Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern
schwarze Katze:
Akzent im Beruf bedeutet, dass man sich immer unter Wert verkaufen muss und nie eigentlich das erreichen könnte, was man ohne Akzent kinderleicht erreicht hätte.
Ziemlich frustrierend..naja..es gibt noch Menschen ohne Arme und Beine..somit kann man mit einem Sprachbehinderung leben
Aber ohne Akzent lebt man eben besser
messie:
--- Zitat ---Jemand, der als Erwachsener zugewandert ist, hat kaum Möglichkeiten, sein Akzent loszuwerden.
--- Ende Zitat ---
Vorsicht, ich rede von Dialekt und nicht von Akzent.
Dass man einen Akzent kaum oder gar nicht loswird, ist auch mir völlig klar. Ich rede von jenen, die ihren eigenen Dialekt nahezu hamburgakzentfrei nach vielen Jahren immer noch hegen und pflegen und sich deswegen immer noch so anhören, als wären sie grade eben frisch zugezogen.
--- Zitat ---(...) daß sie immer noch hörbar sächselt (mit hamburger Einschlag, das ist sehr witzig) (...)
--- Ende Zitat ---
... was de facto bedeutet, dass sie halt nicht mehr hundertprozentig sächselt, sondern zur Hälfte die hanseatische Färbung ebenfalls angenommen hat.
Weswegen ich behaupte, dass jene Menschen, die auch nach vielen Jahren hier immer noch ihren eigenen Dialekt sprechen und nichts anderes, man ihnen auf den Kopf zusagen kann, dass sie sich hier entweder nicht wohl fühlen oder nicht wohl fühlen wollen.
Das "sich nicht wohl fühlen" ist etwas Gefühlsmäßiges das nicht mal zu stimmen braucht, das "sich nicht wohl fühlen wollen" aber ist eine ganz klare Ansage, sich hier nicht integrieren zu wollen. Man ist ja schließlich anders als die hier, also zeige ich auch jedem dass ich es bin und bin auch stolz drauf, anders zu sein.
Bei fremden Sprachen ist's komplizierter, da eine fremde Sprache deutlich schwieriger zu erlernen ist als "nur" eine andere Sprachmelodie. Dies muss man aktiv tun, während das Ändern der Sprachmelodie auch ohne besonders aktives Zutun möglich ist. Auch sind die sprachlichen Hürden größer: Bayrisch ist ja immer noch deutsch, es bedarf keiner anderen Grammatik (bis auf wenige Ausnahmen regionaler Natur), keiner besonders zusätzlicher Laute, fast alle Vokabeln sind gleich, das macht es um einiges einfacher.
Dennoch: Wer überhaupt kein Interesse an einem Deutschkurs hat, bei dem frage ich mich dann schon, ob er wirklich gerne hier lebt oder ob er das Land und die Leute hier insgeheim nicht doch ablehnt.
nightnurse:
Ich finde, Du interpretierst da ziemlich über.
Vielleicht behält man seinen Akzent/Dialekt auch nur, weil man die Integration nicht bis zur totalen Assimilation betreiben möchte. Sich ein Stück seiner Identität bewahren. Was weiss ich.
Man muss die Identifikation und/oder das Wohlfühlen ja nicht bis zur totalen Verleugnung der eigenen Herkunft betreiben?
Die Frage im letzten Satz mag allerdings berechtigt sein.
schwarze Katze:
Ich denke, es ist eine grosse Freiheit, seine Herkunft verstecken zu können, z. B weil man Bock drauf hat oder weil man mit eigenen Landsleuten und eigenem Land ein Problem hat.
Jemand ohne Akzent kann sich frei einscheiden: gebe ich mein Herkunft preis oder lasse ich sie verstecken. Mit einem Akzent hat man diese Freiheit nicht, man ist sozusagen zwangsgeoutet.
ich hätte sehr viel gegeben für einen akzentfreies Deutsch, nun ist leider kein Mephistopheles in die Nähe, der mit mir den Deal abschliessen könnte
Jetzt zu Sprachunwilligen
Ich kann es nicht verstehen, wie man in einem Land leben kann, ohne die Sprache zu können.
Was tut die Person, wenn es brennt?
Wie entziefert sie den Medikamenten-Beipackzettel?
Wie ruft sie einen Krankenwagen?
u.s.w
Ich bin Allergikerin und kann von einem Bienenstich (dem Stich einer Biene und nicht die Torte ;)) sterben, was hätte es z. B passiert, wenn ich damals vor 10 Jahren in St. Georg in einer Eisdiele die Sprache nicht mächtig wäre und nicht erklären könnte, was mit mir los ist, bevor ich zusammenklappte?
Was ist z. B mit häusliche Gewalt? Frauen ohne Sprachkenntnisse sind doch Freiwild
Was ist mit psychischer Problematik? Wo holen sich solche Menschen Hilfe, wenn sie z. B depressiv werden? Oder an einen anderen psych. Erkrankung leiden?
Fragen über Fragen
Kenaz:
--- Zitat von: Eisbär am 30 Dezember 2012, 09:59:23 ---Um eben nicht zu nah in die politische Richtung dieses Regimes gerückt zu werden, als ausländerfeindlich oder antisemitisch dahingestellt zu werden und so gänzlich ohne echte Argumentation aus einer Diskussion gedrängt zu werden, muss man sich dieser politischen Korrektheit bedienen.
--- Ende Zitat ---
- Oh, das "muss" man keineswegs. Ganz im Gegenteil sollte man sich als denkender Mensch dieser Tendenz mit Verve entgegenstemmen - immer vorausgesetzt freilich, man verfügt über das argumentative und rhetorische Rüstzeug, sich den unvermeidlich anschließenden Rechtfertigungseinforderungen seitens des politisch korrekt auf Linie gebürsteten Publikums zu stellen.
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