Stimmen insgesamt: 32
Umfrage geschlossen: 23 Juli 2006, 19:44:58
Zudem, wieso 1. halten sich Menschen, denen die Musik gefällt immer für etwas besseres
2. könnsich Menschen, denen die Musik gefällt, nicht einfach damit abfinden, daß es anderen nicht gefällt.
Was mich an vielen Kompositionen stört ist die Dauer. Das sehe ich für mich persönlich einfach darin, daß ich in meiner Freizeit meist keine Zeit oder aber auch keine Lust habe, mich so lange mit einer Sache intensiv zu beschäftigen. Mir 30-40 Minuten anspruchsvolle Klassik auf die Ohren geben muss ich nicht tun, wenn ich nebenher am braseln bin. Da wird die komplexität anspruchsvoller musik (und das beschränkt sich garnicht mal auf klassische Musik) meist eher zu einem störenden Element, wärend man sich auf etwas konzentrieren will.
Ich stelle mir gerade Trakl vor, der mit komplett entrücktem, seeligen Gesichtsausdrück zuhört, wie jemand das Moskauer Telefonbuch vorliest... :crazy: Das erinnert mich an die Geschichte, wo mal irgendeine Band im Ausland einen Gig hatte, wo sie ein Kuchenrezept vertont haben und es niemand gemerkt hat, weil die Leute alle die Sprache der Band nicht konnten...
Weil auch sie mal doofen Primitivpop gehört haben und irgendwann festgestellt, dass das nicht mehr kickt. Und es tut ihnen leid, dass so vielen Leuten die langweiligen Songs ausreichen, nur weil sie das andere gar nicht kennen.
Verändert sich Musik je nachdem wer sie gut findet?D.h. wird Musik "schlecht", wenn sie die "falschen Leute" im Publikum hat?
es sind emotionen über die hier geurteilt werden, finde ich komisch, wenn man diese ver- oder beurteilt. :?
Aber eins ist sicher, das was grad die Masse toll findet, wird auch in Masse auf den Markt geworfen und produziert.Und da heute die Masse keine Klassik mehr hört, wird sie auch nicht in Masse komponiert (zumindest nicht wie früher)
Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?
ZitatEs stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll? Für den kommerziellen Zweck komponierte Musik hat doch aus sicht des "Künstlers" bzw des Produzenten auch eher das Ziel, Geld ranzubringen, als ein Kunstwerk zu sein, oder?
Zitat von: "Samira^^Y^^"Aber eins ist sicher, das was grad die Masse toll findet, wird auch in Masse auf den Markt geworfen und produziert.Und da heute die Masse keine Klassik mehr hört, wird sie auch nicht in Masse komponiert (zumindest nicht wie früher)Ist das gut?Die Frage ist doch nicht mehr, ob massenproduzierte "Kunst" besser oder schlechter oder gleichwertig ist. Es stellt sich nicht einmal die Frage, ob sie gleich*berechtigt* ist.Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?
Und sollte die Antwort "nicht besonders ehrlich" sein, stellt sich die nächste Frage: wieso soll man das überhaupt unterstützen?Wenn ich erkannt habe, wie unehrlich die Musik ist, wie soll ich sie dann noch genießen.
Und hier kommen wir zum Punkt: Wieso werde ich dafür angegegriffen, dass ich nicht bereit bin, Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, zu ignorieren, indem ich als unehrlich entlarvte Produktionen ehrlich genieße?Sich bewusst einer Lüge zu unterwerfen, das macht man bei jeder Fiktion. Nur ist der Fiktionsvertrag einer, der den Schöpfer der Fiktion verpflichtet, mich nicht innerhalb seiner Schöpfung offen anzulügen..
Alles, was unter dem Etikett "ich höre Geschichten", "in andere Sphären entführt" etc. gesagt wird, ist eine Illusion und hat nichts mit der Musik zu tun.