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Stimmen insgesamt: 32

Umfrage geschlossen: 23 Juli 2006, 19:44:58


Autor Thema: Klassische Konzerte  (Gelesen 25117 mal)

Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #105 am: 25 Juli 2006, 15:13:17 »

Zitat von: "sober"

Zudem, wieso 1. halten sich Menschen, denen die Musik gefällt immer für etwas besseres


Das stimmt so nicht. Sie halten nur die Musik für eine bessere.

Zitat

2. könnsich Menschen, denen die Musik gefällt, nicht einfach damit abfinden, daß es anderen nicht gefällt.

Weil auch sie mal doofen Primitivpop gehört haben und irgendwann festgestellt, dass das nicht mehr kickt. Und es tut ihnen leid, dass so vielen Leuten die langweiligen Songs ausreichen, nur weil sie das andere gar nicht kennen.

Zitat

Was mich an vielen Kompositionen stört ist die Dauer. Das sehe ich für mich persönlich einfach darin, daß ich in meiner Freizeit meist keine Zeit oder aber auch keine Lust habe, mich so lange mit einer Sache intensiv zu beschäftigen. Mir 30-40 Minuten anspruchsvolle Klassik auf die Ohren geben muss ich nicht tun, wenn ich nebenher am braseln bin. Da wird die komplexität anspruchsvoller musik (und das beschränkt sich garnicht mal auf klassische Musik) meist eher zu einem störenden Element, wärend man sich auf etwas konzentrieren will.


Was heißt das denn im Klartext? "Musik soll so sein, dass man nicht hinhören muss, wenn sie läuft." ????
Manche musikalische Entwicklungen und Gedanken kann man eben nicht in 3 min packen.
Wenn Du es kurz willst, empfehle ich Musik von Anton Webern. Da kriegst Du das Gesamtwerk auf 3 CDs sehr günstig. Die meisten Stücke dauern höchstens 3 min.
Da ist dann alles was gesagt wird, so knapp und einfach wie möglich gesagt. Das heißt aber auch, dass kein Ton unwichtig ist.
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Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #106 am: 25 Juli 2006, 15:22:08 »

Zitat von: "Nevyn"

Ich stelle mir gerade Trakl vor, der mit komplett entrücktem, seeligen Gesichtsausdrück zuhört, wie jemand das Moskauer Telefonbuch vorliest... :crazy:
Das erinnert mich an die Geschichte, wo mal irgendeine Band im Ausland einen Gig hatte, wo sie ein Kuchenrezept vertont haben und es niemand gemerkt hat, weil die Leute alle die Sprache der Band nicht konnten...


Was ich damit ausdrücken wollte: wenn man die Sprache, die Struktur der Musik nicht als solche begreifen will, kann man auch nichts verstehen.
Alles, was unter dem Etikett "ich höre Geschichten", "in andere Sphären entführt" etc. gesagt wird, ist eine Illusion und hat nichts mit der Musik zu tun. In der Musik werden musikalische Gedanken entwickelt. Und die sind genauso nachvollziehbar wie ein Gedicht beispielsweise.
Und um das nachzuvollziehen muss man doch auch die Sprache verstehen. Sonst bleibt es nur ein angenehmer Klang.
Wieso reicht es bei den meisten aus, Musik nur als Klang zu sehen? Musik fängt doch in der Strukturierung der Klangereignisse erst an?

Das heißt doch nicht, dass die Musik eine reine Kopfarbeit ist, wie hier befürchtet. Sie hat doch eine sinnliche Komponente, wie die Sprache eine sinnliche hat über den Klang der Laute.
Doch wird man nicht abstreiten, dass die Bedeutung der Gedanken in einem Gedicht das sind, was einen bewusst anrührt - und nicht der Klang.

Und nicht anders ist es in der Musik - nur dass dort die Gedanken musikalisch ausgedrückt sind und die Sprache dort viel freier.
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sober

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Klassische Konzerte
« Antwort #107 am: 25 Juli 2006, 15:26:43 »

nene, du hast mich falsch verstanden =)
Ich persönlich finde selten die Zeit um mich hinzusetzen und Musikzuhören. Musikhören in diesem Kontext etwas, wo ich ausser ggf. etwas trinken oder essen, nichts machen kann/will/soll, sondern ich mich dann auf Musik konzentrieren will. Um das zu tun, würde das 30 Minuten dauern. Diese Zeit geb ich mir zur zeit nicht =)
Musik, die dieses Hörverhalten braucht (bzw, für die ICH dieses hörverhalten brauche) kann ich meist nicht nebenher hören, weil ich davon abgelenkt werde. Ich persönlich werde sogar eigentlich recht schnell von Musik abgelenkt. Daher läuft auch recht selten Musik, wenn ich etwas konzentriert machen will/muss.

Zitat
Weil auch sie mal doofen Primitivpop gehört haben und irgendwann festgestellt, dass das nicht mehr kickt. Und es tut ihnen leid, dass so vielen Leuten die langweiligen Songs ausreichen, nur weil sie das andere gar nicht kennen.

Vielleicht ist es ja auch so, daß sie die Gabe verloren haben, auch weniger Anspruchsvolles zu geniessen. An der Stelle werde ich diesen Teil der Diskussion aber sein lassen, denn das hatten wir schon im IRC und mir fehlt die Zeit für ein Gespräch in dem am Ende 2 Leute mit Absicht die Worte des anderen Fehlinterpretieren ;)
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Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #108 am: 25 Juli 2006, 15:39:40 »

Ich genieße gerne MUSE, Radiohead, Queen, die frühen Kraftwerk-Sachen oder auch Depeche Mode, Pulp, von mir aus auch Kante.

Was ich nicht mag, ist Musik, die einen für blöd verkauft. Und das ist leider hauptsächlich im U-Bereich zu finden.

Wer mir persönlich leid tut: Leute, die mit Enthusiasmus Songs produzieren, die sie wirklich mögen, die dann bei vielen Leuten auch Erfolg haben - und einfach trotzdem schlecht gemacht.
Diary of Dreams mag so ein Beispiel sein: die Arrangements sollen ja wie "klassische Musik" klingen. Nur sind sie dann eben wirklich schlecht komponiert. Da muss man nur mal bei jedem x-beliebigen Vivaldikonzert abschreiben (das darf man - ist Public Domain!), dann klingt das gleich viel besser. Oder man versucht, sich den Stil anzueignen.
Das alles wäre möglich. Leider bleibt man bei den Möchtegern-Arrangements - und damit macht man es mir kaputt, weil ich weiß, wie es gemeint ist. Gut gemeint ist aber das Gegenteil von gut, wie man weiß.
Viel lieber wäre mir, wenn man gleich einen eigenen Stil entwickeln würde, der dann wenigstens in sich stimmig ist.
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Trakl

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Klassische Konzerte
« Antwort #109 am: 25 Juli 2006, 15:43:26 »

Eine Frage wurde mir soweit ich sehen kann noch nicht beantwortet: (von colourize oder lily)

Verändert sich Musik je nachdem wer sie gut findet?

D.h. wird Musik "schlecht", wenn sie die "falschen Leute" im Publikum hat?

Ist das nicht vielmehr eine der oberflächlichen EInstellungen, die wir so gerne kritisieren?
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« Antwort #110 am: 25 Juli 2006, 15:54:45 »

Zitat von: "Trakl"

Verändert sich Musik je nachdem wer sie gut findet?

D.h. wird Musik "schlecht", wenn sie die "falschen Leute" im Publikum hat?



die erzeugten emotionen sind doch damit gemeint, und schlecht kann sie nicht werden, doch wird einer wie sober, brechreiz bekommen und einer wie du einen orgasmus.

es sind emotionen über die hier geurteilt werden, finde ich komisch, wenn man diese ver- oder beurteilt. :?
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« Antwort #111 am: 25 Juli 2006, 16:09:57 »

Zitat von: "Trakl"
Verändert sich Musik je nachdem wer sie gut findet?

D.h. wird Musik "schlecht", wenn sie die "falschen Leute" im Publikum hat?



Warum verändern sich Bands wenn sie nicht mehr Underground sind, sondern bekannt werden?
Woher kommt das Kommerz-Syndrom?????

Warum wird heute HipHop gemacht und früher nicht? Weil man es heute hört? Oder doch weil es ihn früher einfach nicht gab?
Hach was war vorher da, die Henne oder das Ei???

Aber eins ist sicher, das was grad die Masse toll findet, wird auch in Masse auf den Markt geworfen und produziert.
Und da heute die Masse keine Klassik mehr hört, wird sie auch nicht in Masse komponiert (zumindest nicht wie früher)
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Trakl

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« Antwort #112 am: 25 Juli 2006, 16:21:00 »

Zitat von: "~noise~druide~"

es sind emotionen über die hier geurteilt werden, finde ich komisch, wenn man diese ver- oder beurteilt. :?


Diese Aussage halte ich für gefährlich. Bzw. es kommt darauf an, was man stattdessen beurteilt. Neben den Emotionen, die sicherlich jedermanns ureigene private Angelegenheit sind, gilt es doch als Grundlage einer Beurteilung andere Kriterien zu finden.

(Was ist mit Leuten, die von einer Nazi-Veranstaltung emotional ergriffen sind?)

Nehmen wir zum Beispiel folgenden Liedtext von DoD:

"Die Zeit steht still in diesem Raum
Doch merken's andere Menschen kaum

Es steht die luft hier in der schwebe
Die stille schmerzt in meinen ohren
Ich wünscht ich hätt dich nicht verloren."



Und dann hier:

"Der Abdruck meiner kleinsten Bewegung
bleibt in der seidenen Stille sichtbar;
unvernichtbar drückt die geringste Erregung
in den gespannten Vorhang der Ferne sich ein.
Auf meinen Atemzügen heben und senken
die Sterne sich.
Zu meinen Lippen kommen die Düfte zur Tränke,
und ich erkenne die Handgelenke
entfernter Engel.
Nur die ich denke: Dich
seh ich nicht."


Naja, wir wolln mal nicht so sein.
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Trakl

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« Antwort #113 am: 25 Juli 2006, 16:29:14 »

Zitat von: "Samira^^Y^^"


Aber eins ist sicher, das was grad die Masse toll findet, wird auch in Masse auf den Markt geworfen und produziert.
Und da heute die Masse keine Klassik mehr hört, wird sie auch nicht in Masse komponiert (zumindest nicht wie früher)


Ist das gut?

Die Frage ist doch nicht mehr, ob massenproduzierte "Kunst" besser oder schlechter oder gleichwertig ist. Es stellt sich nicht einmal die Frage, ob sie gleich*berechtigt* ist.

Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?

Und sollte die Antwort "nicht besonders ehrlich" sein, stellt sich die nächste Frage: wieso soll man das überhaupt unterstützen?
Wenn ich erkannt habe, wie unehrlich die Musik ist, wie soll ich sie dann noch genießen.

Und hier kommen wir zum Punkt: Wieso werde ich dafür angegegriffen, dass ich nicht bereit bin, Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, zu ignorieren, indem ich als unehrlich entlarvte Produktionen ehrlich genieße?

Sich bewusst einer Lüge zu unterwerfen, das macht man bei jeder Fiktion. Nur ist der Fiktionsvertrag einer, der den Schöpfer der Fiktion verpflichtet, mich nicht innerhalb seiner Schöpfung offen anzulügen..
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« Antwort #114 am: 25 Juli 2006, 16:34:31 »

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Albert Einstein

aus diesem grund kann und wird sowas erfolgreich produziert!!
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sober

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« Antwort #115 am: 25 Juli 2006, 16:40:25 »

Zitat
Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?

Für den kommerziellen Zweck komponierte Musik hat doch aus sicht des "Künstlers" bzw des Produzenten auch eher das Ziel, Geld ranzubringen, als ein Kunstwerk zu sein, oder?
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« Antwort #116 am: 25 Juli 2006, 16:42:19 »

Zitat von: "sober"
Zitat
Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?

Für den kommerziellen Zweck komponierte Musik hat doch aus sicht des "Künstlers" bzw des Produzenten auch eher das Ziel, Geld ranzubringen, als ein Kunstwerk zu sein, oder?

Mal ganz davon abgesehen, dass es auch bei "klassischen" Komponisten kein anderes Ziel gab, als mit der Musik Geld zu verdienen.
Denn viele hatten reiche Gönner, die sie finanzierten, solange die Musik gefiel...
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« Antwort #117 am: 25 Juli 2006, 16:51:15 »

Zitat von: "Trakl"
 
Zitat von: "Samira^^Y^^"


Aber eins ist sicher, das was grad die Masse toll findet, wird auch in Masse auf den Markt geworfen und produziert.
Und da heute die Masse keine Klassik mehr hört, wird sie auch nicht in Masse komponiert (zumindest nicht wie früher)


Ist das gut?

Die Frage ist doch nicht mehr, ob massenproduzierte "Kunst" besser oder schlechter oder gleichwertig ist. Es stellt sich nicht einmal die Frage, ob sie gleich*berechtigt* ist.

Es stellt sich die Frage: wie *ehrlich* kann ein Produkt sein, dass so gemacht ist, dass es sich leicht vervielfältigen lässt und möglichst viele Leute ansprechen soll?


Genau das war die Klassik früher! Massenproduktion um möglichst viele Leute anzusprechen. Daher wurde doch zu dieser Zeit eine Unmenge davon komponiert...

Zitat von: "Trakl"
Und sollte die Antwort "nicht besonders ehrlich" sein, stellt sich die nächste Frage: wieso soll man das überhaupt unterstützen?
Wenn ich erkannt habe, wie unehrlich die Musik ist, wie soll ich sie dann noch genießen.


Genau das versucht man dir hier zu erzählen:
Das andere Musik für andere Leute ehrlich ist und ihnen viel bedeutet. Du versuchst hier Leuten das abzusprechen was ihnen wichtig ist, nämlich IHRE Musik. Und wenn heute Leute dransitzten und ihre Songs machen, dann steckt da verdammt viel von diesen Personen drin und auch verdammt viel Arbeit (zumindest meistens) Auch wenn es Massenproduktion ist, da viele etwas ähnliches machen, doch jeder einzelne inverstiert da. Und sie schreiben derartige Musik weil sie ihnen gefällt. Für unkundige hört sich auch ein klassisches Konzert an wie das andere und so ist es mit jedem Musikstil. Für mich hört sich auch ein Electro-Stück an wie das andere. Für die Leute, die sich damit auseinander setzten nicht. Und für die, die diese Musik selbst machen noch viel weniger.
Diese Musik ist nicht unehrlich, sie existiert um zu gefallen und Leute glücklich zu machen und solange sie dieses Kriterium erfüllt hat sie jegliche Existenzberechtigung.
Man sollte sich nicht einbilden was Besseres zu sein, nur weil man andere Musik hört.


Zitat von: "Trakl"
Und hier kommen wir zum Punkt: Wieso werde ich dafür angegegriffen, dass ich nicht bereit bin, Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, zu ignorieren, indem ich als unehrlich entlarvte Produktionen ehrlich genieße?

Sich bewusst einer Lüge zu unterwerfen, das macht man bei jeder Fiktion. Nur ist der Fiktionsvertrag einer, der den Schöpfer der Fiktion verpflichtet, mich nicht innerhalb seiner Schöpfung offen anzulügen..


Weil du versuchst uns deine gewonnene Erkenntnis unterzujubeln, als wäre sie der heilige Gral und dabei einfach nicht einsiehst, dass das vielleicht dein heiliger Gral ist, aber noch lange nicht der unsere.
Der heilige Gral bestand schon immer für jeden aus etwas anderem (er wurde nur mit der Zeit zu nem Kelch gemacht)
Solltest du irgendwann mal aufhören mir/uns zu erklären, dass wir verblendet sind, weil wir andere Musik hören (wobei ich immernoch auch Klassik höre) und einfach keinen Plan von Qualität haben, dann wird wohl auch aufgehört dir zu erzählen, dass du ne beschränkte Weltsicht auf deine Passion hast!
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Klassische Konzerte
« Antwort #118 am: 25 Juli 2006, 16:57:03 »

Weiso du angegriffen wirst? Warscheinlich desshalb, weil du in einem Forum, wo sich eine Szene trifft, bei der es zu einem großen Teil um entsprechende Musik geht, mit deinen Weisheiten hausierst und sie als das non+ultra für die komplette weltbevölkerung darstellst, obwohl das 1. keiner wissen will, und 2. auch noch der falsche platz dafür ist.

Ich hab das bsp. schonmal gebracht: Wenn Mr. XY sich über seinen super geilen tollen neuen tiefergelegten Golf GTI unterhalten will, geht er dafür nicht ins nächste Opelforum, denn da wird er auf wenig gegenliebe stoßen, obwohl sein auto vielleicht garnicht qualitativ besser/schlechter ist, als die von den Opeljungs.
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Klassische Konzerte
« Antwort #119 am: 25 Juli 2006, 17:15:22 »

Zitat von: "Trakl"
Alles, was unter dem Etikett "ich höre Geschichten", "in andere Sphären entführt" etc. gesagt wird, ist eine Illusion und hat nichts mit der Musik zu tun.


Dann wäre zB. der Ambient Bereich eine reine Illusion? Derartige Musik hat sehr oft den Sinn einen in bestimmte Stimmungen zu versetzen, bestimmte Atmosphären zu erzeugen., bestimmte Gefühle bei einem zu erwecken. Dabei geht es im übrigen nicht nur um Entspannung und/oder Glückseligkeit. Genauso werden Melancholie, Trauer oder gar Angstgefühle und ziemliches Unwohlsein erzeugt. Diese Gefühle sind sehr oft schon vom jeweiligen Künstler/Komponisten beabsichtigt.

Genau wie bei Klassik muss man die Musik entweder mögen oder halt nicht. Menschen die sie mögen, müssen allerdings nicht zwangsweise die Struktur dahinter, bzw. den Schaffungsprozess dieser Musik verstehen, sind aber seltsamerweise trotzdem in der Lage die beabsichtigten Eindrücke/Gefühle/Atmosphäre zu empfinden und nachzuvollziehen.

Klar. damit man Zugang zu jeweiligen Musik erhält, muss man sich auf sie einlassen. Aber das heisst nicht da man jetzt studieren muss wie diese Musik erschaffen wird etc.  (Wen ich ein Auto sehe muss ich auch nicht wissen aus welchen Komponenten die Materialien bestehen, damit es mir gefällt.)
Aber es heisst auch NICHT zwangsweise das derjenige, dem zB Klassik nicht zusagt, sich ja gar nicht versucht hat darauf einzulassen. Ein "Ich lasse mich darauf ein, ich beschäftige mich damit und auch mit den Hintergründen" heisst NICHT das einem die jeweilige Musik dann automatisch auch zusagt und gefallen muss.

Es gibt in der Klassik Lieder/Künstler die mir zusagen und gefallen, es gibt aber auch viele die mir nicht zusagen und nicht gefallen.

So auch bei der U-Musik. Mag sein das die Musik simpler produziert ist als Klassik, aber was interessiert mich wie aufwendig sie produziert wurde, solange sie mir zusagt.  Wie gesagt, ich mag einige Klassik-Sachen, aber Dennoch gibt es für mich so einige Song aus dem "einfach produzierten" Bereich für mich, wo Klassik nicht im geringsten mithalten kann. Einfach weil ich mit diesen Songs bestimmte Erinnerungen verknüpfe, bestimmte Gefühle/Situationen und diese Songs eben bei MIR etwas bestimmtes ansprechen.

PS: Trakl, du hast den Text von Diary of Dreams Traumtänzer nichteinmal korrekt wiedergegeben :P
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