Schwarzes Hamburg

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Stimmen insgesamt: 32

Umfrage geschlossen: 23 Juli 2006, 19:44:58


Autor Thema: Klassische Konzerte  (Gelesen 25102 mal)

Kallisti

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Klassische Konzerte
« Antwort #60 am: 25 Juli 2006, 01:30:02 »

... hihihi - jaja, es geht also doch auch noch ein paar anderen Leuten ähnlich ... (denn so in der Art hab ich auch schon ein paar mal gedacht ;) )

... Recht hast du, Trakl (in dieser Hinsicht jedenfalls mal)  :)
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Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #61 am: 25 Juli 2006, 01:31:14 »

Zitat von: "Kallisti"


Warum z.B. hast du als Beispiele gerade diese Opern ausgewählt (siehe weiter oben)?

Gruß, Kallisti :)


Weil sie das Prinzip Oper recht gut rüberbringen, ohne dass man sich zu sehr vorher damit beschäftigt haben muss.

Das mit den Geschichten erzählen. Denk doch mal nach: Jemand hört ein Stück Musik. Das dauert sagen wir 30 min.
Er hört eine Geschichte. Dann fragt er die anderen Zuhörer. Was glaubst Du, wieviele Leute haben die gleiche Geschichte gehört?
Aha. Keiner? Nanu... dann hat die Musik die Geschichte wohl nicht genau genug erzählt...

Musik ist nur Struktur, wie Hanslick sagen würde "Tönend bewegte Formen". Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger!
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~noise~druide~

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Klassische Konzerte
« Antwort #62 am: 25 Juli 2006, 01:36:25 »

Zitat von: "Trakl"

Das mit den Geschichten erzählen. Denk doch mal nach: Jemand hört ein Stück Musik. Das dauert sagen wir 30 min.
Er hört eine Geschichte. Dann fragt er die anderen Zuhörer. Was glaubst Du, wieviele Leute haben die gleiche Geschichte gehört?
Aha. Keiner? Nanu... dann hat die Musik die Geschichte wohl nicht genau genug erzählt...

Musik ist nur Struktur, wie Hanslick sagen würde "Tönend bewegte Formen". Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger!


das ist sehr physikalisch oder nicht??

rede mit mir bitte
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Lilyanar

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Klassische Konzerte
« Antwort #63 am: 25 Juli 2006, 01:36:59 »

Zitat von: "Trakl"

Nein, das hat mit "Geschmack" nichts zu tun. Nein, es wird nicht wahrer, wenn man es wiederholt.


So, ich kann mich gerade leider nicht zurückhalten, aber wenns reicht, reichts einfach.
Oh doch, das hat ganz viel mit Geschmack zu tun. Und unterschiedliche Menschen haben unterschiedlichste Geschmäcker, Alltagsrealitäten und Wahrnehmungen, ganz genau so, wie plural auch die Lebensstile sind. Und zu Deinem letzten Satz: eben, eben.. ;). Es ist zudem keine Schande keine klassische Musik zu mögen, denn nicht jeder möchte dadurch seine Möchtergernzugehörigkeit zur herrschenden Klasse symbolisieren. Klassische Musik wird umso weniger mögenswerter, je mehr Du ständig die moralisierende pseudoelitäre Hochkulturkeule Dir zu schwingen anmaßt. Sorry, aber das musste ich gerade mal loswerden.  :x
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Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #64 am: 25 Juli 2006, 01:37:35 »

Zitat von: "~noise~druide~"


ok habe mal wikipedia aufgerufen und was stimmte an meiner kurzen und kanpen erklärung nicht??


Oper ist nicht so einfach und das ist das Problem. Das ist eine Gattung, die schon 400 Jahre alt ist, da ist einiges passiert...

Eine Operette ist jedenfalls leichte Unterhaltung. Sehr leichte. Mit Tanz und flockigen, liedhaften Melodien, volksnah. Etc. mit Klischees und hohem Wiedererkennungswert. Heute ist das Musical an die Stelle der Operette getreten.

Wie gesagt: Bei Filmen ist das ähnlich. Viele Remakes sind eigentlich Operette des Originals. So gesehen.
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Kallisti

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Klassische Konzerte
« Antwort #65 am: 25 Juli 2006, 01:40:18 »

Hm, naja, sicher haben die unterschiedliche Geschichten "gehört" (meistens), aber Musik ist halt schon auch: Emotionsträger oder besser gesagt -auslöser und "Phantasieanreger" und Erinnerungsbeförderer...
Es kommt dabei nicht nur auf die (Art der) Musik an, sondern auch auf die eigene jeweilige Situation, Befindlichkeit, Prägung etc.

Hm, naja, mit Opern kenne ich mich nicht so gut aus, aber man hätte in die Beispielliste doch vielleicht auch noch den Don Giovanni (Mozart) oder auch andere Opernklassiker aufnehmen können. Naja, egal, du wirst schon deine Gründe für diese Auswahl haben.

Allerdings finde ich, dass man Oper "aus der Konserve" und im Konzertsaal/Theater/Opernhaus nicht vergleichen kann. Vor allem, wenn man Neueinsteiger (in Oper) ist, sollte man zuerst doch besser in eine Oper gehen und sich danach erst die CD anhören. Es ist einfach ein ganz anderes Erlebnis (nicht nur klanglich).
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Kallisti

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Klassische Konzerte
« Antwort #66 am: 25 Juli 2006, 01:42:40 »

... egal, gute Nacht erst mal. :)
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Klassische Konzerte
« Antwort #67 am: 25 Juli 2006, 01:44:11 »

das ist ja richtig, auch

aber was war an meiner sehr volksnahen erklärung falsch???

wenn du so gut in geschichte bist, dann nlass uns das auf einer anderen platform diskutieren

denn nach meinem bildungstand sind

opern            ohne    sprechen
operetten      mit       sprechen

um dem volk eine gewisse nähe, vor 400 oder 200 jahren zu vermitteln.

grundsätzlich ist es nicht falsch,
das es eine verschiebung gab, in jedem bereich,
streite ich nicht ab.
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Trakl

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« Antwort #68 am: 25 Juli 2006, 01:49:15 »

Zitat von: "Lilyanar"

Oh doch, das hat ganz viel mit Geschmack zu tun. Und unterschiedliche Menschen haben unterschiedlichste Geschmäcker, Alltagsrealitäten und Wahrnehmungen, ganz genau so, wie plural auch die Lebensstile sind. Und zu Deinem letzten Satz: eben, eben.. ;). Es ist zudem keine Schande keine klassische Musik zu mögen, denn nicht jeder möchte dadurch seine Möchtergernzugehörigkeit zur herrschenden Klasse symbolisieren. Klassische Musik wird umso weniger mögenswerter, je mehr Du ständig die moralisierende pseudoelitäre Hochkulturkeule Dir zu schwingen anmaßt. Sorry, aber das musste ich gerade mal loswerden.  :x


1. Du willst also behaupten, dass Rammstein und Wagner qualitativ auf gleicher Stufe stehen?

2. Seit wann ist Klassische Musik die Musik der Herrschenden Klasse? Seit wann geht es darum, eine Zugehörigkeit zu suggerieren?

3. Seit wann verändert sich Musik danach, wer sie gut findet oder propagiert? Oder kannst Du Dir keine eigene Meinung darüber bilden?

(Wo moralisiere ich denn überhaupt? Nenn mir das mal und habe ich mich irgendwo als höher stehend bezeichnet?)
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« Antwort #69 am: 25 Juli 2006, 01:54:28 »

Zitat von: "Kallisti"
Hm, naja, sicher haben die unterschiedliche Geschichten "gehört" (meistens), aber Musik ist halt schon auch: Emotionsträger oder besser gesagt -auslöser und "Phantasieanreger" und Erinnerungsbeförderer...
Es kommt dabei nicht nur auf die (Art der) Musik an, sondern auch auf die eigene jeweilige Situation, Befindlichkeit, Prägung etc.


Der Musik ist es egal, wie Du Dich fühlst, oder woran Du grade Deine Phantasie ausprobierst. Die Musik ist nur tönend bewegte Form, die von einem Komponisten in intensiver Erkenntnisarbeit nach logisch-ästhetischen Kriterien zusammengebaut wurde. Und wenn das gut war, klingt es auch gut und kann dann Freude machen. Es ist die Freude der Erkenntnis.
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« Antwort #70 am: 25 Juli 2006, 01:55:24 »

Zitat von: "Trakl"
1. Du willst also behaupten, dass Rammstein und Wagner qualitativ auf gleicher Stufe stehen?

3. Seit wann verändert sich Musik danach, wer sie gut findet oder propagiert? Oder kannst Du Dir keine eigene Meinung darüber bilden?

(Wo moralisiere ich denn überhaupt? Nenn mir das mal und habe ich mich irgendwo als höher stehend bezeichnet?)


zu erstens eindeutig      ja     das wird ein klassik fan anders sehen und ein rammsteinfan auch aber musik steht für denjenigen der sie macht für einen wert ein und den kann man nicht bemessen nach einer gewissen wertigkeit.

zu  drittens wagner ein gutes beispiel, wurde durch die nazis missbraucht, als musik der herrenrasse, wobei ich es als gutes deutsches kulturgut ansehe und wagner erzählt eine geschichte. seine musik erzählt eine geschichte.

nein du hast dich nicht als höher stehend bezeichnet, was dich sympatisch macht, denn die meisten die auf ein wortgefecht nicht aussind, stellen sich oder aus un wissenheit, andere, höher.

höher stellend ist auch anprangernd.
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Trakl

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« Antwort #71 am: 25 Juli 2006, 01:56:49 »

Zitat von: "~noise~druide~"


denn nach meinem bildungstand sind

opern            ohne    sprechen
operetten      mit       sprechen

um dem volk eine gewisse nähe, vor 400 oder 200 jahren zu vermitteln.

grundsätzlich ist es nicht falsch,
das es eine verschiebung gab, in jedem bereich,
streite ich nicht ab.


Die Zauberflöte und der Freischütz sind Opern und keine Operetten. Und das Volk hat damals im 17. Jahrhundert wohl auch die normalen Opern verstanden, ohne, dass man ihm eine "Light-"Fassung vorsetzen musste.
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« Antwort #72 am: 25 Juli 2006, 02:03:42 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "~noise~druide~"


denn nach meinem bildungstand sind

opern            ohne    sprechen
operetten      mit       sprechen

um dem volk eine gewisse nähe, vor 400 oder 200 jahren zu vermitteln.

grundsätzlich ist es nicht falsch,
das es eine verschiebung gab, in jedem bereich,
streite ich nicht ab.


Die Zauberflöte und der Freischütz sind Opern und keine Operetten. Und das Volk hat damals im 17. Jahrhundert wohl auch die normalen Opern verstanden, ohne, dass man ihm eine "Light-"Fassung vorsetzen musste.


kann ich nicht beurteilen, denn ich habe da nicht gelebt!

jedoch zu meiner aussage zuvor, bejahe ich es denn musik erzählt für jeden eine geschichte, ok, eine andere je nach hörer

aber es ging damals wohl eher nach dem preis, warum operetten aufgeführt wurden.

da opern erst nur in italienisch gesungen wurden, kann ich mir auch nicht vorstellen das das einfache germanische oder frankische volk, die texte verstanden hat, daher das sprechen wohl.

aber das geht in den linguistischen forschungsbereich, wo ich nicht sattelfest bin.
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Trakl

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« Antwort #73 am: 25 Juli 2006, 02:10:21 »

Zitat von: "~noise~druide~"

zu erstens eindeutig      ja     das wird ein klassik fan anders sehen und ein rammsteinfan auch aber musik steht für denjenigen der sie macht für einen wert ein und den kann man nicht bemessen nach einer gewissen wertigkeit.


So sehen es viele. Warum? Rammstein ist eine Popgruppe, die machen Asche mit ihrer Kohle, die haben kein Ziel außer Mucke zu machen, die möglichst viele Fans kaufen.
Es gibt in den Texten keine Erkenntnis. In der Musik auch nicht. Rammstein wiederholt sich.
Wenn man Qualität unterscheidet, geht es nicht darum, den Wert von etwas über den Wert eines anderen zu stellen.
Es geht einfach darum, wieviel Substanz darin steckt.

In einer einzigen Bach-Fuge steckt mehr als im Gesamtwerk von Rammstein. Von Gefallen spreche ich nicht.

Die Frage ist aber: wenn ich verstanden habe, was in einer Bach-Fuge steckt - kann ich dann noch unbefangen Rammstein hören? Ich behaupte: nein.
Es geht nicht einmal nur um klassische Musik. Nehmen wir einige Balladen von Depeche Mode oder von Radiohead. Das hat Substanz, das ist künstlerisch anspruchsvoll.

Ich will niemandem den Genuss von Rammstein absprechen - nur ist es schon seltsam, dass auf anderem Gebiet plötzlich nicht die Toleranz herrscht.

Ist doch Geschmackssache was man isst. Zum Beispiel ist ja bei Burgerking alles vom feinsten. Alles sauber und so.

Manche essen eben lieber Burgerking-Sachen. Andere essen eben lieber, was der Herr Bocuse kocht.
Da besteht kein Unterschied. Alles voll Geschmackssache.

Der eine hat eben die eine Meinung, der andere die andere.

Wenn jemand meint, der Stärkere hätte recht, na bitte, das ist eben seine Meinung. Und die muss man voll respektieren, auch wenn man dann mal die Fresse dick hat. Nur weil ich der Schwächere war, heißt das ja nicht, dass ich recht habe!
Der Stärkere argumentiert zurecht: "Das sagst Du ja nur, weil Du eins auf die Fresse gekriegt hast!"
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« Antwort #74 am: 25 Juli 2006, 02:16:19 »

Zitat von: "~noise~druide~"

jedoch zu meiner aussage zuvor, bejahe ich es denn musik erzählt für jeden eine geschichte, ok, eine andere je nach hörer


Wenn es am Hörer liegt, dann liegt es doch eben - am Hörer, nicht an der Musik! Fällt Dir langsam was auf?

Zitat

aber es ging damals wohl eher nach dem preis, warum operetten aufgeführt wurden.

da opern erst nur in italienisch gesungen wurden, kann ich mir auch nicht vorstellen das das einfache germanische oder frankische volk, die texte verstanden hat, daher das sprechen wohl.


Germanen und Franken gab es bei der Erfindung der Oper eigentlich nicht mehr so wirklich.
Da die Oper in Italien erfunden wurde, dürfte es mit dem Italienisch wohl kaum Probleme gegeben haben.

Und als die Oper nach Deutschland kam, war sie dann auch auf Deutsch. (Damals am Gänsemarkt übrigens) Und in Frankreich dann auch auf Französisch. Hat allerdings ein Bäckerssohn aus Italien gemacht.

[/quote]
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