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Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern

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Kaffeebohne:

--- Zitat von: messie am 18 September 2012, 13:09:01 ---Ideal wäre ein kombinierter Unterricht, dass er "Religionsunterricht" heißt, ein halbes Schulhalbjahr die christliche, das andere die islamische Religion den Schülern näherbringt. Logischerweise dann auch ein Unterricht für alle.

--- Ende Zitat ---
Dem stimme ich zu. Meiner Meinung nach fördert man Toleranz (und Verständnis) dann, wenn man Wissen vermittelt. Also nicht den Kindern erzählt, wie toll die eigene Religion ist, sondern einfach mal so wertfrei wie möglich vermittelt, worum es denn den einzelnen Religionen geht. Die Kinder können sich dann selbst ihr Bild machen und entscheiden, ob Religion einen Platz in ihrem Leben haben soll oder nicht.



--- Zitat von: colourize am 18 September 2012, 13:35:52 ---Wie wäre es mit Scientologen? Oder den Zeugenden Jehovas?

--- Ende Zitat ---
Im Grunde sollte man dann auch deren Ideologie den Kindern erklären. Scientology bezeichnet sich selbst als "Kirche", von daher tut man den Kindern vielleicht mit Aufklärung, was eine Sekte denn wirklich ist, den größten Gefallen...


Ob an meinem Gymnasium in der Oberstufe andere Religionen thematisiert wurden, kann ich nicht sagen. Ich hatte mich für Philosophie entschieden. In der Grundschule möglicherweise ganz grob, aber ich erinnere mich nicht mehr dran.



--- Zitat von: colourize am 19 September 2012, 00:42:13 ---Also ich plädiere eher für mehr politische Bildung.

--- Ende Zitat ---
Definitiv! Politische Bildung wurde an meiner Schule nicht vermittelt. Von einigen Lehrern während des Geschichtsunterrichts im Rahmen einer "aktuellen Stunde". Eigentlich war es nur EIN Lehrer, und den hatte ich nur ein Jahr lang im Unterricht. Von daher habe ich da leider sehr wenig mitbekommen, was ich echt schade finde. Vor allem angesichts des ganzen anderen Zeugs, was ich für mein Leben wirklich überhaupt nicht brauche... Besser über Politik Bescheid zu wissen finde ich für jeden, der wählen kann, wichtig.

Schattenwurf:

--- Zitat ---Im Grunde sollte man dann auch deren Ideologie den Kindern erklären. Scientology bezeichnet sich selbst als "Kirche", von daher tut man den Kindern vielleicht mit Aufklärung, was eine Sekte denn wirklich ist, den größten Gefallen...
--- Ende Zitat ---
Das ist auch einer der Knackpunkte ...
was eine Religion und was eine Sekte ist ist eine Frage des Standpunktes ...
(ui ... wieder mal mein Lieblingsthema =) )

Ich, als "Gläubiger" der Aufklärung, halte zb. jede Form von Religionsgemeinschaft für eine Sekte.

Als Beispiel zb. die Katholiken ...
man wirft Sekten vor sich aus u.a. wirtschaftlichen Gründen als Religionsgemeinschaft zu bezeichnen.
Der Punkt ist bei den Katholiken ja wohl mehr als übererfüllt ...
Kirchensteuer ... Vatikanbank .... die ganzen geraubten Ländereien ... Verbindungen zur Mafia ... usw. usw.

Man wirft Sekten auch gerne vor die individuellen Freiheitsrechte einzuschränken.
Schon mal versucht, als Atheist, in einem katholischen Altenheim einen Job zu bekommen?
Oder dort einen Job zu haben und sich Scheiden zu lassen?
Auch hier ist der "Tatbestand" des Sektierertums mehr als erfüllt.

Ergo ... die katholische Kirche ist eine Sekte ...
aus aufgeklärter Sicht.

CubistVowel:

--- Zitat von: RaoulDuke am 18 September 2012, 13:15:24 ---Daher: Bei einer Einführung von Religionsunterricht für Satanisten und Anhänger des Flying Spaghetti Monster (FSM) bin ich total dafür.

--- Ende Zitat ---
Vergiss gefälligst nicht die Jedi-Ritter! ^^

Mir erscheint dieser Vertrag sowie das Verhalten der Politik angesichts der Krawalle (ob nun wegen irgendwelcher Karikaturen oder diesmal eben wegen eines Films) nicht nur gesellschaftlich bedenklich, sondern schlicht anbiedernd und arschkriecherisch. Oder sagen wir es mal netter: beschwichtigend. Offensichtlich saust denen ganz schön die Muffe angesichts der potentiellen Terrorgefahr. Einerseits. Andererseits kann man sie wunderbar benutzen als Rechtfertigung für immer neue Beschneidungen der Demokratrie und der Grundrechte in den westlichen Ländern.

Sorry für dieses emotionale Statement. Aber jedesmal, wenn sich irgendwelche Religionsvertreter (seien es nun Christen, Juden oder Muslime) in die Politik einmischen, betrachte ich das als persönlichen Affront...

Mishima:
Ich kenne den Islam von innen.
Bin früher auch oft in die Moschee gegangen.
Daher weiss ich um die Gefahren, die von dieser Ideologie ausgehen,
aber auch, dass die islamischen Gemeinden nicht den Einfluss besitzen,
die ihnen von manch einem Verschwörungstheoretiker zugesprochen werden.
Es mangelt oft an strategischer Kompetenz, genau so wie bei anderen radikalen Bewegungen heutzutage.
Aber ich halte den Anspruch des Islam z.B. beim Thema Religionsunterricht für demokratisch legitim, aufgrund einer gewissen Schnittmenge der Schüler. Der Grund warum man dann nicht auch einen Unterricht für Jedi, Pastafari und Satanisten einführt ist einfach auf den Punkt gebracht. Es gibt nicht genug Anhänger unter den Schülern, um einen eigenen Kurs einzurichten. Gäbe es eine entsprechende Schnittmenge von Anhängern anderer Strömungen, würde ich mich auch für deren Unterrichtung aussprechen.

colourize:

--- Zitat von: Mishima am 27 Dezember 2012, 21:42:18 ---Der Grund warum man dann nicht auch einen Unterricht für Jedi, Pastafari und Satanisten einführt ist einfach auf den Punkt gebracht. Es gibt nicht genug Anhänger unter den Schülern, um einen eigenen Kurs einzurichten. Gäbe es eine entsprechende Schnittmenge von Anhängern anderer Strömungen, würde ich mich auch für deren Unterrichtung aussprechen.

--- Ende Zitat ---
Gutes Argument. Ich fordere hiermit die Unterrichtsfächer "Heavy-Metalkunde", "Hip Hop Culture" und "Smartphonewissenschaften".

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