Was sind sogenannte Doppeldiagnosen?„Doppeldiagnose“ oder „Komorbidität“ besteht dann, wenn 2 (oder mehr) psychiatrische Diagnosen gleichzeitig gestellt werden (durch die neuen Schemata ICD 10 und DSM IV möglich geworden) also z.B. von einer Angsterkrankung und einer Alkoholabhängigkeit, einer Depression und einer Medikamentenabhängigkeit von z.B. Beruhigungstabletten, einer Psychose und dem Konsum von Cannabis oder anderen Drogen.(Definition entlehnt aus: Familiendynamik: W. Oberhausen: „Doppelerkrankungen“: Schizophrenie und Sucht, S. 426 – 443, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart. 4/2002)Dabei kann man von unterschiedlichen Zusammenhängen ausgehen: 4 Thesen: These 1: eine „primäre“ psychiatrische Erkrankung erhöht das Risiko für Missbrauchsverhalten. Dabei ist die psychiatrische Diagnose nicht nur ein Risikofaktor für die „sekundäre“ Abhängigkeitserkrankung, sondern beeinflusst Form, Verlauf und Prognose der Abhängigkeitssymptomatik (Selbstmedikation bei vorliegender depressiver Grundstörung, Regulation von Sozialphobie etc.) These 2: eine „primäre“ Abhängigkeitsproblematik kann zur Entwicklung einer „sekundären“ psychiatrischen Erkrankung beitragen oder sie induzieren (drogeninduzierte Psychose), weniger gedacht als Verursachung denn mehr als Auslöser einer psychiatrischen Vulnerabilität (Angst, Depression, schizophrene Psychose) These 3: Abhängigkeit und psychiatrische Erkrankung bestehen ohne Wechselwirkung weitgehend nebeneinander These 4: es gibt eine gemeinsame Ätiologie: eine zugrunde liegende Prädisposition begünstigt die Entwicklung von Sucht und psychischer Erkrankung: Persönlichkeitsstörungen, Sucht und psychische Erkrankung, Obdachlosigkeit, Borderlinestörungen, verminderte Complience, antisoziale Störungen, „versteckte“ Erkrankungen in Psychosomatik, Eheproblemen, Kriminalität, Haft… das sogen. „schwierige“ Klientel Folgende Beispiele sollen den Leser einmal eine Idee vermitteln, dass vielleicht noch ein anderes Problem als die Sucht vorhanden ist, und die Lösung nicht immer in der Abstinenz von der Drogen gefunden werden kann, sondern es zu einer umfassenden Einschätzung der psychischen wie sozialen und auch biologischen Faktoren kommen muss, um den Problemen gerecht werden zu können und auf geeignete Lösungen zu kommen.Abstinenz ist in solchen Fällen manchmal sogar geradezu kontraindiziert, weil eine „Lösungsstrategie“ (sprich Entlastung) wegfallen würde – aber noch keine passende andere Entlastungsstrategie erarbeitet worden ist und damit der Druck sich gewaltig erhöht…. und sich manchmal nur noch durch so genannte „Rückfälle“ ausgleichen lässt.Rückfälle sind in solchen Zusammenhängen immer „Vorfälle“ und sollten niemals die Bedeutung bekommen, dass „alles sowieso keinen Sinn hat“. Im Gegenteil: solche Situationen bieten die Gelegenheit, sich mit den auslösenden Faktoren auseinanderzusetzen und neue Entlastungsstrategien zu erarbeiten! Sie sind also hilfreich in diesem Sinn, dass man über sich selbst nachdenken kann und danach auch besser Bescheid weiß.Durch verschiedene Untersuchungen (man hat dem Problem in den letzten Jahren etwas mehr Augenmerk geschenkt) schätzt man mittlerweile, dass es bis zu 80 % aller Menschen betrifft, die problematisch Drogen (das inkludiert Alkohol) konsumieren, dass sie ein zusätzlich zur Sucht noch anderes psychischen Problem haben: Depression, ängstliche Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Angststörung etc.In der Heroingestützten Behandlung in Zürich spricht man z. B. von 20 % oder mehr PatientInnen, die an einer Schizophrenie leiden. Die Vermutung liegt nahe, dass schizophrene Menschen die antipsychotische Wirkung von Heroin durchaus im Sinne einer Selbstmedikation einzusetzen versuchen.Bei all diesen Angaben ist aber viel wesentlicher, dass die häufigste Variante der Einflussnahme auf psychische und emotionale Belastungssituationen die Verwendung von Alkohol darstellt (Schätzungen gehen in Österreich davon aus, dass es bekannter weise zwischen 800.000 und 1.200.000 Österreicherinnen gibt, die problematisch oder abhängig Alkohol verwenden, der ja eine ausgezeichnete entspannende und angstlösende Wirkung zeigen kann).Im Folgenden sollen ein paar Beispiele beschreiben, wie man sich so eine Entwicklung in etwa vorstellen könnte, wobei die Beispiele zwar alle aus der Praxis kommen aber immer verfremdet und verallgemeinert sind.Sollten dabei Fragen aus den verwendeten Spezialbegriffen entstehen (Was ist eine klinische Depression? Was ist Schizophrenie genau? Wie schaut eine Angststörung aus?) können Sie diese auf folgenden links nachlesen: www.Psyonline.at; www.helpdoctor.at ; …
Also is schon klar, dass das "so läuft", sich "so verhält" (wie in obigen Sätzen/im Text aus deinem Link angegeben). Aber was hilft das nun weiter? Is ja eben nix Neues, sondern wie gesagt bekannt - also auch unter "Therapeuten"/Psychiatern.
Du werbeisst dich in eine Erkrankung deiner Wahl (z. B. FAS) und stellst Unmenge von Links rein, als ob es nur FAS als Ursache von Sucht gäbe.
Black Russian - man muss nich wirklich sagen, dass das Unsinn is - muss man?
Nun ja, andere Störungen wären auch vermeidbar gewesen, wenn man die Kinder z. B. nicht vernachlässigt oder missbraucht hätte.Eine Frau trinkt in Schwangerschaft nicht, kummert sich um ihr Kind, und dann kommt so ein Penner (z. B. ein Nachbar) und missbraucht das Kind.Und trotz gute Erbanlagen und hohe IQ ist das Kind geschädigt
sollte man am besten gar keine Kinder kriegen
*scnr*
Zitat von: messie am 04 Mai 2012, 23:06:16*scnr* ?