Zum Thema "Volllähmung und Lebenswert" gibt es auch einen sehr guten Film: "Ist das nicht mein Leben?" mit Richard Dreyfuss.Darin wird ein Mann vom Hals an gelähmt durch einen Unfall. Er kämpft dafür, dass man ihn sterben lässt und versucht es auch gerichtlich durchzusetzen.Der Film ist trotz des ernsten Themas mit viel Humor gespickt und wirklich sehenswert!Aber auch hier betrifft es lediglich einen Einzelfall: Die Hauptfigur war vor dem Unfall Maler. Er argumentiert im Film damit, dass das, was ihn als Person ausmacht, für ihn nicht mehr möglich ist, eben das Malen, und damit sein Leben, so wie es jetzt ist, keinen Sinn mehr macht.
Für mich sind "solche Themen" nicht "zu weit weg". - Ich finde, man sollte sich darüber klar sein, wie "störanfällig" ein Menschenleben ist (...)
Um das Altwerden kommen wir alle nicht herum - dieser Vergleich hinkt doch aber auch: Altern und dann aufgrund dessen irgendwann Sterben sind natürliche Prozesse, "Vorkommnisse", die nicht unbedingt (mehrheitlich) auf extreme Art oder sehr dramatisch verlafuen müssen und die man teilweise auch steuern/selbst beeinflussen kann, die außerdem das Leben nicht per se "nicht (mehr) lebenswert" machen.
Die Volllähmung mag ein Extrem sein, im Prinzip stellen sich hier aber dieselben Fragen: Was war der Person vorher am Wichtigsten, kann sie dies auch heute noch in irgend einer Form wahrnehmen?
Willst du also das ("normale", natürliche) Altern von Menschen mit einem locked in syndrom (diese beiden Zustände) vergleichen bzw. gleichsetzen? ??
Es ist eine ebenso hypothetische Frage wie "was würdest du machen, wenn du eine Milliarde Euro gewinnen würdest?" - etwas, das so weit weg vom Jetzt ist, dass es schwerlich gelingen wird, sich in diese Situation wirklich hineinzuversetzen.
Zitat von: messie am 11 Juni 2011, 14:04:50Es ist eine ebenso hypothetische Frage wie "was würdest du machen, wenn du eine Milliarde Euro gewinnen würdest?" - etwas, das so weit weg vom Jetzt ist, dass es schwerlich gelingen wird, sich in diese Situation wirklich hineinzuversetzen.Da würde mir einiges einfallen! Kann man auch nicht vergleichen, weil so ein fetter Geldgewinn ja was nettes ist, eine Behinderung allerdings eins der letzten Dinge, die man sich wünscht.
Denn schließlich lebe ich nach dem Motto "was man nicht ändern kann, darüber braucht man sich dann auch nicht lange zu ärgern", ich nehme es als gegeben hin und mache das Beste draus.
DAS ist übrigens ein entscheidender Punkt! -> Ich möchte mich (im Gegensatz zu dir) nicht in meine "Kreatürlichkeit" fügen (sollen, müssen) (...)
messie - es mag ja sein, dass es dich auch noch über Jahre oder vlt. Jahrzehnte (kenne die durchschnittliche Lebenserwartung bei locked in syndrom nicht) "beglücken" würde/könnte, wenn du in dieser "Lage" noch wenigstens Schach spielen könntest - ich wage das aber durchaus zu bezweifeln und behaupte, die meisten Menschen werden auf Dauer mit einem solchen Lebenszustand ... nicht (dauerhaft/langfristig) "glücklich" im Sinne von zufrieden und lebensfroh sein.
Dann lohnt es sich Mensch zu sein und eben nicht das eigene Leben zu beenden.
Zitat von: messie am 11 Juni 2011, 16:52:57Dann lohnt es sich Mensch zu sein und eben nicht das eigene Leben zu beenden.Und selbst das könnte man ja bei einem total gelähmten Körper nicht...