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Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern

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schwarze Katze:

--- Zitat von: Eisbär am 28 Dezember 2012, 17:14:10 ---

Türkischunterricht macht für Menschen, die in die Türkei einwandern sind. Umgekehrt ist es hier wichtig, einen gewissen Druck zur Inklusion und auch Assimilation zu erzeugen.
Dazu würde für mich gehören, dass man z.B. die Führerscheinprüfung nicht mehr in 100 verschiedenen Sprachen machen kann, sondern nur in Deutsch.

Gegen die Unwilligkeit sich in eine andere Gesellschaft einzufügen, hilft deren Entgegenkommen und deren Toleranz wenig. Die zeigen ja nur, dass man so weiter machen kann wie bisher und dafür auch noch belohnt wird.
Was wir machen müssen, ist den Assimilationsdruck zu erhöhen und die Möglichkeiten, in Parallelgesellschaften zu leben zu erschweren.

Wenn ich mir anhöre, dass einige Gruppen inzwischen ihre eigene Rechtsprechung in "ihren" Vierteln etablieren, wird mir ganz anders. Gegen solche Fälle würde mit empfindlichen Strafen wegen Amtsanmaßung vorgehen.
Man stelle sich mal vor, was mit einem Pfaffen geschehe, der sich anmaßen würde, wie ein Richter Strafen auszusprechen oder zu entscheiden, das die Eheleute XY jetzt geschieden sind.

--- Ende Zitat ---

bin ich eigentlich einverstanden.
aber: warum sprichst du über Assimilation und nicht über Integration?
Integration reicht doch vollkommen aus, oder?

Black Ronin:
Psst. zuviel Startrek gekuckt. Borgs und so !

schwarze Katze:
Es ist nämlich viel leichter für einen Mensch, eine nationale Identität zu haben als mehrere (wir, integrierte Migranten, sind in gewisse Masse leicht multipel ;) ), deswegen ist für die zweite oder dritte Generation assimilation eigentlich wünschenwert.
Das ist  wie in Ruhpott, wo ca. die hälfte Deutsche polnischer Abstammung sind, sich aber wie Deutsche fühlen und auch von anderen als Deutsche wahrgenommen werden. Polnisch blieb nur die Familienname.

Für die erste Generation ist assimiltion unmöglich - ich bin z. B in Deutschland daheim, aber kaum ich einen Wort sage, werde ich als Osteuropäerin wahrgenommen, mir werden dämliche Fragen nach Putin und russische Situation gestellt  (obwohl ich seit mehr als 15 Jahren nicht in Russland war) u.s.w. In einer solche Situation ist ein Wunsch nach Assimilation eigentlich unmöglich und kann nur zur verbitterte Gegenreaktion - also Abschottung - führen.
 Desselbe Problem sehe ich bei türkischen, arabischen und andereren nicht europäischen Migranten auch in zweiter und dritter Generation - sie werden von außen nicht als Deutsche wahrgenommen. Also mit Assimilation wird nix, man kann nur wünschen, dass dort die Integration stattfindet , was oft nur ein frommer Wunsch ist.

Mishima:
Die Frage ist auch, was ist Integration eigentlich?
Ich komme mit vielen ausländischen Bekannten (darunter auch Russen) viel besser klar, als mit manch einem Deutschen. Die schroffe, teils politisch inkorrekte Art vieler Ausländer empfinde ich viel entspannter als die der Deutschen. Warum das? Weil man so offen und unverkrampft Klartext reden kann, auch wenn man anderer Meinung ist. Das ist für mich die Basis von konstruktiver Kommunikation und ja, auch von Toleranz.
Viele Deutsche leiden dagegen, meiner Ansicht nach unter Selbstkomplexen und betreiben ständig auffallend Selbstzensur. Wenn in einer eigentlich lockeren Runde heikle Themen diskutiert werden, wird sich vor und nach jedem zweiten Satz für die eigene Aussage entschuldigt. Das nimmt manchmal schon fast satirische Züge an.
Da denke ich mir so, wenn jemand eine Meinung hat und diese auch begründen kann, warum steht er dann nicht dazu sondern revidiert diese dann immer wieder im selben Atemzug.
Das ist für mich eine typisch deutsche Eigenschaft, die natürlich nicht auf alle zutrifft.
Korrigiert mich, wenn mich mein Eindruck täuscht?!
Zurück zur Integration: Warum integrieren sich nicht mal die Deutschen in ihre eigene Gesellschaft? XD

schwarze Katze:

--- Zitat von: Mishima am 29 Dezember 2012, 15:02:59 ---Die Frage ist auch, was ist Integration eigentlich?
--- Ende Zitat ---

Schwere Frage?
Es gehören, meiner Meinung nach, einige Aspekte dazu: erlernen von deutscher Sprache, berufliche Integration u.s.w
Aber das wichtigste , ich so denke ich,  ist kennen und akzeptieren von gesellschaftlichen Werten hierzulande.

Integrieren - das heisst für mich, sich hier Zuhause zu fühlen, nicht mehr unterscheiden zwischen "wir" - Migranten und "sie" - Deutsche, sich auch einmischen, falls einem was stinkt, so wie Django Asül z. B.
Man muss nicht unbedingt zu Lieschen Müller mutieren und "Bild der Frau" lesen, um sich in die Gesellschaft zu integrieren ;)


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