Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...  (Gelesen 115315 mal)

CubistVowel

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #285 am: 20 Juli 2011, 00:52:58 »


Es ist viel mehr so, dass - wie ich oben schon sagte, Sexualität ein Aspekt eines Menschen ist - und wenn Menschen in allen anderen Lebensbereichen auch (mehr oder weniger ausgeprägt) "Abwechslung", "Vielfalt" brauchen, wollen, leben (also: man isst nicht sein Leben lang täglich das Gleiche, man trägt nicht jahrzehntelang dieselben Klamotten, man liest nicht Jahre lang nur ein einziges Buch immer wieder, man hat nicht ein Leben lang nur zu einem einzigen Menschen freundschaftlichen oder emotionalen Kontakt, man beschäftigt sich nicht jeden Tag über Jahrzehnte mit denselben Dingen und ausschließlich immer nur mit diesen usw.) - warum sollte die Sexualität davon ausgenommen sein?

Wahrscheinlich, weil Liebe, Sex und Partnerschaft für die meisten Menschen ungleich wichtiger und essentieller sind als die von dir aufgeführten Beispiele Essen, Kleidung, Bücher, sonstige Freundschaften und Hobbys. Weil es für die Meisten ein Riesenunterschied ist, ob ich ein neues Kochrezept ausprobiere oder mit einem anderen Menschen schlafe. Weil, anders als beim Bücherkauf, bei Sex und Liebe die Emotionen im Allgemeinen so stark sind bzw. so tief gehen, dass kein großer Raum für Experimente entstehen kann.

Und es lässt sich auch niemand gern auf eine Diskussion darüber ein, oder wird gern über deine Argumente nachdenken, wenn er bei abweichender Meinung immer wieder als heuchlerisch, spießig, zwanghaft, unreflektiert, (selbst)betrügerisch, rückständig etc. bezeichnet wird.

Du hast sicherlich Einige zum Nachdenken gebracht (mich auch), aber lass es doch damit gut sein. Die Gefühle eines Menschen müssen definitionsgemäß nicht logisch sein, und demnach sind sie mit Logik, oder vermeintlicher Logik, oder gar mit immer aufgebrachteren Worten schwerlich zu ändern...^^
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"Maybe this world is another planet's hell." (Aldous Huxley)

Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #286 am: 20 Juli 2011, 01:07:08 »

Zitat
Du hast sicherlich Einige zum Nachdenken gebracht (mich auch),

CubistVowel

... dann ist es doch gut. :) Ich bin ja schon froh, wenn man das einfach so mal sagt, zugestehen kann - dass man darüber durchaus nachdenken kann, dass man es nicht als völlig abstrus, abwegig, uninteressant, nebensächlich abschmettert - dass man überhaupt bereit ist, sich gedanklich darauf einzulassen.
Denn eben das alles finde ich nun mal engstirnig, kleingeistig - dass man seine Einstellung für die richtige hält, dass alles andere als "hirnlose Geilheit, Triebhaftigkeit" abgeschmettert, runtergedrückt wird - denn damit greift man mich bzw. meine Einstellung/Haltung doch genau so an bzw. wertet sie ab, urteilt sie ab.

Monogamie ist gut und richtig - alles andere ist krank, idiotisch, triebhaft, egomanisch. - Damit machen andere es sich doch (auch) sehr leicht.


Das mit der Emotionalität - ja, aber: die existiert doch zwischen/unter wirklich guten Freunden auch oder? Kann man da nicht auch (zuweilen) von "Liebe" sprechen (aber das hatten wir ja im gleichnamigen thread bereits diskutiert ;)?
Aber da kann ich den Partner doch also auch mit Freunden teilen - ohne Verlustängste, ohne Eifersucht, trotz Emotionalität, Verbundenheit, Nähe (-> bestehend bei/mit den/seinen Freunden). ?


Also ja - ich bin es schon zufrieden, wenn man immerhin sagt, es sei doch nachdenkenswert und es nicht einfach immer bloß abwehrt (und runtermacht).

Alles braucht seine Zeit. Ja.  ;)

Nur ist es für mich eben kein "Experiment", sondern eine Art "gegebene/bestehende Tatsache", die eben nur total verbogen wurde - über lange Zeiträume. Die aber trotzdem vorhanden ist - nur halt verschüttet, vergraben. So in der Art.

Ja, Gefühle folgen nicht unbedingt der Logik, dem Verstand. :) - Aber: In einer Beziehung kann ich nicht ausschließlich nach (meinen) Gefühlen leben, mich verhalten und die Beziehung ausschließlich darauf aufbauen - auch nicht den Umgang mit meinem Partner. Ich kann also auch in Bezug auf (unsere bzw. seine, meine und unsere gemeinsame) Sexualität nicht nur, nicht ausschließlich nach meinen Gefühlen handeln, mich verhalten.

Weiter vorne wird ja auch der Verstand angemahnt (in Bezug auf "sexuellen Trieb") - also ohne diesen geht es nicht.

Und manchmal hilft es durchaus, seine Gefühle "klarzukriegen", zu sortieren bzw. überhaupt erst mal selbst zu verstehen - wenn: man darüber nachdenkt, sie reflektiert, vlt. auch analysiert, hinterfragt ...  Meine ich so.  ;)


?
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Eisbär

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #287 am: 20 Juli 2011, 01:11:16 »

Kallisti: was nützen Dir die Beispiele aus meiner Familie und meiner Nachbarschaft?

Du willst wissen, welche Kulturen monogam leben: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Polygamy_map.svg&filetimestamp=20090324181946 In den anderen als den Grünen scheint es üblich zu sein. Über zahlreiche Kulturen von Naturvölkern darfst Du Dich auch selbst informieren.

Sehr interessante Ausführungen zu dem Thema findet man übrigens in dem Buch "Das Tier Mensch" von Desmond Morris. Dort wird die regional übliche Polygamie u.a. durch eine höhere Männersterblichkeit aufgrund z. B. aufgrund von Kriegen (um die knappen Nahrungsressourcen) erklärt.


Der Vorwurf mangelnder Logik bezieht sich auf das Gedankenbeispiel "Hornhaut". Das sagt nämlich nichts über meine Verführungskünste o.ä. aus. Das einzige, was man logisch daraus schließen kann, ist, daß ich viele Frauen attraktiv finde. Alles andere ist eine völlig fehlerhafte Deutung Deinerseits.
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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #288 am: 20 Juli 2011, 01:11:28 »

... und jetzt dürft ihr aufatmen ;) - ich hab mich hier wieder dermaßen verausgabt und reingesteigert und es ist auch uhrzeitbedingt an der Zeit (für mich), schlafen zu gehen.

Ich kann jez nich mehr. Und habe im Grunde doch auch alles gesagt, was ich zu sagen hatte (wenigstens für den Moment  :D ).

Gute Nacht allerseits.
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Strigoi_69

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #289 am: 20 Juli 2011, 06:37:57 »

WARUM setzt du "Treue" mit "sexueller Monogamie" gleich - und nicht mit Loyalität und Solidarität?
Ich verstehe übrigens auch nicht, warum man seinen Text hierzu schreibt und dann abschließend kommt:

"anderes Thema" - "gibt dazu nichts mehr zu sagen" - "gibt Wichtigeres".

Ganz offensichtlich scheint "man" also einfach total überzeugt von seiner eigenen Haltung zu sein - die ja aber hinterfragbar ist - siehe, was ich gerade alles schrieb - weil es einfach auf total vielen Fehlannahmen und Missverständnissen beruht.

Aber man will es offensichtlich lieber so falsch verstehen - also: ist alles bloß hirnlose, triebhafte, beliebige, kosumartige, oberflächliche Geilheit. - Ja, so kann man sich das selbst sehr leicht machen. Schade. - Die Zeit ist wohl noch nicht reif für solche Diskussionen ...
Nein, nein, ich schrieb unter anderem körperlich treu! Loyalität ist keinesfalls davon ausgenommen- schrieb ich so auch nicht! Ich stellte lediglich MEINE  Meinung dar und bin selbstverständlich von meiner Haltung total überzeugt- so wie du von deiner! Und ja, natürlich gibt es wichtigeres als mit allen Menschen, die mir gefallen/ zu denen ich mich hingezogen fühle/ die mich körperlich anziehen Sex zu haben. Gott sei Dank! Es ist ein recht intimes Thema, man legt seinen Standpunkt dar und dieser ändert sich auch nicht durch irgendwelche Äußerungen man sei kleingeistig. Ja, ICH finde es beliebig, wenn man als Sexspielzeug behandelt wird, dass besondere fehlt eben. Zumindest ICH möchte dies so nicht und ich finde es nicht schlimm. ICH kann nicht für verschiedene Männer gleich so viel empfinden, dass ich mich auf diesen auch emotional einlasse inkl. Sex.  Allerdings schrieb ich auch, dass sich ein Paar gern für eine lockere Beziehung entscheiden kann- wenn es für beide so passt. Bitte nicht bloße Meinung verwechseln mit Verurteilung, Danke! Wer verurteilt, dies bist du- wer wird schon gern als engstirnig bezeichnet und zu dumm zum selberdenken..... Als ob DU uns zum ersten Mal auf dieses Thema gebracht hättest. Zumindest ich hatte durchaus schon vor Jahren darüber nachgedacht  ::). Und wieso kann ich nicht meine Meinung äußern mit dem Hinweis, es gibt wichtigeres? Ist es nicht so? Dennoch äußerte ich mich, opferte meine Zeit. Bittesehrrrrrrrr  ;D 
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Manchmal frage ich mich schon, warum ich nicht merke, dass ich hauptsächlich von Idioten umgeben bin...

Achtung: Zuviele Ausrufungszeichen können unter Umständen aggressiv wirken!!!!!!!!!!!!!!!

nightnurse

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #290 am: 20 Juli 2011, 11:38:20 »

Ja, das finde ich auch schade - gerade an diesen Stellen wird Diskussion doch erst interessant - gerade wenn/weil man verschiedener Meinung ist. Und es ist dann doch spannend und eine Herausforderung (je nach Thema), die Sicht des Anderen nachzuvollziehen zu versuchen.

Ich kann Deine Überlegungen sehr gut nachvollziehen, schließlich habe ich die meisten davon auch schon gemacht, nur halt mit anderen Ergebnissen.
Ich finde Diskussionen halt nicht mehr so spannend, die in elaborierte Abwandlungen von "Nein!" - "Doch!" - "Nein!" - "Doch!" ausarten, wenn ich sowohl das "Nein" als auch das "Doch" schon verstanden habe (verstanden zu haben glaube  ;) ).

... aber ich möchte, dass man mal versucht, meine Argumente zu sehen und auf diese einzugehen, statt nur polemisch zu werden oder sarkastisch. Dies allerdings nicht an dich gerichtet, nightnurse.

Ich darf weiter polemisch und sarkastisch sein!?  \o/


Ferner möchte ich mich dem letzten Post von Cubist Vowel anschließen, da liegt nämlich der Hase im Pfeffer, Emotionen ist mit Logik nicht besonders gut beizukommen.

´nuff said.

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misery. complaint. self-pity. injustice.

Ansichtssache

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #291 am: 20 Juli 2011, 20:39:48 »

@Kallisti:
Ich gehe jetzt nicht mehr auf die einzelnen Punkte ein, das ist mir zu mühselig, außerdem drehen wir uns im Kreis.

Um vielleicht das Thema mal in eine andere Richtung zu lenken: hast du denn schon praktische Erfahrungen mit Polyamory gemacht?
Ich ja (also nichts von wegen undifferenziert und Monogamie von der Gesellschaft angenommen). Ich war verliebt und wollte niemanden in etwas hineinzwängen, in das er nicht passt. Ich war zwar skeptisch, fand (finde) die Idee an sich aber nicht unbedingt schlecht.

Also habe ich es versucht und war sehr unglücklich in der Zeit.
Ich konnte Eifersucht und Besitzansprüche nicht einfach über Bord werfen, obwohl ich weiß, dass ein Großteil davon aus eigener Unsicherheit und Verlustängsten resultiert. Ich hatte das Gefühl, ich hätte nicht das Recht, eifersüchtig zu sein, weil die Beziehung ja offen war und dementsprechend konnte ich auch nicht darüber reden. Das war im Nachhinein sicher ein Fehler.
Das ganze hatte für mich immer etwas Unverbindliches (obwohl es das eigentlich nicht war) und damit war eine grundlegende Unsicherheit meinerseits verbunden. Und ich möchte keine Unsicherheit, ich möchte mir jemandes Zuneigung sicher sein. Ich hatte das Gefühl, ich musste ständig darum kämpfen und mich überhaupt ständig mit der Beziehung auseinandersetzen.
Also ich denke, die Praxis ist nochmal was ganz anderes als die Theorie. Und damit möchte ich nicht sagen, dass es für niemanden praktikabel ist. Nur für mich eben nicht.
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Kallisti

  • Gast
Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #292 am: 21 Juli 2011, 02:23:33 »

Ansichtssache


erst mal finde ich es toll, dass du das hier so sagst und Stellung beziehst. :)
Auch, dass du offen herangehst - nicht mit Abwehrhaltung/Verurteilung. :)

Ja, das Entscheidende hast du selbst schon geschrieben:

Zitat
Ich konnte Eifersucht und Besitzansprüche nicht einfach über Bord werfen, obwohl ich weiß, dass ein Großteil davon aus eigener Unsicherheit und Verlustängsten resultiert.

Hervorhebung von mir. Das ist einer der wichtigen Punkte. ;)

Dann auch

Zitat
Das ganze hatte für mich immer etwas Unverbindliches (obwohl es das eigentlich nicht war) und damit war eine grundlegende Unsicherheit meinerseits verbunden. Und ich möchte keine Unsicherheit, ich möchte mir jemandes Zuneigung sicher sein.

Das kann man ja aber nie - auch nicht in monogamer Beziehung - es gibt keine Garantie für "dauerhafte/beständige" und gegenseitige (!) Liebe (möglichst auch noch auf die gleiche Art und in der gleichen Intensität usw.). Die Liebe ist "freiwillig", kein Zwang, kein Geschäft, keine Vereinbarung - und meistens eben doch befristet - nur weiß man nicht, wie lange jeweils ...

Es gibt keine Sicherheit, keine wirkliche Verlässlichkeit. Es gibt nur den Wunsch danach (bei den meisten Menschen wohl?), die Entscheidung, Absicht dazu - die immer nur augenblicklich und "vorläufig" sein kann (!) - aber keine Sicherheit, keine Garantie.

Und da denken viele Menschen wohl doch, es sei aber "sicherer" in monogamer Zweierbeziehung - und dabei ist oft gerade diese Enge, diese "Verpflichtung" - wenn sie dann doch meist/irgendwann als solche empfunden wird und eben nicht mehr als eigener freiwilliger Entschluss - das, das gerade in monogamer Zweierbeziehung so "gefährlich" ist/werden kann ...

Und: wenn wir schon von "Liebe" sprechen (womit ich mich ja auch immer noch schwertue - mit dem Begriff, dessen Bedeutung, Definition - siehe im gleichnamigen thread ...):
Liebe hat doch immer erst mal mit "Geben" zu tun - oder? Nicht so sehr mit "Erwarten" und "Nehmen (oder: Haben!) wollen". ?


Ja, sicher sind Theorie und Praxis meistens zwei Paar Schuhe (im Leben generell, also auch hier).

Naja - klar hat es auch bei mir "Schwierigkeiten" gegeben - aber eben resultierend daraus, dass ich da "früher" vor allem noch jünger war und damit eben auch noch nicht mir selbst/meiner "Sache", meiner Haltung/Einstellung/Gedanken/Sichtweise so sicher! Ich dachte eben auch, das müsse doch eigentlich so und so sein ... - und der/die Partner wohl auch. Also klar - gab es Eifersucht, Verlustängste usw.

Heute bin ich mir selber einfach viel klarer, sicherer - in meiner Haltung, meiner "Denke" - ja, das liegt (wie so oft) an der "Lebenserfahrung". - Eben drum! ;)

Heute würde ich mit diesen Situationen anders umgehen - ja: vor allem würde ich viel offener darüber sprechen! (Über meine Einstellung, meine Gefühle, Gedanken - aber eben auch über die des/der Anderen, würde mehr fragen, versuchen, den Ursachen/Hintergründen für/von negative/n Gefühle/n auf den Grund zu gehen und dadurch eben vlt. lösen zu können. )

Aber klar: Wenn einer felsenfest davon überzeugt ist, er/sie kann bzw. will nur "monogam" - der andere aber eher "polygam" (oder "polyamor" - oder wie?? polyamorant, - amo(u)rös, - memorant, amorte?  ???   ;D) und man nicht bereit ist, Schritte aufeinanderzu zu machen, dann kann das wohl auch nix werden - dann gibt das sicher große Probleme. =/


Ich muss allerdings auch sagen, dass ich doch immer wieder/immer noch feststelle (nicht nur bei mir), dass Männer sich mit körperlicher/sexueller "Untreue" (der Partnerin) oft doch wesentlich schwerer tun als Frauen - das hatten wir irgendwo auch schon mal thematisiert (weiß nicht, in welchem thread).
Bei Männern scheint gerade der Aspekt, den Körper der Partnerin "zu besitzen", besitzen zu wollen doch ausgeprägter zu sein als bei Frauen (von Ausnahmen immer abgesehen).
Damit meine ich nicht, dass Männer eifersüchtiger wären als Frauen, nein! - Sondern eher, dass von Männern auch so Sprüche kommen, die Frau sei dann "beschmutzt" (körperlich!!) - so in der Richtung.

Das finde ich schon sehr heftig und kann so etwas eben gar nicht nachvollziehen.


Ansonsten kann ich nur sagen - habe ich aber hier bestimmt auch öfter schon geschrieben (im thread), dass ich durchaus meine, mehrere Menschen "gleichzeitig" "lieben" zu können (schon "geliebt" zu haben) - und damit beziehe ich mich nun nicht auf Sex. ;)

Und ja, natürlich habe ich mich auch schon zu mehreren Menschen "gleichzeitig" - also in bestimmtem Zeit"rahmen", Zeitabschnitt - sexuell "hingezogen" gefühlt ...  8) 
Das werde ich nun an dieser Stelle auch nicht weiter vertiefen.  ---> lol



Ich denke, es ist einfach so verinnerlicht (dass monogame Paarbeziehung das eigentlich "Richtige", "Gute" ist), dass viele Menschen sich solche "Regungen" gar nicht eingestehen wollen und können - wenn sie bei sich sowas auch nur ansatzweise wahrnehmen - bspw. Hingezogensein zu gutem, langjährigen Freund (der vlt. auch "vergeben" ist - also: im "Besitz" ! einer anderen Frau befindlich ;) ), da ja nicht sein kann, was nicht sein darf! Und da man "sowas" ja als "anständiger" Mensch einfach nicht macht - das wäre ja charakterlos und unmoralisch und völlig daneben.

Nein, ich werde jetzt nicht polemisch - das ist das, was die meisten Leute doch genau so darüber denken! Oder nicht?



Strigoi

Zitat
Als ob DU uns zum ersten Mal auf dieses Thema gebracht hättest. Zumindest ich hatte durchaus schon vor Jahren darüber nachgedacht.




Ja, aber ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich so durchdacht hat - man spricht so leichthin von "offener Beziehung" und doch gibt es da so viele Vorurteile, Verurteilung dessen, Abwehrhaltung demgegenüber - eben: die üblichen Sätze:
Klar, ich bin da total tolerant - soll jeder so machen, wie er will und glücklich wird - nur für mich (und meinen Partner!!!) wäre bzw. ist das absolut nichts!

;)


Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute sich wirklich genau damit auseinandergesetzt haben. Und dann ist offene Beziehung auch nicht gleichsetzbar mit "Polyamorie" - wie ich finde. Und das ist der nächste Punkt für Missverständnisse: dass Leute - wie so oft - von Ausdrücken ganz unterschiedliche Vorstellung und verschiedene Definitionen dafür haben. Daher bin ich ja immer erst mal für (gemeinsame) "Begriffsbestimmung" (wie das in "der" Philosophie auch so gehandhabt wird ;) ).

« Letzte Änderung: 21 Juli 2011, 02:29:38 von Kallisti »
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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #293 am: 21 Juli 2011, 09:02:13 »

Ich empfinde es nicht als eingeengt sein, wenn ich meinem Partner körperlich treu bin.

Ich persönlich mag "unverbindliche" Beziehungen nicht. Ich möchte auch keine Beziehung à la "wir sind nicht zusammen, haben aber Sex miteinander" haben. Ich würd mich da nicht wohlfühlen.

Wenn es nun Menschen gibt, die das anders sehen und handhaben, ist doch okay. Hauptsache, man geht ehrlich miteinander um und beide (bzw. alle) sind damit einverstanden.  :)
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Kallisti

  • Gast
Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #294 am: 21 Juli 2011, 11:33:59 »

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Was ist an einer monogamen Paarbeziehung verbindlich - wodurch, auf welche Weise ist sie "verbindlich" und: für wie lange (so)?

Ich denke, genau das ist der Irrtum, der "Denkfehler", der bei den meisten Leuten vorhanden ist. ;)

Nur weil/wenn zwei von sich sagen, sie seien "ein (Liebes-)Paar", ist damit nicht gesagt, für wie lange sie das sind, dass sie sich (gegenseitig) darauf verlassen können, dass sie es auch (lange - wie lange?) bleiben (werden).

Und auch die "Bedingungen" sind ja nicht "geklärt". Nur, dass man allgemeinhin also davon ausgeht, dass innerhalb einer solchen monogamen Beziehung, die Partner nicht sexuellen Kontakt mit anderen Menschen haben (sollen bzw. - eine Zeit lang so auch: wollen).

Aber dazu hatte ich oben ja schon die Frage gestellt:
Man kann vlt. über den Körper des Partners eine gewisse "Kontrolle" bzw. Zwang ausüben -> was ja dann der Fall ist, denn man bestimmt, dass der andere nur mit einem selbst Sex hat/haben darf/haben soll. Und der Andere stimmt dem gewissermaßen (nonverbal, stillschweigend) "ganz selbstverständlich" zu - aber es ist dabei keine Verbindlichkeit gegeben, denn niemand sagt, kann festlegen: für wie lange das so ist bzw. bleibt! Und wenn es nicht mehr so ist, dann: gibt es also Konflikte, Probleme in der Beziehung oder aber: es ist (oftmals!) das Ende der Beziehung (nicht unbedingt sofort, aber über Kurz oder Lang zumeist doch.  - Warum?: Weil es meiner Ansicht nach so war/ist, dass die Beziehung auf falschen Annahmen, Bedingungen, Vorstellungen basierte (eben der Vorstellung, Erwartung bzw. Bedingung der Monogamie).

Nicht aber hat man Kontrolle, Wissen über seine Gedanken! Denn die kennt man nicht (glücklicherweise!).

Wenn also der Partner körperlich zwar nur mit mir "sexuellen Kontakt hat" (ja, ich formuliere das die ganze Zeit bewusst so "steif", so "neutral" ;) ), kann er aber doch in seinen Gedanken mit einer oder mehreren anderen Menschen durchaus "Sex haben"! ?

Und dann ist er doch nicht unbedingt wirklich und ganz (und vielleicht auch nicht gerne und vlt. auch nicht - mehr? - freiwillig und "überzeugt"!!:) bei/mit mir!

Das würde ich nicht wollen! Ich finde es dann doch viel ehrlicher, zu seinen Gedanken, Gefühlen, Bedürfnissen offen zu stehen und mit dem Partner darüber zu sprechen.
Sicher: nicht alles, das man "phantasiert" muss alleine deshalb auch "ausgelebt" werden und will es auch nicht immer oder zwangsläufig. Keineswegs.

Aber wenn man schon ein paar Jahre länger zusammen ist (so spätestens ab 10 aufwärts sage ich mal: zur groben Orientierung), dann ist das doch ganz natürlich, dass man sexuell in "Flauten" kommen kann.

Viele machen dann aber einfach "weiter wie bisher" (auch evlt. mit "Neues ausprobieren" usw. - aber eben: sie bleiben körperlich evtl. also monogam und haben nur mit dem Beziehungspartner Sex) - dabei sind sie aber keineswegs "glücklich" oder zufrieden mit dieser Situation.

Und bei den ein oder anderen ;)  läuft es dann eben anders: Sie gehen entweder heimlich "fremd" oder sie trennen sich.

Ja, das ist das, das man selbst im eigenen Umfeld beobachten kann und das auch eben weil es so "normal" und üblich ist, in unzähligen Büchern, Filmen, Musiktexten (in "der Kunst" ;) ) immer und immer und immer wieder thematisiert, aufgegriffen und breitgetreten wird.



Eisbär


klar, du kannst natürlich immer behaupten, in deinem Umfeld kenntest du jede Menge Paare, die glücklich monogam leben -und das schon seit 50 Jahren! - Glaubwürdig ist das allerdings nicht.  ;D

Zu deinem link bin ich noch nicht gekommen, dazu vlt. wann anders mehr.



« Letzte Änderung: 21 Juli 2011, 11:37:05 von Kallisti »
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  • Gast
Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #295 am: 21 Juli 2011, 11:43:39 »

Kaffeebohne

Was ist an einer monogamen Paarbeziehung verbindlich - wodurch, auf welche Weise ist sie "verbindlich" und: für wie lange (so)?

Ich denke, genau das ist der Irrtum, der "Denkfehler", der bei den meisten Leuten vorhanden ist. ;)

Nur weil/wenn zwei von sich sagen, sie seien "ein (Liebes-)Paar", ist damit nicht gesagt, für wie lange sie das sind, dass sie sich (gegenseitig) darauf verlassen können, dass sie es auch (lange - wie lange?) bleiben (werden).
"Verbindlich" in dem Sinne, daß man sich eben körperlich treu ist, und nicht nach dem Motto "Och, heute mal nicht Du, heute mal XY" lebt.

Natürlich gibt es NIE eine Garantie!  ;) Weder in monogamen Beziehungen, noch in anderen Beziehungsformen.

"Irrtum" oder "Denkfehler" würde ich es nicht nennen. Es ist mein Weg (und der Weg, den auch andere bevorzugen), eine Beziehung zu leben. Ich fühle mich so gut und sicher. Ich glaube, da ist der Mensch an sich so vielfältig, daß man nicht unbedingt von "Irrtümern" reden kann, sondern vielleicht eher von "Arten", eine Beziehung zu leben.

Die sexuelle Lust mag nach Jahren vielleicht verblassen, vielleicht verändert sie sich aber auch nur von "purer Lust" in "Vereinigung mit dem Partner" (Hilfe, das klingt geschwollen). Es gibt in einer Beziehung doch auch nicht nur Sex, sondern auch viel mehr Dinge, die im Laufe der Jahre immer wichtiger werden. Eine Beziehung verändert sich und lebt.  Ich muß mich z. B. mit einem Partner auch auseinandersetzen können. Wenn das alles nicht mehr gegeben ist, dann geht die Basis verloren. Nur Sex allein ist eine schlechte Basis.  ;)
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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #296 am: 21 Juli 2011, 12:48:02 »

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Ja, mir stellt sich nur die Frage:
Warum haben viele Menschen (z.B. also aktuell: in unserer Kultur/Gesellschaft/Zeit) ein so großes Problem damit, einen Menschen sexuell "zu teilen", wenn sie ihn doch aber geistig und emotional (SOGAR EMOTIONAL!!!) doch durchaus und ganz selbstverständlich mit anderen Menschen teilen (können) ?

Wie oben schon gesagt - und wie ihr selbst sagt: auch eine enge Freundschaft (wie auch in einer Beziehung so!), auch gute Gespräche, gemeinsames Tun/Unternehmungen/Tätigkeiten/Hobbies ... können Menschen emotional (und geistig) sehr verbinden und eine Intimität schaffen!
Wenn ich meinen Partner also auf diese Weise mit (seinen) guten Freunden und Freundinnen teilen kann - warum nicht auch sexuell? Was ist daran so anders oder so "speziell"? -> Ich bin ihm doch nicht weniger "wert" oder lieb: nur weil: er auch (genau wie mich) noch andere Menschen "liebt", in seinem Leben nicht missen will, mit ihnen Kontakt/Umgang hat, Freundschaften pflegt und ggf. also auch Sex hat. ?


Und das mit den anderen wichtigen Aspekten einer Partnerschaft/Beziehung: klar, natürlich basiert eine "gute", mitunter langjährige glückliche Beziehung nicht ausschließlich, auch nicht überwiegend auf gemeinsamem Sex. ABER: Je nach Menschen und Paar (also auch: je nach "Kombination") ist der gemeinsam ge-/erlebte Sex durchaus eine sehr wichtige und beziehungsstabilisierende (!!!) Komponente: wenn: er "erfüllt" ist (wenn beide ihn so empfinden).

--> Einerseits werden wir von/mit  "Sex" überschüttet und von uns gefordert, wir sollten offen, nicht prüde, verklemmt, sondern tolerant, "liberal" ... sein - und dann geben wir uns auch selbst oft so, um nicht "hinter den anderen herzuhinken", ihnen in nichts nachzustehen, nicht negativ auf- oder aus dem Rahmen (des "Normalen", "Gültigen", "Geltenden") zu fallen.

ANDERERSEITS sind wir dann aber doch auch so, dass es heißt: ach, Sex ist doch gar nicht so wichtig, wird viel zu überbewertet usw.
(Vielleicht eben aufgrund des Drucks, der da vlt. doch auf vielen liegt.)

Ich bin der Meinung, "erfüllter" Sex in Beziehungen wird oft doch unterschätzt! Und wenn ein solcher fehlt, wird das unterschätzt!

Sicher verändert sich die Sexualität - die eigene und die in Beziehung(en) gelebte - mit dem Alter, den Erfahrungen, der eigenen Entwicklung, den Lebensphasen und - umständen etc.!
Und natürlich gibt es viele andere Sachen, die in einer "glücklichen" Beziehung ausschlaggebend, wichtig sind!!!

Aber wie grade gesagt: es sollte nicht unterschätzt werden, wie stabilisierend, bereichernd und verbindend "erfüllte" Sexualität in einer und für eine Beziehung ist bzw. sein kann - auch, bei fortgeschrittenem Alter und Beziehungsdauer. - Nur eben: dass das dann nicht unbedingt (so lange immer nur) monogam möglich ist/sein kann (sein wird). ;)

Ja, meiner Ansicht nach.  :)

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sYntiq

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #297 am: 21 Juli 2011, 13:38:14 »

Warum haben viele Menschen (z.B. also aktuell: in unserer Kultur/Gesellschaft/Zeit) ein so großes Problem damit, einen Menschen sexuell "zu teilen", wenn sie ihn doch aber geistig und emotional (SOGAR EMOTIONAL!!!) doch durchaus und ganz selbstverständlich mit anderen Menschen teilen (können) ?

Hmm... Kannst du dich deinem Partner/deinen Partnern geistig und emotional nur auf dem gleichen Level öffnen wie "anderen" Menschen gegenüber? Dann allerdings kann ich deine Ablehnung, bzw. dein Unverständnis monogamen Beziehungen gegenüber durchaus verstehen.
Gibt es nicht in einer Beziehung das gewisse Etwas, das gewisse geistige "mehr", das emotionale Plus, welches man nur mit/bei seinem Partner "erlebt"?
Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, kommt es in einer Beziehung auf mehr an als auf Sex. Irgendetwas muss dieses "mehr" doch sein. Und ob man dieses "mehr" wirklich auch mit anderen Menschen teilt?

Oder anders: Wenn dein Partner dich geistig und emotional ganz selbstverständlich mit anderen teilt, und körperlich dann auch noch... Was bleibt dann da noch über? Warum dann überhaupt eine Beziehung mit ausgerechnet diesem Partner (auch wenn es eine offene ist) Was verbindet dich mit IHM aber nicht mit anderen?

--> Einerseits werden wir von/mit  "Sex" überschüttet und von uns gefordert, wir sollten offen, nicht prüde, verklemmt, sondern tolerant, "liberal" ... sein - und dann geben wir uns auch selbst oft so, um nicht "hinter den anderen herzuhinken", ihnen in nichts nachzustehen, nicht negativ auf- oder aus dem Rahmen (des "Normalen", "Gültigen", "Geltenden") zu fallen.

ANDERERSEITS sind wir dann aber doch auch so, dass es heißt: ach, Sex ist doch gar nicht so wichtig, wird viel zu überbewertet usw.
(Vielleicht eben aufgrund des Drucks, der da vlt. doch auf vielen liegt.)

Das ist mir hier gerade ein wenig zu schwarzweiss. zu "entweder oder"
Kann man nicht bez. des Themas Sex offen, tolerant und liberal sein, ihn aber trotzdem für überbewertet halten?
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Kallisti

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #298 am: 21 Juli 2011, 14:31:07 »

Zitat
Hmm... Kannst du dich deinem Partner/deinen Partnern geistig und emotional nur auf dem gleichen Level öffnen wie "anderen" Menschen gegenüber? Dann allerdings kann ich deine Ablehnung, bzw. dein Unverständnis monogamen Beziehungen gegenüber durchaus verstehen.
Gibt es nicht in einer Beziehung das gewisse Etwas, das gewisse geistige "mehr", das emotionale Plus, welches man nur mit/bei seinem Partner "erlebt"?
Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, kommt es in einer Beziehung auf mehr an als auf Sex. Irgendetwas muss dieses "mehr" doch sein. Und ob man dieses "mehr" wirklich auch mit anderen Menschen teilt?

Oder anders: Wenn dein Partner dich geistig und emotional ganz selbstverständlich mit anderen teilt, und körperlich dann auch noch... Was bleibt dann da noch über? Warum dann überhaupt eine Beziehung mit ausgerechnet diesem Partner (auch wenn es eine offene ist) Was verbindet dich mit IHM aber nicht mit anderen?

sYntiq

nein, ich denke nicht, dass es in der "Wertigkeit" - auf einer "Werteskala" der "Intensität" Unterschiede gibt -> wie du es oben darstellst, anführst.

Sondern Unterschiede bestehen darin, dass Menschen individuell, "einzigartig" sind und eben deshalb nicht beliebig austauschbar!

Ich empfinde verschiedenen Menschen deshalb "verschieden" gegenüber/habe "unterschiedliche" Gefühle für unterschiedliche Menschen (und auch nicht jeden Tag gleich so): weil die Menschen "verschieden"/individuell sind!
Und daher ist keine Beziehung genau so wie die andere. Und daher ist auch gar nichts "austauschbar". - Klar, ich kann die eine monogame Beziehung gegen eine andere (monogame Paarbeziehung) tauschen (bzw. löst eine die andere oft ab - mit mehr oder weniger zeitlichem Abstand dazwischen).  ;)  - Genau: so ist das üblich. ;)

Aber ich kann auch persönliche (emotionale oder: emotionale und sexuelle) Beziehungen (Freundschaften z.B.) Beziehungen zu mehreren Menschen gleichzeitig leben.

Und da würde ich niemanden missen wollen oder "austauschen" und "beliebig durch irgendwen anderen ersetzen" - da ich ja zu jedem einzelnen eine - persönliche! - Beziehung habe!

Es ist nicht so, dass ich einen Gegenstand gegen den anderen austausche - sondern dass ich zu jedem Menschen (in solchen Beziehungen) eben: einen Bezug habe: einen persönlichen, emotionalen, individuellen - und diesen Bezug habe ich auf diese Weise so nur zu ihm -> diesem Menschen! Und eben das ist nicht austauschbar!

Denn: mit jedem verbindet mich etwas anderes - andere (gemeinsame) Interessen, Fragen/Zweifel, "Spaß", Gefühle, Erlebnisse, Erfahrungen, Erinnerungen ... ! - Das habe ich so nur mit diesem Menschen - und mit dem/den anderen (Freund oder Beziehungspartner bzw.: Mensch) also andere!!! Die aber eben nur "anders" in ihrer Art, ihrem "Inhalt" sind - NICHT ABER IN IHRER WERTIGKEIT/WICHTIGKEIT !

Undalle gehören auf ihre Weise eben "dazu" -> ich muss meine Liebe in monogamer Zweierbeziehung ja auch "aufteilen": können -> auf den Partner, ggf. meine/unsere Kinder und meine/unsere Freunde oder auch Familienangehörige.

Zu all diesen Menschen habe ich doch (mal von positiven Umständen ausgehend) auch eine emotionale, vlt. auch sehr tiefe und: absolut individuelle, nicht austauschbare Beziehung, Gefühle, Verhältnis, Kontakt ... !!!   

Nicht?

Was also "über bleibt", ist die jeweilige Persönlichkeit und das, das mich nur mit dieser einen Freundin oder diesem einen Freund oder diesem einen Partner auf eine spezielle Weise genau so verbindet - und das ich nicht "abgeben" (müssen) möchte -  nur weil mein monogamer Partner mich ganz für sich allein besitzen/haben will und nur er vollkommen über mich, meine Gefühle, deren Intensität und meinen Körper und meine Sexualität verfügen (können, dürfen) möchte!

Daher noch mal die Anmerkung: Liebe ist freiwillig, kein Tauschgeschäft, kein Handel und vor allem eher Geben als Nehmen.

Und da jeder Mensch, der mir wirklich (emotional) nahesteht, für mich besonders ist, ist er auch nicht austauschbar! Auch nicht, wenn die Beziehung ein Ende hat (also auch bspw.: die Freundschaft - egal ob mit oder ohne Sex).

Ich spreche daher auch NIE bzw. beziehe mich bei all dem NIE auf one-night-stands. Denn das ist etwas ganz und gar anderes!!

Und ich spreche daher auch nicht von "sexuellen Affären", sondern von "Freundschaften mit Sex" und "Freundschaften ohne Sex" - und da ist es auch nicht so, dass die einen für mich "mehr wert" sind als die anderen, sondern: jede auf ihre Art für mich so richtig - auch wenn sich daran mal etwas ändert (der Sex bspw. ganz wegfällt oder auch erst neu hinzukommt).

Es geht letztlich immer darum, zu Menschen eine (individuelle, einzigartige, emotionale) Beziehung zu haben! Aber die ist zu/mit jedem in ihrer Art, ihrem Ausdruck, ihrer Praxis eben unterschiedlich!!!


Ich spreche nicht vom Wild-durch-die-Gegend-Vögeln - wie oben schon angemerkt: es geht (mir!) nicht um reine Triebbefriedigung - dafür brauche ich garantiert keinen (einzigen) anderen Menschen. ;)  Und es geht mir auch nicht um anonymen Konsum (von Menschen, von Sex).


...  Aber ich denke/hoffe, das habe ich inzwischen hinreichend klarmachen können. ?  ;)


?



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Eisbär

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Re: Promiskuität, Treue, Fremdgehen...
« Antwort #299 am: 21 Juli 2011, 15:50:36 »

Eisbär

klar, du kannst natürlich immer behaupten, in deinem Umfeld kenntest du jede Menge Paare, die glücklich monogam leben -und das schon seit 50 Jahren! - Glaubwürdig ist das allerdings nicht.  ;D
Wenn Du meinst, ich lüge, wenn ich Dir sage, daß meine Eltern seit fast 39 Jahren glücklich verheiratet sind, brauchen wir gar nicht weiter zu reden.
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