargumente für äußerst legitim halte.Schwierig...
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Lakastazar

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Megan's Law
« Antwort #5 am: 10 Februar 2007, 20:11:42 »

Dat Schwierige daran is, ob zum Einen auch graduelle Unterschiede gemacht werden und inwiefern der "angeprangerte" auch wirklich schuldig im Sinne der Anklage gewesen ist... wie weit ist sowas überprüfbar?
zum anderen ist es dann fraglich, was Besagte Anprangerung bringen soll?
Dass die Nachbarschaft im Falle eines Falles dann ne Hetzjagd auf ihn startet und Lynchjustiz begeht?

Vor allem bietet diese Überlegung wieder reichlich Stoff für nen schlechten Film.

Er hinter Gittern, weil er politisch nicht die richtige Meinung vertrat und er sich mit den Falschen anlag.
Ihm wurde ein fingiertes Sexualdelikt zum Verhängnis
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Er kommt frei. Aber mit offiziellem Makel.
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Megan's Law
« Antwort #6 am: 10 Februar 2007, 20:14:12 »

Zitat von: "Morgenroete"
Mir reicht ein Straftäter der rückfällig wird um so ein Gesetz zu befürworten.
Mir reicht einer der kleines Mädchen nimmt, dieses Kind quält und verletzt und für ihr restliches Leben bestraft. Insofern er sie überhaupt am leben läßt. Mir reicht einer der sich immer wieder das Vertrauen von Eltern erschleicht um an diese Kinder ran zu kommen.
Ich finde dieses Gesetz sehr gut und hoffe sehr dass es sowas ähnliches irgendwann über all gibt.
Und es geht hier nicht um Statistiken, sonder um das Leben von kleinen Kindern.
Mir reicht nicht ein Beitrag von Dir, um Dir jegliches Demokratieverständnis abzusprechen. Aber es bringt mich schon zum Zweifeln.
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Thomas

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Megan's Law
« Antwort #7 am: 10 Februar 2007, 20:52:40 »

Zitat von: "Lakastazar"
Dat Schwierige daran is, ob zum Einen auch graduelle Unterschiede gemacht werden und inwiefern der "angeprangerte" auch wirklich schuldig im Sinne der Anklage gewesen ist... wie weit ist sowas überprüfbar?

Vor allem bietet diese Überlegung wieder reichlich Stoff für nen schlechten Film.

Er hinter Gittern, weil er politisch nicht die richtige Meinung vertrat und er sich mit den Falschen anlag.
Ihm wurde ein fingiertes Sexualdelikt zum Verhängnis
(minderjährige inner Disko)

Er kommt frei. Aber mit offiziellem Makel.
In seiner Gegend verschwindet auf einmal ein Mädel...
Er ist nun der Gejagte!

Das sind genau die Zweifel der Kontra-Seite, die berechtigt sind.

Zitat von: "Lakastazar"
zum anderen ist es dann fraglich, was Besagte Anprangerung bringen soll?
Dass die Nachbarschaft im Falle eines Falles dann ne Hetzjagd auf ihn startet und Lynchjustiz begeht?
Vieleicht, das Eltern ihren Kinder sagen könnten, bei dem Onkel von schräg gegenüber etwas vorsichtiger zu sein als sonst.Auch wenn soetwas in der Praxis mitunter naiv wirken dürfte.

Zitat von: "Eisbär"
Mir reicht nicht ein Beitrag von Dir, um Dir jegliches Demokratieverständnis abzusprechen. Aber es bringt mich schon zum Zweifeln.
Da auch die Demokratie zweifellos ihre Macken hat, ist das alleine meiner Meinung nach nicht so schlimm.

Die Abwägung ist für mich immer folgende  : In bestimmten Fällen soviel Freiheit wie möglich zulassen, auch wenn dabei mitunter ein Unschuldiger zu Schaden kommt ? Oder in bestimmten Fällen stärkere Restriktionen zulassen, auch wenn durch diese mitunter ein Unschuldiger zu schaden kommt ?

Ich tendiere Fallabhängig meist zur zweiten Varianten, da ich glaube, das hierbei die Gesamtquote der Unschuldig unter die Räder gekommener geringer ist als bei erstgenannter Lösung.
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colourize

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Re: Megan's Law
« Antwort #8 am: 10 Februar 2007, 22:07:05 »

Zitat von: "freaka"

Nun die Frage was ihr davon haltet?
Einerseits verstößt das gegen die Menschenrechte wie ich finde. Wie
kann ein ehemaliger Straftäter so neu anfangen? Andererseits werden
sehr viele (hab' jetzt keine Statistiken oder dergleichen zur Hand)
rückfällig und begehen wieder ein Sexual-Delikt. Ich weiß nicht, ob ich
das gut finden soll oder schlecht!?

Die entscheidenden Argumente beider Seiten hast Du schon genannt.

Jetzt geht es nur noch darum, abzuwägen welches Argument das vom ethischen Standpunkt her bessere (stichhaltigere) ist.
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Morgenroete

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Megan's Law
« Antwort #9 am: 10 Februar 2007, 23:50:14 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Morgenroete"
Mir reicht ein Straftäter der rückfällig wird um so ein Gesetz zu befürworten.
Mir reicht einer der kleines Mädchen nimmt, dieses Kind quält und verletzt und für ihr restliches Leben bestraft. Insofern er sie überhaupt am leben läßt. Mir reicht einer der sich immer wieder das Vertrauen von Eltern erschleicht um an diese Kinder ran zu kommen.
Ich finde dieses Gesetz sehr gut und hoffe sehr dass es sowas ähnliches irgendwann über all gibt.
Und es geht hier nicht um Statistiken, sonder um das Leben von kleinen Kindern.
Mir reicht nicht ein Beitrag von Dir, um Dir jegliches Demokratieverständnis abzusprechen. Aber es bringt mich schon zum Zweifeln.


Sage wir es so: In diesem Punkt gibt es für mich keine Demokratie, sondern mir ist wichtig das andere Kinder vor solchen Menschen geschuzt werden, egal wie.
Es ist gar nicht lange her da habe ich eine Reportage über das Thema im Fernsehen gesehen und dort wurd gezeigt wie das Gesetz durch gezogen wird.
Es gibt komplette Wohnviertel und WGs wo nur noch solche Täter wohnen weil natürlich Eltern solche Menschen nicht mehr in ihrer Nähe haben möchten. Und es gibt Menschen die genau nach forschen wo diese Menschen nach der Entlassung hinziehen und dann überprüfen ob da vielleicht Kindergärten oder so in der Nähe sind. Man will doch nur die Kinder schutzen, ich finde da nichts schlimmes dran.
Auch hier in Deutschland könnten noch kleine Kinder leben oder ein besseres Leben haben wenn solchen Menschen unter beobachtung stehen würden. Und so eine Internet Seite ist kostengünstiger als einen Mann den ganz Tag hinter her zu laufen.
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Megan's Law
« Antwort #10 am: 11 Februar 2007, 01:17:56 »

Zitat von: "Morgenroete"
... egal wie.
Sobald Du als Auswahlkriterien Deiner Mittel zum Schutz von Kindern (oder anderen) zu "egal wie" greifst, bist Du nicht mehr besser, als diejenigen, vor denen Du zu schützen versuchst.
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« Antwort #11 am: 11 Februar 2007, 01:26:46 »

Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Morgenroete"
... egal wie.
Sobald Du als Auswahlkriterien Deiner Mittel zum Schutz von Kindern (oder anderen) zu "egal wie" greifst, bist Du nicht mehr besser, als diejenigen, vor denen Du zu schützen versuchst.


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Megan's Law
« Antwort #12 am: 11 Februar 2007, 02:11:28 »

Zitat von: "Morgenroete"
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Morgenroete"
... egal wie.
Sobald Du als Auswahlkriterien Deiner Mittel zum Schutz von Kindern (oder anderen) zu "egal wie" greifst, bist Du nicht mehr besser, als diejenigen, vor denen Du zu schützen versuchst.


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Megan's Law
« Antwort #13 am: 11 Februar 2007, 02:19:59 »

Hm, meine Meinung:

Sollten sie nach einer Verurteilung (dank positiver psychologischer Prognose) wieder auf freien Fuß gesetzt werden und danach ein ähnliches oder gleiches Delikt begehen, bin ich absolut dafür, dass sie in einer entsprechenden Kartei aufgeführt werden, denn damit haben diese Menschen  bewiesen, dass sie gesellschaftlich nicht tragbar sind. Und in dem Fall bin ich durchaus bereit, den Prozentsatz der "Intrigen gegen eine einzelne Person" zu akzeptieren.

Danke für die Aufmerksamkeit
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Megan's Law
« Antwort #14 am: 11 Februar 2007, 10:57:41 »

Selbstverständlich müssen das Leben und das Wohlergehen von Kindern geschützt werden! Aber ich bezweifle, daß das mit einem öffentlichen Anprangern, dem zur Schau stellen von Personen auf Webseiten und der Ghettoisierung von Personen möglich ist. Wie soll es Kindern helfen, wenn jemand auf einer Internetseite abgebildet ist? Sollen Kinder sich da alle Gesichter merken und so allgegenwärtige Ängste haben? Vielleicht ziehen dann Eltern mit ihren Kindern dort weg. Aber wer bleibt zurück? Straftäter, und zwar ein ganzes Viertel voll. Soll das eine Lösung sein? Selbstjustiz hilft den Opfern da auch nicht.
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