Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Wann alles anfing...  (Gelesen 27354 mal)

Thomas

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Wann alles anfing...
« Antwort #15 am: 06 August 2004, 14:47:05 »

Thomas alte Keule, das Ding hat 94 aufgemacht, hieß damals noch Zillo

Jaja, is scho' recht, also der Laden&das Publikum waren aber exakt gleich, unabhängig von dem, was aussen auf der Leuchtreklame stand.
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Skinny-Puppy

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Wann alles anfing...
« Antwort #16 am: 07 August 2004, 14:50:02 »

Hmm, müsste auch so um 92' - 93' gewesen sein. Hab von meiner damaligen Freundin (die 1.) die Schwester ne Kase bekommen, die wiederum von dem Freund ihrer besten Freundin kam... ja so war das etwa. Zu dieser Zeit befand ich mich noch in meiner Doro & Warlok - Sodom - Tankard Phase. Auf dem Tape wahr alles mögliche drauf, nur nix bekanntes. Aber halt guter alter Darkwave, so im Stil von Skinny Puppy oder den ganz alten Lakaien. Nur war das alles von einer unbekannten Band aus Bayreuth gewesen.. oder aus der Nähe von Bayreuth. Egal, dieses Tape hatte aber zu folge das so langsam nach und nach meine 80.ger Jahre Quietschmetall Platten, Sachen wie von Skinny Puppy (war klar, oder)Project Pitchfork, Sisters usw. weichen mussten. Statt "Metallhammer" wurde nur noch das "Astan" oder "Vertigo" gelesen...gibt’s glaube Ich auch schon nicht mehr. Aber das absolut tragische an der Geschichte ist, das der Typ von dem die Kassette kam jetzt ein Breithosentragender HipHopper ist....irgendwie sehr komisch.
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XNewWave

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Wann alles anfing...
« Antwort #17 am: 09 August 2004, 10:55:17 »

Tja , ganz einfach oder auch nicht . Habe irgendwie immer Musik gehört wie Talk talk D.M. und Ultravox . Der letztere hatte ja früher Sänger John foxx von dem "Underpass" immer noch rauf und runter läuft . Jedenfalls habe ich dieses Stück gehört , als mein älterer Bruder reinplatzte und fragte was das sei denn er hätte das in einer Disko gehört und das dort ja ungewöhnliche aber tolle Musik läuft :shock: . also wurde ich so zu meinem 1. Besuch einer Disko verleitet . 92 wars und damals gabs ja nix gutes in den charts , also war ich froh entlich wieder was tolles zu hören . Mittlerweile habe ich es zu einem DJ in der Szene im NRW geschaft .

freue mich auch auf die weiterentwicklung wie z.B. Electroclash . Es macht immernoch riesig Spass in dieser szene :twisted:
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comotio

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Wann alles anfing...
« Antwort #18 am: 04 September 2004, 16:23:52 »

...och, das war 84/85 und mein "Großer" Bruder hat da einiges zu Beigetragen! Bei ihm hörte es (Damals noch "New Wave") dann nach 1 Jahr auf, tja und ich bin hängen geblieben.
War schön das er mich in diesem einem Jahr überall mit hin geschleppt hat (ich war damals schliesslich 13/14 Jahre!!!). Leider habe ich damals nicht soviele Konzerte mitbekommen, schade eigentlich.
Heute laufe ich zwar nicht mehr so "krass" rum, bevorzuge aber noch immer die Farbe schwarz, gehe gerne auf Veranstaltungen und liebe die Musik.
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Dalai_Wese

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Wann alles anfing...
« Antwort #19 am: 19 September 2004, 10:47:36 »

Nun, bei mir gab es keine direkten Schlüsselerlebnisse. Ich merke, dass viele es mit der Musik der identifizieren und ich glaube, dass das auch meistens der Auslöser ist, um Gefühle in einem zu wecken, die man so einfach beim Betrachten von Party-Fotos meinetwegen nicht bekommt.
Jedenfalls ist die Musik meistens der Auslöser sich eingehender damit zu befassen. Bei mir war es auch so. Allerdings nicht ohne einschlägige Vorgeschichte.
Ich kann mich erinnern, dass ich bereits in der Grundschule sehr ruhig war, mich selten integriert habe und ich auch irgendwie merkte, dass da was falsch war. Nur in dem Alter weiß man das natürlich nicht. Auf dem Gymnasium fing das dann langsam an mit diesem merkwürdigen Gefühl und spätestens in der 6. Klasse war mir bewusst, dass ich irgendwie immer so eine melancholische Grundstimmung mit mir herumtrug, ohne dass es einen Grund dafür gab. Sie war einfach da. Überall wo ich hinkam fühlte ich mich nicht integriert, immer außenstehend. Das ist heute leider immer noch so. Irgendwie gibt es Menschen die ein Problem damit haben, andere kennenzulernen, es ist fast unmöglich irgendwie.
Naja, man kann sich vorstellen, dass im Laufe der Zeit der Frustrationsgrad stetig stieg. Es entwickelten sich früh streitbare Ansichten, die natürlich nicht auf viel Gegenliebe gestoßen sind. Ich hatte ein großes Gerechtigkeitsbedürfnis und wenn mir etwas nicht passte, dann hab ich das gesagt und auch vehement vertreten. Das stieß natürlich bei der Lehrerschaft auf wenig Gegenliebe. Irgendwann habe ich es aufgegeben meine "Besuche" beim Schulleiter zu zählen. Ja, die Provokationen waren teilweise schon relativ heftig, also es ist nicht so, dass ich es nicht verstehen könnte, dass die sauer waren. Jaja, ich könnte hunderte Anekdoten erzählen, z.B. dass wir eigenmächtig im Kunstunterricht die 5-Minuten-Pause auf ca. 30 verlängert haben und draußen direkt vor dem Fenster Fußball gespielt haben. Und wir kamen damit auch noch durch! Jeder Widerstand des Lehrers wurde im Keim erstickt. Mist bauen war meine Spezialität, auch außerhalb der Schule. In Chemie war es noch schlimmer =)
Hinzu kamen dann auch teilweise Hänseleien von Mitschülern. Das war natürlich wenig angenehm. Aber der Klassenverband war katastrophal, das war praktisch jeder gegen jeden. Öffentliche Auftritte mit der Klasse waren in der Regel ein Fiasko, so dass selbst die Klassenreise gestrichen wurde, weil sich niemand mit uns in der Öffentlichkeit zeigen wollte.
Jedenfalls hatte ich es mir irgendwann auf der Schule mit allen Lehrern verscherzt, es blieb nur der Wechsel. Das war zur 11. Klasse hin. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer noch keine festen Freunde gefunden, wir hatten bloß so eine Clique, die immer vorm Rechner hing und Spiele gespielt hatte bis tief in die Nacht und dafür teilweise sogar die Schule schwänzte, nur um gleich morgens wieder damit zu beginnen. Das war die einzige Zeit, die mir wirklich gefiel. Naja, das ganze flog natürlich irgendwann auf und dann beschränkte es sich nur noch auf die Nachmittage und dann ging es auch nicht mehr bis tief in die Nacht.
Ich kam also auf die neue Schule, wo ich mein Abi gemacht habe. Neue Leute, aber zu dem Zeitpunkt war ich wohl schon so zurückgezogen, dass ich natürlich keinen Kontakt fand. Ich wurde ganz schnell zum Außenseiter, hatte immer noch meine Theorien, teilweise noch idealistisch von wegen kein Krieg, Umweltschutz, etc. Das ganze uferte dann auch schnell aus, ich wurde aggressiver gegenüber der Umwelt und griff verbal ziemlich viel an und das dann auch in aller Deutlichkeit. Mit den Lehrern ging es nahtlos so weiter, mit dem Unterschied, dass ich ihnen argumentativ mittlerweile überegen war, weil ich älter war und sie im Endeffekt nur noch dastanden und nichts mehr sagen konnten, außer mich vor die Tür zu setzen. Daraufhin gab ich natürlich nochmal die volle Breitseite. Naja, man kann sich denken wie das ablief. Das war aber auch alles gar nicht so schlimm, ich habe eben jede Ungerechtigkeit angegriffen, den apodiktischen Lehrkörper kritisiert wo es ging, meine politische Meinung laut vertreten und vor so gut wie nix halt gemacht.
Nun, ich war Außenseiter und es war über ein Jahr die Hölle. Man stelle sich vor, man geht in die Schule und (fast) egal wo man sich auf dem Gelände befindet, überall wird man von hänselnden Leuten fertiggemacht und verfolgt. Ich fuhr oft fix und fertig nach Hause. Kontakt Fehlanzeige. Also war ich nur allein und find an zu schreiben, noch mehr vom Rechner zu hocken, etc. Dann kam aber eine Kanureise und auf die war irgendwie total gut und es hörte schlagartig auf mit der Verfolgung, ich war auf einmal akzeptiert. Ich weiß auch nicht, wieso ich diese eine Woche auf der Reise so aus mir herausgehen konnte. Fortan galt ich als merkwürdiger aber netter Philosoph und Zyniker. Naja, bis zum Abi hatte ich nur noch diveres Gefechte mit den Lehrern, ansonsten ging es eigentlich. Einer ist sogar bis heute geblieben, mein einziger Freund.
Dennoch waren die Schäden aus ca. 19 Jahren Leben zu groß. Und dann war ich auf einer Geburtstagsfeier von einem von der alten Schule und da lief Ozzy Osbourne. Ich war hackedicht und die Musik sprach mich total an. Vorher hab ich noch Flower Power Gelöt und sowas gehört. Also saugte ich mir Ozzy und hörte den dauernd. Kurz danach gab es dann mal ne Black Metal Phase, die aber dann doch recht schnell vorbei war. Dann hörte ich durch Zufall Project Pitchfork und ich entdeckte meine Vorliebe für dunkelektronische Musik, die bis heute anhält und sich an Industrial als favorisierte Musik festmachen lässt.
So suchte ich dann im Internet und fand über Seiten über Pitchfork diverse schwarze Seiten und las z.B. bei gothics culture diverse Lebensgeschichten und ich fand mich darin wieder. Die Gedichte waren meinen sehr ähnlich, die normalen Texte über die Dinge auch. Also suchte ich Kontakt zur schwarzen Szene in Hamburg. Ich kenne heute zwar einige, aber es hat sich nie wirklicher Kontakt ergeben, ich war eben immer ein Eigenbrötler. Naja, vielleicht wird das nochmal anders, denn nur ein Mensch auf Dauer ist nicht so doll, zumal man ja nicht mehr soviel Zeit füreinander hat.
Anfangs stand ich meistens in einer dunklen Ecke und schaute mit die Tanzfläche an, tanzte auch ab und zu mal. Heute kann ich mich wenigstens mal mit Smalltalk beschäftigen. Aber das war nie das war ich suchte, ich suche eben tiefergehenden Kontakt, richtige Freunde eben.
Trotz allem ist eine Party heute für mich an sich doch ganz nett, nur dass ich eben nie wen kennenlerne, weil ich ja meine Klappe nie aufkriege und irgendwie viel zu unscheinbar bin. Zu träge und melancholisch. Aber es gibt ja auch noch das Internet. Zum Glück! Tjo, so ist das alles gekommen....   :wink:
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Wann alles anfing...
« Antwort #20 am: 19 September 2004, 11:20:34 »

Bei mri war es wohl doch ein schleppender Weg mit sehr vielen Ecken etc.

Den Anfang könnte man sagen hatte ich mit 14,15 das heißt vor bald 6 Jahren.
Wir waren eine richtige kleine Gruppe, die sich da zusammengeschlossen hatte...
Mit 14,15 habe zumindest ich begonnen an dem jetzigen System der Welt zu zweifeln, an der ganzen Religion, die uns mit der Muttermilch schon aufgezwungen wurde, an dem was die Gesellschaft uns vorschrieb.
Irgendwie rutschten wir, sechs Mädels erstmal in den Magiebereich herein.

Eine sehr starke Revolution, wenn man bedenkt, das wir zu dem Zeitpunkt noch auf einer katholischen Mädchenschule waren.
Ziemlich schnell entdeckten drei, vier von uns durch diese Interessen die schwarze Szene, stolperten über Lieder, die uns mehr zusagten, als solche die tag ein tagaus die Charts hoch und runterliefen.
Vielleicht dachten wir auch damals, da sgehört dazu, wenn wir an die magie glauben :roll: , ich weiß es nicht mehr wirklich.

Durch die Schule war es schwer wirklich zu dem zu stehen, was wir wollte.
Wie würde die Schule auch auf unsere Religionansichten, auf unser Weltbild reagieren? Schon früh haben wir gemarkt das Katholiken, besonders katholische Einrichtungen alles andere als fair gegenüber so etwas sein können.
So lebte ich mein Wesen zumindest innerlich aus.
Merkte auch schon früh, dass es etwas ist, womit ich daheim anecke, wnen ich diese böse und traurige Musik höre.
Dann kam die Zeit nach der 10. Klasse.
Wir gingen von der Schule ab, endlich.
Eine Freundin und ich gingen weiter auf eine staatliche Schule. Ich glaube die lernten uns da wirklich dann nur halbwegs schwarz kennen.
Obwohl ich auch relativ gerne Farben trug und noch immer trage. Farben sind mein Leben.
Aber da hatte ich erstmal meine richtige tiefschwarze Phase, vielleicht weil ich es vorher nicht konnte, weil wir es uns da einfach nicht wirklich trauten.

Auch jetzt kann man mir noch ansehen, das ich etwas mit der schwarzen Szene am Hut habe, aber man merkt auch, das ich auch anders kann. Nur schwarz ist bei mir nicht Pflicht, eben der Farben wegen.

Mittlerweile hat sich einiges geändert und man sieht selbst auf katholischen Schulen schwarze Wesen, manche bekennen sich dabei sogar offen dazu anderen Religionen anzugehören.
Etwas, was wir uns damals nicht getraut hätten.
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gottderneue

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Wann alles anfing...
« Antwort #21 am: 19 September 2004, 14:30:12 »

jo das ist schon gaaanz lange her... cih glaube wir hatten noch nen kaiser :lol: ... nee, mal im ernst das mus so um 1980 rum gewesen aber damals fühlte ich mich noch viel mehr der punk-scene zugehörig... das ging ca bis 1990 so, mit einigen pubertären ausbrüchen in die welt der normalos... ging aber irgendwie nie so richtig gut :D

dann kam viel mehr siouxie, sisters und consorten an meine slime und daily terror geplagten ohren... "gg"

na und dann gings langsam los mit eher "gruftigen" outfits.... bis mir dann meine drogensucht zum verhängnis wurde... da gabs gar keine klare richtung mehr für mich ausser lotterlich.... und 1993-94 kam ich dann nach einer erfolgreichen therapie endlich nach hamburg um meinem Gothicdasein exzessiv zu fröhnen... doch 98 verlies ich euch um meiner vermeintlich ewigen liebe zu folgen... naja, meine große liebe war es wohl, denn ich hab sie geheiratet und wir haben eine supersüße tochter... Naema Chantal...   doch wie so vieles hat die liebe auch nicht gehalten und wir trennten uns, so das ich nun wieder in Hamburg bin... ist ein mekwürdiges gefühl wieder hier zu sein nach 6 jahren wenn man die scene als selbsternannter gott verlassen hat und als unbekannter unter fremden wieder auftaucht  
aber ich denke das wird sich wieder ändern :)
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arpe rectum... nur nicht krampfen, dann tuts auch nicht so weh  ;-))



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Wann alles anfing...
« Antwort #22 am: 19 September 2004, 19:23:34 »

hallo!  *auch mal seinen senf dazu gibt*

ich wurde schon in frühen jahren, in denen ich noch absolut nix von schwarzer szene, usw., wusste, in die schublade "schwarze szene" gesteckt.
warum weiß ich bis heute eigendlich auch nicht so recht... finde mich ja eigendlich recht normal *g*

Aufmerksam darauf, das ich ja irgendwie 'anders' sein musste, wurde ich, als ein kumpel mir sagte, dass ich trotz meiner "liebes mädchen"-erscheinung ja eigendlich von grundauf böse sei.
ich fand das witzig, das mich jemand unter der kategorie "böse" einstufte. kann mir das ja auch nicht erklären...bin doch eigendlich ganz lieb...  :twisted:  hrhrhr

aber ich erinnere mich noch genau an meinen ersten besuch auf der schwarzen nacht in der freiheit. ich betrat die "heiligen hallen" *hüstel* und fühlte mich augenblicklich wie zu hause.

*grübel*
so.. mehr is glaub auch nimmer zu sagen
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Kortirion

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Wann alles anfing...
« Antwort #23 am: 07 Februar 2006, 02:42:29 »

Ich finde, das wirft eher eine neue Frage auf...

Trägst Du keine Nietenhalsbänder und andere "szenetypischen" Accessoires weil Du nicht auffallen willst - eventuell sogar, um Dich bewußt von denen abzugrenzen, die dieses - evtl.  aus genau gegensätzlicher Motivation heraus - tun oder trägst Du nicht die "klischeehaften, äusseren Zeichen der Szenezugehörigkeit", weil Du aus bestimmten Gründen eine Abneigung dagegen hast?
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Man has always created his gods, rather than his gods creating him.

Kortirion

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Wann alles anfing...
« Antwort #24 am: 07 Februar 2006, 02:48:19 »

Ich würde nicht zwingend davon ausgehen, dass es in diesem Forum einen Diskussionsfaden gibt, der diesen (imho durchaus interessanten) Diskussionsfaden in derart erschöpfender Art und Weise behandelt. Ansonsten hätte ich aller Wahrscheinlichkeit jetzt nicht hier diese Frage gestellt. ;)
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Kortirion

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Wann alles anfing...
« Antwort #25 am: 07 Februar 2006, 03:24:56 »

Na, wir haben z.B. einen Thread, in dem es unter Anderem darum geht, dass man ja bis zu 3 Stunden im Bad brauchen kann, ehe "Frau" in der Lage ist, sich gen "Club" oder sonstiger Zusammenkunft zu bewegen. Ich weiß grade selbst nicht, ob das den Kern meiner Frage weiter oben trifft (und bitte das zu entschuldigen)...aber das geht wohl schon in die Richtung.

Ich persönlich finde keinen sonderlich großes Gefallen an übermäßigem weiblichen "Aufgestyle"...im Gegenteil...Menschen, die glauben, sie müssten sich zunächst mehrere Stunden anmalen, ehe sie unter die Augen der geneigten Öffentlichkeit treten könnten, sind mir tendenziell eher suspekt.
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Jinx

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Wann alles anfing...
« Antwort #26 am: 07 Februar 2006, 11:46:40 »

Ich bin in der ersten Hälfte der Achtziger durch einen Englandaufenthalt dazugekommen (England war für Waver in den Achtzigern der Nabel der Welt). Punk spielte eine stärkere Rolle als heute, Klamotten waren schwarz-weiß, Versandhäuser zum Thema gab es nicht und von Parties konnte man träumen. Man traf sich jahrelang bei irgendwem zu Hause, wo zur großen Freude der Eltern Schallplatten mit der entsprechenden Musik abgespielt wurden.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Rick Deckard

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Wann alles anfing...
« Antwort #27 am: 07 Februar 2006, 13:43:10 »

Liest man sich so die ersten einleitenden Sätze der bisher geschriebenen Postings durch, kommt man sich ein wenig so vor, wie bei den annonymen Alkoholikern. "Bei mir fing es damit an, dass ich schon immer irgendwie anders war..."

Bitte versteht mich nicht falsch, ich kann das alles nachvollziehen, sehr gut sogar. Ich finde es sehr interessant, was ihr so geschrieben habt und fühle mich nun auch annimiert, meinen "Werdegang" zu schildern.

Bei mir war es in der Kindheit oft so, dass ich in der Schule nicht allzu aufmerksam war. Ich habe mich ständig in Fantasiewelten bewegt und nahm den Unterricht nur am Rande wahr. Es ging so einigermaßen, aber toll wars mit mir nicht bestellt. Irgendwann musste ich (ich hatte mit Unterbrechung ca. 1 Jahr im Krankenhaus gelegen) sogar eine Klasse nachholen. Die Zeit war besonders hart, da mich niemand in der neuen Gemeinschaft akzeptierte. Alle dachten, ich sei ein besonders bräger Idiot, der sitzengeblieben war. Dass ich nicht sonderlich beliebt war, merkte ich daran, dass ich in der Klasse gar keine Freunde hatte. Zum Glück änderte sich das und ich gewann (interessanterweise) viele Freunde in meiner Parallelklasse. Es lag sicher auch an den Lehrern, die mich entweder nicht leiden konnten (aus politischen Gründen; mein Onkel war aktives Mitglied bei der CDU und das konnte z. B. unser Grüner Physik- und Chemielehrer gar nicht ab) oder meine Probleme in der Klasse einfach ignorierten.

Auch ich sah mir immer schon gerne finstere Filme und Serien an. Twilight Zone, die Dreibeinigen Herrscher, diverse andere Science Fiction und Gruselsachen (hauptsächlich mit Vincent Price in der Hauptrolle) und entdeckte irgendwann Anfang er 80er Jahre über meinen Bruder die Rollenspielszene. Ich blieb dort eine ganz schön lange Weile hängen und etwickelte mich zu einem regelrechten Geek. Kein Nerd, aber immerhin ein Geek. Dann entdeckte ich langsam mein Interesse für das andere Geschlecht, hauptsächlich gegenüber Mädchen, die ein wenig dunkler waren (auch wenn sie normale Klamotten trugen). Meine erste Freundin war dann auch ein Grufti der Marke Shock Therapy. Das war so 1988 / 89 und ich glaube durch sie kam ich so langsam in diese Szene, die es in Stade aber so nicht gab.

Ich entwickelte langsam einen Geschmack in Richtung elektronischer, düsterer Musik. Zuvor hatte ich noch die Balladen von (ich wage es kaum zu sagen) Manowar gehört und (*schluck*) Running Wild, Blind Guardian und Metallica. Hauptsächlich also Metall, doch dann ergab es sich, dass ich auf MTV ein Musikvideo von Nitzer Ebb sah, und zwar "Fun to be had". Das hatte etwas hypnotisches, wie diese zwei militant gekleideten Typen in Springerstiefeln und schwarzen Armyshorts durch ein Industrieviertel liefen und über irgendwelche Hindernisse hinwegsprangen. Und dann sah ich NIN. In diesem Fall "Head like a hole". Das war für mich eine Offenbarung. Genau dieses Lebensgefühl hatte ich. Einfach alles rausschreien, rumtoben, gegen die Wand springen. Das war eine wahre Erleichterung! Ich fühlte mich gefangen in meinem Leben, so wie es war. Ich machte gerade eine furchtbare Ausbildung in einer total konservativ-spießigen Traditionsfirma in Stade durch, in der ich fast ausschließlich hochnäsige und unfreundliche Vorgesetzte hatte. Und dann kamen NIN und rissen diesen zugeknöpften Deppen den Kopf vom Hals und schrien ihnen in die hohle Birne. So sah ich das. Zum Glück war die Ausbildung irgendwann auch mal vorbei und mein Leben gefiel mir immer besser, was zum einen an meiner Familie und meinen Freunden lag, zum anderen aber auch an meiner Einsicht, eben nicht mit allen Meinungen Konform gehen zu wollen und auch nicht zu können.

Etwas später dann (durch Jahrelange Besuche in der Mülltonne, wo auch mal düstere Sachen gespielt wurden) und nach dem Erwerb von einigen Sisters of Mercy Alben, fuhr ich mit einem Haufen Freunde, die ich auch heute noch froh sein kann zu den meinen zählen zu dürfen, nach Hamburg. Der Fahrer hatte einen B-Movie gesehen und sich kurzerhand den Soundtrack besorgt, welchen er im Auto rauf und runterdudelte. Das Teil war äußerst befremdlich. Teilweise atmosphärische, düstere, endzeitbeschwördende Klänge. Bis auf drei Stücke, waren alle Tracks für den Film komponiert worden. Die drei Ausnahmen waren PIL "The order of death" (ein wunderschönes Lied für den Beischlaf), Rossini mit "Stabat Mater" und dann noch Ministry "Stigmata". Iggy Pop hatte, wie viele andere Künstler auch, einen Auftritt mit seiner Stimme, als Radiosprecher Angry Bob. Aber ich weiche ab.

Gerade Ministry kam mir erst unheimlich eintönig vor. Immer der gleiche Gitarrensound, die verzerrte Stimme und der monotone Klang, keine Abwechslung im Stück. Doch je öfter ich den Song hörte, desto mehr konnte ich mich damit anfreunden. Ich erkannte erst mit einigen anderen Alben dieser Band, wie vielseitig sie doch war, und wie groß ihre Bandbreite. Es dauerte nicht lange, da wollte ich diesen Film unbedingt sehen. Ich bekam ihn in die Hände und schaltete "Hardware" im Original "M.A.R.K. 13" ein. Neben Lemmy von Motorhead, Iggy Pop und dem Sänger von Fields of the Nephilim (der eine äußerst wortkarge aber coole Figur spielte), war es die Musik vom Soundtrack, die nun wie Puzzelteile an die richtigen Stellen in meinem Kopf fielen. Als ich dann die ersten Klänge von "Stigmata" hörte und sah, wie die Protagonistin mit einem Schweißgerät an einem abstrakten und bedrohlich aussehenden Kunstwerk mit Totenschädel arbeitete und die Musikanlage auf volle Lautstärke stellte, während sie im Fernsehen ein Video von GWAR laufen ließ, war ich begeistert. Alles passte zusammen, meine Eupherie war grenzenlos. Und ich glaube spätestens da war es endgültig um mich geschehen. Ich interessierte mich immer mehr für die Szene, in der so eine geile Musik gespielt wurde, die so gar nichts mit dem Müll zu tun hatte, der sonst überall in war. So kam eins zum anderen. Unterbrochen wurde diese Verbindung zur schwarzen Szene auch nicht, als der Grunge mich teilweise packte, ich Crossover, wie Faith no More favorisierte oder gar Goa und Techno entdeckte. Letzendlich komme ich doch immer wieder zurück, nur ein bischen bunter, ein bischen offener, ein bischen scheiß-egaler, um mich mal so sallopp auszudrücken.
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Ich bin vielleicht synthetisch, aber ich bin nicht blöde." Bishop (Aliens)

Thomas

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Wann alles anfing...
« Antwort #28 am: 07 Februar 2006, 13:48:25 »

OT:
Zitat von: "RickDeckard"
Dann entdeckte ich langsam mein Interesse für das andere Geschlecht, hauptsächlich gegenüber Mädchen...

Mädchen sind ja auch nach wie vor immernoch das beste andere Geschlecht, das wir Männer kennen, gell ? =)
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Schnitte

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Wann alles anfing...
« Antwort #29 am: 07 Februar 2006, 13:54:41 »

hmmm, ist doch eigentlich weniger interessant, iwe alles anfing. olle kamellen.
viel interessanter ist, wie es mehr oder weniger langsam aufhört oder nicht. je nachdem.
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