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Autor Thema: frischfleisch  (Gelesen 10052 mal)

Killerqueen

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frischfleisch
« Antwort #45 am: 06 November 2006, 19:31:09 »

Schade, so ein Physik-Thread wäre mal ne tolle Abwechslung gewesen, aber mir fällt grade kein interessantes Thema ein, das man anschneiden könnte.

An welcher Art von Schule unterrichtest Du denn? (Physik und was war gleich noch das zweite Fach? Mathe?)

Und was machst Du, wenn Du merkst, dass jemand so gar kein Gefühl für Physik hat? (Wie soll man jemandem, der die Notwendigkeit, Physik zu beherrschen, nicht einsieht, das Fach soweit vermitteln, dass damit Klausuren bestanden werden. Es ist zum Haareraufen! :evil: Und ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass Physik einen nicht interessiert! Nenene ) :koppschüddl:
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frischfleisch
« Antwort #46 am: 06 November 2006, 20:21:20 »

ich unterrichte am gymnasium, gymnasium kirchdorf/wilhelmsburg, um genau zu sein.

mach doch einen auf, wenn physik im betreff steht, äussere ich mich gerne.

themenvorschläge?

schwarze löcher, atomkraft, magnetismus, relativität, optik...

da wird doch was für dich dabei sein....

kein gefühl für physik, ja, davon habe ich viele. was kann man machen, vor den arbeiten aufgaben rechnen, die denen in der arbeit ähneln.

versuchen schülerexperimente zu realisieren, und gezielt nachfragen und nochmal gaaaanz langsam erklären. wer´s dann immer noch nicht rallt, ist mit "gefühl" vll. etwas falsch beschrieben und man muss vll. in die richtung dummheit gehen.... (oh man wurde doch heute in der klausur glatt gefragt, ob 0,2 was anderes ist als 2 und das in der 11, da fällt man vom glauben ab...)
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frischfleisch
« Antwort #47 am: 06 November 2006, 20:34:50 »

Zitat von: "Doomguard"
kein gefühl für physik, ja, davon habe ich viele. was kann man machen, vor den arbeiten aufgaben rechnen, die denen in der arbeit ähneln.

versuchen schülerexperimente zu realisieren, und gezielt nachfragen und nochmal gaaaanz langsam erklären. wer´s dann immer noch nicht rallt, ist mit "gefühl" vll. etwas falsch beschrieben und man muss vll. in die richtung dummheit gehen....
Hm, wenn ich hier im Studium Nachhilfe in Mechanik, Thermodynamik, E-Technik oder Stochastik und Analysis gab, half es immer ungemein, einfache anschauliche Beispiele zu verwenden und immer vom einfachen simplen Spezialfall langsam zur allgemeinen Behandlung zu schreiten.
Mann, hörte ich einen verstehendes Raunen in der Gruppe, als sie verstanden,  wo bei s=1/2a*t² das 1/2 herkam... :)
Zitat
(oh man wurde doch heute in der klausur glatt gefragt, ob 0,2 was anderes ist als 2 und das in der 11, da fällt man vom glauben ab...)
Vielleicht war's ein Tipfehler in der Klausur? *scnr* :twisted:
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frischfleisch
« Antwort #48 am: 06 November 2006, 22:27:50 »

lol

nein sie hatte alles selber geschrieben ;)

dann bist du vermutlich mathematiker, wenn du dich verstärkt mit theoretischer physik ausseinandersetzt. oder gar auch physiker?

in der 11 ist es leider schwer denen mit ner ableitung zu kommen, die bekommen sie nämlich erst ende 11. muss man experimentel und phänomenologisch machen. einige hams glaub ich gerafft. die 0,2 dame aber nicht. mündlich ist die aber gut, mir sind dumme die die klappe aufbekommen lieber, als mittelmässige schweigende, die nicht sagen können, was sie nicht verstehen.

ja, also leuten die freiwillig naturwissenschaftliches machen, die verstehen deine einfachen anschaulichen bsp. ja auch, aber meiner 11 muss man die einfachen bsp. erstmal länger erklären. also, jemand, der erstmal abitur hat, kann ich auch so einiges erklären. schwerer wird es bei denen, die den steinigen weg noch vor sich haben und nicht so talentiert sind.
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frischfleisch
« Antwort #49 am: 06 November 2006, 23:15:32 »

Zitat von: "Doomguard"
dann bist du vermutlich mathematiker, wenn du dich verstärkt mit theoretischer physik ausseinandersetzt. oder gar auch physiker?
Nein, angehender Nautiker. Oder neudeutsch: angehender Diplomwirtschaftsingenieur für Seeverkehr (FH).

Zitat
in der 11 ist es leider schwer denen mit ner ableitung zu kommen, die bekommen sie nämlich erst ende 11.
Ich habe mir da auch größte Mühe gegeben, daß ganze zu erklären, ohne das Wort "Integral" zu verwenden. Dann hätten da auch einige das "P" in den Augen gehabt
Zitat
. muss man experimentel und phänomenologisch machen.
Es ging ganz ohne. Eher so Gedankenexperimente mit ganz einfachen Anordnungen und dann ganz simpel die Mathematik drumherum aufbauen. Der Prof hatte in den Vorlseungen mit ungleichförmigen Beschleunigungen und Ableitungen und Integralen angefangen. Ich fing ganz simpel mit gleichförmiger Bewegung an. Aber das wird jetzt zu speziell und langweilig für andere fürchte ich.
Zitat
einige hams glaub ich gerafft.
Ich habe 12 Leute in 3 Stunden so fit bekommen, daß sie die Klausur bestanden. Keiner meiner "Kunden" fiel durch. Geht also alles...

Zitat
ja, also leuten die freiwillig naturwissenschaftliches machen, die verstehen deine einfachen anschaulichen bsp. ja auch, aber meiner 11 muss man die einfachen bsp. erstmal länger erklären. also, jemand, der erstmal abitur hat, kann ich auch so einiges erklären. schwerer wird es bei denen, die den steinigen weg noch vor sich haben und nicht so talentiert sind.
Das hängt sicherlöich stark vom Thema ab. Die einfache Newtonsche Mechanik sollte wirklich genug einfache Beispiele bieten, die auch ein 5.Klässler verstehen würde.
Ich weiß ja leider nicht, in welchem Bundesland Du unterrichtest und was da in der elften Klasse so auf dem Lehrplan steht. Wir waren damals, glaub ich, bei der Heisenbergschen Unschärferelation.



Und die führt mich zu Deinem Themenvorschlag "Schwarze Löcher".
Kannst Du genauer erklären, wie die Quantenmechanik, speziell die Heisenbergsche Unschärferelation, verhindert, daß ein Schwarzes Loch zu einer echten Singularität wird (was ja nicht sein dürfte...)
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frischfleisch
« Antwort #50 am: 07 November 2006, 02:19:52 »

Interessante Frage. Kann man das wirklich weiter ausdiskutieren? Dann würde sich wohl wirklich ein eigener Thread lohnen. Ich wäre auch sehr daran interessiert, mein angelesenes Halbwissen auf diesem Gebiet weiter auszubauen.

Soweit ich mich da entsinnen kann, wird "Singularität" doch oft als Synonym für schwarte Löcher benutzt. Ich gehe jedoch mal davon aus, das hier die Rede von Singularität im Sinne von Anfangssingularität gemeint ist.

OK, bin müde und werde wahrscheinlich erst morgen merken ob das was ich hier geschrieben habe überhaupt einen sinn ergibt.
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frischfleisch
« Antwort #51 am: 07 November 2006, 03:56:41 »

Zitat von: "PlumBum"
Interessante Frage. Kann man das wirklich weiter ausdiskutieren? Dann würde sich wohl wirklich ein eigener Thread lohnen. Ich wäre auch sehr daran interessiert, mein angelesenes Halbwissen auf diesem Gebiet weiter auszubauen.

Soweit ich mich da entsinnen kann, wird "Singularität" doch oft als Synonym für schwarte Löcher benutzt. Ich gehe jedoch mal davon aus, das hier die Rede von Singularität im Sinne von Anfangssingularität gemeint ist.

OK, bin müde und werde wahrscheinlich erst morgen merken ob das was ich hier geschrieben habe überhaupt einen sinn ergibt.
Singularität bedeutet grob umrissen, daß die mathematischen Regeln der physikalischen Gesetze für einen vorliegenden Fall nicht anwendbar sind. Als Lösung käme "unendlich" raus (z.B. durch das teilen durch null).

Da aber nichts in diesem Universum unendlich ist, kann das nicht sein. Also ist die angewandte Theorie für den vorliegenden Fall nicht gut genug.


In einem Schwarzen Loch sind die Abstände zwischen den Massen (Atomkernen) theoretisch unendlich klein, sowohl Fermidruck als auch Neutronendruck wurden von der Gravitation überwunden.
Wenn aber der Abstand zwischen zwei Teilchen null ist, wäre die Gravitation unendlich. Das wäre eine Singularität (daher werden schwarze Löcher oft als solche bezeichnet). Und dann gibt es da noch den Punkt, daß sich der Raum um das Schwarze Loch zu einer Kugel krümmt, was eigentlich auch nicht geht, zwei Punkte werden zu einem usw.

Und da kommt dann die Unschärferelation im Schwarzen Loch zum Tragen:
Die Teilchen im SL sind so dicht beieinander, daß sie unscharf werden, also eigentlich sind sie nicht da, sondern schwanken da... oder so.
Es ist unbestimmbar wo und wie sie da sind und dadurch können sie doch beides sein.

Oder so...
und diesen letzten Punkt hätte ich gerne mal detaillierter erklärt
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frischfleisch
« Antwort #52 am: 07 November 2006, 08:37:58 »

Zitat von: "Doomguard"

@fachlich, hab darkflower geschrieben, dass sie die pn und die anschliessende unterhaltung von mir aus gerne hierher verschieben kann, dies ist bisher nicht geschehen, woraus ich ein gewisses interesse interpretiere, dies nicht in der öffentlichkeit zu tun, was ich respektiere.


Kann ich bei Interesse gerne machen. Mir fehlte gestern nur die Zeit dazu.  :oops:
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frischfleisch
« Antwort #53 am: 07 November 2006, 10:17:08 »

BTW:
Zitat von: "Killerqueen"

(Wie soll man jemandem, der die Notwendigkeit, Physik zu beherrschen, nicht einsieht, das Fach soweit vermitteln, dass damit Klausuren bestanden werden. Es ist zum Haareraufen! :evil: Und ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass Physik einen nicht interessiert! Nenene

Naja, "Notwendigkeit" ist so eine Sache.Es ist möglicherweise notwendig, eine gewisses Wissen in Bereichen zu haben, um eine Klausur o.ä. zu bestehen.Worin aber darüber hinaus die Notwendigkeit besteht, weiß ich auch nicht.

Gibt ja schließlich genügend Leute, die z.B. vom Elektro-Bereich auch nur wissen, das die Deckenlampe angeht, wenn sie auf den Schalter drücken, und das's wars.Und die kommen auch ganz gut durch's Leben  :wink:
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frischfleisch
« Antwort #54 am: 07 November 2006, 11:17:16 »

Zitat von: "Thomas"
Gibt ja schließlich genügend Leute, die z.B. vom Elektro-Bereich auch nur wissen, das die Deckenlampe angeht, wenn sie auf den Schalter drücken, und das's wars.Und die kommen auch ganz gut durch's Leben

Und wenn der Schalter mal defekt ist, muss gleich der Elektriker her, obwohl es doch so einfach wäre, das selbst zu beheben...  ;) =)


Zitat von: "Thomas"
Naja, "Notwendigkeit" ist so eine Sache.Es ist möglicherweise notwendig, eine gewisses Wissen in Bereichen zu haben, um eine Klausur o.ä. zu bestehen.Worin aber darüber hinaus die Notwendigkeit besteht, weiß ich auch nicht.

Die Notwendigkeit besteht darin, dass angehende Techniker und Produktentwickler beispielsweise verstehen sollten, warum ein doppelt isolierter Kühlschrank nur halb so viel Energie verschwendet bzw. verschiedene Materialien unterschiedliche Dämmeigenschaften besitzen; oder auch warum eine langstielige Zange viel wirkungvoller die Kraft nutzt, als eine mit nur kurzem Griff usw... ;).

Mit "Schülerexperimenten" kann ich nicht dienen; und die Annahme, nachdem die Leute ein Abi haben, wäre alles einfacher, ist auch falsch.
Letztens fragte mich doch ernsthaft jemand, woher sie denn wissen solle, dass die Fallbeschleunigung ohne Reibung berechnet werden soll, obwohl in der Angabe deutlich "reibungsfrei" stand. Darauf hingewiesen meinte sie: "Woher soll ich denn wissen, dass "reibungsfrei" "ohne Reibung" bedeutet!" Dieser Person wünsche ich im Grunde, dass sie niemals ein Diplom erhält! Es gibt weiß Gott schon genug Blöde mit Diplom! :evil:

Eisbärs Tricks, mit denen er Leute in 3 Stunden fit kriegt, würden mich da schon brennend interessieren; aber das können wir meinetwegen auch per PN klären.

Der Vortrag letztens bei der DESY hat mich diesbezüglich aber enorm inspiriert! :D


An der Astrophysik-Diskussion kann ich mich leider nicht beteiligen. Davon hab ich keine Ahnung. Bin mehr so der "angewandte Physiker"; Astrophysik ist mir zu theoretisch. ;)

Aber... Wer sagt eigentlich, dass nichts im Universum unendlich ist?
Nur weil der Mensch sich Unendlichkeit nicht vorstellen kann, heißt das doch nicht, dass plötzlich alles endlich sein MUSS, oder irre ich mich da?[/color]
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frischfleisch
« Antwort #55 am: 07 November 2006, 11:39:32 »

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Gibt ja schließlich genügend Leute, die z.B. vom Elektro-Bereich auch nur wissen, das die Deckenlampe angeht, wenn sie auf den Schalter drücken, und das's wars.Und die kommen auch ganz gut durch's Leben

Und wenn der Schalter mal defekt ist, muss gleich der Elektriker her, obwohl es doch so einfach wäre, das selbst zu beheben...  ;) =)[/color]

Aus meiner Sicht ja, aber es gibt eben genug Leute, die das nunmal nicht können.Man kann ja auch nicht von allem Ahnung haben.Muß man auch nicht (auch wenn's mitunter schöner wäre).

Allerdings geht mir das pauschale nicht-wissen von manchen Zeitgenossen auch auf den Wecker.Es scheint Leute zu geben, die sich wirklich mit gar nichts auskennen  :roll:

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Naja, "Notwendigkeit" ist so eine Sache.Es ist möglicherweise notwendig, eine gewisses Wissen in Bereichen zu haben, um eine Klausur o.ä. zu bestehen.Worin aber darüber hinaus die Notwendigkeit besteht, weiß ich auch nicht.

Die Notwendigkeit besteht darin, dass angehende Techniker und Produktentwickler beispielsweise verstehen sollten, warum ein doppelt isolierter Kühlschrank nur halb so viel Energie verschwendet bzw. verschiedene Materialien unterschiedliche Dämmeigenschaften besitzen; oder auch warum eine langstielige Zange viel wirkungvoller die Kraft nutzt, als eine mit nur kurzem Griff usw... ;).[/color]

Da hast du Recht, keine Frage.Nun werden allgemeinbildende Schulen ja aber auch von zukünftigen Sekretärinnen, Verkäufern, Klempnern, Polizisten, Lagerarbeitern, etc. besucht, und für all diese Leute sehe ich eben nicht die zwingende Notwendigkeit, sich mit Physik, Biologie, Chemie, etc. auskennen zu müssen, um ihr Leben zu meistern.

Technikern hingegen unterstelle ich normalerweise, sich auch schon vorher grob für die Materie ihres späteren Berufes zu interessieren, und wenn man dort Leute trifft, die das komplett anders sehen, frage ich mich schon, ob die nicht doch den Job verfehlt haben.Ich habe z.B. auch noch keinen KFZ-Mechaniker getroffen, der sich nicht auch privat für Autos interessiert hätte.

Zitat von: "Killerqueen"
Aber... Wer sagt eigentlich, dass nichts im Universum unendlich ist?
Nur weil der Mensch sich Unendlichkeit nicht vorstellen kann, heißt das doch nicht, dass plötzlich alles endlich sein MUSS, oder irre ich mich da?
Könnte durchaus so sein, aber derlei Diskussionen gehen mir immer zu sehr in abstrakte Richtungen.
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frischfleisch
« Antwort #56 am: 07 November 2006, 11:55:31 »

Zitat von: "Thomas"
Allerdings geht mir das pauschale nicht-wissen von manchen Zeitgenossen auch auf den Wecker.Es scheint Leute zu geben, die sich wirklich mit gar nichts auskennen  :roll:

Dito! :D

Die können nichts - aber das richtig! =)

Zitat von: "Thomas"
Da hast du Recht, keine Frage.Nun werden allgemeinbildende Schulen ja aber auch von zukünftigen Sekretärinnen, Verkäufern, Klempnern, Polizisten, Lagerarbeitern, etc. besucht, und für all diese Leute sehe ich eben nicht die zwingende Notwendigkeit, sich mit Physik, Biologie, Chemie, etc. auskennen zu müssen, um ihr Leben zu meistern.

Naja, aber wie soll man denn merken, dass man sich für Physik interessiert, wenn man noch nicht mal in der Schule damit konfontiert wird? Man weiß ja schließlich nicht von Geburt an, als was man mal endet oder wofür man Talent hat.

Ohne die schulische Physik hätte ich niemals mein technisches Interesse entdeckt, da ich in einer gänzlich "untechnischen" Familie großgeworden bin.

Und ich finde durchaus, dass Klemptner und Lagerarbeiter Kenntnisse der Physik haben sollten, immerhin liegt diese sämtlichen Tätigkeiten zugrunde. (=> Warum muss die Rohrzange einen langen Stiel haben? Warum darf ich einen Gabelstapler nicht mehr belasten als vorgesehen und warum darf ich die Last nicht auf die Gabelspitzen setzen, sondern möglichst nah an den Stapler? usw.)

Zitat von: "Thomas"
Technikern hingegen unterstelle ich normalerweise, sich auch schon vorher grob für die Materie ihres späteren Berufes zu interessieren, und wenn man dort Leute trifft, die das komplett anders sehen, frage ich mich schon, ob die nicht doch den Job verfehlt haben.

Es gibt aber auch Berufe, die auf den ersten Blick nicht so eindeutig als "technisch" zu erkennen sind, deren Grundlage aber auch die Physik bildet. Und diese muss dann auch in gewissen Grenzen beherrscht werden, um überhaupt flexibel handeln zu können. Wer ein Diplom sein eigen nennt, MUSS einfach fähig sein, flexibel zu handeln, sonst hätte er gleich einen Beruf wählen können, bei dem man nicht nachdenken muss.

Es geht hier ja nicht um Ausbildungsberufe, sondern um Studiengänge.[/color] ;)
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« Antwort #57 am: 07 November 2006, 12:12:47 »

Zitat von: "Killerqueen"


Naja, aber wie soll man denn merken, dass man sich für Physik interessiert, wenn man noch nicht mal in der Schule damit konfontiert wird? Man weiß ja schließlich nicht von Geburt an, als was man mal endet oder wofür man Talent hat.

Ohne die schulische Physik hätte ich niemals mein technisches Interesse entdeckt, da ich in einer gänzlich "untechnischen" Familie großgeworden bin.

Ein bischen Unterricht in den entsprechenden Gebieten in der Schule ist sicherlich nicht verkehrt.Es ist nur eben nicht -und darum ging es mir- so, das das jeder beherrschen muß.

Außerdem erwächst Interesse an etwas nicht zwangsläufig dadurch, das man in der Schule damit konfrontiert wird.Alle Leute, die ich kenne, haben ihre Hobbys und Interessen fast ausschließlich außerhalb der Schule gefunden, insbesondere Technik&Computerfreaks.
 
Zitat von: "Killerqueen"
Und ich finde durchaus, dass Klemptner und Lagerarbeiter Kenntnisse der Physik haben sollten, immerhin liegt diese sämtlichen Tätigkeiten zugrunde. (=> Warum muss die Rohrzange einen langen Stiel haben? Warum darf ich einen Gabelstapler nicht mehr belasten als vorgesehen und warum darf ich die Last nicht auf die Gabelspitzen setzen, sondern möglichst nah an den Stapler? usw.)

Naja, nur bedingt.Das sind alles Beispiele, die ich bei normalen Menschen als gegeben voraussetze.Wer soetwas erst in der Schule lernt, weil er es vorher nicht wußte, bei dem läuft eh' etwas verkehrt.

Kann es sein, das du dich da zu sehr in studentischen Denkmustern nach dem Motto : "Der Mensch muß alles in einer Form von Unterricht beigebracht bekommen, anders kann er es nicht wissen" bewegst ?  :wink:

Würde allerdings die Unselbstständigkeit so mancher Studenten erklären  :P

Zitat von: "Killerqueen"
Es gibt aber auch Berufe, die auf den ersten Blick nicht so eindeutig als "technisch" zu erkennen sind, deren Grundlage aber auch die Physik bildet. Und diese muss dann auch in gewissen Grenzen beherrscht werden, um überhaupt flexibel handeln zu können. Wer ein Diplom sein eigen nennt, MUSS einfach fähig sein, flexibel zu handeln, sonst hätte er gleich einen Beruf wählen können, bei dem man nicht nachdenken muss.

Es geht hier ja nicht um Ausbildungsberufe, sondern um Studiengänge.
;)

Ok, bei Studiengängen gelten natürlich andere Maßstäbe als bei der schulischen Allgemeinbildung.Aber genau um die ging es ja anfangs, oder ?

Davon ab : Welche Studiengänge haben denn einerseits sehr viel mit physikalischen Grundlagen zu tun, sind aber andererseits nicht als solche zu erkennnen ?
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darkflower

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« Antwort #58 am: 07 November 2006, 13:27:56 »

Zitat von: "Killerqueen"

Zitat von: "Thomas"
Da hast du Recht, keine Frage.Nun werden allgemeinbildende Schulen ja aber auch von zukünftigen Sekretärinnen, Verkäufern, Klempnern, Polizisten, Lagerarbeitern, etc. besucht, und für all diese Leute sehe ich eben nicht die zwingende Notwendigkeit, sich mit Physik, Biologie, Chemie, etc. auskennen zu müssen, um ihr Leben zu meistern.

Naja, aber wie soll man denn merken, dass man sich für Physik interessiert, wenn man noch nicht mal in der Schule damit konfontiert wird? Man weiß ja schließlich nicht von Geburt an, als was man mal endet oder wofür man Talent hat.

Ohne die schulische Physik hätte ich niemals mein technisches Interesse entdeckt, da ich in einer gänzlich "untechnischen" Familie großgeworden bin.
[/color] ;)


Ich finde das Interesse an der Physik kann doch auch durch die aufmerksame Beobachtung der Umwelt enstehen, indem man hinterfragt warum etwas so ist. Z.B. warum fliegt ein Flugzeug, wie entsteht ein Regenbogen, warum wird unter 0°C aus Wasser Eis etc... Es muss ja nicht immer gleich die Höhere Physik sein, sondern wie Killerqueen schon meinte ein allgemeines Basiswissen.
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« Antwort #59 am: 07 November 2006, 14:06:09 »

Zitat von: "Thomas"
Kann es sein, das du dich da zu sehr in studentischen Denkmustern nach dem Motto : "Der Mensch muß alles in einer Form von Unterricht beigebracht bekommen, anders kann er es nicht wissen" bewegst ?  :wink:

Kann es sein, dass Du das grade reininterpretierst? ;)

Ich habe nie behauptet, dass immer alles durch eine Beschulung stattfinden muss. Aber um überhaupt mal mit der Materie in Berührung zu kommen eignet sich die Schule eben am besten, denn im Kindergarten wird Physik eher selten erklärt... ;)

Zudem sind die Denkmuster, welche Du für "studentisch" hältst, eher die eines mäßig begabten Sonderschülers. Ein Student erlangt sein Wissen für gewöhnlich nicht durch Frontalunterricht, sondern durch eigenes Erarbeiten des Stoffes. Dies kann in unterschiedlicher Weise erfolgen, aber gewiss nicht durch stumpfsinniges Auswendiglernen. Ein Studium besteht nicht darin, sich von einem Prof an der Hand alles zeigen zu lassen.
Aber dass Du vom Studieren nichts hältst und ergo auch keine Ahnung davon hast, ist hier ja kein Geheimnis... :P

Es mag auch da, wie überall, Ausnahmen geben; aber meiner Meinung nach ist ein Diplom in dem Fall dann nicht gerechtfertigt, denn Auswendiglernen können auch solche Leute hervorragend, die sonst nicht grade sehr helle sind.

Zitat von: "Thomas"
Ok, bei Studiengängen gelten natürlich andere Maßstäbe als bei der schulischen Allgemeinbildung.Aber genau um die ging es ja anfangs, oder ?

Nein, mir ging es von Anfang an um Studierende (da ich diese auch unterrichte). Aber ich erwähnte das nicht explizit, deshalb führte das wohl zu einem Missverständnis. :)

Zitat von: "Thomas"
Davon ab : Welche Studiengänge haben denn einerseits sehr viel mit physikalischen Grundlagen zu tun, sind aber andererseits nicht als solche zu erkennnen ?

Beispielsweise ein Designer wird im Allgemeinen ja nicht gerade mit viel Physik in Verbindung gebracht. Wird er aber im Bereich Industrialdesign eingesetzt, kann er beispielsweise mit Themenbereichen in Berührung kommen, bei denen schon beim Design die Funktionalität beachtet werden muss (z. B. bei medizinischem Gerät, Maschinen, Fahrzeugen, Arbeitsplatzgestaltungen,...)

Oder ein Dolmetscher kann nur dann für eine Firma arbeiten, die technische Gerätschaften herstellt, wenn er überhaupt die grundlegendsten Prinzipien der Geräte versteht. Ansonsten wird er in dieser Branche wohl kaum Fuß fassen können.

Eine Hauswirtschafterin oder ein Koch (um mal auf die Ausbildungsebene auszuweiten) sollten schon kapieren, warum es sinnvoller ist, einen Topf mit Suppe bei geschlossenem Deckel zu erwärmen und darauf zu achten, dass der Topfboden nicht nass ist. Oder dass es energetisch sinnvoller ist, Wasser in einem Wasserkocher zu erhitzen, als in der Mikrowelle oder auf dem Herd.

...usw.

Darkflower hat das sehr schön ausgedrückt:
Zitat von: "darkflower"
Es muss ja nicht immer gleich die Höhere Physik sein, sondern (...) ein allgemeines Basiswissen


Es ist einfach schön zu sehen, wenn Leute sich Gedanken darüber machen, was sie eigentlich tun, und nicht nur alles auswendig lernen.
Wenn man Leute fragt, warum sie das so und nicht anders machen,  und es heißt dann nur: "Weil der Lehrer das so gesagt hat", finde ich das einfach erbärmlich, denn durch eine solche Denkweise kann sich doch niemals Fortschritt entwickeln. [/color]
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