Bei einer substanzabhängigen Person wäre zudem eine FASD Diagnose wenig hilfreich, da Substanzabhängige regelmäßig zur Problemverschiebung tendieren. Mit einer FASD-Diagnose gibt man einem Substanzabhängigen somit eine bequeme Möglichkeit, die Gründe für die Sucht auf eine angeborene Missbildung zu schieben. Damit sinkt eventuell die Bereitschaft selbst Verantwortung für das Suchtverhalten zu übernehmen und notwendige, unbequeme Veränderungsprozesse auf dem Weg zur Abstinenz zu akzeptieren.
Damit sinkt eventuell die Bereitschaft selbst Verantwortung für das Suchtverhalten zu übernehmen und notwendige, unbequeme Veränderungsprozesse auf dem Weg zur Abstinenz zu akzeptieren.
Und daher ist es FATAL, wenn/sobald diese Menschen süchtig (substanzabhängig) werden!!!
FASD = Sammelbegriff ohne einheitliche Definition und ohne einheitliche diagnostische Kriterien. Dieser Begriff schließt u.a. auch FAS ein. Eine Kodierung von FASD ist nicht möglich.FAS = klar definiertes Syndrom (in ICD-10 und DSM IV)
FAS? FASD? Diagnosen? Therapien? Komorbidität? [...]Vielleicht wäre es hilfreich für die Diskussion, wenn du mit offenen Karten spielst und den Fall im Detail schilderst. Solange keine Namen genannt werden, sollte das wohl ok sein.
die aber eben niederschwellisonst guggn, wo der Link is.
Spambotich finde keine solche Unterscheidung zwischen FAS und FASD wie du sie vornimmst - hast du da mal einen deutschen Link zu?
Ja, wenn das mal so einfach laufen würde: erst Entgiftung, dann "Reha" ... Also bis man nach der Entgiftung einen Platz kriegt für die "eigentliche" Therapie ... da darf man schon mal mindestens ein halbes Jahr warten - und WAS IS IN DIESER ZEIT?!? ? ? ? Das is doch die totale Verarsche! Und dann hat sich doch auch gezeigt, dass der ganze stationäre Quatsch meistens sowieso nicht dauerhaft/langfristig Erfolg hat - irgendwo anders im Forum hatte ich diese spezielle ambulante Therapieart mal eingestellt, die aber nur ein Projekt war oder so und nicht mehr bezuschusst wird und daher da auch nicht mehr weiter geforscht werden kann oder so (Langzeitwirkung ...). Wahrscheinlich im "Alkohol"-thread. Oder im Sucht-thread. ?
Was statt stationär also hilfreicher wäre: Wenn die Leute in ihrem Umfeld bleiben (da wo sie wohnen - erst mal, geht auch oft nicht anders) und da lernen - in ihrem Alltag - klarzukommen - also halt mit "nur" ambulanter Hilfe, die aber eben niederschwellisonst guggn, wo der Link is. Da war das alles erklärt.
Ich weiß, das funktionierte halt auch mit diesem Medikament, das zu Übelkeit ... führt, wenn man dann doch was trinkt ... - das hattest du, soweit ich es erinnere, damals kritisiert, Spambot. ?
@SpambotAlles klar, aber wie verhielt es sich mit Psychose und Sucht?Dabei meine ich nicht die drogenindizierte Psychose, sondern die primäre Psychose-Erkrankung mit dazu gekommen Sucht. (habe gelesen, dass z. B. Opiate antipsychotisch wirken und deswegen von einige Psychotiker konsumiert werden)Soweit ich weiss, werden während des Enzugs die Psychosesymptome schlimmer und damit wäre es doch logisch, beide gleichzeitig zu behandeln.
Hier wird auf die verschiedenen Begriffe eingegangen. Auf das Problem, dass FASD nicht durch die WHO definiert ist, wird allerdings nicht eingegangen.
Die Diagnose FASD bei Kindern und bei Adoleszentenzu stellen, ist für viele Ärzte in der Praxis offensichtlichnoch schwierig, sodass zahlreiche Betroffene unentdecktbleiben.
Insgesamt kommen in Deutschland also jährlich circa 3 000 bis4 000 Neugeborene mit einem FASD zur Welt. Dies isteine enorm hohe Zahl und die unentdeckten Fälle sind sicherweit in der Überzahl.
Mit dem Heranwachsen sind die betroffenenKinder mit bis zu 60 % ungewöhnlich häufig hyperaktiv,
sodassneben der Intelligenzminderung eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung die am häufigsten zudiagnostizierende Störung ist (14, 15, e1). Wenngleichäußerlich oft wenig auffällig, sind Jugendliche mitFASD möglicherweise aggressiv oder auch depressivund auf verschiedenste Weise in ihrer Entwicklung beeinträchtigt.So verstehen sie trotz guter Sprachkompetenzauch einfache und vor allem aber komplexe Zusammenhängenicht, leiden an ihrer fehlenden Bindungsfähigkeitund ihrer Außenseiterrolle
Das Schicksal derbetroffenen Adoleszenten und erwachsenen FAS-Patientenist allerdings bisher unter Ärzten nur ungenügendbekannt (21, 22).
Bei 90 % der Erwachsenen hatten psychische undandere Gesundheitsprobleme vorgelegen (bei61 % vorwiegend in Form von ADHS im KindesundJugendalter und bei den Erwachsenen in circa50 % der Fälle als Depression). Schulunterbrechungen oder ein vorzeitiger Schulabbruchwegen Lern- oder Verhaltensstörungenhatten in 60 % der Fälle bestanden. Bei 60 % der Betroffenen war es zu Konfliktenmit dem Gesetz gekommen. 50 % der Erwachsenen hatten einen Freiheitsentzugerlitten ( 23 % wegen psychischer Störungen,15 % durch stationäre Entzüge bei Alkohol-/Drogenabhängigkeitund 35 % wurden wegen kriminellerStraftaten inhaftiert). 80 % der über 21-Jährigen benötigten personelleUnterstützung in der Lebensführung. Die erwachsenenFAS-Patienten hatten große Problememit der Erwebstätigkeit und waren zu 70 % arbeitslosund unselbstständig in ihrer Lebensführung
Zusammenfassend belegen die Langzeitstudien dieverheerenden Folgen der intrauterinen Alkoholexpositionbis in das Erwachsenenalter. Sie sind unabhängigvon der primären phänomenologischen Diagnosein der Kindheit und begrenzen die Möglichkeiten einerselbstständigen Lebensführung für die Betroffenen.Somit sind Fetale Alkohol-Spektrum-Störungeneine lebenslange Diagnose, deren Bedeutung im ärztlichenBewusstsein hinlänglich verankert werdenmuss, um den Betroffenenen bei ihren zahlreichenProblemen die gebotenen Hilfen zukommen zu lassen.Im Sinne dieser Forderung müssen vor allem Hausärzte,Gynäkologen und Geburtshelfer sowie KinderundJugendärzte in Zusammenarbeit mit Kinder- undJugendpsychiatern und klinischen Psychologen fürdie Früherkennung und weitere Behandlung der betroffenenPatienten sorgen.
Schließlich ist eine breite Information nicht nurder Schwangeren, sondern der allgemeinen Öffentlichkeitüber die schädlichen Auswirkungen des Alkoholkonsumsspeziell während der Schwangerschaft zuleisten, zumal eine definitive und wirksame Präventionnur auf diesem Wege geleistet werden kann.
Normalerweise erfolgt die Entwöhnung (also die Reha) unmittelbar nach der Entgiftung. Zumindest sollte das so geplant werden und ein entsprechender Reha-Platz reserviert sein.
Quote from: Kallisti on 02 Mai 2012, 13:31:58 Ich weiß, das funktionierte halt auch mit diesem Medikament, das zu Übelkeit ... führt, wenn man dann doch was trinkt ... - das hattest du, soweit ich es erinnere, damals kritisiert, Spambot. ?Du meinst das hier.
ZitatNormalerweise erfolgt die Entwöhnung (also die Reha) unmittelbar nach der Entgiftung. Zumindest sollte das so geplant werden und ein entsprechender Reha-Platz reserviert sein.SpambotTja, sollte ... Da diese Menschen aber eben sehr unselbständig und nicht wirklich fähig zu planvollem Handeln/Organisation sind, wird da meistens so nix draus.
Nein, ich meinte das hier:http://www.alita-olita.de/de/index_de.html(ursprünglich eingestellt in "Therapierungswahn, Pathologisierungswut ...").
wenn ein glaubhafter Abstinenzwunsch zu erkennen ist.
Interessantes Therapiekonzept. Stellt sich nur die Frage wie erfolgreich es in der Praxis ist. Ich könnte mir vorstellen, dass die DRV als Kostenträger der meisten Rehas durchaus Interesse an dem Konzept hat. Allerdings dürften die meisten existierenden Reha-Kliniken gar kein Interesse daran haben, nur noch "Franchisenehmer" in einem sehr stark von oben gesteuerten und strukturierten Verfahren zu sein. Insbesondere Anhänger der psychodynamischen Verfahren werden da sicher nicht mitmachen wollen.
Wie meinen?