Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Kindesmisshandlung  (Gelesen 16454 mal)

colourize

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Kindesmisshandlung
« Antwort #30 am: 20 Oktober 2006, 21:02:50 »

Joh, ich seh das ähnlich wie Trakl.
Ich habe weder Lust mich mit dem üblichen Rachegeseier und den damit verbundenen Rufen nach der Todesstrafe auseinanderzusetzen, noch kann man das Thema "Kindesmisshandlung" sonst irgendwie konstruktiv diskutieren.
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Kallisti

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Kindesmisshandlung
« Antwort #31 am: 20 Oktober 2006, 21:15:02 »

Wieso kann man das nicht konstruktiv diskutieren? Schließlich müssen Lösungen gefunden werden bzw. Wege, Praktiken, Vorgehensweisen, damit sich das nicht in solchem Ausmaße so oft wiederholt oder gar verschlimmert!
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colourize

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Kindesmisshandlung
« Antwort #32 am: 20 Oktober 2006, 21:29:45 »

Ok, ich präzisiere: Man kann das Thema hier nicht konstruktiv diskutieren.
Aber ich lass mich natürlich gern eines Besseren belehren; was man bislang in diesem Thread zu lesen bekommt, stimmt mich indes wenig optimistisch.
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Kallisti

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Kindesmisshandlung
« Antwort #33 am: 20 Oktober 2006, 22:08:13 »

Naja, gesagt wurde es doch schon, glaub ich:

Ein Anfang wären immerhin die Vorsorge-Untersuchungen ("U´s") beim Kinderarzt: dass diese eben Pflicht sind bzw. werden.
Und dann finde ich diese Sache mit dem Familienhelfer wie es in Norwegen (oder war´s Finnland?) gehandhabt wird auch super: dass in jede Familie (mindestens) im ersten Lebensjahr (eines jeden Kindes) ein solcher "Familienhelfer" kommt und mit Rat, vor allem aber auch Tat der Familie (!) zur Seite steht... - eben auch als Pflichtprogramm, aber in Form von Hilfe und nicht "Kontrolle". Damit es zu Eskalationen erst gar nicht kommt. Und eben: unabhängig vom Einkommen oder Status der Eltern - so dass niemand sich privilegiert oder benachteiligt oder "geächtet" fühlt, sondern dass es selbstverständlich ist.

Dafür aber wird unsere Regierung kein Geld ausgeben wollen - wird doch überall im Sozialen nur gespart und gekürzt (auch in Hamburg: Frauenhäuser geschlossen, Krankenhäuser privatisiert/verkauft, Büchergeld in Schulen verlangt, Studiengebühren eingeführt, Lehrer werden benötigt, aber nicht eingestellt, sondern Stellen hier auch zusammengestrichen, Kindergärten sind überfüllt usw.).

Naja, ich frage mich einfach mittlerweile, was dieses ganze Geseiere von Politikern soll - ich fühle mich nicht nur "verarscht", sondern für mich ist das echt schon kriminell - was da in vielerlei Bereichen abgeht (z.B. auch Hartz IV...). Gut, das führt jetzt zu weit oder gehört nicht direkt hier hin, aber ich habe einfach den Eindruck, dass Vieles im Argen liegt und nichts getan, sondern ewig nur geredet wird und dann aber das Gegenteil vom Gesagten oder "Versprochenen" passiert - und dies alles nur noch verschlimmert.
Aber dann wieder "jammern", was den Bildungsstand der Kinder oder Jugendlichen oder Schüler betrifft oder jetzt überrascht über die wachsende "Unterschicht" lamentieren - es gäbe schon Möglichkeiten, dem Übel abzuhelfen - in anderen (europäischen) Ländern hat man das ein oder andere Problem besser im Griff - aber man ist hierzulande offensichtlich nicht bereit, sich da mal was abzuschauen bzw. Geld in die Bereiche zu investieren, wo´s wirklich brennt (zumindest wenn es "das Volk" betrifft).
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Thomas

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Kindesmisshandlung
« Antwort #34 am: 21 Oktober 2006, 18:14:56 »

Zitat von: "Trakl"
Und ich bin dafür, dass solche Threads nicht mehr eröffnet werden.

Und ich bin dafür, das Trakl zum Zwangsarbeitsdienst eingezogen wird.Und nun ? Sind wir hier bei "wünsch dir was" ?

Zitat von: "Kallisti"
@Trakl

... "wichtigeren Dingen"? - Nun ja, wenn man Kinder hat, dann sind diese einem normalerweise und hoffentlich mit das Wichtigste auf der Welt - und auch das Wohlergehen dieser (eigenen), aber auch fremder Kinder - denn wenn man selbst Kinder hat, reagiert man auf "sowas" wohl doch sehr viel sensibler, emotionaler und "allergischer" als Leute, die (wie du) keine Kinder haben - und das dann wohl auch nicht recht verstehen können (dass man sich darüber auch austauschen möchte...).

Trakl meinte sicherlich, das wir z.B. wieder X Seiten lang irgendwelche 9/11-Verschwörungen  "diskutieren" sollen und ob der Punkt auf dem Foto da nun doch schwarz oder dunkelgrau ist und worauf das dann hindeutet  :lol:

Zitat von: "colourize"
Ok, ich präzisiere: Man kann das Thema hier nicht konstruktiv diskutieren
Solche Aussagen sind oft gleichbedeutend mit "Diese Drecksäcke wollen einfach nicht meiner Meinung bzw. Ansicht sein".Kenn' ich nur zu gut  8)
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colourize

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Kindesmisshandlung
« Antwort #35 am: 21 Oktober 2006, 19:34:08 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "colourize"
Ok, ich präzisiere: Man kann das Thema hier nicht konstruktiv diskutieren
Solche Aussagen sind oft gleichbedeutend mit "Diese Drecksäcke wollen einfach nicht meiner Meinung bzw. Ansicht sein".Kenn' ich nur zu gut  8)

*g*
Ne, es geht mehr um dieses Thema, dass m.E. viel zu emotionalisiert behandelt wird, was die inhaltlich fruchtbare Auseinandersetzung nahezu unmöglich macht. Ist ja auch ein prima Aufmacher für Revolverblätter und das Boulevardfernsehn.
Diskussionen über Kindesmisshandlung sind eben immer durch die niedersten Rachegelüste vieler Mitdiskutanten gekennzeichnet - und dadurch per se unsachlich. Vermutlich da die Schwarze Szene ein Sammelbecken für Missbrauchsopfer ist, ist die unsachliche Betrachtung dieses Themas hier besonders ausgeprägt. Es sind ja immer dieselben, die mit dieser Missbrauchskiste hier anfangen.  :roll:
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schwarze Katze

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Kindesmisshandlung
« Antwort #36 am: 21 Oktober 2006, 21:57:49 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"
Und ich bin dafür, dass solche Threads nicht mehr eröffnet werden.

Und ich bin dafür, das Trakl zum Zwangsarbeitsdienst eingezogen wird.Und nun ?



dann sind es schon zwei, die es wünschen :wink:

Zitat von: "colourize"

Diskussionen über Kindesmisshandlung sind eben immer durch die niedersten Rachegelüste vieler Mitdiskutanten gekennzeichnet - und dadurch per se unsachlich. Vermutlich da die Schwarze Szene ein Sammelbecken für Missbrauchsopfer ist, ist die unsachliche Betrachtung dieses Themas hier besonders ausgeprägt. Es sind ja immer dieselben, die mit dieser Missbrauchskiste hier anfangen. Rolling Eyes


Lieber colourize, das Wort "Sammelbecken" ist hier ziemlich unangebracht, oder? Ich vermute, dass es nicht mehr "schwarze" als "bunte" missbraucht wurden, aber auch nicht weniger.
Ich persönlich bin nicht missbraucht, im Gegenteil, ich habe sehr liebevolle Zuhause gehabt. Und umsomehr bin ich darüber erschröcken, was man in diesem Gesellschaft Kindern antut. Durch einen bestimmten Selbsthilfeforum bin ich aber im Kontakt mit Missbrauchsopfer gekommen und  in meinem Freundenkreis sind auch welche. Und wer bei diese Thema angesicht von Leid der Betroffenen kalt bleibt, ist nach meiner Meinung, einfach verroht.
Ich habe Menschen erlebt, die als erwachesne jeder Tag von Flashbacks heimgesucht werden. Ich habe einen guten Freund, der blieb manchmal die ganze Nacht wach, weil er Angst hatte, einzuschlafen, zum Glück bekommt er zur Zeit gute Medikamente, die seine Alpträume ein bißchen im Schach halten. du kannst nicht vorstellen, was er erlebt hat..das kann ein normaler Mensch einfach nicht vorstellen.

Und sorry, dass ich Emotionen besitze :evil:
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Kallisti

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Kindesmisshandlung
« Antwort #37 am: 21 Oktober 2006, 23:35:14 »

Zitat
Es sind ja immer dieselben, die mit dieser Missbrauchskiste hier anfangen.


@colourize

Es geht hier aber nicht - nur - um Missbrauch (sexuellen), sondern um Misshandlung (nicht nur sexueller Art).
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cosa nostra

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Re: Kindesmisshandlung
« Antwort #38 am: 21 Oktober 2006, 23:58:00 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Black Russian"

Irgendwie häufen sich letzte Jahre die Fälle:

Weiß ich nicht.Vieleicht hat man es da nur bewußter wahrgenommen, wg. Internet und Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit der Medien.



ich denke auch das die fälle nicht wirklich mehr geworden sind, sondern das die öffentlichkeit sich in den letzten jahren einfach stärker damit auseinander setzt, sei es durch vermehrte medien berichte, oder einfach duch grössere ermittlunserfolge.
sicher haben mütter ihre ungewollten kinder schon in früheren zeiten "entsorgt", wenn sich sich nicht mehr anders zu helfen wussten. das bedauerliche ist, das solche verzweiflungstaten in der heutigen zeit zu verhindern wären.
früher hatten die frauen vielleicht wirklich keine andere chance - heute schon.. genauso wie es früher vielleicht auch weniger aufgefallen ist als heute...

die zahlreichen berichte über solche fälle beinhalten aber auch die chance, in der zukunft derartige fälle zu verhindern. insofern ist in der bericht erstattung auch etwas positives zu sehen, denn nur durch den druck der medien und der damit verbundenen reaktion der öffentlichkeit können die zuständigen jugendämter dazu bewegt werden, sich stärker um die gefährdeten kinder und deren familien zu kümmern...
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Trakl

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Kindesmisshandlung
« Antwort #39 am: 22 Oktober 2006, 03:57:23 »

Zitat von: "Thomas"

Und ich bin dafür, das Trakl zum Zwangsarbeitsdienst eingezogen wird.Und nun ? Sind wir hier bei "wünsch dir was" ?


Thomas, ich arbeite. Die Früchte davon wirst Du mir hoffentlich demnächst abkaufen.
Wünschen kannst Du Dir bei meinem nächsten Abend. Komm doch mal rum.
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Kindesmisshandlung
« Antwort #40 am: 22 Oktober 2006, 04:00:52 »

Zitat von: "Black Russian"


Und sorry, dass ich Emotionen besitze :evil:


Wunderbar. Es liegt an Dir, sie nicht destruktiv einzusetzen und zu lernen, damit umzugehen. Und mach bitte das positive Bild, das ich von Russen habe, nicht immer kaputt, danke.
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Re: Kindesmisshandlung
« Antwort #41 am: 22 Oktober 2006, 04:06:04 »

Zitat von: "cosa nostra"

sicher haben mütter ihre ungewollten kinder schon in früheren zeiten "entsorgt", wenn sich sich nicht mehr anders zu helfen wussten.


Wie Gretchen zum Beispiel.
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Thomas

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« Antwort #42 am: 22 Oktober 2006, 09:16:22 »

Zitat von: "colourize"
Vermutlich da die Schwarze Szene ein Sammelbecken für Missbrauchsopfer ist, ist die unsachliche Betrachtung dieses Themas hier besonders ausgeprägt.

Glaub ich nicht.Muß man unbedingt Opfer sein, um sehr emotinal an das Thema heranzugehen ? Ich z.B. hatte ein sehr glückliche Kindheit, und wünsche diese auch jedem anderen Kind.Umso mehr stört es mich, wenn Leute anderen Kindern diese glücklich Kindheit durch missbrauch nehmen.

Und es wäre meiner Meinunn nach in vielen Bereichen des Strafvollzuges ganz gut, wenn man einfach mal hart bestraft und nicht immer nur auf resozialisierung und Täterschutz setzen würde.Aber da in solchen Bereichen ja hautsächlich irgenwelche alt-68'er-love&peace-Soziologen beschäftigt sind, ist so eine Hoffnung wohl vergebens.Die würden auch Hitler&Saddam noch 'ne zweite Chance geben.

Zitat von: "Trakl"

Thomas, ich arbeite. Die Früchte davon wirst Du mir hoffentlich demnächst abkaufen.

Abwarten.

Zitat von: "Trakl"
Wünschen kannst Du Dir bei meinem nächsten Abend. Komm doch mal rum.

Ich fürchte, du triffst nicht ganz meinen Musikgeschmack.
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Kindesmisshandlung
« Antwort #43 am: 22 Oktober 2006, 16:21:42 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Black Russian"


Und sorry, dass ich Emotionen besitze :evil:


Wunderbar. Es liegt an Dir, sie nicht destruktiv einzusetzen und zu lernen, damit umzugehen. Und mach bitte das positive Bild, das ich von Russen habe, nicht immer kaputt, danke.


wenn ich meine Emotionen destruktiv im Tat umgesetzt hätte, dan wär es bestimmt paar Kinderschänder weniger auf diese Welt. Aber da ich auch Vernünft besitze, tuh ich es nicht, sondern arrangiere mich in Foren, die Opfer helfen

Und es tut mir leid, dass ich dein positiver Bild von Russen zerstöre, da ich ja nicht so pazifistisch bin, wie Leo Tolstoi. Aber ich bin nicht auf dieser Welt, um so zu sein, wie andere mich gern hätten :P
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Kindesmisshandlung
« Antwort #44 am: 23 Oktober 2006, 01:19:37 »

Zitat
Und dann finde ich diese Sache mit dem Familienhelfer wie es in Norwegen (oder war´s Finnland?) gehandhabt wird auch super: dass in jede Familie (mindestens) im ersten Lebensjahr (eines jeden Kindes) ein solcher "Familienhelfer" kommt und mit Rat, vor allem aber auch Tat der Familie (!) zur Seite steht... - eben auch als Pflichtprogramm, aber in Form von Hilfe und nicht "Kontrolle". Damit es zu Eskalationen erst gar nicht kommt. Und eben: unabhängig vom Einkommen oder Status der Eltern - so dass niemand sich privilegiert oder benachteiligt oder "geächtet" fühlt, sondern dass es selbstverständlich ist.

An sich eine gute Idee. (ja, ich weiß dass sie von Kallisti kommt, aber auch Idealisten und Träumer haben manchmal gute Ideen  :wink: )

Zitat
Dafür aber wird unsere Regierung kein Geld ausgeben wollen - wird doch überall im Sozialen nur gespart

Und das ist eine richtige Aussage (hey, auch das kommt von Kallisti, und sie hat mal recht, hey ...) ...

aaaber.  :wink:

... da gibts ein Problem:
Der Staat hat dafür kein Geld.
Nein, nicht er will kein Geld dafür ausgeben.
Er hat es einfach nicht.

Ein Familienhelfer muss bezahlt werden. Und ausgebildet. Und es wäre wenig effektiv, wenn er für zig Kinder zuständig ist. Also müssten Horden von Familienhelfern eingestellt werden, Knall auf Fall ... tja, und das klappt so nicht, weil ist sehr, sehr teuer.
In kleinen Ländern ist das durchaus machbar - logisch, denn es werden viel weniger hiervon benötigt. Aber in einem 80-Millionen-Staat? - Viel Spass. Nein, das wird es nicht geben können.

Mit den Jugendämtern ist man eigentlich schon an der richtigen Adresse. Nur: Selbst dort sind viel zu Wenige für Viel zu Viele zuständig. Es ist schwer die Übersicht dort zu behalten, wo ein Kind wirklich gefährdet ist. Und: Hausbesuche sind sehr selten, weil dafür ist oft einfach keine Zeit, weil zuwenig Personal ...

Ich denke, das Jugendamt handelt häufig sehr besonnen. Es hat auch eine sehr schwierige Aufgabe zu erfüllen: Zu entscheiden, ob ein Kind aus seinem sozialen Umfeld gerissen werden muss zu seinem eigenen Schutz oder ob es besser ist, es dort zu belassen.

Beides kann falsch sein.

"Rettet" man es zu früh und gibt es in eine Pflegefamilie, kann es verheerende Folgen haben, weil eine eigentlich funktionierende Familie auseinandergerissen wird - von dem Trauma das ein Kind durch den Verlust seiner Eltern sofort und plötzlich erleidet, ganz zu schweigen.

Rettet man es nicht und in der Familie wird es mißhandelt / erniedrigt / getötet, ist das Leben des Kindes ebenfalls zerstört.

Von außen ist nur _sehr_ schwer zu beurteilen, wie gut eine Familie funktioniert. Gut, bei zwei Abhängigen Eltern liegt die Angelegenheit vielleicht noch recht klar - aber wie sieht es bei einer Familie aus, einer Trinker, eine Sozi? - Auch diese Eltern können ein Kind abgöttisch lieben und alles dafür tun dass es nicht so endet wie sie selbst. Vielleicht ist es für sie ja sogar der einzige Grund noch zu leben ...

Und aus diesem Grund schließe ich mich colourize' Aussage an: Da das Thema emotional sehr aufgeladen ist, lässt sich hier schlecht das Thema konstruktiv diskutieren. Da wird dann ein "es darf sowas aber nicht passieren!!!" gebrüllt und mit dem Finger auf wen gezeigt. Nur: Zeigen ist einfach. Zu sagen wie es mit finanziell bescheidenen Mitteln besser geht nicht.
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