Stimmen insgesamt: 32
Umfrage geschlossen: 23 Juli 2006, 19:44:58
Eine Frage wurde mir soweit ich sehen kann noch nicht beantwortet: (von colourize oder lily)Verändert sich Musik je nachdem wer sie gut findet?D.h. wird Musik "schlecht", wenn sie die "falschen Leute" im Publikum hat?Ist das nicht vielmehr eine der oberflächlichen EInstellungen, die wir so gerne kritisieren?
Ich denke doch, dass man gerne auch durch Analyse den Organisationsgrad von Musik vergleichen kann.Hier kann man durch die Zahl der verwendeten Elemente (Töne, Akkorde), sowie der Zahl der Verknüpfungen (Thematische Beziehungen, Harmonische Beziehungen etc.) einen wesentlich höheren Grad von Organisation bestätigen.
...dürfte Industrial die qualitativ am weitesten entwickelte Musikrichtung sein.
Mal ganz davon abgesehen, dass es auch bei "klassischen" Komponisten kein anderes Ziel gab, als mit der Musik Geld zu verdienen.Denn viele hatten reiche Gönner, die sie finanzierten, solange die Musik gefiel...
Weil du versuchst uns deine gewonnene Erkenntnis unterzujubeln, als wäre sie der heilige Gral und dabei einfach nicht einsiehst, dass das vielleicht dein heiliger Gral ist, aber noch lange nicht der unsere.Der heilige Gral bestand schon immer für jeden aus etwas anderem (er wurde nur mit der Zeit zu nem Kelch gemacht)Solltest du irgendwann mal aufhören mir/uns zu erklären, dass wir verblendet sind, weil wir andere Musik hören (wobei ich immernoch auch Klassik höre) und einfach keinen Plan von Qualität haben, dann wird wohl auch aufgehört dir zu erzählen, dass du ne beschränkte Weltsicht auf deine Passion hast!
Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen:
Der Bauer sprach: "Ich habe keine Zeit. Ich muss mein Feld bestellen. Das Getreide wächst so oder so. Ich glaube weiterhin, dass sich die Sonne bewegt und die Erde still steht. Ich kann sehen dass es so ist und ich glaube, was ich sehe."
In der Denke, in der Du Musik analysierst, ist die Bewertung schon angelegt. Harmonie, Dynamik, Instrumentierung, Rhythmus oder Melodie sind als kategoriale Systeme nicht vom Himmel gefallen, sondern von der herrschenden Klasse als zur Analyse von Musik legitim erachtete Parameter.Weil Du ebenjene musikalischen Parameter verwendest, und nicht andere mögliche Kategoriensysteme, bist Du betriebsblind - und dem was die herrschende Klasse als legitime Einordnungsgrößen von Musik definiert geradezu hörig.Ich möchte zur Analyse von Musik folgende Indikatoren vorschlagen: Sägezahnkurvendichte der Tonfrequenzen, Umfang des Frequenzgangs, Uniformität des Rhythmus zum Erreichen tranceähnlicher Zustände bei den Zuhörern, Außernatürlichkeit des Klangbildes, Reliabilität der Darbietung.Mit diesem Indikatorensystem dürfte Industrial die qualitativ am weitesten entwickelte Musikrichtung sein.
Zitat von: "Trakl"Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen:Diese Geschichte ist jetzt eine legitimierung für alle verborten Besserwisser dieser Welt, das sie eben Recht haben und die anderen nicht den Durchblick besitzen.Aber das kennt man ja von Trakl nicht anders :roll:
relativ angenommen hat der bauer recht, denn seine wahrheit ist die beobachtete, wobei wir wissen das der astronom recht hat, durch seine beobachtung.
Ja, nur möchte Trakl ja (wie ich ihn kenne) darauf hinaus, das diese Geschichte, die für sich genommen natürlich stimmig ist, auch für alle anderen gelten soll, die irgendwelche Erkenntnisse von schlauen Leuten anzweifeln.Auch wenn bei diesen Erkenntnisen die Sachlage darüber, wer Recht hat, ganz anders oder unklärbar ist.
ohh das ist aber borniert?? so enstehen diktaturen!!
Das ist Mumpitz und das weißt Du. Man kann durchaus für ein System sinnvolle oder nicht sinnvolle Parameter unterscheiden.
Zitat von: "Samira^^Y^^"Weil du versuchst uns deine gewonnene Erkenntnis unterzujubeln, als wäre sie der heilige Gral und dabei einfach nicht einsiehst, dass das vielleicht dein heiliger Gral ist, aber noch lange nicht der unsere.Der heilige Gral bestand schon immer für jeden aus etwas anderem (er wurde nur mit der Zeit zu nem Kelch gemacht)Solltest du irgendwann mal aufhören mir/uns zu erklären, dass wir verblendet sind, weil wir andere Musik hören (wobei ich immernoch auch Klassik höre) und einfach keinen Plan von Qualität haben, dann wird wohl auch aufgehört dir zu erzählen, dass du ne beschränkte Weltsicht auf deine Passion hast!Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen:Eines Tages traf ein Bauer einen Astronomen. Da der Astronom behauptete, sich mit den Sternen und der Himmelsmechanik auszukennen, fragte ihn der Mensch, warum die Sonne jeden Tag auf- und untergehe.Der Astronom sprach: "Ich kann Dir nicht sagen, warum. Aber ich kann Dir sagen, dass nicht die Sonne sich bewegt, sondern die Erde. Die Sonne steht still und die Erde umkreist sie. Und weil sich die Erde dabei dreht, sieht es so aus, als würde die Sonne sich bewegen.""Wie kann das sein" fragte der Bauer, "wenn ich doch stehen bleibe und nichts rührt sich - und nur die Sonne setzt ihren Weg unbeirrt fort?"Der Astronom antwortete: "Wenn Du so viel geforscht hättest und ein Fernrohr benutzen könntest, würdest Du Dinge sehen, die Dir zeigen, dass es nicht sein kann, wie Du es siehst."Der Bauer sprach: "Ich habe keine Zeit. Ich muss mein Feld bestellen. Das Getreide wächst so oder so. Ich glaube weiterhin, dass sich die Sonne bewegt und die Erde still steht. Ich kann sehen dass es so ist und ich glaube, was ich sehe."
Zitat von: "Jinx"Aha. Mal abgesehen von der Tatsache, dass 99% des Volkes im 17. Jahrhundert keine Opern zu hören bekommen haben.Und die Zuhörerschaft, der Adel, hat mit großer Mehrheit mit Sicherheit nicht verstanden, was sie hörten, es teilweise genossen, teilweise auch nicht, aber man ging halt hin.Vielleicht informierst Du Dich nochmal. Die Oper war - nachdem sie von musikalischen Kennerkreisen entwickelt und an Höfen ausprobiert worden war - schon sehr bald eine öffentliche Sache.In Venedig eröffnete bereits 1637 das erste Opernhaus. Öffentlich, kommerziell orientiert und vom Adel gesponsort (durch Logenmiete) strömte dank der erschwinglichen Eintrittspreise *vor allem* das Volk in die Darbietungen.Neue Opernhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden. Viele wurden durch schlechte Planung ruiniert, andere profitierten. Manchmal brannte eins ab, wegen umgefallener Kerzen.Die Oper war die erste rein kommerzielle und in gewissem Maße demokratische und sozialverträgliche Musikunternehmung - die teuren Plätze finanzieren die billigen. Das Volk macht den Erfolg aus.Das erste Opernhaus Deutschlands eröffnete 1678 in Hamburg (Stadtrepublik auch damals, soweit ich weiß...) - am Gänsemarkt.
Aha. Mal abgesehen von der Tatsache, dass 99% des Volkes im 17. Jahrhundert keine Opern zu hören bekommen haben.Und die Zuhörerschaft, der Adel, hat mit großer Mehrheit mit Sicherheit nicht verstanden, was sie hörten, es teilweise genossen, teilweise auch nicht, aber man ging halt hin.
Ich frag mich, wieso immer so ein riesen Ding um klassische Musik gemacht wird. Wie bei allem anderen auf der Welt, gibt es auch bei klasischer Musik Leute, die es mögen und Leute, die es nicht mögen. Was ich recht witzig finde ist, daß hier nur von Orchestralischer (richtig geschrieben?) Musik gesprochen wird. Wenn ich mich recht erinner, gibt es in der Schublade "klassische Musik" weitaus mehr.Zudem, wieso 1. halten sich Menschen, denen die Musik gefällt immer für etwas besseres und 2. könnsich Menschen, denen die Musik gefällt, nicht einfach damit abfinden, daß es anderen nicht gefällt.
Zudem find ich das komplette Thema extrem schlecht struktuier: Die klassiche Musik ist genauso breit gefächert, wie die Populärmusik. Und nur, weil jemand wie ich es bin, mit dem hohen geträller vieler Opernsängerinen patu nichts anfangen kann, heißt das ja nicht, daß ihm dadurch die komplette Schublade klassische Musik nicht gefällt. Ich bin mir ziemlich sicher, daß mir selbst Opern gefallen könnten, wenn man den Gesang durch ein Instrument ersetzen würde. Ich persönlich kann definitiv von mir behaupten, daß ich warscheinlich nichtmal eine Komposition mit richtigem Namen und dem Komponisten nennen kann, ich kann aber sehr wohl entscheiden obs mir gefällt oder nicht. Das hat zum einen mit der Art der Melodien zu tun, zum anderen sicherlich auch mit der Instrumentalisierung. So gefällt mir meist ein Klavierkonzert besser als Kammermusik mit Streichinstrumenten, wobei es sicherlich genügend Klavierkonzerte gibt, die ich nicht mag, wenn ich sie hör und sicherlich auch das ein oder andere Streichergedöhns, was mir doch zusagt.
Was mich an vielen Kompositionen stört ist die Dauer. Das sehe ich für mich persönlich einfach darin, daß ich in meiner Freizeit meist keine Zeit oder aber auch keine Lust habe, mich so lange mit einer Sache intensiv zu beschäftigen. Mir 30-40 Minuten anspruchsvolle Klassik auf die Ohren geben muss ich nicht tun, wenn ich nebenher am braseln bin. Da wird die komplexität anspruchsvoller musik (und das beschränkt sich garnicht mal auf klassische Musik) meist eher zu einem störenden Element, wärend man sich auf etwas konzentrieren will.