Und trotzdem regst du dich auf wie nichts Gutes, wenn die bedeutungslose rechte Szene oder die bedeutungslose Gruppierung der Anhänger des Neo-Heidentums erwähnt wird? Interessant.
In den gepriesenen 60ern bis 80ern hatten Medien noch nicht sooo das Sagen, von daher wurde auf das, was die Personen der Umgebung darstellen geachtet. Heutzutage wird doch alles so präsentiert, dass Individualismus keine Chance hat irgendwas zu ändern - allen, die es berühren könnte sind dagegen 'immunisiert'
Nichts desto trotz: die Szene an sich unterscheidet sich nicht von Anderen - die Personen in ihr jedoch teilweise gewaltig (meiner Erfahrung nach)
ZitatNichts desto trotz: die Szene an sich unterscheidet sich nicht von Anderen - die Personen in ihr jedoch teilweise gewaltig (meiner Erfahrung nach) Mit welchen weiteren Szenen hast Du denn genau so viel Erfahrung wie mit den Grufties?
Falsch, es ist in, out zu sein, out, in zu sein, und jeder schimpft gegen den bösen Mainstream. Wo kein Mainstream, da keine Subkultur, und umgekehrt. Du hast definitv entweder mein Eingangsposting nicht gelesen oder nicht verstanden. Es gibt nur Individueen, und Individualität durch Szenezugehörigkeit ist ein Anachronismus.
Das ist genau das, worauf ich hinauswill, und wogegen Du blind gegenanargumentierst: es gibt keinen gemeinsamen Szenekern, und nach Deinem Posting gilt nicht mal die Farbe Schwarz als solchen - es gibt keine einzelnen Szenen, keine Subkulturen, nur das grosse miteinander verschmolzene Etwas, das vor allem der Vermarktung von klischeeerfüllenden Devotionalien dient. Warum paßt "Bombe" denn nun "in die Szene" (was ich ihm gar nicht absprechen will)? Wenn das dort die Gründe sind, dann ist die halbe Welt "die Szene", denn ich kann mich auf viele Leute verlassen, viele sind angenehm, ... - wo ist das "Einmalige", das ihn gerade in "diese Szene" passen läßt?
Die Quintessenz Deiner Agrumentation lautet also: Es gibt eigentlich gar keine Szene mehr (egal welche) Die Realität sagt dazu: Es gibt sie aber doch. Worauf willst Du jetzt eigentlich hinaus? Oder stehst du genau so verzweifelt vor diesem augenscheinlichen Widerspruch wie wir alle und hast einfach nur ne andere Art, das auszudrücken?
@Candide: kann es sein, dass Du Dich bei diesem Thema ein klein bißchen verrennst?
wenn es bei einer Subkultur darum geht, eine "nicht-normale Szene" zu bilden, aber die Individualität höchster Wert sein soll, so wird als Gegenkultur zum (normalen) Kollektiv ein neues (nicht-normales!?!?) Kollektiv erbaut. Wie ist die Differenz zwischen einer Hip-Hop Szene, den Grufties, und den "Normalos"? Die einzige Differenz (abgesehen von Musikstilen und Farben) besteht in ebenjener Zuschreibung, subkulturell, das heißt nicht Mainstream, zu sein. Und diese Zuschreibung ist meist eine Selbstzuschreibung. ("Alle sind Individueen, nur ich bin anders!" ) Szenen sind Teilzeitvergemeinschaftungen als hochflexibles Role-Model des Kulturbetriebs. Die Deutsche Bank in Berlin lud zu einem Kultur-Abend unter dem Titel "Wir sind alle Subkultur"ein? Klar, albern und durchschaubar, aber die Aktion zeigt, daß in den Chefetagen und Management-Seminaren längst klar ist, wie wichtig Verszenung, "Networking" und Community-Building als zentrale Produktivkraft geworden sind. Ziel ist - egal ob man T-Shirts mit gruftigen Bandlogos, Lackhosen, oder die Mercedes A-Klasse zur A-Motion-Tour verkaufen will - Produktion eines Wir-Gefühls unter den Teilnehmern, welches die Möglichkeit bietet, sich vom Ihr abzuheben. Szenen sind spätestens seid Ende der 70er für die meisten nur noch Markenwelten und Produkt-Images. Ich persönlich halte daher nach 12 Jahren "Gothic" jede Form der Szenebildung zum Zwecke des Anders-Seins für einen Widerspruch in sich, aber vielleicht verstehe ich auch einfach nur was falsch. Nix desto trotz: wenn Spaß bringt, ist's doch ok.