Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Schwierigkeiten im Studium ?  (Gelesen 34092 mal)

schwarze Katze

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #45 am: 21 April 2012, 13:07:37 »



Sehe ich anders. Zum Einen ist meine Erfahrung (und nicht nur meine), dass man in Deutschland für eigentlich alles immer erst mal einen Schein ("Qualifikationsbeleg", ABSCHLUSSnachweis) vorlegen muss, bevor man überhaupt auch nur zu einem Gespräch gelangt (eingeladen wird).
Dass man also nicht die Chance/Möglichkeit erhält, zu zeigen, zu beweisen, dass man zu einer Tätigkeit fähig und lernfähig ... ist.

als Ungelernte hast du wirklich keine Chance, aber was hindert dich daran, eine Unschulung zu machen?
So alt bist du auch nicht (aber die Zeit läuft gnadenlos)


Zum Anderen sind die von dir vorgetragenen Beispiele nicht zutreffend: als echte Alternativen. Denn Ausbildungen zum Heilpraktiker sind meines Wissens kostenintensiv, außerdem ist es eben eine ganz andere Tätigkeit (Heilpraktiker oder Physiotherapeut als Arzt/"Doktor der Medizin"), mit also anderen Arbeitsinhalten/anderer Praxis und auch anderem Ansehen - grade z.B. was (ausgerechnet^^) Heilpraktiker angeht - lässt sich wohl kaum mit einem Arzt vergleichen! Und ist daher gerade KEINE Alternative für jemanden, der eben wirklich Arzt werden/sein will, so tätig sein, so arbeiten will ... ... ...!

Medizin ist ein guter Beispiel:
Komme aus einer Mediziner-Familie, wollte Ärztin werden. Leider (oder zum Glück, wie es sich später herausstellte) reichte mein Abi nicht aus, dann versuchte ich mit der Krankenschwester-Lehre. Dabei habe ich festgestellt, dass ich für den Beruf zu empfindliche Riecher habe, man hat ja in dem Job automatisch mit Körperauscheidungen von kranken Menschen zu tun und das war zu heftig für mich. Auf 45 Kilo abgemagert gab ich auf, studierte erfolglos Soz.Päd, brach ab, jobbte im Gastro-Bereich u.s.w.
Der Traum vom Medizin liess mich nicht los und so habe ich während meiner Umschullung (Bürokauffrau) mein Praktikum im Medizinischen Bereich gemacht (damaligen LBK). Und während dieser Praktikum bekam ich so viel von Krankenhaus-Bürokratie und gnadenloser Krankenhaus-Hierarchie mit, dass ich kein Lust mehr auf Arbeiten im medizinischen Sektor hatte und mir danach ein ganz anderen Wirkungsfeld suchte
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messie

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #46 am: 21 April 2012, 13:09:58 »

Merkst du, dass du nur "aber, aber aber" in deinem Gepäck hast, Kallisti? :)

Ich nannte nur Beispiele. Und natürlich ist ein Ergotherapeut kein Psychotherapeut! Aber du hast mal wieder mein Wort "wenn" überlesen: Wenn das Studium der Psychologie deswegen aufnahm weil man gerne auf Menschen eingehen möchte, dann ist der Beruf des Ergotherapeuten sehr wohl eine Alternative.

Wenn man sich von den reinen Inhalten des Studiums löst sondern zu ergründen sucht was der Beweggrund für das Studium ist, dann findet man unter demselben Beweggrund noch viele andere Ausbildungswege. Und nein, viele davon sind nicht kostenintensiv. Jede Lehre ist es nicht! Man erhält für die drei Jahre zwar wenig Geld, aber "kostenintensiv" ist da definitiv relativ - zumal "dank" Studiengebühren (auch wenn die SPD sie aktuell für HH abgeschafft hat) auch das Studieren heutzutage kostenintensiv ist - und das ohne Finanzierungsmodelle, die es für viele andere Ausbildungswege gibt.

Zumal die Kostenintensität kein echtes Argument ist, wenn du ausgerechnet den Psychotherapeuten heranziehst: Das ist nämlich eh einer der teuersten Ausbildungsberufe, auch wenn das Studium vorher als Vorbereitung noch nicht so viel kosten mag. ;)

Zitat
Sehe ich anders. Zum Einen ist meine Erfahrung (und nicht nur meine), dass man in Deutschland für eigentlich alles immer erst mal einen Schein ("Qualifikationsbeleg", ABSCHLUSSnachweis) vorlegen muss, bevor man überhaupt auch nur zu einem Gespräch gelangt (eingeladen wird).

... was sich durch zahlreiche Ausbildungswege erreichen lässt.

Wer denkt "oje, ich habe mein Studium nicht geschafft, aus mir wird nix mehr" und im Jammertal versinkt, der darf sich dann auch gerne selbst erschießen. Bringt dann doch eh nix mehr, dieses Leben, wa? ;)

Zitat
Das is so, als wenn ich sagte: Eigentlich wollt ich Tierpfleger werden, aber das ging nicht, deshalb bin ich Metzger geworden

Nee, du. Mein Beispiel wäre hier: "Ich wollte Tierarzt werden (Tierpfleger kann man ja eh nicht studieren ;) ) weil ich Tieren helfen möchte, aber das ging nicht, also bin ich Tierpfleger geworden". So wird ein Schuh 'draus.
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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #47 am: 21 April 2012, 14:13:38 »

messie

das Tierpfleger-Ding war einfach ein kleiner Witz am Rande - natürlich und absichtlich so: falsch! (O Mann, das is hier aber auch oft anstrengend...  :-\ )


Zitat
Merkst du, dass du nur "aber, aber aber" in deinem Gepäck hast, Kallisti?
messie

Ja. Natürlich.^^ Bin ja nich zurückgeblieben.  ;D   ;)


Zitat
Jede Lehre ist es nicht!
messie


Zitat
... was sich durch zahlreiche Ausbildungswege erreichen lässt.
messie


Was lässt sich da erreichen? ?


Was du übersiehst bzw. ausblendest:

Leute wollen nicht nur deshalb studieren (statt betriebliche Ausbildung machen), weil sie meinen, durch das (abgeschlossene!) Studium bessere Anstellungs-, Verdienst-, Arbeitsbedingungen und "Ansehen" zu erreichen, zu erhalten (und es ihren Eltern rechtzumachen ggf. auch noch), sondern: weil sie bestimmte Dinge nur in einem Studium erlernen, erfahren, erleben (können, werden) und weil sie eben bestimmte Berufe NUR mit abgeschlossenem Hochschulstudium (oder/und: BEZIEHUNGEN) ausüben können.

Beispiel: Jemand will Lehrer werden (gymnasiale Oberstufe am liebsten vlt.), bricht das Studium ab. Meinst du, es ist eine echte Alternative für ihn, stattdessen Erzieher (im Kindergarten oder Kinderkrippe) zu werden oder Nachhilfestunden zu geben? ??

Und selbst in die Erwachsenenbildung kommt er so nicht mehr rein! (Ohne entweder universitären Abschluss oder diverse "Berufserfahrung" auf dem Gebiet - die er also woher nehmen soll/kann? ??)



Ich bin der Ansicht, jemand ist da (beruflich!, nicht nur privat) am besten aufgehoben, wo er etwas tun kann, das er gerne macht, das er überzeugt macht und das macht er dann, wenn er es gut kann, wenn es seinen Fähigkeiten, Neigungen und damit verbunden oft auch: seinen Interessen entspricht/gerecht wird. Da wird er am "effizientesten", leistungsfähigsten sein - vor allem auf Dauer gesehen. Da wird er sich am ehesten engagiert einbringen: wollen und werden, da wird er auch am ehesten selbstverantwortlich arbeiten (wollen und können).

Und deshalb sollte genau das gefördert werden: dass Menschen es möglich ist, so/"da" zu arbeiten - auf diese Weise - also: in solchen Berufen.

Oft sprechen individuelle Umstände und Fähigkeiten oder "Mängel" aber gegen "Alternativen" - denn aus bestimmten Gründen hat man sich ja genau diesen Beruf oder Ausbildung ausgesucht!! Man hat sich doch zuvor Gedanken ja gemacht!!

Und wenn man da "scheiterte", dann sich umgetan hat, etwas anderes, neues gesucht und gefunden und da aber auch nicht "erfolgreich" war, kann man das einige Male unter Kraftaufwand ... so sicher wiederholen (fragt sich aber auch, zu welchem Preis ..., unter welchen Bedingungen, mit welchen Folgen ...), aber endlos geht das nicht. Auch wenn es heute nicht mehr so ist, dass man im einmal erlernten Beruf immer arbeiten kann und soll - oft auch nicht unbedingt will, denn der Mensch ist dafür nicht gemacht (kam neulich auch eine Sendung im Radio, in der genau das thematisiert wurde - müsste ich nochmal recherchieren ... ;) ) - dennoch ist ein "bunter Lebenslauf" nach wie vor ungern gesehen ... und vor allem ist der Mensch nicht unbegrenzt "flexibel" - auch wenn dies ihm (heute) ja oft abverlangt und zugemutet wird.

Man kann einfach nicht "alles", man will es auch nicht. Und man sollte es daher auch nicht müssen.

Wenn man also "sein Ding" gefunden hat - was schon mal ja nicht bei jedem Menschen schon mit 8 oder 14 oder 18 Jahren feststeht - und da dann aber nicht "tätig sein" kann ..., ist das extrem frustrierend und enttäuschend, denn die von dir angesprochenen "Alternativen" entpuppen sich dann nicht selten als faule Kompromisse! Und damit wiederum kann man sehr hadern, darunter kann man sehr leiden. Wenn es also keine echten Alternativen, auch also keine Perspektiven (!) mehr gibt.





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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #48 am: 21 April 2012, 14:48:34 »

Black Russian

... dass es so laufen kann wie bei dir, bestreite ich ja nicht - und ist ja auch dann letztlich schön, wenn es so geht, man also "doch noch" und sogar durch/wegen der "Umwege" ... an "seinen Platz" kommt und sich da also wohlfühlt.

Aber so isses ja leider doch nicht immer ...

Umschulung geht meines Wissens nur, wenn man zuvor eine abgeschlossene Ausbildung hat, nachweisen kann. Ohne diese ist keine Umschulung möglich.

Weiterbildung: ähnlich: baut auf dem Vorhandenen (Wissen, Kenntnis, Fähigkeiten: die man nachweisen können muss: schriftlich!! Also: in Papierform ;) ) auf - wenn du kein schriftlich/dokumentarisch Nachweisbares vorlegen kannst, gibt´s auch keine Weiterbildungschance - außerdem sind "Weiterbildungen" auch doch zumeist selbst zu finanzieren. Meines Wissens.
?

Und ich bin außerdem der Meinung, dass es zu geisteswissenschaftlichen Abschlüssen (also: Hochschulabschlüssen ja nun mal) keine wirklichen Alternativen in/durch betriebliche oder schulische Ausbildung(en) bzw. dann Anstellungschancen in bestimmten Arbeitsfeldern gibt (ohne Hochschulabschluss). ?


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messie

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #49 am: 21 April 2012, 14:52:47 »

Zitat
Beispiel: Jemand will Lehrer werden (gymnasiale Oberstufe am liebsten vlt.), bricht das Studium ab. Meinst du, es ist eine echte Alternative für ihn, stattdessen Erzieher (im Kindergarten oder Kinderkrippe) zu werden oder Nachhilfestunden zu geben? ??

Neben der Tatsache dass Erwachsenenbildung, Ausbildung zum Fachlehrer, etc. auch hier bedingt möglich ist, nennst du nun einen der wenigen Berufe, die nur durch ein Hochschulstudium an einer Universität gedeckt sind.
Mir fallen dazu noch jene ein:

Richter / Anwalt (also alles, wofür man ein 2. Staatsexamen nach einem Jurastudium benötigt)
Lehrer (wenn es ums Gymnasium geht, alles andere lässt sich auch als Fachlehrer erreichen)
Apotheker

... und dann hört's auch schon allmählich auf. Einzige Ausnahme ist, wenn man in die Uni direkt und dort bleiben, also forschen möchte.
Wobei dann, wenn die Umstände nicht mal zum Studium reichten, man dann ja später dieselben vorfindet, ob das dann jemanden glücklich macht, wage ich mal stark zu bezweifeln ;)
Wenn andere hier noch Studiengänge kennen in dessen Berufszweig nicht auch anders ausgebildet reinspringen kann, gerne ergänzen. :)
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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #50 am: 21 April 2012, 15:01:52 »

Philosophie?    :D :D :D
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rotkehlchen

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #51 am: 21 April 2012, 15:07:32 »

Ich wünsche einen guten Tag,

leider musste ich feststellen, dass der Einstieg in ein Studium (auf der FH) deutlich erschwert wird, wenn man die Schule in Bundesland X abgeschlossen, den Ausbildungsberuf in Bundesland Y gelernt hat und die Zulassung in Bundesland Z wünscht. Die Ämter weißen einander die Zuständigkeit zu und eine allgemeine Anerkennung scheint nahezu unmöglich.

Ich musste aus diversen Gründen ersteinmal eine Ausbildung machen, allerdings hindert einen doch nichts daran, den Ausbildungsberuf gemäß der eigenen Interessen/Fähigkeiten zu wählen. Und zum Studium gibt es keinen Königsweg - durch meine erfolgte Ausbildung und Berufserfahrung weiß ich beispielsweise, dass mir das Feld der Pädagogik liegt. Das empfinde ich als absoluten Vorteil - praktische Erfahrung ist für mich eine Bereicherung. Ich kenne viele, die ihr Studium abgebrochen haben, weil es "dann doch nicht der richtige Weg für sie war". Es gibt diverse Bildungswege (und sogar Studiengänge auf Hochschulen, die "ledigich" einer Eingangsprüfung bedürfen), man muss nur findig sein und zur Not eben einen Wohnsitzwechsel andenken.

Liebe Grüße

rotkehlchen
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messie

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #52 am: 21 April 2012, 15:33:57 »

Philosophie?    :D :D :D

Schon mal was von "Philosophischer Praktiker" gehört? ;)
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Kaffeebohne

  • Gast
Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #53 am: 21 April 2012, 15:56:22 »



Stimmt, auch für den Fall, wenn das Schuld tatsächlich bei den Anderen lag, ist es ziemlich sinnlos, die Vergangenheit immer wieder aufzuwärmen.
Die verpasste Chance wird nicht zurückkommen, aber in die Zeit, in dem man den verpassten Chancen nachtrauert, verpasste man wieder neue Chancen


Wie gut, dass die meisten Menschen so gefühllose Roboter sind, die einfach funktionieren - ohne Gefühlsschwachsinn, der nur hinderlich ist.  ;D
Das hat in meinen Augen wenig mit "gefühlloser Roboter" zu tun. Wenn man aber ewig lange irgendwelchen verpaßten Chancen oder Gelegenheiten nachtrauert und damit nicht irgendwann abschließen kann, dann lebt man in der Vergangenheit und hat keine Chance auf eine Zukunft. Eigentlich nichtmal auf eine Gegenwart. Ein Plan hat nicht geklappt, aus welchen Gründen auch immer. Schade, kann aber passieren. Irgendwann sollte man aber - in eigenem Interesse - mal aufhören, Wunden zu lecken und gucken, was man sonst für Möglichkeiten hat. Es bieten sich immer wieder neue Chancen im Leben, die Richtung zu ändern oder auch einen komplett neuen Weg einzuschlagen. Man muß sie aber erkennen und dann auch zupacken. Ewig darüber zu lamentieren, was denn hätte sein können, wenn... ist einfacher, bringt einen aber auch nicht weiter.
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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #54 am: 21 April 2012, 21:35:42 »


Das hat in meinen Augen wenig mit "gefühlloser Roboter" zu tun. Wenn man aber ewig lange irgendwelchen verpaßten Chancen oder Gelegenheiten nachtrauert und damit nicht irgendwann abschließen kann, dann lebt man in der Vergangenheit und hat keine Chance auf eine Zukunft. Eigentlich nichtmal auf eine Gegenwart. Ein Plan hat nicht geklappt, aus welchen Gründen auch immer. Schade, kann aber passieren. Irgendwann sollte man aber - in eigenem Interesse - mal aufhören, Wunden zu lecken und gucken, was man sonst für Möglichkeiten hat. Es bieten sich immer wieder neue Chancen im Leben, die Richtung zu ändern oder auch einen komplett neuen Weg einzuschlagen. Man muß sie aber erkennen und dann auch zupacken. Ewig darüber zu lamentieren, was denn hätte sein können, wenn... ist einfacher, bringt einen aber auch nicht weiter.

Kaffeebohne

... sorry, aber das ist halt so allgemeines Ratgeschlage. "Man sollte ...", "es bieten sich immer wieder neue Chancen" ... Bla.

Also das haben ja bereits zwei, drei andere Leute so ähnlich geäußert. Ich kann bloß mit solchen leeren phrasenhaften Pauschalisierungen nichts anfangen - denn jeder Lebenslauf ist ja doch individuell.


In meinem Fall kann ich sagen, es gab nicht nur einen "Plan", sondern mehrere verschiedene "Aktionen". Die reichten von Abi auf zweitem Bildungsweg (nachdem ich nach 12/1 die Schule geschmissen hatte und von "Zuhause" auszog), aber nicht geklappt über (zuvor:) eine betriebliche und zwei "schulische" Ausbildungen (die aber Geld kosteten - zu viel - mit Kind, Wohnung, Job ...) bis zu also - spät!! - Hochschulstudium über "Hochschulzugang für Berufstätige" (weil ja: ohne Abi)- genau: mit "Aufnahmeprüfung" und die kostete auch noch Geld - damals waren es €400,- (die ich mir leihen musste).

"Daneben"/dabei Kind "großziehen" (alleine ;) ) und diverse Jobs - das reichte vom Kellnern (in mehreren/verschiedenen Bistros, Cafés, Kneipen - also nicht gleichzeitig, sondern zu verschiedenen Zeiten immer wieder ;) ), über Blumenladen, Eis-Straßenverkauf, Sonnenstudio, Foto-Labor (aber das hab ich nur wenige Tage gemacht), Putzen (auch nur kurz), Bio-Laden, Krankenhaus und noch praktische "Erfahrungen" im "Sozialen Jahr" in Altenheim/Pflegeheim und Kindergarten. Vielleicht hab ich noch was vergessen - weiß ich nicht mehr so genau, müsst ich in meinem Lebenslauf nachgucken.  :P


Ja, von Bundeslandwechseln (schon in Schulzeit, später dann nach "unterbrochenem" Studium ...) kann ich auch Liedchen singen - genau: ich habe ja den Eindruck, es wird mittlerweile "ausländischen Studierenden" mehr angerechnet/anerkannt als "inländischen", die also "nur" das Bundesland zu wechseln wag(t)en ... ^^ Bürokratie-/Behördenwillkür, in der Tat!  >:(

(Vor allem: wie lange das dauert, bis überhaupt die Zuständigkeit für solcherlei Entscheidungen - also: von welchem "Amt"/Behörde - geklärt ist - bei mir dauerte es sage und schreibe ein ganzes JAHR!^^)


Und was mich auch total ärgert, ist, dass Kindererziehung überhaupt gar nichts gilt - die wird betrachtet (von Arbeitgebern, aber auch von Behörden) als hätte man die ganze Zeit nichts getan - "Müßiggang" betrieben, blau gemacht.  >:(


Tja. Und dann wird man irgendwie in der Zwischenzeit ja auch nicht jünger ..., das kommt dann erschwerend hinzu - es schließen sich definitiv Türen! Unwiderruflich.



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schwarze Katze

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #55 am: 21 April 2012, 21:47:25 »



Umschulung geht meines Wissens nur, wenn man zuvor eine abgeschlossene Ausbildung hat, nachweisen kann. Ohne diese ist keine Umschulung möglich.

Falsche Info: man bekommt eine Umschulung auch, wenn man keine Berufsausbildung hat. Im Gegenteil: hast du schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, wird es sehr schwer, eine Umschulung zu bekommen, da man versuchen wird, mit Fortbildungen dich in den alten Job zu bringen.
Informier dich, bevor du den "Weisheiten" aus dem Jahre 1990 den Glauben schenkst

Weiterbildung: ähnlich: baut auf dem Vorhandenen (Wissen, Kenntnis, Fähigkeiten: die man nachweisen können muss: schriftlich!! Also: in Papierform ;) ) auf - wenn du kein schriftlich/dokumentarisch Nachweisbares vorlegen kannst, gibt´s auch keine Weiterbildungschance - außerdem sind "Weiterbildungen" auch doch zumeist selbst zu finanzieren. Meines Wissens.
?

Nicht ganz richtig: Fortbildungen bezahlt der Arbeitsamt (falls du arbeitslos bist)
Arbeitest du und willst deine Qualifikation verbessern, muss du selbst blechen (kannst du aber teilweise von Steuer absetzen). Aber eine solide Forbildung (z. B. Bilanzbuchhalter) ist eine gute Investition vergleichbar mit dem Meisterprüfung. Du zahlst zwar, bekommst aber später doppelt und dreifach in Form von guten Gehalt zurück.

Aber in deinem Fall wäre erstmals eine Umschulung ratsam.

Und ich bin außerdem der Meinung, dass es zu geisteswissenschaftlichen Abschlüssen (also: Hochschulabschlüssen ja nun mal) keine wirklichen Alternativen in/durch betriebliche oder schulische Ausbildung(en) bzw. dann Anstellungschancen in bestimmten Arbeitsfeldern gibt (ohne Hochschulabschluss). ?

Und wie wäre es mit einem neuen Arbeitsfeld? Wenn du feststellst, dass dein Pferd tot ist, steig um

Aber echt; ich kannte schon Menschen, die ein abgeschlossener Studium hatten und von neuen anfangen mussten.
Aber natürlich jammern ist leichter
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messie

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #56 am: 21 April 2012, 22:23:00 »


Schon mal was von "Philosophischer Praktiker" gehört? ;)

Nein.^^ - WAS IST DAS ?

Eine Tür, durch die du schon längst hätte gehen können - wenn du nicht so sehr mit Jammern beschäftigt wärst.  :P
Ist ein -recht neuer- Berufszweig, übrigens ohne Studium möglich, teils auch ohne überhaupt Fach- oder Hochschulreife besitzen zu müssen.

Googlen hilft.  ;)

Übrigens auch für den ganzen Rest. Black Russian hat recht: Du bist nicht nur teilinformiert, du bist gar nicht informiert. Just was Umschulungen angeht ist das genaue Gegenteil dessen der Fall, was "deines Wissens" der Fall sein solle.
« Letzte Änderung: 21 April 2012, 22:24:33 von messie »
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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #57 am: 21 April 2012, 22:28:43 »

Zitat
Falsche Info: man bekommt eine Umschulung auch, wenn man keine Berufsausbildung hat. Im Gegenteil: hast du schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, wird es sehr schwer, eine Umschulung zu bekommen, da man versuchen wird, mit Fortbildungen dich in den alten Job zu bringen.
Informier dich, bevor du den "Weisheiten" aus dem Jahre 1990 den Glauben schenkst

Liebe Black Russian

ich weiß ja nicht, woher du deine Infos beziehst, meine stammen aus 2010 und da hieß es vonseiten des Arbeitsamtes wie auch der hiesigen IHK, eine Umschulung sei nur möglich bei bereits vorhandener vorheriger abgeschlossener Ausbildung (Nachweis über den abgeschlossenen Ausbildungsberufsabschluss oder entsprechend lange Berufstätigkeit in einem Beruf).


Zitat
?

Nicht ganz richtig: Fortbildungen bezahlt der Arbeitsamt (falls du arbeitslos bist)
Arbeitest du und willst deine Qualifikation verbessern, muss du selbst blechen (kannst du aber teilweise von Steuer absetzen). Aber eine solide Forbildung (z. B. Bilanzbuchhalter) ist eine gute Investition vergleichbar mit dem Meisterprüfung. Du zahlst zwar, bekommst aber später doppelt und dreifach in Form von guten Gehalt zurück.
Black Russian


Dennoch muss man das Geld zuvor erst mal aufbringen können, also: haben! Und das Arbeitsamt zahlt im Übrigen nicht mal eben so eine Weiterbildung - damit sind sie zuweilen sehr geizig! Außerdem muss man zuvor noch psychologische Tests absolvieren ...^^ Man kommt da nicht so leicht dran. Und dann ist es nicht selten auch mit den "Arbeitszeiten" schwierig, sofern man ein Kind hat, das betreut werden muss (in diesen Zeiten) ... Hier wird meines Wissens jedenfalls keine Teilzeit-Weiterbildungs"maßnahme" angeboten.


Zitat
Und wie wäre es mit einem neuen Arbeitsfeld? Wenn du feststellst, dass dein Pferd tot ist, steig um

Aber echt; ich kannte schon Menschen, die ein abgeschlossener Studium hatten und von neuen anfangen mussten.
Aber natürlich jammern ist leichter

Ich denke, diese Frage hatte ich gerade eben oben bereits ausführlich beantwortet - siehe mein "beruflicher Werdegang" lol oben. ;)

Ich habe "das Feld" bereits mehrmals "gewechselt" - auch das Pferdchen. Mein Problem ist eher, dass ich ohne Pferd so schlecht reiten kann. (Und jetzt bitte keine unanständigen Assoziationen. Danke.  :P )    :-\

Ok, man könnte einwenden, ich könne es auch mal mit einem Ochsen oder einer Ziege versuchen - zumindest ein Esel sollte möglich sein - nun ja - weit und breit nichts dergleichen in Sicht.  ;D
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Kallisti

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #58 am: 21 April 2012, 22:32:10 »

Zitat
Just was Umschulungen angeht ist das genaue Gegenteil dessen der Fall, was "deines Wissens" der Fall sein solle.

? ? ?

Siehe, was ich grade Black Russian antwortete - woher habt ihr solche Infos??? - SEIT WANN ist das so??
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messie

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Re: Schwierigkeiten im Studium ?
« Antwort #59 am: 21 April 2012, 22:37:09 »

Zitat
Just was Umschulungen angeht ist das genaue Gegenteil dessen der Fall, was "deines Wissens" der Fall sein solle.

? ? ?

Siehe, was ich grade Black Russian antwortete - woher habt ihr solche Infos??? - SEIT WANN ist das so??

Seit Sommer 2011: Umschulungen werden nur noch in absoluten Ausnahmefällen an Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung vergeben, Order ist aber, dass eigentlich definitiv nur noch an jene ohne abgeschlossener Ausbildung vergeben werden dürfen.
2010 ist halt doch schon n bisschen her ;)
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