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Autor Thema: Wozu Geisteswissenschaften?  (Gelesen 32339 mal)

Thomas

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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #75 am: 26 April 2005, 11:24:12 »

Zitat
... ich geb´s (auch) auf!

Mach das, dadurch ersparen wir uns alle viel getippe für nichts.War aber schön, das wir mal drüber gesprochen haben. :wink:
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Eisbär

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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #76 am: 26 April 2005, 11:26:18 »

Zitat von: "colourize"
... ich promoviere derzeit zum Dr. rer. nat. (Doktor der Naturwissenschaften).
Uuups..! :mrgreen:



Aber mal ernsthaft:
Zitat von: "Kallisti"
Zitat
@Trakl und Kallisti:
Wofür ganz konkret braucht man (jeder von uns) Soziologen, Philosophen usw.?

Ich bestreite ja nicht, daß man sie braucht, aber Ihr solltet Euren Standpunkt sachlicher erläutern. Anhand von simplen Beispielen (vgl. oben).
Auf den letzten Seiten haben Trakl und ich einige/mehrere solcher Beispiele aufgezählt!! Das muss ich jetzt nicht noch mal kopieren oder?!
Öhm... auf den letzten Seiten hat Trakl in erster Linie phaylon und ab und zu Thomas angegriffen.
Argumente und Beispiele habe ich nicht gesehen. Ich werde aber den thread nochmal durchlesen... Auch wenn das aufgrund fehlender Sachlichkeit (und die erwarte ich von jemanden, der sich "Wissenschaftler" schimpft, egal in welchem Bereich!) schwierig wird, es macht echt keinen Spaß zu lesen. Und das obwohl ich das Thema sehr spannend finde.
Zitat
Was colourize so prägnant formulierte, ist zutreffend, aber: nichts anderes haben auch Trakl und ich vorher - ausführlicher, aber durchaus verständlich! - dargestellt
Nein, sorry, das habt Ihr meines Erachtens nicht. Darauf habe ich, der durchaus auf Eurer Seite steht, wenn es darum geht, ob man GW braucht, leider vergeblich gewartet.
Und zu Deinem "ausführlicher"... ich finde durchaus die Themen und Beiträge von Dir sehr interessant. Ich wünschte nur meistens, sie wären weniger ausführlich.
In den 80ern stand in den Telefonzellen gerne noch mal das Sprüchlein "Fasse Dich kurz!"
Das ist leider etwas, was GWler nicht im Studium lernen, habe ich manchmal den Eindruck... :roll:

Edit: "Wer's nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er's kann." Karl Popper (aus "Wissenschaftliche Arbeiten - Ein Leitfaden für... von Prof. Rossig)


Zitat
- und Ähnliches findet sich auch auf der von mir angegebenen Seite (siehe Seite 1 dieses threads) - auch: von anderen Geisteswissenschaftlern formuliert.
Ich habe aber keine Lust, auf irgendeinen Link zu gehen und auch nicht die Zeit, mir da mal eben 10.000 Worte durchzulesen, um eine handvoll Argumente und handfeste Beispiele zu finden.
Zumal Du ja hier vor Ort bist und das ganz bestimmt auch KURZ mit Deinen eigenen Worten einem Laien erklären kannst.
Kannst Du das nicht, fürchte ich, solltest Du Dich bei dem Studium doch etwas mehr bemühen!


Zitat
Zitat von: "colourize"
Erkenntnisse, die mir helfen beispielsweise eine Atombombe zu bauen, sind ökonomisch sicherlich besser verwertbar, als Erkenntnisse, die mir helfen die Funktionsweise von Gesellschaften zu durchschauen. Nichts desto trotz sind beides Erkenntnisse der Wissenschaft, die unsere Weltsicht definieren und unser Bild von der Wirklichkeit, die uns umgibt, prägen.
und:
Zitat
Die ökonomische Verwertbarkeit von Erkenntnissen als alleiniges Kriterium für die Legitimation ihrer wissenschaftlichen Entdeckung und Erforschung anzusehen, hieße die kapitalistische Verwertungslogik zur Maxime unseres Seins zu erheben.
Wie gesagt: nichts anderes haben auch schon Trakl und ich auf den letzten Seiten zum Ausdruck gebracht (und auch: siehe mein link...)!
colourize sagt, das die ökolonomische Verwertbarkeit der GW nicht so sehr gegeben ist.
Das würde ich sogar noch bestreiten. Wenn eine Soziologe z.B. gesellschaftliche Zusammenhänge erkennt und beschreibt, ist das durchaus wichtig, um sich zu überlegen, an welchen Stellen etwas im argen liegt und wie man es in Ordnung bringt.
Die zunehmende Verarmung von Familien mit Kindern und die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich sind jedenfalls keine Erkenntnisse von Physikern oder Chemikern.
Zielgruppenorientierte Werbung erfordert auch, die Eigenschaften der Zielgruppen zu (er)kennen...
(im übrigen finde ich es beschämend für Euch, daß ich als angehender Ingenieur hier für Euch erzählen muß, wofür Ihr praktisch da seid!)


Zitat
Nur scheint es hier wieder mal um ganz banale persönliche Sympathien und Antipathien (oder krampfhafte Suche nach Bestätigung der eigenen Ressentiments) zu gehen!
Dieser Einwurf geht von einer völlig falschen Grundannahme aus!
Ich habe nichts gegen Dich, im Gegenteil. Zu einem großen Teil finde ich Deine Beiträge in diesem Forum wirklich erfrischend. Ich habe eben so meine Probleme mit ein paar Details (wie zum Beispiel der inflationäre Gebrauch von Satzzeichen [der sich übrigens merklich verbessert hat], den ich aber versuche zu übersehen, um mich dem Inhalt zu widmen), aber außer daß ich empfinde, daß Du Deine Beiträge deutlich kürzer formulieren solltest, habe ich da wenig dran auszusetzen.
Und anderer Meinung kann jeder mal sein!
Zitat
Denn: wenn colour es sagt, isses plötzlich gekauft, wenn andere das Gleiche posten (nur in anderen, aber ebenso verständlichen Worten), dann isses nur sinnloses, inkompetentes Geschwätz...
colour hat sich da aber erstens kurz ausgedrückt, zweitens tatsächlich verständlicher und drittens habe ich eben diese Argumente so noch nicht von Euch gelesen.
Zumal das von ihm sehr sachlich kam und von Euch immer sehr polemisch-idealistisch.
Ihr seid (angehende) Geisteswissenschaftler! Erklärt einem Laien (wie z.B. Thomas) doch einmal anhand von ganz simplen Beispielen, was er (ganz konkret und persönlich er) für Vorteile von Geisteswissenschaftlern hat. Ohne ihn zu zwingen x Seiten Text unter irgendeinem Link zu lesen.
Das sollte für eine professionelle Philosophin doch kein Problem sein!

Sooo
und nun @ Thomas:
Zitat von: "Thomas"
Um es mal ganz platt darzustellen : Leute, die einen Porsche fahren, tun das mit sicherheit auch aus Prestigegründen.Die Geisteswissenschaftler sind sozusagen die "Porsches" unserer Gesellschaft.So kann man anderen Völker, Kulturen, Nation unterschwellig zu verstehen geben : "Seht her, wir sind eine Hochkultur, wir besitzen das volle Programm an Dichtern und Denkern".Letzteres können wir uns auch immer wieder selber genüßlich vor Augen führen.Fahren kann ich aber auch mit einem 10 Jahre alten Opel Corsa, das was ich damit EIGENTLICH ereichen möchte (nämlich der Transport von A nach B) funktioniert damit genau so gut.
Beide Autos wurden von Ingenieuren entworfen und gebaut. Zumindest der Motor und weite Teile der Karosserie.
Im Innenraum allerdings tobten sich sicherlich auch Geisteswissenschaftler aus, deren Aufgabe es war, ein sowohl ansprechendes, aber auch gerade benutzerfreundliches Design zu entwerfen.
Du willst ja, wenn Du nachts ins Auto steigst, nicht ewig nach dem Schalter für das Abblendlicht suchen, also wird da geguckt, wo Du ihn instinktiv gut findest. Und alles, was am Auto entworfen wird, um es für Dich besser bedienbar zu machen, ist Aufgabe von Humanwissenschaftlern. Die sollen nämlich Dein Verhalten vorhersagen.

Ebenso, wie sie feststellen sollen, was für ein Auto überhaupt gebaut wird. Wo in der Bevölkerung ein Interesse besteht. Brauchen wir noch ein verrosteten Kleinwagen oder sind übergroße Familien-Geländewagen in?

Porsche hat sicherlich GWler nach den Absatzchancen für den Cayenne gefragt und wie dieser am besten gestaltet werden kann, bevor sie den Ingenieuren den Auftrag für die Umsetzung gaben...
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Kenaz

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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #77 am: 26 April 2005, 11:32:23 »

Ach, Ihr Thomas-Sisters,

eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, mich in dieses Gespräch hier nicht einzumischen, da ich mittlerweile weiß, daß bei Euch Hopfen und Malz verloren ist, wenn es darum geht, daß Ihr mal ein bis zwei Zentimeter über Euer enges Tellerrändlein hinweggucken solltet. - Doch wie es halt immer so ist: Ich gehöre eben zu den "Porsches unserer Gesellschaft", bin dafür durchaus dankbar, und erzähle den Corsafahrern deshalb hin und wieder durchaus ganz gerne mal, wie schön sich so ein Porsche fährt - auch wenn sie's in ihren engen Nuckelpinnen nie kapieren werden. Ihr Gepöbel sei Ihnen verziehen: Ich wäre auch aggressiv, wenn ich tagaus, tagein in so einem engen Gehäuse vor mich hinvegetieren müßte. - Und was juckt es schließlich die Eiche, wenn sich der Eber an ihr kratzt?

Und da sich hier vor mir schon einige Leute die Finger wundgetippt haben, um Euch etwas klarzumachen, was Euren materialistisch verblendeten Horizont bedauerlicherweise, doch offenkundig bei weitem übersteigt, zäume ich das Pferd nun noch einmal von einer etwas anderen Seite auf:

Zitat von: "Die Thomas-Sister"
weil diese, ein paar Zeilen umfassende "Klarstellung" immer noch keine wirklich zwingenden Argumenten FÜR die Notwendigkeit von Geisteswissenschaften enthielt.
Colourize hat wunderbar erklärt, das eine Gesellschaft möglicherweise geistig ärmer wäre ohne Geisteswissenschaften.Aber das ist kein Grund.

- Ja siehst Du, da sind wir doch gleich an des Pudels Kern angekommen: Die Zauberformel liegt nämlich in den "zwingende Argumenten FÜR die Notwendigkeit" von irgendetwas. Denn Du hast völlig recht: ZWINGEND NOTWENDIG sind die Geisteswissenschaften nicht. Die Menschen haben jahrtausendelang quietschvergnügt in Höhlen gelebt, gefickt, gefressen, gejagt, gelacht und sich hin und wieder auch mal gegenseitig die Schädel eingehauen und kein Aas hat die Geisteswissenschaften auch nur ein klitzekleines bißchen vermißt. - Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit waren die Neandertaler vor ein paar hunderttausend Jahren kein bißchen unglücklicher als ein Opel-Corsfahrer heute. - Doll, was!? Hast Du also recht gehabt!? - Also doch alles nur überflüssiges Gesindel, das auf der faulen Haut liegt und sich den schönen Lenz von Deinen sauer erarbeiteten Steuern finanzieren läßt ...?!

Doch halt! - Denken wir einen Schritt weiter, wenn das Deine Kapazitäten nicht erschöpft. - Ich zitiere dazu mal eben ein Statement des Kameraden Eisbär von weiter oben:
Zitat von: "Eisbär"
Ohne Quantenphysiker hätten wir keine CD-Spieler.
Ohne Astro-Physiker kein GPS.
Ohne Chemiker keine Medikamente.
Ohne Biologen keine vernünftigen Mediziner.

Und man kann noch lustig weitermachen: Wir hätten - o Schreck, o Graus! - keine Computer, keine Autos, kein Fernsehen, keine Mikrowellen, keine Playstations, keine Hochhäuser, Flugzeuge, Atomkraftwerke, Tiefkühltruhen und -gerichte, keine Einkaufszentren oder Burger-Ketten usw. usf. - Jedoch: halten wir inne und bedenken wir nun wieder Deinen Einwand von vorhin: Welches zwingende Argument spricht eigentlich für die Notwendigkeit von CD-Spielern? Welches für GPS? Und welches für die Notwendigkeit von Fernsehern, Mikrowellen, Flugzeugen, Playstations, Burger-Kette, ja selbst für die von Medikamenten und Medizinern?!

Zwingende Argumente für die Notwendigkeit all dessen, liebe Thomas-Sisters, werdet Ihr wohl kaum aus dem Hut zaubern können, denn für all diese - zugegebenermaßen hübschen - Sachen gilt das, was wir eingangs bereits im Hinblick auf die Geisteswissenschaften feststellten: Die Menschheit ist jahrtausendelang ganz prima ohne ausgekommen und war deshalb auch nicht nenenswert unglücklicher als unser Opel-Corsa-Fahrer heute, wenn er stundenlang im Stau steht oder seine Frau ihn mit dem Briefträger betrügt oder er seinen Job verliert, weil sein Chef plötzlich bemerkt, daß eigentlich überhaupt kein zwingendes Argument für die Notwendigkeit spricht, den Arbeitsplatz unserer Opel-Cors-Fahrers nicht durch eine wesentlich umgänglichere und pflegeleichtere Maschine oder einen bedeutend preisgünstigeren Polen zu ersetzen. - Glück und Unglück - und zwischen diesen beiden Polen spielt sich das menschliche Drama nun mal ab - waren zu allen Zeiten der menschlichen Entwicklung bekannt, ob mit oder ohne Computer, Opel Corsa oder Geisteswissenschaften.

Und nicht einmal die ach so hochgejubelte Medizin ist ein zwingendes Argument: Krankheiten gab es zu allen Zeiten, ja, ich würde mich sogar zu der Behauptung versteigen: jede Zeit hat genau die Krankheiten, die sie verdient; - und zu allen Zeiten gab es Menschen, die sich mit der Behandlung dieser Krankheiten beschäftigten. Heute geht man zum Arzt, früher zum Schamanen, und es ist eine erstaunliche Tatsache, daß schamanische Praktiken, so lange sie in ein stabiles System von Glaubens- und Überzeugungsparadigmen eingebettet sind, durchaus bemerkenswerte Wirksamkeit entfalten. M. a. W.: Zwingend nötig ist die Medizin, wie wir sie heute kennen, keineswegs.

Ihr werdet nun einwenden: "Ja-ha-haaaaaaa, aber sie hat die Lebensqualität doch ungemein erhöht: oder willst Du wieder zurück in die Höhlen und Dir Kräuterumschläge verpassen lassen, wenn Du eine Gallencholik hast?!" - Ganz recht, liebe Thomas-Sisters, das will ich keineswegs, denn die Medizin, wie ich sie kenne, ist ein Bestandteil der Welt, wie ich sie kenne - und in Teilen auc h durchaus schätze -, zudem verfüge ich nicht über die paradigmatischen Grundüberzeugungen, die eine schamanische Heilungsprozedur erst zu einer rechten Erfolgsstory machen.

Und nun nähern wir uns dem Kern des Gedankens: Ich brauche Kant oder Hegel, transzendentale oder negative Dialektik, praktische Philosophie oder erkenntnistheoretische Skepsis, theologische Betrachtungen über die Natur Gottes, soziologische Studien über die Funktionsweise der Gesellschaft oderoderoder letztlich genauso nötig, wie ich Computer, Mikrowellen, Medizin oder Mickymausheftchen brauche: letztlich nämlich gar nicht! - Was, wie mehrfach geschehen, kinderleicht dadurch zu beweisen ist, daß es die Menschheit weitaus länger gibt als all diesen ach so unverzichtbaren Mumpitz! - Ich kann mich aber mit Fug und Recht fragen: WILL ich eine Welt ohne all diesen Mumpitz?!

Ich für meinen Teil bin nun geneigt zu sagen: Mir erscheint eine Welt ohne Fernsehen oder Spielekonsolen, ohne Opel-Corsa oder Sisters-Of-Mercy-Platten durchaus nicht so verkehrt. Ich möchte jedoch um keinen Preis in einer Welt, die sich durch eine derartige intellektuelle Bedürfnislosigkeit auszeichnet, leben, wie Du sie in Sätzen wie diesem hier perhorreszierst:
Zitat von: "Die Thomas-Sister"
Geschichte finde ich auch sehr interessant, aber das ist keine Begründung, warum man sie unbedingt benötigt.

Das wirst Du wahrscheinlich anders sehen, ich weiß. Es ist Dir höchstwahrscheinlich ungleich wichtiger, daß Dein Rechner funzt und auf der samstäglichen Party genug geile Ischen zu irgendwelchem 80s-Goth-Genöle rumspringen, als zu begreifen, warum Nietzsche den europäischen Nihilismus durch die Lehre von der Ewigen Wiederkunft des Gleichen überwunden sieht. - Mag sein. Die Geschmäcker und Ansprüche sind eben verschieden, Gott sei's gedankt! Ich für meinen Teil bin da aber anders gepolt; und ich möchte es auch in Zukunft gesichert wissen, daß es Menschen gibt, die sich über dergleichen Gedanken machen und sich professionell damit beschäftigen, um es adäquat weitergeben und vermitteln zu können. Denn das hier: ...
Zitat von: "Die Thomas-Sister"
Übrigens sehen ich, wie ich auch schon des öfteren erklärte, die Studiengänge der Geisteswissenschaften nicht zwingend als Voraussetzung für das "entstehen" von Geisteswissenschaftlern.Oder wo hat Platon studiert ?

... beweist nur eins: Deine überaus betrübliche, halsstarrige Ignoranz. Wissen kann nur vermittelt werden, wenn es von Menschen rezipiert und weitergegeben wird (Platon hat übrigens - nur zu Deiner Information - bei Sokrates "studiert"). Und ob Du es glaubst oder nicht: Ich bin nicht der einzige, der das Bedürfnis verspürt, etwas weiter als nur von hier bis zur nächsten Ecke, von heute bis Samstagabend oder von Monatsanfang bis Lohnüberweisung am Monatsende zu denken. Schön für Dich, wenn Du so bescheiden bist und Deine "zwingenden Notwendigkeiten" rein materieller Natur sind.

Meine sind es jedenfalls nicht und ich hoffe und bete, daß es immer Menschen geben wird, deren "Notwendigkeiten" sich nicht im rein "physisch Greifbaren" erschöpfen; denn sonst könnte Nietzsche recht behalten mit seinen prophetischen Worten vom "letzten Menschen":

Zitat von: "Friedrich Nietzsche"
"Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern" - so fragt der letzte Mensch und blinzelt.
Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der Alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.

"Wir haben das Glück erfunden" - sagen die letzten Menschen und blinzeln.
Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.
Krankwerden und Misstrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Thor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!
Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.
[...]
Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit.
"Wir haben das Glück erfunden" - sagen die letzten Menschen und blinzeln.

("Also sprach Zarathustra", Erster Teil, #5)

In diesem Sinne: Ich bremse auch für Opel-Corsa-Fahrer, und wenn sie mich nett fragen, dann erzähl' ich ihnen sogar ein bißchen, wie toll es sich in so 'nem Porsche fährt ...  8)
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Kenaz

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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #78 am: 26 April 2005, 11:36:17 »

Da ist mir der Kollege colourize ja mal wieder in vielen Teilen kurz, prägnant und pointiert zuvorgekommen: macht auch nix - was wahr ist, darf man ruhig mehrmals sagen ... :biglaugh:

So, und nun mach' ich mich mal an meine geisteswissenschaftliche Arbeit ... :wink:
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Eisbär

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« Antwort #79 am: 26 April 2005, 11:52:42 »

Zitat von: "colourize"
Erkenntnis baut eben idealer Weise auf vorangegangene Erkenntnis auf, damit nicht Jeder bei Adam und Eva neu anfangen muss. Das schließt natürlich nicht aus, dass es nicht auch geniale Erfindungen und Entdeckungen von Autodidakten ohne Universitätsstudium geben kann.
Oder ein bekannteres (und aktuelleres) Beispiel:

Albert Einstein hat nie studiert.
Aber es kann ja nicht jeder ein Genie sein, also wird uns Normal-Sterblichen das von ihm errungene Wissen eben auf einer Unversität beigebracht...

Da wir ja im "Einstein-Jahr" sind, mußte ich das mal erwähnen.



und @Beavis:
Wat, wer bist Du denn?
Geht es hier plötzlich um den Sinn und Zweck von Naturwissenschaften?
Gesundheit fängt im Kopf an, richtig!
Also stellen sie das Rauchen ein und versuchen sie mal nach dem nächsten Unfall ihr gebrochenes Bein gesund zu denken...
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« Antwort #80 am: 26 April 2005, 12:06:39 »

@alle

Was soll das!?! War Euch meine Meinung zu primitiv, so daß ihr sie nicht würdigt. Wollt ihr keine zusätzlichen Teilnehmer der Diskussion. Oder was sonst ist der Grund hier wie ein Stück Dreck behandelt und entweder nicht beachtet oder von oben herab behandelt zu werden?

Passt euch nicht wie ich diskutiere? Darf nicht jeder teilnehmen? Darf man erst als Charakter der Stufe acht und WISDOM 190 mitdisuktieren?

Was muss man tun um hier in den erlauchten Kreis der Mitdiskuierer aufgenommen zu werden?

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« Antwort #81 am: 26 April 2005, 12:09:12 »

Zitat von: "Beavis"
Was muss man tun um hier in den erlauchten Kreis der Mitdiskuierer aufgenommen zu werden?


Kleiner Tip: Das Zauberwort heißt "ontopic" ;)
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Thomas

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« Antwort #82 am: 26 April 2005, 12:10:09 »

Zitat
Beide Autos wurden von Ingenieuren entworfen und gebaut. Zumindest der Motor und weite Teile der Karosserie.
Im Innenraum allerdings tobten sich sicherlich auch Geisteswissenschaftler aus, deren Aufgabe es war, ein sowohl ansprechendes, aber auch gerade benutzerfreundliches Design zu entwerfen.
Du willst ja, wenn Du nachts ins Auto steigst, nicht ewig nach dem Schalter für das Abblendlicht suchen, also wird da geguckt, wo Du ihn instinktiv gut findest. Und alles, was am Auto entworfen wird, um es für Dich besser bedienbar zu machen, ist Aufgabe von Humanwissenschaftlern. Die sollen nämlich Dein Verhalten vorhersagen.

Ebenso, wie sie feststellen sollen, was für ein Auto überhaupt gebaut wird. Wo in der Bevölkerung ein Interesse besteht. Brauchen wir noch ein verrosteten Kleinwagen oder sind übergroße Familien-Geländewagen in?

Porsche hat sicherlich GWler nach den Absatzchancen für den Cayenne gefragt und wie dieser am besten gestaltet werden kann, bevor sie den Ingenieuren den Auftrag für die Umsetzung gaben...

Gegenfrage : Muß ich zwingen studierter Geisteswissenschaftler sein, um intuitiv logische Befestigungspunkte für div. Bedienelemente im Auto zu finde ? Könnte das nicht auch ein KFZ-Mechaniker mit ein wenig nachdenken ereichen (von einem Ingenieur ganz zu schweigen) ?

Wobei das Design (also Designer) für mich wenig mit Geisteswissenschaften zu tun hat.

Genau so die Marktforschung : Benötige ich Geisteswissenschaftler, um Antworten auf Absatzfragen zu bekommen ? Würden fähige BWLer mit Menschenkenntnis das nicht genau so gut hinbekommen ? Ich denke schon.

Es hat ja auch nicht jeder Fabrikbesitzer studiert.Gibt nicht wenige, die einfach fähig sind und etwas aus ihren Fähigkeiten machen.Aber ein Studium ist keine zwingende voraussetzung dafür.

Zitat
Ich wäre auch aggressiv, wenn ich tagaus, tagein in so einem engen Gehäuse vor mich hinvegetieren müßte. - Und was juckt es schließlich die Eiche, wenn sich der Eber an ihr kratzt?

Hehe.Auch wenn der Vergleich natürlich ein Bildlicher ist, eigentlich dachte ich bisher, ICH wäre derjenige, der darüber schmunzelt, wenn einer von euch mich bei McDo fragt, ob ich Eis in meine Cola möchte.Aber wie dem auch sei, jeder setzt Prioritäten in seinem Leben.

Des weiteren kann ich wenig aggressivität in meinen Äußerungen feststellen, im Gegensatz zu einigen anderen hier.


Zitat
Doch halt! - Denken wir einen Schritt weiter, wenn das Deine Kapazitäten nicht erschöpft. - Ich zitiere dazu mal eben ein Statement des Kameraden Eisbär von weiter oben:
Eisbär hat folgendes geschrieben:
Ohne Quantenphysiker hätten wir keine CD-Spieler.
Ohne Astro-Physiker kein GPS.
Ohne Chemiker keine Medikamente.
Ohne Biologen keine vernünftigen Mediziner.  

Und man kann noch lustig weitermachen: Wir hätten - o Schreck, o Graus! - keine Computer, keine Autos, kein Fernsehen, keine Mikrowellen, keine Playstations, keine Hochhäuser, Flugzeuge, Atomkraftwerke, Tiefkühltruhen und -gerichte, keine Einkaufszentren oder Burger-Ketten usw. usf. - Jedoch: halten wir inne und bedenken wir nun wieder Deinen Einwand von vorhin: Welches zwingende Argument spricht eigentlich für die Notwendigkeit von CD-Spielern? Welches für GPS? Und welches für die Notwendigkeit von Fernsehern, Mikrowellen, Flugzeugen, Playstations, Burger-Kette, ja selbst für die von Medikamenten und Medizinern?!

Ähm, kurze Zwischenfrage : Wo sind bei obiger Liste die Geisteswissenschaftler, um die es hier geht ?

Zitat
Und nun nähern wir uns dem Kern des Gedankens: Ich brauche Kant oder Hegel, transzendentale oder negative Dialektik, praktische Philosophie oder erkenntnistheoretische Skepsis, theologische Betrachtungen über die Natur Gottes, soziologische Studien über die Funktionsweise der Gesellschaft oderoderoder letztlich genauso nötig, wie ich Computer, Mikrowellen, Medizin oder Mickymausheftchen brauche: letztlich nämlich gar nicht!

Mag sein, das DU das alles gleichartig brauchst oder auch nicht.Aber mit welchem Recht schreibst du dem Rest der Gesellschaft vor, das gefälligst in dem gleichen Verhältnis zu sehen.Du beschreibst hier (in der den Studierten eigenen Arroganz) deine Weltsicht und dein Wahrheit und erwartest, das der Rest der Menschheit das auch so sieht.

Du bist ein Spezialist deines Faches - denn nur Studenten, vornehmlich die der Geisteswissenschaften schaffen es, anders Denkende derart in Grund- und Boden zu labern, das sie irgendwann entnervt und mit blutenden Ohren allem Zustimmen, nur um die Disskussion beenden zu können  :wink:

Im übrigen solltes du daran denken, das diese Millionen vor Corsafahrern eure Porsche (oder Porsches ? ) finanziert haben.Euer Gegengeschenk an die Gesellschaft läßt hingegen bei vielen von euch auf sich warten - vermutlich bis zum Ende der Zeit.

Um von deiner Aushohlparty mal wieder auf den Boden zu kommen : Die Wahrscheinlichkeit, das aus tausend studierten Philosophen mal eine gesellschaftliche Lichtgestalt hervorgeht, berechtigt nicht die anderen 999 auf Staatskosten eine Leben lang vor sich hinzustudieren.Und nur darum geht es eigentlich.

Wenn du meinst, das die Welt euch braucht, gründe doch mit gleichgesinnten eine Privatuni, an der dann alle, die's interessiert umsonst Philosophie bis an ihr Lebensende studieren können.

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« Antwort #83 am: 26 April 2005, 12:11:39 »

Zitat von: "kb"
Zitat von: "Beavis"
Was muss man tun um hier in den erlauchten Kreis der Mitdiskuierer aufgenommen zu werden?


Kleiner Tip: Das Zauberwort heißt "ontopic" ;)


Haha! ich habe nur auf folgenden Beitrag:

Zitat von: "Eisbär"
Ok...

Ich versuch's mal ganz simpel:

Ohne Quantenphysiker hätten wir keine CD-Spieler.
Ohne Astro-Physiker kein GPS.
Ohne Chemiker keine Medikamente.
Ohne Biologen keine vernünftigen Mediziner.

Was hätten wir nicht, ohne Philospohen?
Soziologen?
Historiker?
Philologen?
Theologen?
usw.?

Vereinzelt macht es durchaus Sinn.
Historiker sind schon nett. Der Mensch lernt zwar nichts aus der Vergangenheit (wie zahlreiche Beispiele zeigen) aber immerhin läßt sich das heute nicht so richtig verstehen, wenn man nicht weiß, wie es dazu kam.

@Trakl und Kallisti:
Wofür ganz konkret braucht man (jeder von uns) Soziologen, Philosophen usw.?

Ich bestreite ja nicht, daß man sie braucht, aber Ihr solltet Euren Standpunkt sachlicher erläutern. Anhand von simplen Beispielen (vgl. oben).

Also los: Das ist Euer Part.
Oder sollen nachher noch die Techniker und Naturwissenschaftler erzähloen, wozu man Euch braucht?


mit

Zitat von: "Beavis"
@Eisbär

dass es durchaus positive Auswüchse und Ergebnisse der Wissenschaft an sich gibt, bedeutet noch lange keine Rechtfertigung für das Elend, das zigmillionen Menschen durch deren Schattenseiten (Jobwegfall, Umweltverschmutzung, Konsumterror, Ressourcenverknappung, erhöhte Zahl der Umweltkatastrophen durch Atombombenversuche u.dgl., Vereinzelung usf.) zugefügt wird.
Auch die moderne Medizin hat ihre Schattenseiten (Contergan, unfreiwillige menschliche Versuchstiere in Psychoanstalten, ...), davon abgesehen dass heutzutage auch viele Ärzte zurecht darauf hinweisen, dass Gesundheit im Denken anfängt, und die Chemie nicht immer helfen kann!

Wir könnten endlos so weiter machen: Du zählst die Segnungen der Technik auf, ich kritisiere sie wie Charlie Chaplin, Patrick McGoohan und andere. Wir werden auch in zehn Jahren zu keinem Ergebnis kommen, da jeder auf seinem Standpunkt beharrt

;)


geantwortet!

Was bitte soll daran offtopic gewesen sein?


ABER ich habe sowieso langsam den Eindruck daß sich hier die immergleichen Leute den Pingpongball hin- und herwerfen, mit teilweise echt banalen Argumenten ("du hast gesagt...." - "das hatte ich anders gemeint") - ey Kindergarten oder wat? ;)
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« Antwort #84 am: 26 April 2005, 12:19:40 »

Zitat von: "Beavis"
Was bitte soll daran offtopic gewesen sein?
So ziemlich alles!


Zitat
ABER ich habe sowieso langsam den Eindruck daß sich hier die immergleichen Leute den Pingpongball hin- und herwerfen, mit teilweise echt banalen Argumenten ("du hast gesagt...." - "das hatte ich anders gemeint") - ey Kindergarten oder wat? ;)
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« Antwort #85 am: 26 April 2005, 12:21:12 »

Zitat von: "Eisbär"
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Danke, Gefrorener ;)
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« Antwort #86 am: 26 April 2005, 12:31:03 »

Und hier kommen wir zum Punkt:

Zitat von: "Thomas"
Mag sein, das DU das alles gleichartig brauchst oder auch nicht.Aber mit welchem Recht schreibst du dem Rest der Gesellschaft vor, das gefälligst in dem gleichen Verhältnis zu sehen.Du beschreibst hier (in der den Studierten eigenen Arroganz) deine Weltsicht und dein Wahrheit und erwartest, das der Rest der Menschheit das auch so sieht.


Dir ist nicht zufällig aufgefallen, dass dieser Satz viel eher DEINE EIGENE Meinung repräsentiert? Mit welchem Recht willst DU der Menschheit vorschreiben, dass nur die Dinge existieren sollen, für die _Du_ auch freiwillig bereit bist, Geld auszugeben?

Mal ganz ernsthaft: Ich mag meine Heizungen, Computer, Shoppingausflüge, Flugzeuge und viel zu große PAs in Clubs, aber: Wenn bei 1000 Philosophiestudenten auch nur EIN "großer Philosoph" herauskommt, der irgendetwas "weltbewegendes" zu sagen hat ist mir das immer noch 10x lieber als 50000 BWLer, die ICH mit MEINEN Steuern mitfinanziere, und die letztendlich nur dafür da sind, unter dem Banner des allmächtigen Shareholder Value die Gesellschaft um mich herum mehr und mehr und im Moment völlig unaufhaltsam in die Scheiße zu reiten.

Deine Einstellung führt dazu, dass Kindergärten und Krankenhäuser schließen müssen, weil sie "nicht ökonomisch" arbeiten. Durch Denkweisen wie Deine verroht und verdummt die Jugend und sterben Menschen, weil du ohne mit der Schulter zu zucken sämtliche Leute, die eventuell der totalen Ausrichtung auf Gewinnmaximierung einen anderen Lebenssinn entgegenhalten könnten, mal eben für überflüssig erklärst.

Überleg es dir mal, wie viele berühmte Philosophen es in das Bewußtsein der Geschichte geschafft haben dafür, dass sie der Menschheit neue Denkweisen aufgezeigt hat - und wie viele Ökonomen das geschafft haben. Mir fällt, wenn ich mal so mein Allgemeinwissen herauskrame, exakt KEINER ein, den man noch in 100 Jahren für wichtig halten könnte.
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Kenaz

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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #87 am: 26 April 2005, 12:32:35 »

Liebe Thomas-Sisters,

wie schön, daß wir uns gegenseitig so wunderbar in unseren Vorurteilen bestätigen: Ich jedenfalls sehe hier schwarz auf weiß vorexerziert, daß Dein Köpflein exakt diejenige Beschaffenheit besitzt, die ich ihm intuitiv zugeschrieben habe: es ist für Argumente ganz einfach nicht durchlässig (die Frage, ob die Ursache dafür bei der Hard- oder Software zu suchen ist, lasse ich an dieser Stelle mal auf sich beruhen ... 8) )

Zitat von: "Thomas"
Mag sein, das DU das alles gleichartig brauchst oder auch nicht.Aber mit welchem Recht schreibst du dem Rest der Gesellschaft vor, das gefälligst in dem gleichen Verhältnis zu sehen.Du beschreibst hier (in der den Studierten eigenen Arroganz) deine Weltsicht und dein Wahrheit und erwartest, das der Rest der Menschheit das auch so sieht.

- Hättest Du gelesen UND verstanden, was ich geschrieben habe, dann hättest Du bemerkt, daß ich weder Dir noch "der Gesellschaft" irgendetwas "vorschreibe", sondern lediglich darauf hingewiesen habe, daß der von Dir und Teilen der Gesellschaft vertretene Primat totaler Ökonomiesierungswut nicht die einzige Perspektive ist, die man im Hinblick auf die Welt einnehmen kann. - Im Unterschied zu Dir und Deinesgleichen spreche ich  Euch jedenfalls nicht die Existenzberechtigung ab.

Zitat
Im übrigen solltes du daran denken, das diese Millionen vor Corsafahrern eure Porsche (oder Porsches ? ) finanziert haben.Euer Gegengeschenk an die Gesellschaft läßt hingegen bei vielen von euch auf sich warten - vermutlich bis zum Ende der Zeit.

- Und Deine notorische Grammatikschwäche, mein lieber Thomas, läßt zweierlei Schlüsse zu:
a) derjenige, der anno dunnemals "Deutsch auf Lehramt" studiert hat, um Dich zu unterrichten, war eher Smart- als Porschefahrer; oder aber
b) Du verfügst einfach nicht über die notwendige Hardware, die Segnungen zu würdigen, die Dir von geisteswissenschaftlicher Seite angeboten werden ...

Aber Du mußt Dich deshalb nicht grämen, ich jedenfalls verachte Dich deshalb nicht: Man würde es einem 10 Jahre alten Computer ja auch nicht zum Vorwurf machen, wenn er durch irgendein brandneu auf dem Markt erschienenes Programm ganz einfach überfordert ist. :biglaugh:
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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #88 am: 26 April 2005, 12:36:51 »

Zitat von: "Thomas"
Benötige ich Geisteswissenschaftler, um Antworten auf Absatzfragen zu bekommen ? Würden fähige BWLer mit Menschenkenntnis das nicht genau so gut hinbekommen ? Ich denke schon.
BWLer zählen sich zu den Geisteswissenschaftlern afaik.

Allerdings ist die Existenzberechtigung dieser Sparte (der ich persönlich auch den Status "Wissenschaft" aberkannt wissen möchte) dann doch für mich wiederum höchst zweifelhaft.

Und "fähige BWLer", lieber Thomas, ist ein Oxymoron.
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Wozu Geisteswissenschaften?
« Antwort #89 am: 26 April 2005, 12:57:31 »

Zitat
Wenn du dich schon rühmst, selbst auch Geisteswissenschaftlerin zu sein: wo ist dann dein konstruktiver Beitrag zum Thema?!?

Kritisieren ist ja so einfach und bequem, nicht wahr...


Ich rühme mich dessen nicht, ich kann es sogar beweisen. Es ist also eine Tatsache, die sich u.a. durch Publikationen, aber auch durch so etwas Profanes wie ein Abschlußzeugnis belegen läßt.

Ich wollte schon einen konstruktiven Beitrag schreiben, in dem ich erläutere, worin der Sinn und der Zweck der GWs liegt, abgesehen von der persönlichen geistigen Bereicherung für den Studierenden. SuperTorus bat mich jedoch, dies nicht zu tun, da der Unterhaltungswert des Threads für ihn sonst litte.

Hole ich aber am WE nach, versprochen.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
_______________________-
Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.