Wenn man es also noch schärfer formulieren will: selbst in der perfekten "und ein Pony!"-Traumwelt, in der die Richter allwissend und die Polizisten unfehlbar sind, ist die Todesstrafe trotzdem falsch.
Ich weiß aber auch nicht, warum wir darüber überhaupt diskutieren müssen? http://dejure.org/gesetze/GG/102.htmlwer für die Todesstrafe ist, steht nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und ist in diesem Land falsch.
Zitat von: colourize am 20 März 2012, 16:44:54Davon ab hat dies nichts mit der TodesSTRAFE zu tun, wo es ja um Schuld und Sühne geht. (Und btw. weniger um Resozialisation, was ebenfalls eine Funktion von Strafen ist... bei der Todesstrafe jedoch weniger. )Komisch, ich habe mir schon oft Gedanken um die Todesstrafe gemacht und noch nie bin ich auf diesen Punkt gekommen...Eigentlich dürfte man es tatsächlich nicht Todes'strafe' nennen, sondern Todesverurteilung, oder sowas. Denn Strafe impliziert immer, dass man aus jener lernt/lernen kann.
Davon ab hat dies nichts mit der TodesSTRAFE zu tun, wo es ja um Schuld und Sühne geht. (Und btw. weniger um Resozialisation, was ebenfalls eine Funktion von Strafen ist... bei der Todesstrafe jedoch weniger. )
Sämtliche pro-Todesstrafe-Argumente sind m.E. erkennbar zu schäbbig, um gegen *dieses* Kontra-Todesstrafe-Argument bestehen zu können. Insbesondere trifft das auf ökonomische Argumentationsweisen ("es ist preiswerter, Straftäter abzumurksen anstatt sie dauerhaft einzusperren") zu, die nebenbei erwähnt auch noch Unsinn sind, da die Todesstrafe extrem teuer ist. Zumindest in den USA, wo die Fälle jahrzehntelang durch sämtliche Instanzen durchverhandelt werden müssen. In Weißrussland, Syrien oder anderen diktatorischen Unrechtsregimen ist es sicher preiswerter.
(...) Aber das Ziel der Pharmaindustrie ist es nicht, die Verbraucher zu heilen, sondern Geld zu verdienen. Genau so in der Gefängnisindustrie: Sie verkauft den Steuerzahlern "Recht" (Die Bösen werden bestraft!) und "öffentliche Sicherheit" (Die Bösen werden weggeschlossen und kommen nie wieder raus!), und diese „Waren“ (Recht und öffentliche Sicherheit) sind das Einzige, woran der Steuerzahler interessiert ist. Aber das Ziel der Gefängnisindustrie ist es nicht, das Böse zu bestrafen und öffentliche Sicherheit herzustellen – das Ziel der Gefängnisindustrie ist es vielmehr, Geld zu verdienen, Profite zu machen, so viel Steuergelder aus den öffentlichen Kassen zu bekommen wie möglich. Im Artikel "Correctional Capitalism in the Land of the Free", den ich in Teil 1 dieses Blogeintrags erwähnte, belege ich, dass es sich dabei um 63 Milliarden Dollar im Jahr handelt – mindestens, denn diese Zahl stammt aus dem Jahr 2004.Nun muss man den Vergleich zur Pharmaindustrie weiter ziehen: Um ihre Gewinne zu maximieren, macht die Gefängnisindustrie ihre „Patienten“, die Gefangenen, erstmal so richtig schön krank: siehe „restless leg syndrome“. Wer das nicht glaubt, der lese Kapitel 5 meines vierten amerikanischen Buches, wo ich anhand von Daten und Studien der Regierung ganz klar belege, dass Ausbildungs-, Therapie- und Resozialisierungsprogramme in Gefängnissen während der vergangenen 30 Jahre radikal gekürzt wurden. „Law and order“ - Politiker brüsten sich sogar mit diesen Kürzungen, weil sie Härte gegenüber Verbrechern beweisen. Was diese Politiker nie erwähnen ist das kinderleicht vorhersehbare Resultat dieser Kürzungen: immer mehr Wiederholungstäter. Aber nur der dumme Steuerzahler, der an „Recht“ und „öffentliche Sicherheit“ interessiert ist, meint, dass Wiederholungstäter etwas Schlechtes seien. Die Gefängnisindustrie weiß es besser: Wiederholungstäter sind geschätzte Stammkunden! Jeder Betriebswirt, ob Restaurantbesitzer oder Gefängnisdirektor, versteht doch, dass verlässliche Stammkunden der Schlüssel zum finanziellen Erfolg sind. Auch dienen Wiederholungstäter besonders gut dazu, in der Öffentlichkeit das Gefühl zu erzeugen, dass das Böse dabei ist zu siegen und dadurch alle bedroht sind. Je empörter und je unsicherer der Steuerzahler ist, desto mehr von der „Ware“ Gefängnis „kauft“ er mit seinen Steuern – indem er stramm-rechte „law and order“-Politiker wählt. Die Marketingstrategie der Gefängnisindustrie beruht also auf Entrüstung und Wut, sowie auf Angst und Stress. Es gibt bei alledem übrigens genaue Parallelen zu der amerikanischen Söldnerindustrie – Stichwort „Blackwater“, diese Firma heißt heutzutage „Xe“. Jene relativ neue Industrie „verkauft“ angeblich die „Ware“ Schutz-vor-Terroristen. Aber um diese Ware effektiv verkaufen zu können, braucht „Blackwater/Xe“ ein öffentliches Gefühl, dass al-Qaida dabei ist zu siegen und niemand sicher ist. Es wäre also sehr interessant herauszufinden, ob die Söldnerindustrie in ihrem „Krieg gegen den Terror“ profitable Krankheiten wie das „restless leg syndrome“ erfindet; ob „Blackwater“ absichtlich Wiederholungstäter produziert wie die Gefängnisindustrie. Nur so `ne Frage… Meiner Meinung nach kann man das Amerika des 21. Jahrhunderts überhaupt nicht verstehen, wenn man die Privatisierung der öffentlichen Sicherheit nicht begreift und daraus die nötigen Schlüsse zieht. In den U.S.A. gibt es keine Innen- beziehungsweise Rechtspolitik im europäischen Sinne mehr und auch keine Außenpolitik; Politik ist nur noch eine Marketingstrategie, die den amerikanischen Steuerzahler davon überzeugen soll, immer noch mehr von den „Waren“ Gefängnis und Söldnertrupps zu „kaufen“. Um diese Marketingstrategie durchzusetzen geben die Lobbyisten der Gefängnisindustrie Wahlkampfspenden in Millionenhöhe an Politiker, die ihnen immer neue „Kunden“ für ihre Strafvollzugsanstalten liefern. Im Artikel „Correctional Capitalism“ finden Sie Details: landesweit bekannte Demokraten wie Bill Richardson sind genauso darin verstrickt wie Republikaner wie Tom DeLay. Teilweise sind es sogar dieselben Politiker, die Wahlkampfspenden von „Blackwater/Xe“ bekommen, um der Söldnerindustrie immer neue Verträge zuzuschachern.Für die Gefängnisindustrie und ihre gekauften Politiker sind Häftlinge wie ich bloß Milchkühe: Pro Mann und pro Jahr verdient man $ 25.000 an uns, und wir produzieren noch nicht einmal Milch! Welcher Bauer würde auch nur eine einzige Kuh freiwillig hergeben, die ihm $ 25.000 im Jahr bringt? (...)
[...] - ja, angelehnt an dieser Stelle dann doch mal wieder an Jens Sörings Blogs. [...]
Ok - jetzt muss ich tatsächlich mal einen offensichtlich unglaublichen Fehler eingestehen. Ich habe mich wohl doch sehr getäuscht - was meine Einschätzung des Falles und auch des Menschen Jens Söring betrifft. Zumindest sieht es derzeit für mich danach aus. [...]Ich habe die ganze Zeit offensichtlich doch nur die glänzende, aufpolierte Seite gesehen und nicht im geringsten erwartet, angenommen, es könne auch eine schmutzige, hässliche Seite geben (diesen "Fall" betreffend). - Wie so oft: wird man dann doch eines "Besseren" (?!?) belehrt ... und: unverhofft kommt oft. - Nee, die Plattheiten kann ich mir grad auch nich verkneifen - es passt einfach mal echt. [...]Na klar fühlt man sich da dann wie ein begossener Pudel ... - mit einem Wort: verarscht. Sorry. ----------- game over ------------------- error ------------------- ... oder so.
I think the first step towards a reassessment the value of life mankind has made with the banning the public punishment and public execution. This was the beginning of the widespread move to phase out the death penalty.Even a century ago, public executions were almost a entertainment, which was gathering crowds of people from different walks of life. At the historical sense this is very small period of time for the development of human consciousness.Nonetheless the humanity is on the right track at all.