Wenn man aber einen unwilligen hat, diesem Arbeit anbietet, auch wenn es nicht die tollste und bestbezahlteste ist, er diese wiederholt ablehnt, sehe ich keinen Grund, ihm die Stütze nicht auf null zu kürzen
Wenn es Landstriche sind, in denen es absolut keine Arbeit (also wirklich keine) gibt, das dürften z.B. viele ländliche Regionen im Osten sein, wird da ja auch nichts gekürzt.
Wenn man aber einen unwilligen hat, diesem Arbeit anbietet, auch wenn es nicht die tollste und bestbezahlteste ist, er diese wiederholt ablehnt, sehe ich keinen Grund, ihm die Stütze nicht auf null zu kürzen.Er kennt die Konsequenzen, und wenn er das Leben im Pappkarton einer angebotenen Beschäftigung vorzieht, dann soll das gerne auch so sein.In solchen Fällen (und das werden sicherlich nur Ausnahmen sein) habe ich da keine moralischen Bedenken.
Und um nochmal auf den Fall Henrico F. zurückzukommen : Ich wüßte gerne mal, wie viele Angebote der schon bekommen und ausgeschlagen hat und wie sehr er sich vorher um Arbeit bemüht hat.Da scheint der ursprüngliche Beck-Vorwurf : "Er sehe nicht so aus, als ob er in seinem Leben schon viel gearbeitet habe" nicht gänzlich aus der Luft gegriffen zu sein.
ZitatWenn man aber einen unwilligen hat, diesem Arbeit anbietet, auch wenn es nicht die tollste und bestbezahlteste ist, er diese wiederholt ablehnt, sehe ich keinen Grund, ihm die Stütze nicht auf null zu kürzenWir reden jetzt von jedem Job, ja? Also wirklich von jedem?Da liegt nämlich ein kleines ganz fettes Problem: Leider sind auch nicht alle Arbeitgeber so lieb wie man es sich immer vorstellt. Wenn es die von dir beschriebene Möglichkeit gäbe (also, den Leuten das Geld ganz zu nehmen wenn sie den Job nicht annehmen) können sich diverse Arbeitgeber das zu Nutze machen und die Leute hoffnungslos ausnehmen. Also z.B. Arbeiten zu Stundenlöhnen anbieten die nicht einmal Hartz4 von heute erreichen -aber es ist eben mehr als nix. :roll: Darum gibt es ja auch immer wieder den Ruf nach Mindestlöhnen: Wenn es diese gäbe, dann besteht diese Möglichkeit des Mißbrauchs seitens des Arbeitgebers nicht mehr. Und dann ginge deine hier aufgestellte Rechnung auch auf.
Jobs - also arbeit gegen Entgelt, hat JEDE Arbeitsagentur vorrätig. Ich frage mich nur, ob DU einen der folgenden Jobs annehmen würdest: - Spargelstechen für 5,40EUR/h - auf Montage arbeiten 800km weiter weg - Hausmeisterjob in Schule (halbtags, 6,20EUR/h, als Ersatz für Installateur, Gartenbaubetrieb, Reinigungsfachkraft) - Weiterbildung zu XYZ ich weiß, du wirst jetzt sagen: würd ich machen. Aber spätestens, wenn du jeden Job gemacht hast und dir nach nem halben Jahr gekündigt wird (weil - wenn ein neuer Langzeitarbeitsloser eingestellt wird, gibts neue Zuschüsse), haste spätestens dann auch keinen Bock mehr und bist desillusioniert... Weil du während deiner Arbeit (abzüglich Arbeistrelevanter Unkosten wie Sprit, eigene Arbeitskleidung) sogar weniger verdient hast, als mit ALG2...
nur der großteil, der langzeitarbeitslosen ist nicht umsonst arbeitslos. mangelnde Qualifizierung, ungünstiges Alter (48+), körperliche Gebrechen etc.
bringt ja nichts. dann nimmt man eben eine Stelle an, arbeitet 3 Wochen und sorgt für ne Kündigung. schon hast man wieder 2 Stellen frei, die man ohne Konsequenzen ausschlagen kann
die Arbeitsagentur kann ihm auf Grund seiner körperlichen Behinderung nicht allzuviele Angebote unterbreitet haben die 8 oder 7 Jobangebote, die er ausgeschlagen hat, gingen nicht (!) über eine Arbeitsagentur. Deshalb können sie ihm aus seiner verweigerung (keine davon unbegründet) auch keinen Strick drehen...
Ja, es gibt arbeitslose, die sich nicht bemühen und ja, es gibt Politiker, die den ganzen Tag nur Scheiße verzapfen und die effektive Leistung einer mit Sand gefüllten Bodenvase erbringen aber der eine bekommt Geld und keiner redet drüber, der andere bekommt ein Bruchteil und alle regen sich auf, dass es immer noch zu viel sei. weil: der eine hats in den augen vieler zu was gebracht, der andere steht offen zu seiner Einstellung
Nochmal ein schöner Diskussionslink zum Thema: http://www.pogo-partei.de/website/action/sub/pp/artikel.php?skin=website_std&id=200612...stscheisse Viel Spaß!
Naja, in solchen Kreisen braucht man über derartige Themen gar nicht zu diskutieren :roll:
Zitat von: "Thomas"Naja, in solchen Kreisen braucht man über derartige Themen gar nicht zu diskutieren :roll: Nö, die Leude von uns die Arbeiten tun es und reden nicht groß drüber. Was soll man auch drüber reden? Gibt doch wesentlich interessantere Themen.
Außerdem dürften die Fälle derartiger Ausbeutung eher gering sein
Messie, das sind extrem-Szenarien, von denen ich höchstens mal aus der Zeitung gehört habe.Selbst Zeitarbeitsfirmen zahlen lange nicht so schlecht, wie du es gerade überspitzt darstellst.Und ich habe schon viele Arbeitgeber kennengelernt.
Aber wie ich schon erwähnte, gegen einen Gesetzlich festgelegten Mindestlohn hätte ich auch nichts.Fragt sich nur, ob dann nicht viele Arbeitgeber auf die Idee kommen, bei ihren Angestellten für einfache Tätigkeiten (sprich : Die, die sich leicht ersetzen lassen) plötzlich auf den Mindestlohn runterzugehen :?:
Nur redest Du immer vom Mißbrauch seitens des Arbeitslosen. Ausgehend also von der Schlechtigkeit des Menschen, hmm? Wenn Du A vermutest, dann musst Du auch B annehmen. Also auch damit rechnen dass es ausbeutende Arbeitgeber gibt die die Gelegenheit nutzen. Und die sollte man bei der ganzen Aufrechnerei nicht vergessen.
Das mag sein. Aber wenn der Mindestlohn ein verträgliches Maß an Lebensqualität bietet, dann sind die Anreize für grade diese Faulpelze an Arbeitslosen auch auf einmal erheblich größer. Die Schere zwischen den 645€ maximal für HartzIV und, sagen wir mal: 1000€ netto Mindestlohn ist dann doch schon gewaltig.
[…] 645€ maximal für HartzIV […]
Zitat von: "messie"[…] 645€ maximal für HartzIV […]Höchstsatz bei Hartz IV sind 345 €, im Osten 335 € (wenn ich mich recht erinnere).