Stimmen insgesamt: 14
Umfrage geschlossen: 02 Oktober 2015, 23:26:41
[...]aus dem Olympischen Dorf werden hunderte Sozialwohnungen[...]
[...]von vieleren kleineren Randsportarten, deren Vereine Zulauf erhalten und bessere Bedingungen[...]
Das ist alles Geld, das direkt an die Banken geht und im laufenden Tagesgeschäft fehlt. Aus der Tatsache, dass das ganze noch nicht _komplett_ zum erliegen gekommen ist, würde ich nun ja eher nicht ableiten "jetzt haben wir auch für unüberschaubare Großprojekte ein paar Milliarden über. "
[quote author=banquo link=topic=14179.msg630661#msg630661 date=1447776897Wir aber haben einen der höchsten Lebensstandards der Welt. Ob wir eine Olympiade finanzieren oder nicht, ist in Anbetracht der Ausgaben, die der Staat sonst auf den Kopf haut, eher ein Luxusproblem.
ja, eingelullt. ich finde, das ist noch eine äußerst höfliche Umschreibung - wenn man aggressiv sein wollte, könnte man wohl auch "unkritisch den Werbequatsch von den Plakaten nachplappern" dazu sagen. Du bist ja nicht der einzige, der so argumentiert, das ist vielmehr die offizielle Linie der Hamburger Wirtschaft, des Bürgermeisters, und der Bild-Zeitung.
"Anders als bei Flughafen und Bahnhof sind bei den Olympischen Spielen Land und Bund nicht die Herren im Haus. Zwar dürfen sie den Großteil der Zeche zahlen, müssen jedoch die weitreichenden Forderungen im Gastgebervertrag des IOK erfüllen. Die Ziele des IOK stimmen hingegen kaum mit denen einer nachhaltigen Stadtentwicklung überein."
"Ökonomen sind sich weitgehend einig, dass Olympische Spiele schlechten Gegenwert fürs Geld bieten. Trotzdem hält sich unter potenziellen Gastgebern hartnäckig der Eindruck, sie seien ein Segen für jede Region."
Rein statistisch zahlt übrigens schon jeder Hamburger mit seinen Steuern jedes Jahr Zinsen auf pro Nase mehrere 10. 000 Euro Schulden, die die Stadt mal für die Aufrechterhaltung des Betriebs aufgenommen hat. Das ist alles Geld, das direkt an die Banken geht und im laufenden Tagesgeschäft fehlt. Aus der Tatsache, dass das ganze noch nicht _komplett_ zum erliegen gekommen ist, würde ich nun ja eher nicht ableiten "jetzt haben wir auch für unüberschaubare Großprojekte ein paar Milliarden über. "
Zitat von: Eisbär am 19 November 2015, 01:25:30[...]aus dem Olympischen Dorf werden hunderte Sozialwohnungen[...]Das hat man von der HafenCity auch mal behauptet, weißt du.
Ach du sprichst von dem kurzen Hype dadurch, weil eine Sache die keinen interessiert hat, plötzlich alle toll finden.Und nach einem Jahr sind von den 476 neuen Mitgliedern noch 3 übrig. Naja es stimmt, für ein Jahr spülen sie Beiträge in die Vereinskassen.
Ich finde es auch äußerst -nennen wir es bemerkenswert- wie Herr Scholz sagen kann, wir könnten soundsoviele Millionen aufbringen, obwohl eben benannte Zinsen immernoch über uns hängen. Ich als Finanzobermopi würde als aller erstes zusehen, dass ich von diesen Zinsen wegkomme. Da könnte man doch sicherlich aus so 5-600 millionen gut gebrauchen, nicht? Ist natürlich nicht so prestigeträchtig. Vielleicht erreichen wir tatsächlich mal irgendwann den break-even Punkt, wo die sich alleine reduzieren.
Verwechselst du jetzt Staatsausgaben mit Kommunalen Ausgaben oder seh ich da was falsch?
ich finde es zwar faszinierend, wie du hier über 10-stellige Beträge sprichst, als ob es Wechselgeld wäre, aber okay, lassen wir die völlig unkalkulierbaren Kosten mal für einen Moment außen vor.
- Verkehrskollaps und Umweltverschmutzung
- Einschränkung der Bürgerrechte,einen ganzen Monat leben wie im Ausnahmezustand.
- Vertreibung und Gentrifizierung:höhere Mieten, niedrigerer Lebensstandard für den Großteil der Bevölkerung, dafür mehr leerstehende Luxuswohnungen a la HafenCity. im besten Fall gibts ein weiteres Nobelviertel, im schlechtesten Fall ein weiteres leeres Nobelviertel. Zeit, Geld und Kapazität für sozialen Wohnungsbau muss man dafür leider einsparen.
- Bauruinen und Klotz am Bein mit den Sportstätten:die örtlichen Vereine haben weder das Geld noch den Bedarf für die Hallen in der Nachnutzung. Wenn die nach den Spielen überhaupt weiter verwendbar sind, und nicht wegen der Hektik de facto ohne Bauabnahme nur durchgewunken waren.
- Korruption und Unterstützung eines korrupten Olympia-Systems, Doping und Kriminalität Mag man schon gar nicht mehr hören, aber: das IOC besteht aus furchtbaren Funktionären, die sich die Taschen voll machen und einen Teufel um die Sportler scheren.
Passenderweise erzählen die Befürworter jetzt seit über zehn Jahren, dass diesmal aber wirklich alles anders und besser wird, und hinterher steht doch wieder die jeweilige Stadt/das jeweilige Land dafür gerade, und die Bevölkerung darf mit den Folgen leben. Sorry, aber: es hat ja schon einen Grund, warum überall, wo man die Leute danach befragt, mittlerweile schon auf die Bewerbungen verzichtet werden wie in München oder Oslo.
Ich zeige nur Möglichkeiten auf, ...
Wäre doch mal ein interessanter Versuch, eine Bewerbung mit einem nachhaltigen Konzept (insbesondere ökologisch) zu versuchen und schauen, wie das IOC darauf reagiert.
Curling ist ein Beispiel.
So wie damals, als du als einziger meintest, den Bürgermeister von Duisburg in Sachen Love Parade verteidigen zu müssen.[https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,10374.msg525632.html#msg525632eigentlich bin ich ja nur neidisch auf dein Vertrauen und deinen Optimismus. *zugeb*
Auf der anderen Seite: ich muss den Monat Ausnahmezustand in Hamburg ertragen, und ich muss mit den Folgen in der Stadt leben, nicht du. In meiner Stadt verrottet die öffentliche Infrastruktur. Dein Anteil an Olympia ist das bejubeln von Randsportarten vor dem Fernseher.
Hm, vielleicht habe ich ja doch einen besseren Grund, dagegen zu sein?
Das Sportstättenkonzept findet sich hier, falls das noch jemand sehen will. Da gibt es viel zu bauen. Und ich frage mich grade, ob Hannover, Bremen, Rostock, Braunschweig und Wolfsburg eigentlich schon befragt wurden, ob das so geht, wie Hamburg das vorhat. Und ob die ihren Sportstättenausbau selbst bezahlen müssen oder ob...
Ich sagte ja, Du solltest dringend lesen lernen.Ich habe den Duisburger OB da nicht verteidigt
und wahrscheinlich würde "Deine" Stadt als Ausrichter genau wegen einer Veranstaltung Geld in diese Infrastruktur stecken.
Ich habe nur jeweils Möglichkeiten aufgezeigt. Achtung Olympiawortspiel: jede Medaille hat zwei Seiten. Und wenn hier einseitig auf einer davon herumgeritten wird (und das meistens sogar, ohne dass alle Fakten gekannt werden), also eine unausgewogene Vorverurteilung stattfindet, dann erlaube ich es mir auf andere Sichtweisen oder auch auf unbekannte Sachverhalte hinzuweisen.
superduper Friede, Freude, Eieruchen mit finanziellem Gewinn wird