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Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern

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nightnurse:
Andere Schule.
Ich war im gleichen Bundesland wie Du auf der Schule, Ronin, und bei uns war Religionsunterricht so, wie Eisbär beschreibt, jedenfalls in der Oberstufe. An den Inhalt in den unteren Klassen kann ich mich nicht erinnern.

On Topic - eigentlich fänd ich rundum säkulären Unterricht ja sehr gut. Wie colourize schon erwähnte: Trennung von Religion und Staat wäre schön.
Wenn schon Religionsunterricht...tja, welcher Strömung sollte man dann mit welcher Begründung eigene Unterrichtseinheiten verweigern, solange der Unterricht konfessionell überschrieben ist? (Das war er bei uns auf jeden Fall, wer katholisch war, brauchte in den angebotenen "evangelischen" Religionsunterricht auch vor dem Angebot des Faches Philosophie nicht zu gehen)
Wenn´s unbedingt sein soll, fände ich dann einen generell überkonfessionellen (und unkonfessionellen) religionsinformierenden Unterricht noch am angebrachtesten.
Religionsunterricht nur in einer (aus welchem Grund auch immer) präferierten Religion - eher nicht; wenn man sich für eine interessiert, gibt es bestimmt genug Menschen, die sich drum reissen, einem die Basics beizubringen. Im Gegenteil, grade über die Religionen, von denen man nichts wissen will, benötigt man vielleicht mehr Wissen...?
(Natürlich bekäme man dann wieder Schwierigkeiten mit Eltern, die sowas aus konfessionellen Gründen ablehnen und damit wären wir wieder am Anfang.)

messie:

--- Zitat ---Wenn´s unbedingt sein soll, fände ich dann einen generell überkonfessionellen (und unkonfessionellen) religionsinformierenden Unterricht noch am angebrachtesten.
Religionsunterricht nur in einer (aus welchem Grund auch immer) präferierten Religion - eher nicht; wenn man sich für eine interessiert, gibt es bestimmt genug Menschen, die sich drum reissen, einem die Basics beizubringen. Im Gegenteil, grade über die Religionen, von denen man nichts wissen will, benötigt man vielleicht mehr Wissen...?
--- Ende Zitat ---

Ganz meine Meinung.  ;D

Meine Meinung dazu ist: Religionsunterricht ist nicht dazu da um jemanden zu bekehren, sondern denjenigen darüber zu informieren, was die Werte dieser Religion sind. Mehr nicht! Auch nicht weniger, aber keinesfalls mehr.
Wenn wir da hinkämen, dass die Lehrpläne so gestrickt sind dass jede wichtige (ich nehme jetzt Scientology und Zeugen Jehovas jetzt einfach mal als Nicht-Religion an  8) ) Religion vorgestellt wird, dann wäre wirklich viel gewonnen.

Denn, soviel man allerorten über den Islam schimpfen mag: Das, was die Extremvertreter davon behaupten, das steht in dem Koran nämlich gar nicht drin! Diese damit aber damit zu konfrotieren, dazu muss man den Koran zumindest mal in seinen Grundzügen kennen gelernt haben.

Extremismus bekämpft man immer noch, auch heute, durch Information. Oder, wenn man es globaler bezeichnen möchte: Durch Bildung.

colourize:
Hm. Also ich plädiere eher für mehr politische Bildung. Ich glaube das wäre wichtiger als über Religionen zu informieren.

Ich denke, dass unsere Welt insgesamt eine bessere wäre, wenn wir Religion nicht so irre wichtig nehmen würden. Und wir in Deutschland könnten da mal mit gutem Beispiel vorangehen. Stattdessen wird aber Religion überall viel zu wichtig genommen. Aktuellstes Beispiel: Unsere Politiker jedweder Coleur werden nicht müde zu betonen, wie schändlich und verurteilenswert dieser böseböse Schmähfilm über Mohammed ist. Einige wollen ja sogar Verbote erlassen um zu unterbinden dass irgendwelche anderen Spackomaten diese Billigstproduktion öffentlich vorführen. Durch solche Verbotsforderungen seitens unserer Politiker wird die inzenierte Empörung von ein paar hundert religiösen Fundamentalisten in anderen Staaten legitimiert - und damit Religion ein Vorrecht vor dem Recht auf freie Rede eingeräumt. Und das nicht nur in Ländern Iran oder Sudan, sondern ganz konkret hier bei uns in Deutschland. Was soll das?

RaoulDuke:

--- Zitat von: colourize am 19 September 2012, 00:42:13 ---Einige wollen ja sogar Verbote erlassen um zu unterbinden dass irgendwelche anderen Spackomaten diese Billigstproduktion öffentlich vorführen. Durch solche Verbotsforderungen seitens unserer Politiker wird die inzenierte Empörung von ein paar hundert religiösen Fundamentalisten in anderen Staaten legitimiert - und damit Religion ein Vorrecht vor dem Recht auf freie Rede eingeräumt. Und das nicht nur in Ländern Iran oder Sudan, sondern ganz konkret hier bei uns in Deutschland. Was soll das?

--- Ende Zitat ---

Und hier der erste Gesetzentwurf der CSU zu dem Thema:

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/nach-schmaehvideo-csu-politiker-will-jegliche-religionsbeschimpfung-bestrafen/7151066.html

Danach soll jede öffentliche Beschimpfung eines weltanschaulichen oder religiösen Bekenntnisses unter Strafe gestellt werden.

Wie colourize schon schrieb: Endlich wird mal dieses lästige Recht auf freie Rede einschränkt. Endlich nie wieder schimpfen dürfen über Neonazis, dieses strändige Hänseln der Kirche wegen der ganzen pädophilen Priester hätte ein Ende, und so weiter und so fort! Warum soll man sich nicht auch ein bischen an dem orientieren dürfen, was die Scharia längst vorschreibt?

Mich lässt das Grinsen übrigens nicht los, mit welchen interessanten und total absurden weltanschaulichen Bekenntnissen ich nach Einführung eines solchen Gesetzes permanent die Welt beglücken würde. Da ich mit Sicherheit nicht der Einzige wäre, würde eine Klarstellung, dass sich dieses Gesetz nur auf "traditionelle, in unserer Kultur verwurzelte Werte" oder so ähnlich bezieht, dringend angeraten. *grusel*

Schattenwurf:

--- Zitat von: colourize am 19 September 2012, 00:42:13 ---Was soll das?

--- Ende Zitat ---
Das ist die Frage ...

--- Zitat ---Und hier der erste Gesetzentwurf der CSU zu dem Thema:

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/nach-schmaehvideo-csu-politiker-will-jegliche-religionsbeschimpfung-bestrafen/7151066.html

Danach soll jede öffentliche Beschimpfung eines weltanschaulichen oder religiösen Bekenntnisses unter Strafe gestellt werden.
--- Ende Zitat ---
und dies wohl die Antwort.

Das Gesetz haben die Konservativen übrigens schon länger in der Schublade.

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