Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Gewerkschaften  (Gelesen 10076 mal)

searcher

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Gewerkschaften
« Antwort #45 am: 06 März 2006, 18:42:41 »

Zitat von: "MurMur"

Gewerkschaften richten sich nach der Wirtschaftslage der Unternehmen wenn nichts zu holen ist fordern sie auch nix...


wenn der Lohn sinkt führt das im übrigen wieder zu weniger Kaufkraft was die Produktion weiter sinken läßt also eher die gegenteilige Wirkung....
Desweiteren sinken die Löhne in D alleine schon durch die Inflation von 1-2% pro Jahr....

Mehr gehalt führt zu mehr Kaufkraft und dadurch auch zu mehr geld in der freien Wirtschaft


also das die gewerkschaften sich nach der wirtschaftslage der unternehmen richten, wiederspricht schon ihrer zielsetzung der interessenvertretung der arbeitnehmer. außerdem zeigt die reale welt hier deutlich das gegenteil.

wenn die löhne sinken führt das nicht zu einem sinken der kaufkraft, es handelt sich hierbei um einen weit verbreiteten irrglauben, sondern dazu das die unternehmen mehr menschen einstellen können. dieser effekt hebt den effekt der lohnsenkung mehr als auf.

mehr geld in der freien wirtschaft? meinst du damit die geldmenge die sich im umlauf befindet?
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MurMur

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Gewerkschaften
« Antwort #46 am: 06 März 2006, 18:57:43 »

Zitat von: "searcher"

also das die gewerkschaften sich nach der wirtschaftslage der unternehmen richten, wiederspricht schon ihrer zielsetzung der interessenvertretung der arbeitnehmer. außerdem zeigt die reale welt hier deutlich das gegenteil.

wenn die löhne sinken führt das nicht zu einem sinken der kaufkraft, es handelt sich hierbei um einen weit verbreiteten irrglauben, sondern dazu das die unternehmen mehr menschen einstellen können. dieser effekt hebt den effekt der lohnsenkung mehr als auf.

mehr geld in der freien wirtschaft? meinst du damit die geldmenge die sich im umlauf befindet?


Wenn sie reale welt was anderes zeigt frag ich mich warum kaum noch jemand trotz Gewerkschaften Urlaubsgeld / Weihnachtsgeld oder Tantieme bekommt...
Desweiteren warum Manager / Geselschafter oder Berater immer genug geld finden was sie in Ihre Lohntüte stecken können

Und das Unternehmen durch weniger Lohn mehr leute einstellen ist nach meiner Meinung genauso ein Irrglaube wenn die Leute weniger Kaufkraft haben wie sollen sie sich dan noch Güter leisten und wenn sie sich keine Güter mehr leisten können wie soll die Wirtschaft ihre produktion steigern und mehr leute einstellen?

Wenn die Menschen durch Lohnerhöhungen mehr Geld bekommen hebt das im endefekt nur die Inflation auf weil mehr als 2% sind nie drin ohne Lohnerhöhung hat man im endefekt eine Lohnsenkung durch die Inflation.

Aber Menschen können nun mal nur das Geld ausgeben was sie auch bekommen, und ja durch mehr Lohn ist mehr Bargeld in der Lohntüte des Arbeitnehmers und wenn er mehr geld hat kann er dieses auch wieder ausgeben und damit in den Wirtschaftskreislauf bringen.

Lohndummping mit 400€ Jobs und 1€ Jobs ist kurzfristig gut für die Unternehmen weil sie günstiger Produzieren können aber langfristig bedeutet das das immer mehr Menschen immer weniger geld haben das sie  in Wirtschaftsgütern investieren können.
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Thomas

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Gewerkschaften
« Antwort #47 am: 06 März 2006, 19:04:25 »

Zitat von: "searcher"
wenn die löhne sinken führt das nicht zu einem sinken der kaufkraft, es handelt sich hierbei um einen weit verbreiteten irrglauben, sondern dazu das die unternehmen mehr menschen einstellen können. dieser effekt hebt den effekt der lohnsenkung mehr als auf.

Das ist ein ebenso weit verbreiteter Irrglauben.Warum sollten die Unternehmer mehr Leute einstellen, nur weil diese plötzlich billiger sind ? Wenn ich für Abteilung X sechs Mann benötiger, stelle ich nicht plötzlich nochmal sechs Leute für diese Abteilung ein, nur weil die jetzt nur noch die Hälfte an Lohnkosten erfordern.

Sicherlich hast du in sofern recht, das es sich Unternehmen leichter machen werden, Leute einzustellen, wenn diese weniger Kosten.Aber trotzdem werden jetzt nicht plötzlich Einstellungswellen auf uns zurollen (außer du möchtest den Lohn auf chinesisches Niveau absenken)

Was man absenken müßte, sind die Lohnnebenkosten, die sind in D viel zu hoch, weil sie die Unternehmen Geld kosten, das nicht beim Arbeitnehmer ankommt, sondern in den div. Sozialsystemen versickert, also der Kaufkraft fehlt.

Und der Effekt der Lohnsenkung, den du beschreibst, trifft auch nicht zu.Meinst du, das in deinem Beispiel bei VW auf einmal die Wagen nur noch die Hälfte kosten ? (denn nur dann würde dein Beispiel funktionieren)

Autos, Farbfernseher, etc. kauft man nicht in Gruppen, sondern jeder für sich.Daher bringt es für die Wirtschaft nur bedingt etwas, wenn massig Leute für wenig Geld eingestellt werden.Vieleicht können dann ein paar mehr Leute bei Aldi&Co. ein wenig mehr Lebensmittel einkaufen, als sie für ihr Hartz-IV-"Gehalt" bekommen würden, aber den wirtschaftlichen Aufschwung hat das kaum zur Folge.
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searcher

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« Antwort #48 am: 06 März 2006, 19:33:21 »

@ thomas & MurMur

ich möchte euch bitten mich jetzt nicht falsch zu verstehen. was jetzt kommt ist keinesfalls als kritik an eurer person oder eurem fähigkeiten zu verstehen.ihr beide seid sicherlich in euren gebieten sehr fähig, könnt also gut programmieren bzw. chemiekalien anrühren oder was auch immer man euren berufsbeschreibungen entnehmen möchte.
und ich würde mich nie trauen euch auf diesen gebieten zu wiedersprechen da ich mal nur die durchschnittsahnung davon habe.
deswegen dürft ihr von mir als volkswirt auch erwarten das ich auf diesem gebiet etwas mehr ahnung habe als ihr.

in diesem disskussion stadium ist es leider sehr schwierig mittels des mediums internet ein halbes vwl studium zu vermitteln. deswegen möchte ich euch einfach bitten mir zu glauben oder euch entsprechendes fachwissen anzueignen und dann mit vernünftigen argumenten reagieren. aber ich muss euch leider sagen das eure momentanen beiträge sich auf einem niveau nahe der bildzeitung bewegen.

hier nochmal meine bitte: nicht als persönlichen angriff verstehen.
und ja ich weiß mein beruf ist mit soldat eingetragen, aber man kann auch beim bund studieren.
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MurMur

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« Antwort #49 am: 06 März 2006, 20:06:18 »

Zitat von: "searcher"
in diesem disskussion stadium ist es leider sehr schwierig mittels des mediums internet ein halbes vwl studium zu vermitteln. deswegen möchte ich euch einfach bitten mir zu glauben oder euch entsprechendes fachwissen anzueignen und dann mit vernünftigen argumenten reagieren. aber ich muss euch leider sagen das eure momentanen beiträge sich auf einem niveau nahe der bildzeitung bewegen.


mmh ich nehms nicht personlich, ich diskutiere viel zu gern :-)

aber die Wirtschaft ist ein Kreislauf soweit sind wir uns einig und jeder eingriff hat auch folgen.

Und ich persönlich halte es schon für wichtig die Gewerkschaften als Gegenpol für die reinen Arbeitnehmerinteressen zu haben.

Und ein reines alle Gewerkschaften sind böse und schaden der Wirtschaft sehe ich trotzdem für nicht weniger Bild Niveau haftig.
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searcher

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« Antwort #50 am: 06 März 2006, 20:19:16 »

deswegen mein vorschlag von weiter oben: betriebsinterne arbeitnehmervertretungen zu gründen und für jeden betrieb die passende lösung zu finden. um damit zum ersten eine zu schwache arbeitnehmerschaft zu verhindern und zum zweiten größere einwirkungen auf den volkwirtschaftlichen kreislauf durch flächentarife etc. zu verhindern.
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MurMur

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« Antwort #51 am: 06 März 2006, 20:25:51 »

Zitat von: "searcher"
deswegen mein vorschlag von weiter oben: betriebsinterne arbeitnehmervertretungen zu gründen und für jeden betrieb die passende lösung zu finden. um damit zum ersten eine zu schwache arbeitnehmerschaft zu verhindern und zum zweiten größere einwirkungen auf den volkwirtschaftlichen kreislauf durch flächentarife etc. zu verhindern.


Das nennt man dann Betriebsrat, und wenn dieser nicht existiert und die Gerwerkschaft nicht um Hilfe bittet und/oder nicht genügend mitarbeiter in der Gewerkschaft sind, mischt sich selbige auch nicht ein.
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searcher

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« Antwort #52 am: 06 März 2006, 20:34:10 »

sehr gut! muss hier leider zugeben das ich mit dem betriebsrat nicht so vertraut bin, gibs ja bei uns nicht!

und warum ruft er die gewerkschaft an? ist er selber nicht in der lage einen streik zu organisieren? oder ist der gesetzliche kündigungsschutz für arbeitnehmer bei so einer art streik zu gering?
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MurMur

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« Antwort #53 am: 06 März 2006, 20:36:31 »

Zitat von: "searcher"
sehr gut! muss hier leider zugeben das ich mit dem betriebsrat nicht so vertraut bin, gibs ja bei uns nicht!

und warum ruft er die gewerkschaft an? ist er selber nicht in der lage einen streik zu organisieren? oder ist der gesetzliche kündigungsschutz für arbeitnehmer bei so einer art streik zu gering?


*g* das sind leider Probleme der Bürokratie so ein Streik ist gesetzlich genau festgelegt
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« Antwort #54 am: 06 März 2006, 20:37:40 »

hast du da plan von?? wenn ja erklär mal bitte!
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« Antwort #55 am: 06 März 2006, 20:51:58 »

Also erst tritt der Betriebsrat selbst mit der Unternehmensführung in Kontakt stellt seine Vorderungen mit dem Hintergrund ob sie Wirtschaftlich umsetzbar sind. wenn das zu nichts führt kommt die Gewerkschaft beratent mit ind boot,
führt auch das zu nichts (auch die Gewerkschaft muss die Wirtschaftlichen verhältnisse des Unternehmens berücksichtigen) findet eine Urabstimmung statt ob gestreikt werden soll, die verhandlucngen werden dann weiterhin von Betriebsrat und Gewerkschaft durchgeführt, die Gewerkschaft mischt sich sowieso nur ein wenn auch ein hoher % Satz der Mitarbeiter in selbiger vertreten ist. Eine beendigung des Streiges ist wiederum nur durch eine Urabstimmung möglich Der Streik wird durch die Gewerkschaft geführt als normaler miarbeiter ohne Gewerkschaft hast du kein Recht zu streiken. Solltest du durch die streikenden von deinem Arbeitsplatz fehrngehalten werden besteht auch kein Lohnanspruch.

Einen Lohnausgleich für die zeit des Streikes gibt es gleichermasen auch nur für die in der Gewerkschaft vertretenden Mitarbeiter da selbiger von der Gewerkschaft getragen wird.
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« Antwort #56 am: 06 März 2006, 20:57:52 »

dann müsste ja vom prinzip her da angesetzt werden und diese rechte den gewerkschaften entzogen werden und sie den innerbetrieblichen organisationen übertragen werden. dann wäre die macht der gerwerkschaften gebrochen und ihre bedrohung der vwl beendet und wir hätten immer noch eine starke arbeitnehmervertretung.

selbstverständlich dürfte es dann auch keine überbetreiblichen arbeitgeberverbände geben.

und vermutlich wird das nie passieren, weil die gewerkschaften eine zu starke lobby haben und dieser änderung nie zustimmen werden. immerhin sind wir ja alle irgendwie scharf auf macht.
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MurMur

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« Antwort #57 am: 06 März 2006, 21:06:40 »

soviel Macht haben die Gewerkschaften garnicht wenn der Betriebsrat nicht sag komm her tun sie auch nix,

sie treten nur dafür ein das gleiche unternehmen mit gleichen Strukturen in der gleichen Branche auch gleich behandelt werden. und sie schulen die Betriebsräte damit sie überhaupt wissen was sie tun.
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« Antwort #58 am: 06 März 2006, 21:12:12 »

aber so wie es scheint wird ja ständig die gewerkschaft gerufen, eben weil ein betriebsrat außer verhandeln nichts darf
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« Antwort #59 am: 06 März 2006, 21:21:00 »

Ja aber was würde es zB nützen wenn das auf die Betrieb verlegt wird?

nehmen wir mal einen kleinen Betrieb von 5-10 Mitarbeiter/Innen

die Mitarbeiter/innen liegen nun mit Ihrem/r Chef/in im konflikt.

Das Unternehmen hat eine gute Wirtschaftslage fährt hohe Gewinne ein und die Mitarbeiter/innen wollen zB eine Tantieme regelung.

Die Verhandlungen scheitern.

hier würde jetzt die Gewerkschaft ins Boot geholt, jetzt gehen wir davon aus das es keine Gewerkschaften gibt aber der Betrieb die selben rechte wie eine Gewerkschaft hat.

So sollten sie jetzt den streik ausrufen, wer zahlt den Lohnersatz?
Der Betrieb? warum ist ja nicht sein Problem
Der Staat? steuergelder verschwenden?
Die Mitarbeiter/innen können mit ein 5-10 Leuten Ihre Lohnersatzansprüche nicht mal eben vorher sparen.
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