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Verbot von religiösen Beschneidungen?
messie:
So sehr hinkt, finde ich, der Ohrvergleich nicht. Wenn aus religiösen Gründen eines abgeschnitten werden müsste, würden es die Leute ebenfalls tun. Man hat ja schließlich noch eins, man bräuchte das eine ja schließlich nicht ...
Es hinkt lediglich insofern, dass es dafür keinen plausiblen Grund der Herkunft dafür gibt, so wie es bezüglich der Hygiene bei Pimmeln ist. Aber der Hintergrund wird ja nicht mal genannt, es heißt ja lediglich "aus religiösen Gründen" und "aus Gründen der Religionsfreiheit".
Warum man Menschen "aus Gründen der Religionsfreiheit" verstümmeln (so kann man es schließlich auch sehen, bei Frauen ist es ja genau das, was ich für noch viel bekloppter halte) dürfen soll, sehe ich jedenfalls nicht so recht ein.
Kallisti:
Nee also Moment ... das mit dem Ohr hinkt definitiv - aus eben genau diesem Grund: es hat keinen einzigen Vorteil, wenn man es nicht hat (das Ohr oder auch nur das Ohrläppchen), hingegen hat die Beschneidung einen hygienischen Vorteil (bringt diesen mit sich) - und genau das hattest du selber eingangs mit dem Allerweltsbeispiel des Schweinefleisches ja bereits dargelegt/begründet: dass derartige Ge-/Verbote (religiöse) durchaus mal Sinn machten oder noch immer machen - sicher nicht alle, zugegeben ;D, aber manche eben schon und dazu gehört die Beschneidung von Männern (bzw. ihrem Penis, wir wollen ja nicht dem ganzen Mann die Haut ganzkörperlich abziehn :o ;D ::) ).
Und es gibt laut wiki nicht nur hygienische Vorteile, sondern handfeste gesundheitliche -mindestens schon mal für die Männer, die weniger oft (beschnitten) an diversen Geschlechtskrankheiten erkranken, sogar ein gewisser "Schutz" vor HIV (allerdings natürlich nicht vollständig) und evtl. auch bei Frauen geringeres Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, bei Männern Schutz vor Peniskrebs.
Das sind ja dann doch schon mal ziemlich eindeutige Vorteile. Interessant finde ich auch, dass sich angeblich in Deutschland und England zunehmend erwachsene Männer beschneiden lassen.
Und mit weiblicher Genitalverstümmelung is das ja wohl nicht ansatzweise vergleichbar. ^^
Aber klar: es sollte jeder Mensch, in diesem Falle Junge bzw. Mann möglichst selber entscheiden können, ob er das so möchte oder nicht. Und ausschließlich aus religiösen Gründen lehne ich es auch ab.
Und es kommt halt eben doch entscheidend darauf an, wer es wie (gut oder schlecht und auf welche Weise/nach welcher Methode) macht!!
banquo:
Ohne mich mit dem Thema auseinander setzen zu wollen:
http://www.journelle.de/1548/genitalien-sind-keine-schminkkopfe/
*und wieder weg*
Kallisti:
--- Zitat von: banquo am 30 Juni 2012, 09:38:58 ---Ohne mich mit dem Thema auseinander setzen zu wollen:
http://www.journelle.de/1548/genitalien-sind-keine-schminkkopfe/
*und wieder weg*
--- Ende Zitat ---
Wenn du dich nicht auseinandersetzen willst, kannst du es auch unterlassen, derartigen Blödsinn einzustellen. Was soll der Text aussagen? Es ist EIN Beispiel und EIN subjektiver Bericht
Außerdem war es bei diesem Jungen offensichtlich unumgänglich (Phimose).
Und nur weil er selber als vierjähriges Kind seinen Pimmel "hässlich" oder "kaputt" findet, heißt das noch lange nicht, dass er ca. 10 Jahre später (oder noch später) seinen Pimmel so - beschnitten - nicht vielleicht sogar ganz toll findet ... ! Dass er ihn als "kaputt"/"hässlich" betrachtete, hängt wohl ziemlich deutlich damit zusammen, dass er es einfach nicht kennt. Wenn die Jungs bei Papa sehen, dass das ganz normal ist, wollen sie es vlt. sogar auch selbst. Also da kommt es immer auch auf das Umfeld an und darauf, was Erwachsene dem Kind erzählen bzw. erklären.
Und eben deshalb wird es ja auch in möglichst jungen Jahren gemacht: das Kind kennt seinen "Pimmel" dann nicht anders - sein beschnittener Penis ist für es bzw. ihn ganz selbstverständlich - vielleicht hätte man es also eher noch früher machen sollen, statt zu warten, bis er vier war. Aber ja, ich kenne die Sprüche: wächst sich noch aus und kann man mit Hormonsalbe versuchen usw. Ja, oft "wächst es sich aus" - aber halt nicht immer. Und wenn da schon eine Phimose sich deutlich abzeichnet, dann sollte man es einfach frühzeitig machen lassen.
Also was soll der Bericht? Bei diesem Jungen war es sogar medizinisch notwendig. Meine Güte, wenn Kinder in jungen Jahren anderen OPs oder sonstige leidvolle Krankheitserfahrungen machen (müssen) - aus gesundheitlichen bzw. Krankheitsgründen - auch negative Erfahrungen im Krankenhaus ... - dann ist das ja genauso - was will man denn daran ändern? Ganz viel hat das wieder auch mit Glück zu tun: an welche Ärzte man gerät etc. !!!
Und es ist noch fraglich, ob es nach dem Eingriff immer so problematisch zugeht wie bei diesem Jungen! ?
Sorry, aber - ich sehe immer noch ganz klar überwiegende Vorteile, die FÜR eine Zirkumzision sprechen! Und diese Vorteile sind von Dauer/beziehen sich gerade auch auf den erwachsenen Mann!
Klar könnte man sagen: Lass es die Jungs selbst entscheiden, wenn sie alt genug sind - aber wann sind sie alt genug - mit 12, 14, 16 oder 18 oder erst mit 30? Das hängt doch wieder davon ab, wie sie aufwachsen, was sie darüber wissen, ob es in ihrer "Umgebung" auch so üblich ist usw.
Und wenn sie sich allerdings an einen Penis mit Vorhaut "gewöhnt haben", wird es wohl eher schwerer sein, dann noch eine Beschneidung durchführen zu lassen. Dann müsste man also wieder "warten", bis sie selbst drauf kommen, bis dahin können sie allerdings (je nach Mensch ...) locker mindestens Mitte 20 sein. Behaupte ich mal.
Aber wie gesagt: Es spricht doch für sich, dass also "hier bei uns so" sich zunehmend (!) erwachsene Männer freiwillig beschneiden lassen - wie ich das verstanden habe: unabhängig von/ohne religiöse(n) Gründe(n). :)
Kaffeebohne:
--- Zitat von: Kallisti am 30 Juni 2012, 12:50:59 ---Aber wie gesagt: Es spricht doch für sich, dass also "hier bei uns so" sich zunehmend (!) erwachsene Männer freiwillig beschneiden lassen - wie ich das verstanden habe: unabhängig von/ohne religiöse(n) Gründe(n). :)
--- Ende Zitat ---
Spricht es dann auch für sich, daß erwachsene Frauen sich Silikonimplantate in die Brüste setzen lassen? Tun diese immerhin auch freiwillig.
Wenn es medizinisch notwendig ist, gibt es ja keine andere Wahl. Meiner Ansicht nach haben Kinder aber ein Recht auf einen unversehrten Körper. Seien es nun Ohrringe oder die Vorhaut oder was auch immer.
Was das "Hygieneargument" betrifft, so schließe ich mich dieser Meinung an:
--- Zitat von: Julya am 29 Juni 2012, 19:09:06 ---Tägliches Duschen und/oder Waschen reicht völlig aus, um Hygiene in der Intimsphäre zu gewährleisten. ;)
--- Ende Zitat ---
Ich lasse mir als Frau doch auch nicht die Schamlippen entfernen, nur weil ich keinen Bock habe, mich täglich zu waschen.
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