Stimmen insgesamt: 32
Umfrage geschlossen: 23 Juli 2006, 19:44:58
Ich weiß was Du meinst. Aber das widerspricht sich nicht. Das ist doch das schöne an Musik: sie ist eben Universalsprache. Nur muss man sie auch als musikalische Sprache mit musikalischen Wörtern und musikalischer Grammatik auffassen.Frage: was machst Du wenn Du nicht verzweifelst? Sagst Du dann den Leuten einfach: "Sorry, aber Ihr habt keine Ahnung, tschüs" ?Und mir dann Arroganz vorwerfen?
Fadenscheinig? Entschuldigung! Es beharren Leute darauf, dass sie Indianer sehen, wenn sie Dvorak hören, nur weil irgendjemand "Aus der Neuen Welt" drübergeschrieben hat?Wenn man das Programm nicht kennt, hört man nichts, oder jeder hört etwas anderes.Das was Du als Programmmusik anführst, ist bestenfalls Musik mit immanenten Strukturen, die sich von einer Idee haben inspirieren lassen.
Das ist in der Musik etwas anderes, aber dennoch hat doch der Komponist, nur als weiteres Beispiel: Bilder einer Ausstellung seine Assoziationen mit dem Thema musikalisch eingefangen. Und das mehr oder weniger deutlich bzw. anschaulich.
Oh hallo Zora.Wie hörst Du denn Musik? Was ist für Dich das Wichtige? Vielleicht magst Du mal ein konkretes Stück nennen und was Dir daran besonders gefällt.
Ich hatte nie behauptet, dass es unter dem Begriff Klassik auch magere Musik von minderer Qualität gibt.Allerdings, um das Beispiel aufzugreifen, entspricht dieser Paganini ungefähr einigen Stücken von Yngwie Malmsteen, der auch besseres kann, so wie Paganini.
Das war keine wertende Auswahl. Wenn Du das so auffasst, dann ist es Dein Problem.Mir ging es darum, den Leuten den Zugang möglichst einfach zu machen. Und Don Giovanni ist NICHT einfach. Mozart überhaupt ist einer der am schwersten verständlichen Komponisten und zum Einstieg gar nicht geeignet. Ja, es hört sich leicht an. Ist es aber nicht.Verdi hab ich doch genannt. Otello ist ein Meisterwerk der Italienischen Oper. Außerdem habe ich darauf geachtet, dass das "Gejaule" in ansprechenden Orchestereinbettungen vorkommt, so dass die Leute nicht abgeschreckt werden. Daher diese Auswahl.Gluck ist übrigens auch auf Italienisch. Aber eine Barockoper zu nehmen, die nur langweilige Rezitative auf Italienisch bringt und ab und zu ein paar Dacapo-Arien, die den Anfang immer wiederholen, halte ich für den Einstieg und auch sonst für nicht so spannend.
Ich darf Dir guten Gewissens versichern, dass der Anteil an Programmmusik in der Musikgeschichte verschwindend gering ist. Entschuldigung, aber dafür kann ich nichts.
Es ist sinnlos, von Strukturen zu sprechen, wenn niemand die Musik hören kann. Du sprichst ja auch nicht von Bildern, die keiner sieht
Wenn Leute sagen "dazu muss man doch Musik studiert haben" dann sage ich: Nein! Man muss nur hinhören! Und man muss nur aufhören, Bilder und Geschichten sehen zu wollen.
Zu dem Hamburg-Ding: ich habe Kontakt zu Musikern aus allen Orchestern. Ich weiß, was die so über die Hamburger Szene sagen.Denen glaub ich mehr als Dir, das ist doch verständlich, oder?
Du hast generell von Schöpfungshöhe gesprochen. Und da mag schon erlaubt sein, das mal etwas zu relativieren, auch wenn das Beispiel krass ist. Wenn Du Dir vergegenwärtigst, was im 17., 18., 19. Jahrhundert alles an Musik existierte und durchaus populär war (hör' Dir doch mal manche Sachen von Bach an... *schnarch* ... reine Massenware) und was davon heute noch bekannt und/oder erhalten ist bzw. gespielt wird, so wird einem bewusst, dass das meiste davon von der Bildfläche verschwunden ist, weil es dem Zensor Zeit nicht standhielt (gilt ja auch für Literatur und Kunst).
Deine Sichtweise kommt nämlich durch Deine Beiträge so herüber: Klassik (im populären, nicht im eigentlichen Sinne) = ganz toll; moderne Unterhaltungsmusik = ganz bäh. Und so einfach ist es nicht.
ZitatDas war keine wertende Auswahl. Wenn Du das so auffasst, dann ist es Dein Problem.Ich finde sie nicht wertend, ich finde sie etwas einseitig. Ob der Freischütz so wahnsinnig geeignet ist, wage ich auch mal zu bezweifeln: er ist zwar schön einfach, aber er ist auch schön bieder und recht langweilig.
Das war keine wertende Auswahl. Wenn Du das so auffasst, dann ist es Dein Problem.
Ob das Leute zur Oper bringt, wage ich mal zu bezweifeln. Dass Mozart schwierig ist, ist bekannt, aber: seine bekannteren Opern sind - wenn man das von diesem Genre überhaupt sagen kann - in gewisser Weise noch Allgemeingut und zumindest in Ausschnitten relativ vielen Leuten bekannt. Das macht den Zugang doch einfacher, wenn es um bewußtes Hören und Erkennen von Strukturen geht.
ZitatEs ist sinnlos, von Strukturen zu sprechen, wenn niemand die Musik hören kann. Du sprichst ja auch nicht von Bildern, die keiner siehtSehr fein beobachtet. Dennoch habe ich weiter oben - ohne ein konkretes Bild zu nennen und dessen Kenntnis vorauszusetzen - exemplarisch mit einer kleinen Auswahl demonstriert, wie man ein Bild betrachten kann. Das geht mit Musik auch, man nennt es Abstraktion. Es dient nicht dazu, dass Leute jetzt losrennen und sich konkret einem Musikstück oder Kunstwerk auf diese Weise nähern, aber es zeigt eben exemplarisch die Methoden auf, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
ZitatZu dem Hamburg-Ding: ich habe Kontakt zu Musikern aus allen Orchestern. Ich weiß, was die so über die Hamburger Szene sagen.Denen glaub ich mehr als Dir, das ist doch verständlich, oder?Jein. Hamburg ist keine Musikhochburg, was Klassik bzw. E-Musik angeht, und wird auch keine werden. Das gilt übrigens für Kunst genauso (Alfred Lichtwark erntete mit seinem Kunsthallenprojekt, dass er einsam durchführte) auch mehr Unverständnis als irgend etwas anderes. Aber: Du bewegst Dich in einer Art Biotop, dass mit einem Publikum konfrontiert ist, dass weder sonderlich progressiv noch sonderlich musikbegeistert ist, verglichen mit anderen Metropolen. Hamburg hat halt andere Vorzüge. Take it or leave it. Ein Orchestermusiker kann sich jedoch nicht unbedingt aussuchen, wo er spielt: Orchestermusiker, auch gute, gibt es viele, Orchester gibt es hingegen wenige, und jeder Orchestermusiker wird heute froh sein, ein festes Engagement zu haben, vor allem in einer größeren Stadt. Du hingegen könntest es Dir aussuchen, tust es aber nicht. Ich habe zu viele Jahre im Süden verbracht; und diese bräunliche Mentalität, die im Gewand der CDU daherkommt und das Wort entartet schon fast als Synonym für "gefällt mir nicht" oder "ist nicht von hier" verwendet, ist mir im Süden weitaus öfter begegnet als im liberalen Hamburg. Glaub' es oder lass es bleiben.
Das mit dem Download finde ich übrigens eine gute Idee. Pack doch eine kleine Analyse dazu, das finden sicherlich viele Leute interessant. Du hast nämlich die Argumente und Meinungen verworfen, ohne konkret aufzuzeigen, wie man es besser macht.
Esst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren.
Zitat von: "Trakl"Esst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren.Klasse!!! Ich hab mich beeumelt! :biglaugh:Darf ich dich in meiner Signatur zitieren?
@Colourize:Es gibt Bewertung und es gibt MathematikUnd diese ist unpolitisch!Klassische Musik ist, mal vom kulturellen Hype abgesehen tatsächlich in vielen Dingen "objektiv/mathematisch" gesehen hochwertiger...