Ich denke, hieraus wird der Tenor der Diskussion ersichtlich. Dass wir überhaupt darauf eingegangen sind, ist uns sicherlich anzukreiden.
(Trakl zitiert nen elend langen Text und merkt dabei garnicht wie er das Verhalten, welches er bei phaylon und Thomas gefunden zu haben glaubt und immer wieder aufs heftigste anprangert selbst an den Tag legt)[...]
"Leute, die anderen empfehlen doch erst mal zu lesen was sie gelesen haben, bevor diskutiert wird, sind mir immer subjekt."(Phaylon. Zu faul, die genannten Quellen zu lesen (in der Wissenschaft allgemein unabdingbar, nur für phaylon nicht... übrigens heißt es suspekt und nicht subjekt)
"Es geht nicht darum Geisteswissenschaften abzuschaffen, hier geht es um eine Diskussion über die Legitimation."(phaylon bringt den Brüller. "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" "Eine Vernichtung der Juden findet nicht statt!")
"aber: Über die Existenzberechtigung von etwas zu diskutieren und über die Abschaffung von etwas zu diskutieren, sind zwei unterschiedliche Dinge, für mich jedenfalls. "(phaylon - hat nicht verstanden, dass Juden im Dritten Reich auch die Existenzberechtigung abgesprochen wurde. Die Abschaffung folgte auf dem Fuße.)
"Braucht - keine - Sau. Klar, find ich auch toll. Braucht aber trotzdem keine Sau. Und darum gehts." (phaylons Antwort - zeigt, dass ihm das alles scheißegal ist, was Geisteswissenschaftler so für die Gesellschaft tun.)
Ich empfehle das Einwählen ins Internet. Das Lesen von mindestens 50_000 Meinungen, die nicht deiner entsprechen. (phaylon verweist auf die Masse. Ein guter Mitläufer! Obwohl... sind 50.000 Meinungen genug? Es gibt ja noch mehr Menschen.)
Unsere heutige Wirtschaftsordnung ist vollkommen auf die Schaffung von Bedürfnissen angewiesen. Die dazu notwendigen Instrumente, Marketing und Werbung, werden kontinuierlich und sehr erfolgreich optimiert. Die stetig wachsende Kluft, die sich zwischen dem auftut, was wir vermeintlich wollen und brauchen, und dem, was wir uns leisten können, erhält die Märkte weitaus erfolgreicher, als es für manche den Anschein hat.Doch die wachsende Diskrepanz bei unserer Bedürfnisbefriedigung greift unsere fragile Sinnesempfindung auch gravierend an. Unsere Fragen darüber, wer wir sind und was tatsächlich von Bedeutung im Leben ist, laufen nicht selten ins Leere und verursachen immense psychische und emotionelle Schäden. Und die Reaktion darauf – verstärkter Konsum, statt dessen Hinterfragung – katalysiert zwar prächtig unsere ökonomisches System, ver- und zerstört den Menschen darin aber umso gründlicher.
Wir brauchen, das hab ich vorhin schon mal geschrieben, eigentlich garnichts. Nicht mal uns selbst. Nicht mal das Universum.
ach phaylon
Du hast genau den Absatz ausgewählt, den ich auch gepostet hätte. Sind wir nun einer Meinung oder nicht?
Ja, wenn Du gesagt hättest "Es steht nicht zur Diskussion ob wir GW brauchen, sondern ob wir sie wollen sollten" dann wäre die Diskussion schnell beendet gewesen.
P.S.: Das hat mit auch nicht wütend gemacht, sondern was anderes: dass hier ständig behauptet wurde, man könne geisteswissenschaftliche Arbeit "nebenbei" machen.
Da Du also die Notwendigkeit durchaus siehst, dass sich Leute, die dasinteressiert auch ganztags geisteswissenschaftlichen Tätigkeiten widmen sollenkönnen
Da Geisteswissenschaften nur indirekt materiell verwertbar sind, wie wirfestgestellt haben, ist eine "Investition" aus rein wirtschaftlichenGeesichtspunkten natürlich nicht sinnvoll.
Woher also sollen die Mittel zum Betrieb eines Instituts kommen?
Es ist nur möglich, wenn Geisteswissenschaften als Notwendigkeit für eineUniversitätslandschaft angesehen werden. Dem ist nicht so.In Hamburg sind bereits viele Studiengänge quasi abgeschafft worden.Private Finanziers finden sich nicht.
Eine staatliche Förderung (die nicht hoch ausfallen muss im Vergleich zu denanderen Fakultäten) ist daher für den Erhalt notwendig.
Eine Diskussion über die Notwendigkeit der Geisteswissenschaften ist schlichtund einfach in unserem Land sehr gefährlich, da der Verweis auf privateDrittmittel eben nur theoretisch sinnvoll ist.
In der Praxis bedeutet das den Verfall der Geisteswissenschaftlichen Kultur.
Darum und nur darum rege ich mich leicht auf. Genauso gut könnte man fordern,die Informatik abzuschaffen, genügt es doch, die Leute 3 Jahre lang zumFachinformatiker auszubilden und das kann ja nun wirklich jedes liquideUnternehmen leisten. Dazu braucht man ERST RECHT keine staatliche Förderung.
Der Staat steht für den Erhalt der Kultur und diekann sich eben nicht nach dem Wind der Wirtschaft richten. Die geschlossenenInstitute werden wohl nie wieder eröffnet werden.
Also nochmal: die Frage ist nicht, ob es möglich ist, sondern ob es in unseremKlima realistisch ist.
Wer natürlich die Notwendigkeit von Geisteswissenschaften abstreitet, dem kannich nicht widersprechen.
Wie eingangs zitiert liegt der Sinn der Geisteswissenschaften in einerReflexionskultur, die die Gesellschaft von außen betrachtet. Wer sich weigert,den Blick von außen zu riskieren, erkennt nun einmal nicht, was dieGeisteswissenschaften ausmacht.
Zum Thema Realitätstunnel:
Wieso bin ich eigentlich als Musikwissenschaftler in der Lage, den Wert der Naturwissenschaften, der Rechtswissenchaften, der Soziologie, der Psychologie, der Wirtschaftswissenschaften, der Ingenieurswissenschaften etc. zu erkennen, ganz zu schweigen den des Handwerks, des Handels, der Schiffbauer etc., während viele Leute aus den genannten Bereichen umgekehrt nicht in der Lage sind, den immanenten Wert der Geisteswissenschaften zu erkennen?
Da wir nicht davon ausgehen können, dass jeder einzelne Kant nicht nur gelesen hat, sondern auch im Leben anwendet, ist es meiner Ansicht nach desto unsinniger, einen Bereich dem "Volk" zu überlassen, je spezieller dieser Bereich ist. Das hätte nämlich zur Folge, dass wahrscheinlich sogar viel wichtigere Bereiche als z. B. die Orientalistik oder die Sinologie dem Rotstift zu Opfer fallen würden.
In Berlin würden wahrscheinlich nicht nur zwei sondern alle drei Opernhäuser geschlossen werden. Von den Sinfonieorchestern ganz zu schweigen.
Mancher würde jetzt sagen: hätten die eben noch was anderes gelernt und würden in ihrer Freizeit Konzerte gegeben.
1. Würde ich solche Laienorchester nicht hören wollen.
2. Wo sollen die ganzen Arbeitsplätze herkommen, um diese Leute zu ernähren? Es gibt schon jetzt zu wenige.
Und ich bezweifle zudem, dass ein Spargelernter mit seinen Händen nach einem 10-Stunden-Tag noch einen Bogen in die Hand nehmen, geschweige denn einen Ton greifen kann.
Aus diesen Gründen bin ich eben auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen.Dann könnte man für alles Geld verlangen, und wer Geld verlangt muss Qualität bieten.Arbeit würde verteilt werden und Kultur wäre außerhalb des Wirtschaftsrahmens von jedem selbst zu leisten.
phaylon, mit Verlaub, aber ich finde, so langsam überspannst Du den Bogen etwas: Dein letztes Posting jedenfalls wirkt - wenigstens auf mich - denn doch ein bißchen wie aus der Rubrik "Widersprechen um jeden Preis als Extremsportart betrieben" ...
die Tatsache, dass Du im #schwarzes-hamburg gebannt bist/warst, spricht dafür dass Du ein Idiot bist.
Ich habs im Guten probiert