Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: BRD=Bullenstaat?!  (Gelesen 43025 mal)

Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #105 am: 09 Januar 2007, 09:37:41 »

Zitat von: "sober"
Zitat von: "Thomas"
Und wenn z.B. die bösen, kapitalistischen Unternehmerbonzen mal vom Volkskommitee entschädigungslos enteignet würden, hättest du doch auch kein Problem mit Privatsphäre und Privatbesitz.

Ah Thomas, wieso musst du immer mit solchen, komplett unhaltbaren propagandistischen Aussagen versuchen zu Punkten? Du nimmst dir mit solchen Aussagen alle paar Posts die komplette Glaubwürdigkeit...

Sehe ich nicht so.Klar sind solche Aussagen absichtlich überzogen (sollte man ja wohl merken), aber damit weise ich immer mal wieder gerne darauf hin, das die Leute, die am lautesten nach Gleichheitsgrundsatz, Recht und Gesetz rufen (Datenschutz, Bankgeheimnis, Privatsphäre, etc.) ihre vermeintliche Objektivität recht schnell vergessen, wenn sich das jeweilige Thema ändert, um das es geht.

Ich möchte auch nicht behaupten, das ich Grundsätzlich anders drauf wäre, aber es kann sich eben auch sonst niemand von subjektiven, persönlichen Einflüssen frei machen.

Zitat von: "sober"
Und ich bin mir sicher, daß da erheblich mehr Daten aufgelaufen sind, als die der 590 Täter, die gefasst wurden.
Natürlich.Wenn die wirklich alle Transaktionen aller deutsche Kreditkartenbesitzer in einem gewissen Zeitraum überwacht haben, werden da auf jeden Fall mehr Daten aufgelaufen sein.Aber damit kann ich leben, auch wenn meine Daten dort ebenfalls aufgelaufen wären.
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sober

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #106 am: 09 Januar 2007, 09:45:30 »

Naja, natürlich schränkt es mich nicht ein, wenn sie meine Kreditkartentansaktionen kennen, die nunmal echt nicht interessant sind, aber trotzdem geht es sie verdammt nochmal nichts an, denn es gibt ein Gesetz, was dafür da ist, meine Daten zu schützen und dieses Gesetz wurde wissendlich gebrochen.

Ich mach mir einfach Sorgen um das, was gerade mit Deutschland passiert. Wenn wir in dem Tempo weitermachen, unterscheidet uns in 10-15 Jahren nichtmehr viel von den Staatsformen, über die zur Zeit in der Tagesschau immer so schlimm berichtet wird. Es wurden in den letzten paar Jahren so viele Grundsätzliche Sachen verändert, daß ich nicht mehr dran glaube, daß es immer alles nur für den gerade erwähnten Zweck eingesetzt wird.
Ich weiss ja nicht wie es den "Aber unsere Kinder"-Schreiern geht. Ich würde nicht wollen, daß meine Kinder in einem solchen Staat leben müssen.

Zitat
aber damit weise ich immer mal wieder gerne darauf hin, das die Leute, die am lautesten nach Gleichheitsgrundsatz, Recht und Gesetz rufen (Datenschutz, Bankgeheimnis, Privatsphäre, etc.) ihre vermeintliche Objektivität recht schnell vergessen, wenn sich das jeweilige Thema ändert, um das es geht.

Magst du irgend ein Ereigniss nennen, mit dem du diese Aussage belegen kannst? :p Ich kenn erheblich mehr Einschränkungen der von dir genannten Rechte in den letzten 10 Jahren als Situationen, wo Leute wie von dir beschrieben "gejubelt" haben.
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Leider kann man Gehirn nicht bei Ebay kaufen...

DarkestMatter

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #107 am: 09 Januar 2007, 11:03:48 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "DarkestMatter"
oder soll ich hier anfangen und darlegen, was ich von der heute bekannt gewordenen Aktion des BKA halte, die alle Kreditkarten-Daten verarbeitet haben?
Rasterfahndung nach Überweisungen. [...]
Warum war klar, das wieder einer aus bestimmten Ecken genau dieses Ereignis hier posten und genau diese Meinung zu dem Thema haben wird ?


äääh - weil der Thread genau das Thema "Bullenstaat" (i.w.S. also auch "Überwachung") abhandelt?
Und was heisst hier "bestimmte Ecken"? Nur weil _ich_ (und damit stehe ich außerhalb dieses Forums nicht allein da) der Meinung bin, dass nicht jede Aktion/Form der Überwachung, Aufzeichnung und Auswertung durch die Chance auf Aufklärung einer Straftat gerechtfertigt wird, lasse ich mich von dir nicht gleich in eine "bestimmte Ecke" drängen/stellen.
Scheinst ja mittlerweile sowas wie ein Feindbild aufzubauen. Sobald jemand von Datensammeln und Überwachung spricht, schrillen bei dir die Alarmglocken.
So gesehen haben wir sogar was gemeinsam  :lol:
nur bei dir gehts: "aaaaah - noch so einer"
und bei mir: "aaaah - schon wieder mehr Einschränkung und Überwachung"


Warum werden ... weiß nicht, wieviel Kreditkartenbesitzer gibts? 20Mio? ... Leute quasi verdächtigt? und wievielen Leuten ist man auf die Schliche gekommen? 250?
Für dich wäre es also OK, wenn jeder Hamburger beim nächsten Einsteigen in Bus/Bahn erstmal seine Kontoauszüge beim Fahrer einscannen lässt. immerhin sind in Hamburg 25 Konsumenten von Kinderpornographie unterwegs (statistisch).
und die restlichen 4.000 KiPo-User sind nicht so bescheuert, im Netz was zu kaufen sondern fahren gleich nach Kenia, Thailand, Kamodscha, Vietnam...

hmmm. eigentlich sollte jeder Flugpassagier auch noch gecheckt werden.
könnte ja sein - wer weiß?

interessant übrigens, dass hier einige Leute Kinderpornographie schlimmer als Mord einschätzen. Ich wage mir da kein moralisch (un)begründbares Urteil zu erlauben. eine Straftat stellt beides dar - aber wenns um die Konsumenten solcher Bilder und Videos geht, ist die bereitschaft zur Überwachung scheinbar eher gegeben...
Ob das auch so wäre, wenn jeder Mordfall in Deutschland mit Rasterfahndung aufgeklärt werden sollte?

Erinnert sich einer an den Fund in den Boberger Dünen? Man weiß immer noch nicht, wer den Russen umgebracht hat. Aber spaßeshalber könnte man von den 1,7 Mio Hamburgern prophylaktisch Fingerabdrücke, DNA-Proben und Alibis für den Zeitraum einsammeln...



PS: hier fiel das Wort "bankgeheimnis" - gesetzlich verankert gabs das afaik nicht. nur hat sich jedes Kreditinstitut dran gehalten. bis dann die Regierung kam und meinte, dass doch jede Sozialbehörde zentral abfragen dürfte, wo Person X ein Konto hat (und im nachsatz bei begründetem Verdacht auch herausfinden kann, was auf den Konten drauf ist)
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #108 am: 09 Januar 2007, 11:06:54 »

Zitat von: "sober"
Naja, natürlich schränkt es mich nicht ein, wenn sie meine Kreditkartentansaktionen kennen, die nunmal echt nicht interessant sind, aber trotzdem geht es sie verdammt nochmal nichts an, denn es gibt ein Gesetz, was dafür da ist, meine Daten zu schützen und dieses Gesetz wurde wissendlich gebrochen.

Und genau das sehe ich anders.Ich sehe nicht ein, das Strafvereitelnde oder hemmende Maßnahmen nicht ergriffen werden können, weil einige von den "aus Prinzip dagegen"-Typen nicht möchten, das gewisse Daten temporär erfaßt werden.Und wenn man sich auf Gesetzte beruft, nach denen das eigentlich nicht erlaubt ist, sollte man diese Gesetzte dringend für bestimmte Fälle ändern.

Meine potentielle Sicherheit ist mir mehr Wert, als das die Polizei weiß, was Person X letztens bei Aldi gekauft hat oder das Person Y automatisiert gefilmt wurde, als sie in die U-Bahn stieg.Und bitte keine Argumente, das das ja statistisch die Sicherheit nicht erhöhen würde.Bei der Kreditkarten-Geschichte ist der Erfolg ja nun nicht abstreitbar.

Aber ich bin mir sicher, das einige nun wieder solange daran herumdemontieren werden, bis man den Erfolg erfolgreich relativiert hat  :roll:

Zitat von: "sober"
Ich mach mir einfach Sorgen um das, was gerade mit Deutschland passiert. Wenn wir in dem Tempo weitermachen, unterscheidet uns in 10-15 Jahren nichtmehr viel von den Staatsformen, über die zur Zeit in der Tagesschau immer so schlimm berichtet wird. Es wurden in den letzten paar Jahren so viele Grundsätzliche Sachen verändert, daß ich nicht mehr dran glaube, daß es immer alles nur für den gerade erwähnten Zweck eingesetzt wird.

Sorgen kann man sich machen, aber teile diese Bedenken nicht.Dazu sind diese Änderungen viel zu sehr nach meinem Sinn, weil man die positiven Auswirkungen im Auge hat und nicht von der Angst blockiert wird, die viele Datenschützer scheinbar permanent umschwebt.

Es wird immer gesagt "heute Kredikartendaten gesammelt, um Phädophilenringe zu sprengen und morgen BigBrother".Woher, verdammt nochmal, nehmt ihr chronischen Bedenkenträger da den zwingenden Zusammenhang ? Und bitte nicht mit "Könnte ja vieleicht..." und so kommen.

Zitat von: "sober"
Ich weiss ja nicht wie es den "Aber unsere Kinder"-Schreiern geht. Ich würde nicht wollen, daß meine Kinder in einem solchen Staat leben müssen.

Ich würde noch viel weniger wollen, das meine Kinder von irgendwelchen abartigen Menschen gekidnapped werden, die man leider nicht verhaften konnte, weil man dazu Daten gebraucht hätte, die laut Gesetz nicht gesammelt werden dürfen.

Zitat von: "sober"
Zitat von: "Thomas"
aber damit weise ich immer mal wieder gerne darauf hin, das die Leute, die am lautesten nach Gleichheitsgrundsatz, Recht und Gesetz rufen (Datenschutz, Bankgeheimnis, Privatsphäre, etc.) ihre vermeintliche Objektivität recht schnell vergessen, wenn sich das jeweilige Thema ändert, um das es geht.

Magst du irgend ein Ereigniss nennen, mit dem du diese Aussage belegen kannst? :p Ich kenn erheblich mehr Einschränkungen der von dir genannten Rechte in den letzten 10 Jahren als Situationen, wo Leute wie von dir beschrieben "gejubelt" haben.
Bezieht sich hauptsächlich auf Äußerungen in diesem Forum und auf das Prinzip der Denkweise, bei der je nach persönlichen Vorlieben gerne mit zweierlei Maß gemessen wird.Des weiteren bin ich auch ganz froh, das sich außerhalb des Forums kaum etwas ergeben hat, bei dem wie beschrieben hätte gejubelt werden können.

Nenn doch mal im Gegenzug Fälle, in denen der vermeintliche Datenmissbrauch seitens der Behörden tatsächlich stattgefunden hat und nachteilige Auswirkungen für unbescholtene Bürger hatte.Und bitte nicht Dinge wie "die Polizei hat kürzlich  theoretisch die Möglichkeit, meine letzte Restaurant-Quittung zu lesen".Ich meine tatsächlichen, nachteiligen Missbrauch.

Oder um die Aufgabe noch schwerer zu machen : Nenne Fälle, die auch ich schlimm finde  :P
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DarkestMatter

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #109 am: 09 Januar 2007, 11:18:01 »

komplett aus der Luft gegriffen sind Voraussagen zur Entwicklung der Überwachung nicht.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/80435

und wenn du Beispiele für Datenmissbrauch suchst:
http://www.daten-speicherung.de/wiki/index.php/Fälle_von_Datenmissbrauch_und_-irrtümern

ich räume natürlich ein, dass
- die Seite von Gegnern der Überwachung verfasst ist
(wobei sich im inet  IMMER die Frage nach neutralität stellt)
- es ja "nur" einzelfälle sind
(und hier stellt sich sie Frage, ob Überwachung vieler Menschen zu Lasten einzelner gehen darf. Ich sage da klar: NEIN.)

(und im Radio läuft grad: "Sage ja" von unheilig - soll ich mir da jetzt was bei denken?  :lol: )
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #110 am: 09 Januar 2007, 11:25:12 »

Zitat von: "DarkestMatter"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "DarkestMatter"
oder soll ich hier anfangen und darlegen, was ich von der heute bekannt gewordenen Aktion des BKA halte, die alle Kreditkarten-Daten verarbeitet haben?
Rasterfahndung nach Überweisungen. [...]
Warum war klar, das wieder einer aus bestimmten Ecken genau dieses Ereignis hier posten und genau diese Meinung zu dem Thema haben wird ?


äääh - weil der Thread genau das Thema "Bullenstaat" (i.w.S. also auch "Überwachung") abhandelt?

Ja, Thematisch paßt es hier ja auch grob, auch wenn ich zwischen so einer Aktion und der Bezeichnung "Bullenstaat" keinen Zusammenhang sehe.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Und was heisst hier "bestimmte Ecken"? Nur weil _ich_ (und damit stehe ich außerhalb dieses Forums nicht allein da) der Meinung bin, dass nicht jede Aktion/Form der Überwachung, Aufzeichnung und Auswertung durch die Chance auf Aufklärung einer Straftat gerechtfertigt wird, lasse ich mich von dir nicht gleich in eine "bestimmte Ecke" drängen/stellen.

Wieso, das ist doch genau die Ecke, die ich meinte.Leicht Paranoide, übereifrige Datenschützer, oftmals mit linkem Touch.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Scheinst ja mittlerweile sowas wie ein Feindbild aufzubauen. Sobald jemand von Datensammeln und Überwachung spricht, schrillen bei dir die Alarmglocken.
So gesehen haben wir sogar was gemeinsam  :lol:
nur bei dir gehts: "aaaaah - noch so einer"
und bei mir: "aaaah - schon wieder mehr Einschränkung und Überwachung"

Oh, das Feindbild habe ich schon länger, aber gut, das wieder einer mehr von "denen" hier mitdiskutiert  :wink:

Zitat von: "Darkest_Matter"
Warum werden ... weiß nicht, wieviel Kreditkartenbesitzer gibts? 20Mio? ... Leute quasi verdächtigt? und wievielen Leuten ist man auf die Schliche gekommen? 250?

Wieso verdächtigt ? Überprüft.Das ist für mich ein logischer Mechanismus zur Täterfindung und keine Massenverdächtigung.Wenn irgendwo z.B. ein ganzer Landstrich Haar- oder Speichelproben abgeben muß, weil man davon ausgeht, das der Täter dort zu finden ist, regt sich ja auch keiner auf, das er von dem Saat übelst verdächtigt wurde.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Für dich wäre es also OK, wenn jeder Hamburger beim nächsten Einsteigen in Bus/Bahn erstmal seine Kontoauszüge beim Fahrer einscannen lässt. immerhin sind in Hamburg 25 Konsumenten von Kinderpornographie unterwegs (statistisch).

Auch wenn du wissentlich übertreibst, könnte ich damit leben.Und das nicht nur, weil ich kein Hamburger bin und kaum Bus fahre  :P

Zitat von: "Darkest_Matter"
und die restlichen 4.000 KiPo-User sind nicht so bescheuert, im Netz was zu kaufen sondern fahren gleich nach Kenia, Thailand, Kamodscha, Vietnam...

Das ist kein Grund.Nur weil jeder X'te Mord in der BRD nicht aufgeklärt werden kann, stellen wir ja auch nicht die Ermittlungsversuche zukünftig von vornherein ein, weil ja soweiso immer einige nicht gefaßt werden können.(Das Beispiel paßt vieleicht nicht von der Größenordnung her, wohl aber vom Prinzip)

Zitat von: "Darkest_Matter"
hmmm. eigentlich sollte jeder Flugpassagier auch noch gecheckt werden.
könnte ja sein - wer weiß?
Von mir aus.Alles, was helfen kann und keinen Schaden verursacht ist erlaubt.

Zitat von: "Darkest_Matter"
interessant übrigens, dass hier einige Leute Kinderpornographie schlimmer als Mord einschätzen. Ich wage mir da kein moralisch (un)begründbares Urteil zu erlauben. eine Straftat stellt beides dar - aber wenns um die Konsumenten solcher Bilder und Videos geht, ist die bereitschaft zur Überwachung scheinbar eher gegeben...
Ob das auch so wäre, wenn jeder Mordfall in Deutschland mit Rasterfahndung aufgeklärt werden sollte?

Wieso, wer schätzt denn hier Mord nicht so schlimm ein ? Von mir aus kann man bei jeder Straftat ab einer gewissen Schwere die Rasterfahndung bemühen.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Erinnert sich einer an den Fund in den Boberger Dünen? Man weiß immer noch nicht, wer den Russen umgebracht hat. Aber spaßeshalber könnte man von den 1,7 Mio Hamburgern prophylaktisch Fingerabdrücke, DNA-Proben und Alibis für den Zeitraum einsammeln...

Den Fall kenne ich nicht.Aber wenn so eine Aktion, zeitnah durchgeführt, die Aufklärungswahrscheinlichkeit zu einem gewissen Maß erhöht, hätte ich nichts dagegen.

Noch mal zur Erinnerung : Ich bin ein denkbar schlechter Empfänger, wenn es um das ausmalen und heraufbeschwören von BigBrother-artigen Schreckensszenarien geht  :wink:
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Thomas

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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #111 am: 09 Januar 2007, 11:47:18 »

Zitat von: "DarkestMatter"

und wenn du Beispiele für Datenmissbrauch suchst:
http://www.daten-speicherung.de/wiki/index.php/Fälle_von_Datenmissbrauch_und_-irrtümern

ich räume natürlich ein, dass
- die Seite von Gegnern der Überwachung verfasst ist
(wobei sich im inet  IMMER die Frage nach neutralität stellt)
- es ja "nur" einzelfälle sind
(und hier stellt sich sie Frage, ob Überwachung vieler Menschen zu Lasten einzelner gehen darf. Ich sage da klar: NEIN.)
Gut, äußere ich mich mal dazu :

Zitat
Deutschland
Die Auskunft der Telekom schlampte und gab die Adresse des Frauenhauses Tübingen heraus. Daraufhin musste die ganze Einrichtung dichtmachen, weil die Sicherheit der Frauen nicht mehr gewährleistet war.

Gut, die Auskunft der Telekom ist aber keine staatliche Instanz.Außerdem muß ja auch die Auskunft die Daten irgendwo her haben, und wenn die Adresse so streng geheim sein sollte, hätte das Frauenhaus diese vieleicht nicht unbedingt an die Telefonauskunft geben sollen, da gerade eine Auskunft ein denkbar ungünstiger Verein für geheime Daten ist  :wink:

Zitat
Aufgrund der Ergebnisse einer Rasterfahndung in Hamburg wurden 140 ausländische Studenten von der Polizei zu "Gesprächen" vorgeladen (Quelle).

Und ? Wo ist jetzt der Schaden ?

Zitat
Brandstiftung in Schleswig-Holstein. Alle, deren Handy sich zur Tatzeit in der Nähe des Brandorts befand, wurden von der Polizei angeschrieben. Wer nicht antworte, müsse mit weiteren Maßnahmen rechnen, so die Polizei (Quelle 1, Quelle 2).
Und ?
Was ist daran so schlimm, wenn man kurz Antwortet (außer natürlich, man ist der Täter =) ) ? Und was sind bitte "weitere Maßnahmen" ? Das die Polizei vorbeikommt und persönlich nachfragt, was da war ? Ist das Schlimm ?

Wenn man fragt : "Wo waren sie, als der Mord geschah ?" und man die Aussage verweigert, macht man sich verdächtig, das liegt in der Natur der Sache.

Zitat
Deutscher Polizeidirektor soll polizeiliche Informationssysteme benutzt haben, um Infos über Leute abzufragen, die eine Wohnung von ihm mieten wollten (Quelle). Das Verfahren ist eingestellt worden (Quelle).

Gut, das kann man evtl. als Missbrauch durchgehen lassen.Wobei ich verstehen kann, das man auf gewisse Personenkreise als Mieter verzichten kann.Außerdem mußte man da erst mal klären, welche Daten genau und zu welchem Zweck im einzelnen genutzt wurden.Und geschadet wurde im Endeffekt vermutlich auch niemandem.

(Die genannten Quellen sind übrigens sehr interessant und kehren das Bild, das hier gezeichnet werden soll, eher in's Gegenteil um)

Zitat
Lufthansamitarbeiterin gibt Daten über Bonusmeilen von Abgeordneten an die Presse heraus und löst Rücktritte aus. Quelle

Ist doch für die Allgemeinheit zum Vorteil.Des weiteren stellt sich hier die Frage, wie geschützt derartige Daten sind, also inwieweit da überhaupt Anspruch auf hohen Schutz besteht.Steht wohl in den AGB's der Lufthansa.

Zitat
32.000 Personen wurden nach einer Rasterung in eine bundesweite Datei "Schläfer" aufgenommen. Dabei gab es nicht auch nur ansatzweise konkrete Anhaltspunkte dafür, dass es sich gerade bei ihnen um so genannte Schläfer handeln könnte oder sie mit solchen in Kontakt stehen würden (Quelle).
Und ? Irgendwelche Schäden oder Nachteile für die betroffenen Personen ?

Zitat
Ebay erteilte dem Zoll Auskunft über 3.000 Käufer von Kaffee in den Niederlanden. Der Zoll leitete gegen alle ein Strafverfahren ein: Sie hätten es versäumt, 2,19 Euro Kaffesteuer pro Kilogramm Röstkaffee zu zahlen (Quelle). Wenn Ebay die Daten gelöscht oder gesperrt hätte, wozu es verpflichtet war, wäre es nicht zu den Strafverfahren gekommen.

Unterstützung bei Strafverfolgung geht für mich immer vor irgendwelche Löschvorschriften.Schließlich handelt es sich hierbei um eine Straftat (auch wenn mich persönlich Kaffee- oder Zigarettenschmuggel nicht die Bohne interessiert  :wink: ).Daher könnte man das sogar als Prinzip-Beipiel für positiven Datenmissbrauch nennen.

Außerdem wurden die Daten nicht veröffentlicht, sondern an eine Behörde weitergegeben
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BRD=Bullenstaat?!
« Antwort #112 am: 09 Januar 2007, 12:24:20 »

Zitat von: "Thomas"
Gut, äußere ich mich mal dazu :
Zitat
Deutschland
Die Auskunft der Telekom schlampte und gab die Adresse des Frauenhauses Tübingen heraus. Daraufhin musste die ganze Einrichtung dichtmachen, weil die Sicherheit der Frauen nicht mehr gewährleistet war.

Gut, die Auskunft der Telekom ist aber keine staatliche Instanz.Außerdem muß ja auch die Auskunft die Daten irgendwo her haben, und wenn die Adresse so streng geheim sein sollte, hätte das Frauenhaus diese vieleicht nicht unbedingt an die Telefonauskunft geben sollen, da gerade eine Auskunft ein denkbar ungünstiger Verein für geheime Daten ist  :wink:

Uhm - auch ich stehe in keinem öffentlichen Telefonbuch. Dennoch hat mein Provider meinen Namen und meine Telefonnummer(n) in einer Datenbrank gespeichert, auf die die Auskunft zugreifen kann. Da ist lediglich ein Vermerk "nicht öffentlich", was nur bedeutet, dass Nummer/Name nicht an jeden herausgegeben werden darf/dürfen.
Und hier hat eindeutig der Datensammler geschlampt. der Eintrag hatte ein Sperrvermerk. Adresse durfte nicht genannt werden - wurde aber doch.
und vor nicht allzulanger zeit, war die Telekom/Post noch staatlich und somit de facto eine "Behörde".
Was bei Telekom denkbar ist, ist bei jedem anderen Unternehmen auch denkbar - weil überall Menschen sitzen...


Zitat von: "Thomas"

Zitat
Aufgrund der Ergebnisse einer Rasterfahndung in Hamburg wurden 140 ausländische Studenten von der Polizei zu "Gesprächen" vorgeladen (Quelle).

Und ? Wo ist jetzt der Schaden ?

Ein Sachschaden ist höchstwahrscheinlich nicht entstanden - aber du als Arbeitnehmer würdest dich bestimmt freuen, wenn die Polizei dich bittet, mal eben für 3h bei denen vorbeizuschauen und ein lustiges Frage-und-Antwort-Spiel mitzumachen.
Zeitverlust - ich kann nicht arbeiten, kann nicht zur Uni gehen, nicht einkaufen - was weiß ich. es sind gestohlene 3h :)
und wir reden nicht von "die S-Bahn fährt nicht - pech. kommt vor"...

Zitat von: "Thomas"

Zitat
Brandstiftung in Schleswig-Holstein. Alle, deren Handy sich zur Tatzeit in der Nähe des Brandorts befand, wurden von der Polizei angeschrieben. Wer nicht antworte, müsse mit weiteren Maßnahmen rechnen, so die Polizei (Quelle 1, Quelle 2).
Und ?
Was ist daran so schlimm, wenn man kurz Antwortet (außer natürlich, man ist der Täter =) ) ? Und was sind bitte "weitere Maßnahmen" ? Das die Polizei vorbeikommt und persönlich nachfragt, was da war ? Ist das Schlimm ?

Wenn man fragt : "Wo waren sie, als der Mord geschah ?" und man die Aussage verweigert, macht man sich verdächtig, das liegt in der Natur der Sache.

warum soll ich die Kosten für eine SMS zahlen? nur weil mein Telefon (sic!) zufällig in der fraglichen Funkzelle war...
das ist irrsinn! Wenn dir ein Brief ins haus flattert, auf dem draufsteht: "bitte geben sie an, wo sie an dem und dem tag zu der und der uhrzeit waren, was sie getan haben und wer dabei war. Schicken sie die Antwort per Einschreiben an folgende Adresse... .... !
würdest machen, oder?

Es geht um Datenmissbrauch. der Funkstationbetreiber, resp. die Provider haben der Polizei alle Telefonnummern der Mobilfunken gegeben, die in der Nähe waren... was nicht rechtens ist.

Zitat von: "Thomas"

Zitat
Deutscher Polizeidirektor soll polizeiliche Informationssysteme benutzt haben, um Infos über Leute abzufragen, die eine Wohnung von ihm mieten wollten (Quelle). Das Verfahren ist eingestellt worden (Quelle).

Gut, das kann man evtl. als Missbrauch durchgehen lassen.Wobei ich verstehen kann, das man auf gewisse Personenkreise als Mieter verzichten kann.Außerdem mußte man da erst mal klären, welche Daten genau und zu welchem Zweck im einzelnen genutzt wurden.Und geschadet wurde im Endeffekt vermutlich auch niemandem.

(Die genannten Quellen sind übrigens sehr interessant und kehren das Bild, das hier gezeichnet werden soll, eher in's Gegenteil um)

das mit den Quellen sehe ich nicht so.
und ganz offensichtlich wurde damit der Person geschadet, die vermutlich ohne die Abfrage die Wohnung hätte anmieten können.
und nein, es ist nicht zu klären, _welche_ Daten da abgefragt wurden. Der Zweck ist ohnehin ersichtlich. sagst ja selbst: um bestimmte Klientel auszuschließen. Aber andere Vermieter machen das per "Vorstellungsgespräch" und fragen nicht die Polizeidatenbank ab, in denen drinsteht, wann die letzte Personenüberprüfung (ihren ausweis bitte!) stattgefunden hat oder ob Vorstrafen oder Bußgeldverfahren anhängig sind/waren...
Daten wurden abgefragt, die in keinem zusammenhang zur Sache standen.

Zitat von: "Thomas"

Zitat
Lufthansamitarbeiterin gibt Daten über Bonusmeilen von Abgeordneten an die Presse heraus und löst Rücktritte aus.

Ist doch für die Allgemeinheit zum Vorteil.Des weiteren stellt sich hier die Frage, wie geschützt derartige Daten sind, also inwieweit da überhaupt Anspruch auf hohen Schutz besteht.Steht wohl in den AGB's der Lufthansa.

in den AGBs der Lufthansa steht "Ihre Daten können nach ermessen der Mitarbeiter an die Öffentlichkeit gegeben werden"?
Das bezweifle ich stark...
Ich frag mich, was die Allgemeinheit davon hat - es wurden Dienstreisen getätigt. Deren Gutschrift (Lufthansa-sache) haben die Politiker für private zwecke genutzt. Die Dienstreisen kosten doch auf grund der Bonusmeilen nicht mehr... der Politiker hat lediglich eigenes geld gespart, aber keine steuergelder ausgegeben.
Ich sehe da keinen Nachteil für die Allgemeinheit. Sicher kann man argumentieren, dass die Bonusmeilen doch gefälligst für den nächsten Dienstflug zu nutzen sind - aber das war damals eben nicht vorschrift. es wurde gegen keine vorschrift verstoßen... Wozu Daten veröffentlichen?

Zitat von: "Thomas"

Zitat
32.000 Personen wurden nach einer Rasterung in eine bundesweite Datei "Schläfer" aufgenommen. Dabei gab es nicht auch nur ansatzweise konkrete Anhaltspunkte dafür, dass es sich gerade bei ihnen um so genannte Schläfer handeln könnte oder sie mit solchen in Kontakt stehen würden (Quelle).
Und ? Irgendwelche Schäden oder Nachteile für die betroffenen Personen ?

Überwachung (die weiterhin theoretisch von Gerichten genehmigt werden muss) gestaltet sich einfacher. Es liegt ja ein "Anfangsverdacht" vor.
Abhören von Telefonaten, Standortermittlung über mobilfunk etc
Für mich ist das eine Einschränkung.
Ich weiß, du hast ja nichts zu verbergen - weshalb es dir nichts ausmachen würde, wenn deine Telefongespräche überwacht werden würden :)

Zitat von: "Thomas"

Zitat
Ebay erteilte dem Zoll Auskunft über 3.000 Käufer von Kaffee in den Niederlanden. Der Zoll leitete gegen alle ein Strafverfahren ein: Sie hätten es versäumt, 2,19 Euro Kaffesteuer pro Kilogramm Röstkaffee zu zahlen (Quelle). Wenn Ebay die Daten gelöscht oder gesperrt hätte, wozu es verpflichtet war, wäre es nicht zu den Strafverfahren gekommen.

Unterstützung bei Strafverfolgung geht für mich immer vor irgendwelche Löschvorschriften.Schließlich handelt es sich hierbei um eine Straftat (auch wenn mich persönlich Kaffee- oder Zigarettenschmuggel nicht die Bohne interessiert  :wink: ).Daher könnte man das sogar als Prinzip-Beipiel für positiven Datenmissbrauch nennen.

hm - positiver Datenmissbrauch.  :roll:
du räumst ein, dass es Datenmissbrauch ist - beurteilst ihn aber positiv. Naja - jedem seine Meinung.
Wenn du also demnächst mit dem PKW unterwegs bist und dich eine Überwachungskamera aus dem Bus des HVV dabei filmt, wie du ein während der fahrt ohne freisprecheinrichtung telefonierst (was ich dir nicht unterstellen will  :D ) - dann fändest du es im sinne der Einhaltung der StVO toll, wenn der HVV die Aufnahmen an die örtliche Polizei weiterleitet.
"Da, der hat telefoniert"

Wär doch mal n Vorschlag...
*kopfschüttel*

Zitat von: "Thomas"
Zitat
Außerdem wurden die Daten nicht veröffentlicht, sondern an eine Behörde weitergegeben

Eine weitergabe von Daten aus einer internen Datenbank (nicht frei zugänglich) an wen auch immer, ist eine "Veröffentlichung" i.w.S.
ob da nun die Zollbehörde die Daten bekommt, oder SternTV oder Max Mustermann in der Zollstraße, ist doch völlig unerheblich :)


und entgegen deiner Meinung bin ich nicht "paranoid". jedenfalls nicht richtig  :evil:
ich würde es eher als "sensibilisiert" definieren. Außerdem verwehre ich mich dagegen, als "links" in welcher Form auch immer bezeichnet zu werden... Nur weil ich begründete bedenken gegen eine fortschreitende Überwachung und Verknüpfung von Daten habe...
Gespeichert
(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

Thomas

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« Antwort #113 am: 09 Januar 2007, 13:13:32 »

Zitat von: "DarkestMatter"

Uhm - auch ich stehe in keinem öffentlichen Telefonbuch. Dennoch hat mein Provider meinen Namen und meine Telefonnummer(n) in einer Datenbrank gespeichert, auf die die Auskunft zugreifen kann. Da ist lediglich ein Vermerk "nicht öffentlich", was nur bedeutet, dass Nummer/Name nicht an jeden herausgegeben werden darf/dürfen.

Quelle ?

Zitat von: "Darkest_Matter"
und vor nicht allzulanger zeit, war die Telekom/Post noch staatlich und somit de facto eine "Behörde".

Das soll jetzt aber nicht wirklich ein Argument sein, oder ? Das genannte Behörden staatliche waren, ist nun tlw. fast zwanzig Jahre her.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Was bei Telekom denkbar ist, ist bei jedem anderen Unternehmen auch denkbar - weil überall Menschen sitzen...
Gegen den Faktor Mensch wird man aber auch mit verbessertem Datenschutz nichts machen können, außer man schraubt den Datenschutz derart hoch, das annährend keiner mehr die Daten einsehen darf.Das wäre dann aber verständlicherweise sinnlos.


Zitat von: "Darkest_Matter"

Ein Sachschaden ist höchstwahrscheinlich nicht entstanden - aber du als Arbeitnehmer würdest dich bestimmt freuen, wenn die Polizei dich bittet, mal eben für 3h bei denen vorbeizuschauen und ein lustiges Frage-und-Antwort-Spiel mitzumachen.
Zeitverlust - ich kann nicht arbeiten, kann nicht zur Uni gehen, nicht einkaufen - was weiß ich. es sind gestohlene 3h :)
und wir reden nicht von "die S-Bahn fährt nicht - pech. kommt vor"...

Das sind doch nur herbeigezogen Ausreden.Jeder Chef wird für soetwas Verständnis haben, da man üblicher Weise nicht drei mal die Woche bei der Polizei vorsprechen muß.Und die drei Stunden gestohlene Zeit wirst du schon überleben, ganz davon abgesehn das auch das keine Grund für mehr Datenschutz ist.

Zitat von: "Darkest_Matter"

warum soll ich die Kosten für eine SMS zahlen? nur weil mein Telefon (sic!) zufällig in der fraglichen Funkzelle war...
das ist irrsinn! Wenn dir ein Brief ins haus flattert, auf dem draufsteht: "bitte geben sie an, wo sie an dem und dem tag zu der und der uhrzeit waren, was sie getan haben und wer dabei war. Schicken sie die Antwort per Einschreiben an folgende Adresse... .... !
würdest machen, oder?

Dir ist aber schon klar, das deine Pro-Datenschutz-Argumente hier mit jedem Abschnitt lächerlicher werden, oder ?  :wink:

Zitat von: "Darkest_Matter"
Es geht um Datenmissbrauch. der Funkstationbetreiber, resp. die Provider haben der Polizei alle Telefonnummern der Mobilfunken gegeben, die in der Nähe waren... was nicht rechtens ist.

Auch hier landeten die Daten beim Staat, nicht in der Öffentlichkeit.Auch hier kein mit wirklichen Nachteilen verbundener Mißbrauch.

Und vermutlich waren die Provider in diesem Fall befugt, wenn nicht sogar verpflichtet, der Polizei auf Nachfrage besagte Daten zur Verfügung zu stellen.

Zitat von: "Darkest_Matter"
und ganz offensichtlich wurde damit der Person geschadet, die vermutlich ohne die Abfrage die Wohnung hätte anmieten können.

Das schien das Gericht anders zu sehen.

Zitat von: "Darkest_Matter"

Überwachung (die weiterhin theoretisch von Gerichten genehmigt werden muss) gestaltet sich einfacher. Es liegt ja ein "Anfangsverdacht" vor.
Abhören von Telefonaten, Standortermittlung über mobilfunk etc
Für mich ist das eine Einschränkung.

Aber kein wirklicher Schaden.Außerdem müßte dein vermeintlicher Schaden ja unabhänig von Anfangsverdacht oder nicht gleich hoch sein.

Zitat von: "Darkest_Matter"
Ich weiß, du hast ja nichts zu verbergen - weshalb es dir nichts ausmachen würde, wenn deine Telefongespräche überwacht werden würden :)

Vieleicht werden sie das zeitweise ja sogar.Vermutlich bekomme ich sogar einen Orden, da ich ja in Telefonaten die selben Ansichten vertrete wie hier im Forum =)

Zitat von: "Darkest_Matter"

hm - positiver Datenmissbrauch.  :roll:
du räumst ein, dass es Datenmissbrauch ist - beurteilst ihn aber positiv. Naja - jedem seine Meinung.

"Missbrauch" laut Gesetz, moralisch aber meiner Meinung nach vernünftige und nachvollziehbare Handlung, deshalb "positiver Missbrauch"

(Vieleicht sind die paar Euro hinterzogene Zollgebühren für Kaffee nicht gerade ein Glanzbeispiel, aber vom Prpinzip her paßt es)

Zitat von: "Darkest_Matter"
Wenn du also demnächst mit dem PKW unterwegs bist und dich eine Überwachungskamera aus dem Bus des HVV dabei filmt, wie du ein während der fahrt ohne freisprecheinrichtung telefonierst (was ich dir nicht unterstellen will  :D ) - dann fändest du es im sinne der Einhaltung der StVO toll, wenn der HVV die Aufnahmen an die örtliche Polizei weiterleitet.
"Da, der hat telefoniert"

Wär doch mal n Vorschlag...
*kopfschüttel*

Toll würde ich persönlich das nicht finde, da ich ja Strafe zahlen müßte.Aber abseits davon, wie abstrakt der vergleich ist, wäre es u.U. in Ordnung.Wenn die Überwachungskamera am Bahnhof einen Überfall filmt, ist es doch auch in Ordnung, wenn der HVV das der Polizei meldet.

"Ach nee, da könnte ja für eine halbe Sekunde der linke Stiefelabsatz von Darkest_Matter im Bild sein und seine Persönlichkeitsrechte könnten dadurch verletzt werden, also Aufnahme löschen und Tat ignorieren, Datenschutz geht vor"  :wink:

Zitat von: "Darkest_Matter"

Eine weitergabe von Daten aus einer internen Datenbank (nicht frei zugänglich) an wen auch immer, ist eine "Veröffentlichung" i.w.S.
ob da nun die Zollbehörde die Daten bekommt, oder SternTV oder Max Mustermann in der Zollstraße, ist doch völlig unerheblich :)
Das sehe ich gänzlich anders.Bei einer Behörde ist nicht davon auszugehen, das die übermittelten Daten am nächsten Tag aus Spass in der Zeitung stehen, daher kann von einer Veröffentlichung auch keine rede sein, auch nicht im weiteren Sinne.

Zitat von: "Darkest_Matter"
und entgegen deiner Meinung bin ich nicht "paranoid". jedenfalls nicht richtig  :evil:
ich würde es eher als "sensibilisiert" definieren.
Das ist sicherlich eine subjektive, definitionsabhängige Sache.Man kann auch hypersensibilisiert sein  :P

Zitat von: "Darkest_Matter"
Außerdem verwehre ich mich dagegen, als "links" in welcher Form auch immer bezeichnet zu werden... Nur weil ich begründete bedenken gegen eine fortschreitende Überwachung und Verknüpfung von Daten habe...
Ist die prinzipielle Einordnung den so grundlegend falsch ?
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« Antwort #114 am: 09 Januar 2007, 13:52:17 »

Thomas, das Problem ist aus meiner Sicht, das die gewonnene Sicherheit in keinem Verhältnis zu den verlorenen Freiheiten stehen.

Aus Großbrittanien ist bekannt, dass eine massive Videoüberwachung wenig bringt- geplante Straftaten (Drogendealen etc) werden dorthin verlegt, wo die Kameras nicht sind, aber nicht verhindert.
Affekttaten werden nicht verhindert, denn ein Affekttäter denkt in dem Augenblick nicht/wenig nach und handelt impusiv (sonst wäre es ja kein Affekt).

Zudem haben sich die Aufklärungsquoten seit 1970 nicht wesentlich geändert, und 1970 gab es diese Technik schlicht noch nicht. (Quelle: http://www.bka.de/pks/pks2005/index2.html, 2.2.1 Aufklärungsquoten). Aus meiner Sicht bestätigt das einfach, das hier Technik aufgebaut wird, die ganz massiv in die persönlichen Rechte und Freiheiten eingreift, ohne das ein nennenswerter Effekt dabei auftritt. Es besteht die Gefahr (ja, die Gefahr... aber besser vorher schreien als hinterher... soll nicht wieder jemand sagen können, das wäre nicht bekannt gewesen), dass die Unschuldsvermutung unterhöhlt wird. Wenn prophylaktisch eine ganze Stadt aufgefordert wird, eine DNS-Probe abzugeben, ist das eine Umkehrung der Unschuldsvermutung. Nicht die Polizei versucht, den einen Schuldigen zu ermitteln (und "belästigt" dabei einige wenige Leute), sondern tausende müssen beweisen, dass sie unschuldig sind. Wenn man da nicht mitmacht (was man nicht muss, wohlgemerkt, solche Aktionen sind immer freiwillig, da es eben keine gesetzliche Grundlage gibt, eben wegen der Unschuldsvermutung), macht man sich verdächtig.
Und das ist zumindest Erwähnenswert. In Einzelfällen mag das der einzige Weg sein, einen Täter zu bekommen, aber wenn es Standartvorgehen werden sollte, ist das bedenklich...

Natürlich unterstelle ich niemandem in der Regierung, dass er in der Beziehung am Grundgesetz rumpfuschen will oder Big Brother installieren will, aber es werden einfach viele, viele kleine Schritte gemacht, die bei einhaltung der Richtung zu einem höchst unangenehmen Status führen.

Zudem... ich vermute, dass es keinen wirklich unbescholtenen Bürger gibt. Jeder parkt mal falsch, fährt zu schnell, läd mal Musik herunter oder tut etwas, was zumindest Ordnungswidrig ist. Und das ist auch richtig so, denn Leben ohne Freiheit ist vermutlich nur mäßig angenehm.

Und diese Kreditkartensache ist auch wieder so ein Ding: Natürlich ist es für einen "guten Zweck (tm)". Aber wenn der Zweck die Mittel heiligt, können wir ja auch das hier einführen: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,458295,00.html
Natürlich nur, um die Pädobilder auf den Handys zu finden. Dazu noch eine Abteilung, die Computer zuhause ohne Anfangsverdacht überprüft, dann bekommen wir sie alle. Und die Musiksauger dazu, und Industriespione und überhaupt. Ist ja für einen guten Zweck.

Ach ja... und wer entscheidet, was ein guter Zweck ist? Im Zweifelsfall diejenigen, die eh dir Mittel zur Durchsetzung haben, nicht die, die es zu püren bekommen, oder? Ich meine... wann ist denn so ein bißchen Folter ok? (Metzler/Daschner-Fall, http://de.wikipedia.org/wiki/Daschner-Prozess). War ja auch für einen guten Zweck (und nur so zur Vollständigkeit: Ich finde die gerichtliche Strafe absolut ok, auch oder gerade weil sie das absolute Minimum darstellt.)

Ich sehe da Gefahren, und deshalb bin ich lieber Vorsichtig.
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« Antwort #115 am: 09 Januar 2007, 16:33:58 »

Zitat von: "Narthalion"
Thomas, das Problem ist aus meiner Sicht, das die gewonnene Sicherheit in keinem Verhältnis zu den verlorenen Freiheiten stehen.

Genau das sehe ich anders.

Zitat von: "Narthalion"
Aus Großbrittanien ist bekannt, dass eine massive Videoüberwachung wenig bringt- geplante Straftaten (Drogendealen etc) werden dorthin verlegt, wo die Kameras nicht sind, aber nicht verhindert.
Affekttaten werden nicht verhindert, denn ein Affekttäter denkt in dem Augenblick nicht/wenig nach und handelt impusiv (sonst wäre es ja kein Affekt).

Klar.Ich habe auch nicht behauptet, das es bei mehr Überwachung keine Straftaten mehr gibt.Aber sie erhöhen die Möglichkeit von Sicherheit, schaden aber, meiner Meinung nach, nicht.

Straftaten werden dahin verlegt, wo keine Kameras sind - super, dann kann ich ja davon ausgehen, das ich auf Kameraüberwachten Plätzen sicherer bin.Schon ein Gewinn.

Und gegen Affekttaten kann man eh' nicht viel machen.Wobei es bei einer Affekttat vorher auch nicht selten eine Tat gegeben hat, die zu dieser Affekttat geführt hat.Und diese Tat ließe sich Möglicherweise durch mehr Überwachung verhindern.

Die oben erwähnten Probleme gibt es auch bei mehr direkter Überwachung durch Polizisten vor Ort.Trotzdem zieht man nicht alle Streifen ab, weil man ja eh' nicht alle kriegt.

Zitat von: "Narthalion"
Wenn prophylaktisch eine ganze Stadt aufgefordert wird, eine DNS-Probe abzugeben, ist das eine Umkehrung der Unschuldsvermutung.
 Nicht die Polizei versucht, den einen Schuldigen zu ermitteln (und "belästigt" dabei einige wenige Leute), sondern tausende müssen beweisen, dass sie unschuldig sind. Wenn man da nicht mitmacht (was man nicht muss, wohlgemerkt, solche Aktionen sind immer freiwillig, da es eben keine gesetzliche Grundlage gibt, eben wegen der Unschuldsvermutung), macht man sich verdächtig.
Und das ist zumindest Erwähnenswert.

Ich sehe das anders.Du stellst es da, als wenn in so einem Fall erstmal alle als schuldig eingestuft würden, und dann Stück für Stück aussortiert werden, bis nur noch einer übrige ist (im Idealfall).

Ich sehe es so, das man die Unschuld Stück für Stück bestätigt, bis zu dem, der das nicht kann, weil er der Täter ist.Und darin sehe ich kein Problem.

Zitat von: "Narthalion"
In Einzelfällen mag das der einzige Weg sein, einen Täter zu bekommen, aber wenn es Standartvorgehen werden sollte, ist das bedenklich...

Das dies Standard wird, ist ja auch nur eine Mutmaßung.Wenn aber die Kriminalisten es bei entsprechend geeigneten Fällen öfter anwenden, weil es schneller und effektiver zum Ziel führt, habe ich nichts dagegen.

Und wenn sich jemand weigert, macht er sich natürlich verdächtig, das ist ganz normale Logik.Welche Grund sollte es auch geben, daran nicht teilzunehmen ? Und auch eine derartige Weigerung ist keine Anklage.

Zitat von: "Narthalion"
Zudem... ich vermute, dass es keinen wirklich unbescholtenen Bürger gibt. Jeder parkt mal falsch, fährt zu schnell, läd mal Musik herunter oder tut etwas, was zumindest Ordnungswidrig ist. Und das ist auch richtig so, denn Leben ohne Freiheit ist vermutlich nur mäßig angenehm.

Aus ebendiesem Grund sollte man da, so gut es geht Grenzen ziehen.Diese Grenzen dürfen aber nicht die Verfolgung von "richtigen" Straftaten behindern.

Beispiel Kreditkartensache : Ist nun nebenbei irgendjemand angeklagt worden, weil er mit seiner Kreditkarte Schwarzarbeiter bezahlt oder ein Minderjähriger damit Zigaretten gekauft hat ? Vermutlich nicht, und sehr wahrscheinlich wird das auch nicht passieren, weil man bei der ganzen Aktion andere Dinge im Auge hatte.

Zitat von: "Narthalion"
Und diese Kreditkartensache ist auch wieder so ein Ding: Natürlich ist es für einen "guten Zweck (tm)". Aber wenn der Zweck die Mittel heiligt, können wir ja auch das hier einführen: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,458295,00.html
Natürlich nur, um die Pädobilder auf den Handys zu finden.

Tja, das ist Iran, da werden auch Ehebrecher gesteinigt.

Aber gegen Zivilkontrollen von Handys, solange man das gesuchte vorher klar definiert, hätte ich vom Prinzip her nichts einzuwenden, auch wenn das realistisch wohl nicht viel bringen würde.

Es gibt ja auch Polizeikontrollen, die komisch wirkende Autofahrer auf div. Delikte hin überprüfen.Dagegen hatte bisher auch niemand etwas.


Zitat von: "Nartahlion"
Dazu noch eine Abteilung, die Computer zuhause ohne Anfangsverdacht überprüft, dann bekommen wir sie alle. Und die Musiksauger dazu, und Industriespione und überhaupt. Ist ja für einen guten Zweck.

Wenn man auf die Ebene des Prinzips heruntergeht, stimmt das sogar.Natürlich möchte ich das nicht.Warum ? Damit ich auch weiterhin in ruhe geklaute Musik auf meinem Rechner hören kann.Ich will auch keine Politessen, damit ich weiterhin im Parkverbot stehen kann.Ich möchte auch keine Steuerfahnder, damit ich weiterhin das Finanzamt bescheissen kann.

Alles das sind nachvollziehbare Gründe die meiner Bequemlichkeit dienlich sind, aber ich kann wohl kaum verlangen, das man deswegen meinen Wünschen nachkommt und sie sogar in ein Gesetz gießt.

Zitat von: "Narthalion"
Ach ja... und wer entscheidet, was ein guter Zweck ist? Im Zweifelsfall diejenigen, die eh dir Mittel zur Durchsetzung haben, nicht die, die es zu püren bekommen, oder?
Wer entscheidet über das Strafmaß für einen Raubmord ? Der Richter oder der Angeklagte ? Und wer macht die dazugehörigen Gesetze ? Der Gesetzgeber oder der, der mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist ?

Zitat von: "Narthalion"
Ich meine... wann ist denn so ein bißchen Folter ok? (Metzler/Daschner-Fall, http://de.wikipedia.org/wiki/Daschner-Prozess). War ja auch für einen guten Zweck (und nur so zur Vollständigkeit: Ich finde die gerichtliche Strafe absolut ok, auch oder gerade weil sie das absolute Minimum darstellt.)
Das Thema hatten wir hier schon irgendwann mal.Übrigens ging es dabei nur um Androhung von Folter.Das ist ein Grenzfall.

Übrigens gibt es genug Leute, die Folter in bestimmten Fällen für gerechtfertigt halten, z.B. wenn nur der Terrorist weiß, wo die Bombe liegt, die demnächte das Hochhaus mitsamt seinen Bewohnern zum Einsturz bringen wird.Da ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Terroristen für meine Begriffe nicht so schwerwiegend wie das Recht von X-tausend Bewohnern des Hausen auf (Über)leben.Aber wie gesagt, Gedankenspiele und Sonderfälle.

Zitat von: "Narthalion"
Ich sehe da Gefahren, und deshalb bin ich lieber Vorsichtig.

Vorsichtig kann und sollte man auch sein, aber bitte alles im Rahmen.Und in dem bewegen wir uns meiner Meinung nach immer noch.Auch, wenn hier und da noch eine Kamera aufgestellt wird.
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« Antwort #116 am: 09 Januar 2007, 16:55:14 »

och Thomas - mir gehts nur sekundär um den Datenschutz.
Der Datenschutz, wie er in Deutschland praktiziert wird, ist schön und gut. er ist sicherlich auch noch verbesserungswürdig.
(wieso darf jedes Sozialamt einfach in meinen bankgeschäften nachforschen? das geht die verdammt nochmal nichts an!)

Mir gehts primär um die Frage, warum der Staat und andere Institutionen Daten von mir (Kontodaten, Steuerdaten, Biometrische Daten, Bezahlvorgänge, Aufenthaltsorte) speichern und auswerten darf, auch wenn KEIN Verdacht gegen mich besteht.

Wenn diese Daten nicht gesammelt werden würde, stellte sich die Frage nach dem Schutz der Daten doch garnicht...

Die momentane Ausweitung der Überwachung kostet Geld (erschafft aber auch neue Arbeitsplätze - vielleicht mehr als man sich vom boom der Umweltbranche erhofft hatte) und bringt nichts.

Narthalion hats da ziemlich auf einen Punkt gebracht.

zu ergänzen wäre in punkto DNA-Proben noch:
lustigerweise wurden ja schon Täter anhand der abgegebenen Probe überführt. Muss man sich doch fragen, wieso die dso doof waren, die Probe abzugeben. Antwort: "sich im Bekannten- und Freundeskreis nicht verdächtig machen"...
Es findet also eine schuld- /unschuldsvermutung der Bürger untereinander statt. nicht mehr nur die Ermittlungsbehörden interessiert die Tatsache: "Probe abgegeben oder nicht?" sondern auch das "Soziale Netzwerk"
...
beängstigend


Zitat von: "Thomas"

Zitat von: "DarkestMatter"

Uhm - auch ich stehe in keinem öffentlichen Telefonbuch. Dennoch hat mein Provider meinen Namen und meine Telefonnummer(n) in einer Datenbrank gespeichert, auf die die Auskunft zugreifen kann. Da ist lediglich ein Vermerk "nicht öffentlich", was nur bedeutet, dass Nummer/Name nicht an jeden herausgegeben werden darf/dürfen.

Quelle ?

Wie jetzt? Quelle dafür, dass ich nicht im Telefonbuch stehe? Mein Vertrag mit Hansenet/Alice und das Telefonbuch.
Quelle für "intern haben sie meinen Datensatz" - wenn ich die Hotline anrufe und meine Telefonnummer (weil KdNr mal nicht zur Hand) sage, wissen sie alles über mich, was im Vertrag drinsteht. Adresse etc. was in meinen Augen bedenklich ist - wer garantiert denen denn, dass ICH am anderen Ende sitze?
oder glaubst nicht, dass die meine Adresse nicht an jeden herausgeben? Ruf doch mal an und frag nach der Telefonnummer von mir. oder Invers-Suche. Gib meine Nummer ein und lass den Adress-Datensatz suchen :)

Zitat von: "Thomas"

Das sind doch nur herbeigezogen Ausreden.Jeder Chef wird für soetwas Verständnis haben, da man üblicher Weise nicht drei mal die Woche bei der Polizei vorsprechen muß.Und die drei Stunden gestohlene Zeit wirst du schon überleben, ganz davon abgesehn das auch das keine Grund für mehr Datenschutz ist.

"Hallo Chef - ich muss heut nachmittag mal frei nehmen. Bin Vorgeladen zum Polizeipräsidium. Die wollen mir Fragen zu meiner Verwicklung in Terroristische Aktivitäten stellen"
 :roll:
geeeenau - kein Schaden entstanden  :wink:
da dich dein Chef ohnehin schon verdächtigt, den Kratzer in seinen SL gemacht zu haben  :D

Die hatten gegen die Leute keinerlei verdachtmomente. kein "der hätte es gewesen sein können" - nee, nur "der is student, dunkler Hauttyp, wohnt in HH" - hallo?
"Achtung, wichtiger Hinweis - es melden sich zwecks befragung bitte alle Installateure mit Wohnort Hamburg, auf die folgendes zutrifft:
- männlich
- über 16
Grund: es wurde eine Rohrbombe auf dem Hauptbahnhof gefunden"

ja man - noch ist es nicht so weit. und nein, auch morgen wird sowas nicht zu hören sein.
Das ist mir klar.
Aber wer hätte denn 1970 mal gedacht, dass wir jetzt 19% MwSt zahlen?
Ich hoffe aber, dass dir auch klar ist, dass alles scheibchenweise auf uns zukommt...

Zitat von: "Thomas"

Auch hier landeten die Daten beim Staat, nicht in der Öffentlichkeit.Auch hier kein mit wirklichen Nachteilen verbundener Mißbrauch.
Und vermutlich waren die Provider in diesem Fall befugt, wenn nicht sogar verpflichtet, der Polizei auf Nachfrage besagte Daten zur Verfügung zu stellen.

in deinen Augen sind also alle Leute verdächtig, deren Telefon sich zum Zeitpunkt in der Fumkzelle aufhielt? ich bin bereit, da mitzugehen - wenn das Feuer mit einem Mobiltelefon gelegt worden wäre. Immerhin. Kamera, MP3-spieler.. internet is ja schon alles drin.... Feuerzeug aber noch nicht.
Nach der Logik hätte man auch alle Autofahrer im Umkreis von 200km aufsuchen können. immerhin bestand die Möglichkeit, sich am fraglichen abend dort aufgehalten zu haben. selbstverständlich ein ungleich größerer Datensatz :)
Verbindungs- und Ortungsdaten dürfen nur bei konkretem Verdacht und nach richterlicher Entscheidung weitergegeben werden.
Wenn die Polizei den Verdacht hat, Person XY war es, kann ein richterlicher beschluss erwirkt werden, wonach der Provider die Daten herausgeben muss, wo XY sich am fraglichen Abend aufgehalten hat (bzw wo sein Funktelefon war - mit der üblichen lageungenauigkeit)

hmm... wir werden (hoffentlich nicht) sehen, wohin das alles noch führt.
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

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« Antwort #117 am: 09 Januar 2007, 17:11:14 »

Zitat von: "Thomas"
Alles das sind nachvollziehbare Gründe die meiner Bequemlichkeit dienlich sind, aber ich kann wohl kaum verlangen, das man deswegen meinen Wünschen nachkommt und sie sogar in ein Gesetz gießt.


Wo wir gerade von Bequemlichkeit reden... Warum sind es immer die Leute, die in eh nicht wirklich betroffenen Gegenden wie z.B., äh, Ahrensburg oder so wohnen, die es aus der Bequemlichkeit ihres Lebens/Sessels heraus für nötig halten, diejenigen Prinzzipien, die aus sehr gutem Grund (dank recht aktuell erlebter Geschichte) im deutschen Grundgesetz stehen, ohne nachzudenken mit Füssen zu treten?

"Unschuldsvermutung? Menschenwürde? Weg mit dem Scheiss, ich hab' mir ja nichts vorzuwerfen."

Ja, danke.

Schade, dass die Menschen Freiheit erst dann zu schätzen lernen, wenn sie sie überhaupt nicht mehr haben. Leute, die so denken wie Du, sind es, die in letzter Konsequenz für jedes totalitäre Regime auf dieser Erde verantwortlich sind, weil joa, passte ja schon.
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« Antwort #118 am: 09 Januar 2007, 17:12:40 »

Nur ganz kurz, weil auf dem Weg unter die Dusche ;)

Zitat von: "Thomas"
Ich sehe es so, das man die Unschuld Stück für Stück bestätigt...


Eben. Glücklicherweise braucht die Unschuld nicht bestätigt werden, denn sie wird im Rahmen einer Ermittlung angenommen (=>Unschuldsvermutung). Die SCHULD muss bestätigt werden.
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« Antwort #119 am: 09 Januar 2007, 17:15:47 »

Nachtrag zur der Kreditkartenaktion:

- lustigerweise lag ich mit meiner Schätzung von 20 Mio Kreditkarten in D ganz gut im Rennen
- die Daten wurden Firmenintern ausgewertet (Polizei erhielt nicht komplette Datenbank und sollte selbst suchen)
- neben den Kriterien "Betrag" und "Ausland" war auch noch das Bankinstitut und Kontonummer auschlaggebend
(wobei nicht gesagt wird, ob das Konto aussschließlich diesem Zwecke dient)

dennoch weiß ich nicht, wie ich reagieren würde, wenn man mich aufgrund von "sie haben im letzten Monat $79,99 an eine Bank auf den Caiman-Islands überwiesen." verdächtigen würde un mitd  "wir beschlagnahmen ihren PC. Danke für ihre kooperationsbereitschaft" käme...
:)

edit: quelle wär ganz nett
http://www.sueddeutsche.de/,tt5m3/computer/artikel/795/96699/

edit2:
http://www.sueddeutsche.de/,tt5l4/computer/artikel/481/97384/
schöner Kommentar. "Deutschland auf dem Weg zum Überwachungsstaat"
perfider Weise behandelt der letzte Abschnitt einen (großen) potenziellen Arbeitsmarkt für mich.
und ich weiß nicht, ob ich eine solche Tätigkeit ohne bedenken ausführen könnte.  :haeh?:
Tja Thomas - vielleicht hilft dir das dabei, mich nicht weiter in die "linke Ecke" drängen zu wollen ;)
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."